In der alten Credit Suisse, die neu zur UBS gehört, gibts zwei Klassen von Bonus-Berechtigten. Jene, die man unbedingt bei Laune halten will, und das Fussvolk.
Letzteres steht vor Lose-Lose: Wer geht, der verliert seine aufgeschobenen Prämien und variablen Vergütungen.
Im Worstcase muss er noch seinen vorgezogenen Cash-Bonus pro rata temporis zurückzahlen, obwohl er darauf schon die Steuern abgeliefert hat.
Wer umgekehrt auf die Zähne beisst und weiter an Bord bleibt, der kann darauf wetten, bald auf dem RAV zu landen.
Umgekehrt sieht es oben aus.
Zum Beispiel bei Filippo Rima, dem Chef des CS Asset Management Schweiz.
Rima wird nicht ins UBS Asset Management wechseln – für ihn hatten die neuen Zuständigen keinen adäquaten Job.
Doch das muss Rima nicht gross kümmern. Denn nun bleibt er einfach noch ein paar Monate in seiner alten Funktion sitzen.
Dort kümmert er sich um eine der wichtigsten – und kostspieligsten – Altlasten: die Lieferkettenfonds von Greensill. Die muss man möglichst schonend abbauen.
Weil sich Rima die „Strafaufgabe“ antut, erhält er auch seine zurückbehaltenen Boni ausbezahlt. Sobald die „Clawback“-Wartezeit um ist, kann er abspringen – mit allen Entschädigungen im Sack.
„Fillipo Rima erhält im Vergleich zu anderen Mitarbeitenden keine Sonderbehandlung betreffend Vergütung“, sagt ein Sprecher der Bank.
Ein Insider spricht vom „Alumni“-Club der alten CS-Chefs. Diese würden sich gegenseitig pfleglich behandeln, im Wissen, dass man sich in Zürich stets erneut über den Weg läuft.
Gibst Du mir, so geb ich Dir. Oder in der Lingua Franca von Big Banking: Favour Bank.
Wer dort in den guten Zeiten „einzahlt“, erhält in der Not dann auch selbst Unterstützung.
Ein System, das unausgesprochen funktioniert. Ohne Worte, jeder weiss, wie’s geht und er sich verhalten muss.
Der „Plebs“ unter den Key Risk Takers kommt nicht in den Genuss solcher vorteilhaften Banden.
Vielmehr stehen dessen Mitglieder Schlange bei den intern Zuständigen, wenn sie wissen wollen, wie’s denn nun um ihre zurückbehaltenen Boni steht.
Deren Auszahlung wurde von der CS nach dem Crash vom 19. März kurzerhand eingestellt.
Seither müssen sich die Betroffen auf die Hinterbeine stellen, um an Informationen heranzukommen.
Zunächst hören sie wochenlang nichts. Nur wer schliesslich den Ton verschärft und mit juristischen Schritten droht, der erhält von den Verantwortlichen ein Zeichen.
Doch auch dann erinnern die Auskünfte mehr an Babylon als an Deutsch&Deutlich.
Ein Doktor aus der alten CS-Rechtsabteilung zählt zunächst die Gründe auf, wieso vieles verfällt und anderes noch warten muss.
Schuld sei nicht die CS und ihre Zuständigen, sondern alle anderen, insbesondere die Finma respektive der Bundesrat.
Die beiden Behörden hatten bekanntlich die Contingent Capital Awards, die auf den ausradierten AT1-Bonds basierten, ersatzlos gestrichen.
Jetzt lichte sich allmählich der Nebel, meint der CS-Jurist in seinem Brief an einen Betroffenen vor Monatsfrist weiter, entsprechend sei das „Settlement per September 2023 geplant“.
Viel wird es für die Leute, die immerhin zu den sogenannten Schlüssel-Kadern mit wichtiger Risiko-Funktion gehörten, nicht geben.
Die „verbleibenden Performance Share Awards und Phantom Share Awards“ würden „infolge der Fusion der CS Group AG mit der UBS Group AG in Form von Aktien der UBS Group AG bedient“.
Sprich in jenem Verhältnis, das für alle Aktionäre gilt: Für 22 ihren alten CS-Aktien erhalten sie einen einzigen UBS-Titel.
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Die beliebtesten Kommentare
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German staatsanwaltschaft and the flying classroom.
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„The lawyers are informed.“ (Unencrypted CS-company chat; Echelon sends it’s regards.)
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Rima ist keine Zeile wert. Lassen wir diesen non Valeur einfach beiseite.
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22:1 Kastration OMG wer bleibt da noch ausser man ist 55+?
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Sorry Fans, hatte heute Nachmittag Doppelstunde bei meinem Psychiater.
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Nach meiner Ansicht ist die Greensill-Liquidation ziemlich einfach. Die Anlagen müssen nur wie die Hypothekenkredite in der Finanzkrise 2008 neu verpackt und mit der höchsten Bonität an eine naive Bank weiterverkauft werden.
Hierfür empfehle ich z.B. eine andere Abteilung bei der UBS, dh. die Mitarbeiter würden sich gegenseitig reinlegen. 😉 -
Filippo Rima stellt eigentlich kein Problem mehr: professionell ist er wertlos.
Ab September wird er Boccia oder Mikado (beide allein) spielen.
Einen Pizzaofen würde ich ihm nicht verwalten lassen.-
Einen Pizzaofen mit KI schon.
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Interessiert doch niemanden. Bitte wieder grosse Geschichten.
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Am meisten juristischer Druck könnte man bei langjährigen CS-Verwaltungsräten aufbauen. Also etwa Urs Rohner, welcher 12 Jahre im Verwaltungsrat der CS sass, davon zehn als deren Präsident. Gegen ihn und weitere wäre eine Verantwortlichkeitsklage denkbar.
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Wobei die CS ihm sicher eine Organhaftpflicht gewāhrt hat.
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Geschützte Werkstätte auch unter dem Dach der unsäglichen UBS.
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Das die Credit Suisse eine solche Praxis nicht öffentlich zugibt, ist doch logisch. Vorstellen kann ich mir das auf jeden Fall dass es so einen „Alumni-Club“ gibt, nach dem alten Motto: „Eine Hand wäscht die andere.“ Der Vorteil für die CS/UBS ist, das man jemanden hat der die Drecksarbeit macht, und der im Gegenzug vermutlich über die „besondere Vereinbarung“ Stillschweigen bewahrt.
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„Ursli zum Wachtmeister, jemand hat mein Auto gestohlen!“
„Können sie eine Beschreibung des Täters geben?“
„Das nicht, aber ich habe mir beim Wegfahren das Kennzeichen aufgeschrieben!“😅 😂 🤣
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Ursli kann wenigstens Anführungszeichen richtig setzen
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@Danke für diesen wertvollen Post!
Nein, mein Ursli versteht nur Boni, Boni, Boni…..😅 😂 🤣
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Stolz sitzt der frisch ernannte Abteilungsleiter in seinem neueingerichteten Büro.
Als ein junger Mann sein Büro betritt, greift er zum Telefon: „…aber ja Herr Direktor, wirklich ein reizender Abend gestern bei Ihnen Herr Direktor…, aber ja, … bis dann…“ Er legt auf, wendet sich an den Besucher: „Was kann ich für Sie tun?“ „Nichts, ich will nur das Telefon anschliessen!“…😂
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Habe mich vorsorglich krankschreiben lassen. Sitze die Misere einfach aus.
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Und wie läuft es in der Zürcher Stadtverwaltung?
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Wer sich zuerst bewegt hat verloren 😢
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Filippo Rima verkörpert der Grund warum Credit Suisse unterging.
In der Position vor allem durch Beziehungen, dünnes Fachwissen, einen Bruchteil seiner Vergütung Wert.
-> CS Bonus Zurückzahlen !!!
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Was passiert eigentlich mit diesem abgehalfterten Schaumschläger Varnholt?
Wird der zur neuen UBS migriert oder wie Rima ausgemustert?
Dieses Power-Duo könnte man ja zum Schluss ihrer zweifelhaften Karriere zum Ausmisten von Greensill-Altlasten anstellen – dann hätten sie endlich mal etwas Produktives geleistet…-
Auch das wird in die Hose gehen.
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Das können Sie auch nicht, einzig beim Bonus einsacken sind Sie aktiv.
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Hoffe der geht zurück in den grossen Kanton!
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gottseidank ist es immer noch so, dass die ubs kaum herr hässig fragen will, wird, (muss), wem sie einen bonus zahlt.
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Banking 2023: Mafia ohne Codex.
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Skandal! Ah nein Moment…schauen wir mal, wer denn von diesen Massnahmen betroffen ist. Es sind nicht wie von Lukas suggeriert, die „normalen“ Mitarbeiter. Es gibt nämlich mindestens 3 Bonusklassen: die mit Abstand grösste Gruppe sind die zig Tausenden, „normalen“ Mitarbeiter. Sie haben ihren Bonus stets in Cash und ohne irgendwelche Rückzahlungsvorgaben erhalten. Erst ab einem Fixsalär von 150k plus gab es seit 2021 einen Teil in Cash (mit Claw Back Klausel) und einen Teil in Aktien. Die Aktien gab es ja gerade darum, dass am Erfolg oder eben Misserfolg partizipiert wird. Lukas heult hier also für die Priviligierten, die genau wussten, was passieren konnte.
Hetze um jeden Preis, Fakten sind irrelevant
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Ahh, der UBS Troll ist auch wieder da. Und ebenso mit einer alternativen Wahrheit. Claw back und Aktienbonus sind vom Rang und nicht vom Fixsalär abhängig.
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Simplicissimus wir haben Beide nicht ganz recht. Es sind Rang und Fixsalär…
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@ Hetzer: Wo haben sie den Dich wieder entwischen lassen ?
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@ Hetzer: Lass endlich Deinen Geisteszustand überprüfen!
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Und wie läuft es in der Zürcher Stadtverwaltung?
Skandal! Ah nein Moment...schauen wir mal, wer denn von diesen Massnahmen betroffen ist. Es sind nicht wie von Lukas suggeriert,…
Banking 2023: Mafia ohne Codex.