Der Fall mit dem Ehepaar aus Meilen an der Goldküste, das mit knapp 700’000 Franken offenen Steuerschulden Richtung Middle East abhaute, erfasst die Liechtensteinische Landesbank.
Der Schweizer Ableger der LLB, wie die Bank kurz heisst, kriegte vor dem Zürcher Handelsgericht soeben recht.
Eine der Firmen des Unternehmers, der flüchtig ist, muss der LLB auf richterliches Geheiss „CHF 497’523.19 zuzüglich Zins zu 5 % seit 1. Januar 2023“ zahlen.
Das sind weitere knapp 13’000 Franken. Hinzu kommen für die Unterlegenen Gerichtsgebühren von gut 15’000 Franken sowie eine Parteientschädigung zugunsten der LBB von 23’500 Franken.
Das zeigt das kürzlich erfolgte Urteil unter „HG230100“. Sämtliche Rechtsvorschläge und Einwände der Beklagten, die derzeit in Dubai weilen sollen, wurden aus dem Weg geräumt.
Nützen dürfte es der Klägerin wenig. Die LBB musste dem schlechten Geld gutes in Form von Gerichtsvorschüssen nachschmeissen.
Warum die Bank offene Rechnungen über eine halbe Million auftürmen liess, bleibt offen. Auf Fragen reagierte die LLB-Medienstelle bisher nicht.
Gegen den Unternehmer laufen schon seit 2020 in Deutschland Verfahren, seit 2021 ermittelt auch die Zürcher Staatsanwaltschaft.
Diese sorgte sich zunächst um die Zuständigkeit, statt rasch gegen den Mann und seine ebenfalls flüchtige Ehefrau vorzugehen.
Nun treten immer grössere Löcher zutage.
Die halbe Million bei der LLB, welche die Bank wohl vergessen kann, sowie die knapp 700’000 für den Fiskus sollen laut Insidern nur die Spitze des Eisbergs sein.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Auch mir schuldet dieser Mensch ca. 75000€, erstritten im Nov. 2023 vorm LG Stuttgart!
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Nicht der Betreuer dieses Kunden sonder der Chef und Vorgesetzer dieses chefs sollten sofort entlassen werden.
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Die LLB kann die obige Kundenbeziehung weder bestätigen noch dementieren.
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Lieber Herr Hässig
Ich bin auch Banker, aber nicht bei der LLB. Sie offensichtlich nicht mal ein richtiger Geschäftsmann. Ihnen ist schon klar, dass Kredite ein Teil des Geschäftsmodelles von Bank sind? Geschäfte machen heisst, Risiken eingehen. Der Zins ist eine Entschädigung für ein Risiko. Risiken haben die Eigenschaft, dass diese durchaus eintreten können. Das kann als Nebenwirkung haben, dass daraus ein Verlust entsteht. Somit ganz normales Business. Ihr Risiko bei Ihrem Blog hier besteht darin, dass Sie ab und zu eine Klage am Hals haben. Gehen Sie ja auch bewusst ein. Daher verstehe ich Ihren Artikel hier wirklich nicht ganz. Ich hatte den Eindruck, dass das Sommerloch vorbei sei. Offensichtlich stöbern Sie nun sogar in Gerichtsurteilen nach Journi-Futter. Bringen Sie doch mal wieder etwas mit Substanz, sonst verbloggert Ihr Blog noch. Ich weiss, Sie können das. Und wussten Sie, dass Banken niemals eine Kundenbeziehung kommentieren? Ich weiss, Sie wissen das. Es gibt noch andere Banken, da laufen sehr viel spannendere Dinge ab. Nur: die kriegen Sie halt nicht (mehr) zugetragen. Bei unserer Bank werden Sie nicht mehr mal ernst genommen. Geschweige gibt es noch interne Stellungnahmen. Einfach passieren lassen. Solche Artikel rutschen bei Ihnen ziemlich schnell auf Ihrer Seite nach unten ab. Schönes Wochenende 🙂-
@Artikel
ok, das kann man so sehen. Nur wüsste ich jetzt gern von Ihnen als Bankfachkraft was das tatsächlich heisst, wenn eine Bank einen Kredit abschreibt. Sie mussten ja gar nie echtes Geld zur Verfügung stellen, nur solches welches durch die Bank selber per Buchhaltung erzeugt werden kann, quasi Kundenguthaben Össi (Aktiv) an Kredite (Passiv). Nun buchen Sie einfach Debitorenverluste (Aufwand) an Kundenguthaben (Aktiv). Dadurch erhalten sie wohl keinen Zins mehr aber das ist auch alles was passiert, oder? Wie bringen sie den Passivposten wieder ins Lot? Wohl kaum indem jemand echtes Geld einschiess.Würde mich jetzt interessieren wie das in der Banken-Buchhaltung gelöst wird, denn echtes Geld verleihen sie gar nicht, entgegen der landläufigen Annahme der ich auch jahrzehnte lang auf den Leim gegangen bin.
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Unser Rechtssystem ermöglicht offensichtlich solche Machenschaften, und für den Staat und die Rechtspflege ist das schlussendlich auch ein gutes Geschäft, denn das Geld wurde bereits versteuert als es ausgegeben wurde (verschwand). Wir brauchen uns also keine Sorgen zu machen, dass dies bessern werde, denn wollte die Rechtsstaatlichkeit den Fall wirklich aufklären, sowie weitere Fälle verhindern, dann würden entsprechende Massnahmen vor oder spätestens jetzt getroffen, sodfass dies nicht mehr passiert. Bei den kleinen Leuten kontrolliert man, die Grossen Fische lässt man ziehen…
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Warum ist es so schwierig diese Kriminellen in Dubai zu fassen? Hat die Schweiz mit denen kein Auslieferungsabkommen?
Können die Forderungen nicht über den „Rechtsstaat“ eingetrieben werden?
Haben wir kein Druckmittel gegen Dubai? Will man wirtschaftliche Beziehungen nicht gefährden wegen diesen 700k?-
Auslieferungsabkommen: Nein. Rechtsstaat: Nein. Druckmittel: Nein. Wirtschaftliche Beziehungen: Ja, sind wichtiger als mickrige 700k
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Hä? Und wieviele Milliarden aus kriminellen Machenschaften liegen wohl auf unseren so unvergleichlich korrekten, zuvorkommenden und aufrichtigen CH-Banken rum?
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Lustig, da ist mal jemand der den Spiess um 180° (oder sind es nach neuesten politischen Erkenntnisse deren 360°?) umdreht.
Ja liebe Banken, macht keine Freude wenn man so über den Tisch gezogen wird, gelle?
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👍❗
Du siehst es richtig!
Danke.
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Leider ist Dubai für viele solcher Gestalten ein Safe Haven. Kurz mal Altlasten aus Europa loswerden. Danach nach Thailand in Rente, finanziert durch die in Dubai teuer vermieteten Immobilien. Auch ein Altersvorsorge Konzept.
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Sehe dubiose Firma, sie wollten bei mir Ware einkaufen. Nach Check der Website (mit Stockbildern), HR Einträge und etwas Google Recherche haben wir abgesagt. Das war vor etwa 2 Jahren. Der gute Herr war im WWW unauffindbar, keine Einträge, keine Fotos, Interviews oder ähnliches. Das was verfügbar war, war auch noch schlecht gemacht. Weine (unauffindbar), Maschinen für Strassenreinigung (unauffindbar..) usw. Leid tut es mir für die betrogenen Mitarbeiter, gegen diese hat er massive Geschütze aufgefahren. Hoffen wir mal, dass es das Karma richten möge und er in der Hitze des Golfs schwitzen möge.
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„Ich will dem Betrug seinen Rang nicht nehmen. Das hieße die Welt schlecht verstehen. Ich weiß, daß er sehr oft nützliche Dienste geleistet hat und daß er die meisten Stände der Menschen nährt und erhält.“
Michel de Montaigne (1533 – 1592), eigentlich Michel Eyquem, Seigneur de Montaigne, französischer Philosoph und Essayist
Leider ist Dubai für viele solcher Gestalten ein Safe Haven. Kurz mal Altlasten aus Europa loswerden. Danach nach Thailand in…
Lustig, da ist mal jemand der den Spiess um 180° (oder sind es nach neuesten politischen Erkenntnisse deren 360°?) umdreht.…
Warum ist es so schwierig diese Kriminellen in Dubai zu fassen? Hat die Schweiz mit denen kein Auslieferungsabkommen? Können die…