Die Migros dürfte mit René Benko und dessen Signa rund 200 Millionen Franken verlieren, aufgeteilt zwischen Migros Bank und Migros-Mutter. (Die Migros Bank sagt, dies sei falsch, man habe eine „gesicherte Hypothekarfinanzierung„).
Der Abschreiber führt zu einem massiven Einbruch des sowieso dürftigen Gewinns für 2023. Entsprechend einschneidend ist der „Benko-Crash“ für die Genossenschaftsgruppe.
Nun zünden der Tages-Anzeiger und das österreichische News-Magazin einen nächsten Benko-Sprengsatz.
Mitten drin: Dieter Berninghaus.
Der Deutsche mit bewegter Vergangenheit hat über die Firma seiner Frau Millionen für Beratungsleistungen kassiert.
Die beiden Medien publizieren einen „Vermittlungsvertrag“ zwischen einer Tochterfirma von René Benkos Signa-Imperium und einer Aries Partners in Engelberg OW im Besitz von Lena Berninghaus.
Dieser soll laut den Zeitungen von „Ende 2013 oder Anfang 2014“ stammen. Die Abmachung sei eine „Pauschalzahlung von 5,2 Millionen Euro“ gewesen.
Damals war Dieter Berninghaus Mitglied der obersten operativen Führung des Migros-Genossenschafts-Bunds (MGB).
Als Zuständiger fürs „Departement Handel“ war er in zentrale Zukäufe involviert, die den MGB teils teuer zu stehen kamen.
So der Kauf von Depot mit ihren Aktivitäten in Deutschland und Österreich, die ein finanzielles Loch in die Migros-Bilanz riss.
Die Migros-Chefs rissen 2019, nach 10 Jahren, die Reissleine: Rückverkauf an der früheren Besitzer.
Abschreiber für den MGB: rund 400 Millionen Franken.
Mittendrin Berninghaus. Er leitete ab 2008 die das Handels-Departement des MGBs.
Der jetzt aufgetauchte Vermittlungsvertrag zwischen Benkos Signa und der Firma der Frau von Berninghaus zur Zeit, als Letzterer für die Migros in Lohn und Sold stand, ist brisant.
Berninghaus kassierte quasi von zwei Seiten:
Hier Benko, zu dem er dann im 2016 offiziell wechseln würde, da die Migros, bei der er als Mitglied der Geschäftsleitung eine hohe Verantwortung trug.
Aus Berninghaus‘ Umfeld ist zu vernehmen, dass alles seine korrekte Ordnung habe.
So sei die Ehefrau von Berninghaus eine „erfolgreiche Wirtschaftsanwältin und Investorin“, die ihre eigenen Mandate schon lange über die Aries abgerechnet habe.
„Als dann Dieter Berninghaus Berater wurde, hat er über die Firma seiner Frau abgerechnet“, so eine Auskunftsperson.
Der Interessenkonflikt verschärfte sich über die Zeit. Nach Berninghaus‘ Sprung vom MGB zur Signa wurde der Globus zum grossen Thema.
Die Warenhausgruppe gehörte beim MGB zu Berninghaus‘ Handels-Departement. Er kannte jedes Details des Geschäfts.
Die Signa von Benko hatte es auf die Trophy-Immobilien der Globus-Gruppe abgesehen. Das Warenhaus-Business interessierte Benko nicht.
Es brauchte einen Warenhaus-Crack. Berninghaus brachte ihn: Den Patron der thailändischen Central Group.
So kam der Deal des Jahrzehnts im Schweizer Shopping-Business zustande. Im Februar 2020, vor 4 Jahren, wenige Wochen vor dem Covid-Lockdown, übernahmen Benko und der Thai den Globus.
Eine Milliarde versprachen sie. Die MGB-Chefs sagten ja. Berninghaus war der lächelnde Vermittler im Hintergrund.
Mit Millionen-Beratungshonoror von Benkos Signa.
Als alles zu war wegen des Virus, setzten die Signa und die Central Druck auf die Migros-Fürsten auf: Preisnachlass, sonst lassen wir den Deal platzen.
Die Genossenschafter gaben nach. 230 Millionen Euro des Kaufpreises wandelten sie in ein Darlehen um.
Dieses droht nun komplett, Limmat-ab zu gehen.
Berninghaus war auch der Mann, der den Central-Chef für den Kauf des UK-Vorzeige-Warenhauses Selfridges gewann.
Auch dort machten Benkos Signa und die Central-Gruppe Fifty-Fifty.
Im Unterschied zu Selfridges, wo der Thai-Unternehmer nun die Führung übernommen hat, bleibt beim Globus alles in der Schwebe. Schlimmstenfalls geht die Gruppe auch in Nachlass.
Berninghaus droht derweil Ungemach. Wo hat er überall abkassiert? Wieso liefen die Honorare über die Firma seiner Frau?
Die hat ihre Aries jetzt dichtgemacht. Und Berninghaus war letztes Jahr monatelang in den USA, wegen eines Krebsleidens.
Dort, im Firmenparadies Delaware, hat seine Frau unter Aries Americas Holding ein neues Unternehmen gegründet, wie der Tages-Anzeiger berichtet.
2022 begann René Benko, an der Loyalität von Berninghaus zu zweifeln, sagt eine Quelle. Er wollte Genaues wissen.
Jetzt sind die Belege auf dem Tisch gelandet, in zwei grossen Medien.
Für Berninghaus, der an der Zürcher Goldküste in einer grossen Villa lebt und als Migros-Bigboss ohne Offenlegung Signa-Millionen erhalten hatte, beginnt eine schwere Zeit.
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Die beliebtesten Kommentare
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Migros 2019 400 Millionen Franken weniger ! Ich als Genossenschaftmitglied würde alle involvierten Chefs der Migros vor Gericht bringen.
Frage ? Hat die Obwaldner Kantonalbank wegen seiner Frau . Firma ARIES das Geld bekommen? Rollt bei der OKB auch Köpfe?
Martin Felber 6374 Buochs -
Vielleicht sollte zurück recherchiert werden ; Dr. D,. Berninghaus war ja damals schon sehr *umstritten* aus der REWE gekommen. Und auch bei der Migros MGB und mit dem damaligen Denner-Inhaber eng verbandelt!
Schade können Sie nicht die Bankbewegungen bei der Basler KB, Private Banking , Filiale Stockerstrasse Zürich und dem damaligen Leiter – der ja bekannterweise auch unrühmlich ausscheiden musste – nachverfolgen. Dort würden Sie die Bewegungen der Geldflüsse einsehen können.
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Auf der Tankstellen-Grafik fehlt noch die BKB = Basler Kantonalbank
https://www.handelszeitung.ch/banking/diese-banken-finanzieren-benkos-schweizer-globus-abenteuer-652350 -
!
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Sehr viele Leute haben dies auch schnell realisiert … mit Ausnahme des unfähigen und überforderten Führungspersonals der beteiligten Banken.
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Für mich ist DEPOT noch immer der Oberhammer in der gesamten Migros-Causa.
400Mio zu Staub verwandelt. Mit einer Deko Ladenkette. Welcher Teufel hat die bei Migros geritten. Im Depot verkauft man eine Mischung aus Ikea, Interio selig und Kik. Wie zum Donnerwetter sollen bei solchen Produkten je wieder 400Mio Umbaukosten der Läden erwirtschaftet werden. Diesen Fall können sie in der Klubschule bringen wie man eben gerade nicht ein Geschäft betreibt. Kredit für so eine Höllenreise gibt es auch nur bei der eigenen Bank, jede andere würde milde lächeln und zum Ausgang verweisen.
Überhaupt die Frage warum sie wieder verkauft haben und das für 1 EUR nachdem sie investiert hatten. Es macht einfach Null Sinn was die da abgewickelt haben. Da riecht es ganz streng gen Himmel und nicht erst seit heute sondern seit dem das Deko-Gedöns zurück verkauft worden ist. Es sind 400 Mio, ein riesiger Haufen Geld. Jedenfalls in meiner Welt. Ganz Krumme Geschichte.
Wer das alles bezahlt? Natürlich die Kundschaft bei der Migrosbank und die Angesommerten in den Multi Kulti Läden der Migros, wer denn sonst. Aktionäre die einschiessen gibt es ja nicht, nur Genossen die noch niemand gesehen hat.
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Vielleicht gab es da auch ein Beratervertrag? Nur so eine Vermutung, ich frage für einen Freund.
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Verlustfinanzierung bei Migros: Primär durch die „treue“ CH-Kundschaft über teilweise völlig überrissene Verkaufspreise in den Migros-Läden.
Bei Coop übrigens tel quel …. nur hatte die Coop-Führung in den letzten Jahren ganz offenbar ein deutlich glücklicheres Händchen bei Firmenkäufen im In- und Ausland.
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Ein süffisanter IP Artikel. Affaire à suivre. Bitte dranbleiben.
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Also, ich gehe jetzt mit 51 in meinen „wohlverdienten“ Ruhestand mit einer Mega Pension.
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Das dürfte Auswirkung haben was Regress und Co betrifft!
…aufgetauchte Beratervertrag zwischen Benkos Signa und der Firma der Frau von Berninghaus…
Das ist dann einer von sehr vielen Beraterverträgen wo es dann knall hart zur Sache geht in EU geht, Schweiz natürlich nicht!
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Da hier verschiedene Staaten involviert sein dürften, würden wegen Zuständigkeitsfragen die notwendigen Schritte vermutlich jahrelang dauern, viel Arbeit erfordern mit grossen Chancen auf Verjährung. Da ist eine einfache Steuererklärung schneller zerpflückt und behördenseitig berichtigt.
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Der Migroskonzern wird immer mehr zu einem Saftladen. Die Bank ist nicht mehr so sauber und die Migros macht auch immer öfter negative Schlagzeilen.
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Ja, und das Biofleich hat bereits Gen-Änderungen!
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Liebe Migros, bitte fordern Sie das Salär der erwähnten Person zurück. Alle spielen nach den gleichen Regeln sollte man meinen.
In ihren Leitsätzen zu Kultur, Werte und Führung heisst es: „Zu den Hauptaufgaben der Führungskräfte zählen das tägliche Vorleben der kulturellen und ethischen Werte, die Orientierung des Handelns an den Nutzenversprechen gegenüber allen Anspruchsgruppen“. -
Wurde auch das Steueramt hellhörig?
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für mich stellt sich schon seit vielen Jahren die Frage, warum sich Unternehmen und Staaten immer Experten aus dem vermeintlich „intelligenten“ Ausland besorgen müssen.
Wenn ich doch selbst einen gesunden Menschenverstand habe, dann brauche ich mir doch keinen Benko, Maschmeyer oder Thiam ins Boot (Land, Vorstand) zu holen. Schon merkwürdig! Seid ihr wirklich zu dumm, zum Selberdenken?-
@ Geier von Franken: Die Schweiz benötigt ausländische Billiglöhner, sei es in der Gebäudereinigung als Bedienung und in der Pflege als Helfer und Assistenten.
Gewisse Grossmäuler vom grossen Kanton können sich eben sehr gut verkaufen. -
Grossmäuler aus dem grossen Kanton sitzen mittlerweile überall, bis in Bundesverwaltung, Unis, ETH und die Staatsmedien ( SRF ). Ihre Netzwerke funktionieren wie geölt und die dummen Kuh-Schweizer merken dies gar nicht. Was diese Leute sehr oft bringen ist: „Viel Lärm um Nichts“ !
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@ Maier: Mein lieber Freund, lass es sein, Du schadest unserer deutschen Community in der Schweiz.
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Bürgergeld winkt, weshalb nicht im Heimatland?
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…immer mehr wird klar, dass die Migros schon seit etlichen Jahren von einer Laientheater-Gruppe in den Abgrund manövriert wird. Ich jedenfall meide in Zukunft alles, was ein „M“ trägt!
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Wenn ich vor lauter Hunger mich an einem Schoggistängeli aus dem Regal vergreifen würde, würde ich zurecht umgehend auf der Strasse landen; Strafanzeige inkl.
Es kann doch jetzt nicht sein, dass die Migros-Oberen(inkl. die damaligen GD-Exponenten Bolliger und Zumbrunnen) über das wiederholte widerrechtliche Tun von Berninghaus hinwegschauen. Sie hätten dem „eine zweite Chance eingeräumten“ Kollegen besonders auf die Finger schauen müssen. Er war ja zuvor als Vorstandsvorsitzender der REWE wegen finanziellen Ungereimten fristlos entlassen und gerichtlich auf 2 Jahre mit Bewährung verurteilt worden. -
Alles korrekt versteuert?
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Ehefrau hatte Firma in steuergünstigen Kanton Nidwalden.
Nidwalden gehört zu den steuergünstigsten Kantonen der Schweiz. Auch im internationalen Vergleich nimmt Nidwalden eine Spitzenposition ein: Sowohl bei den Einkommens- und Vermögenssteuern für natürliche Personen als auch bei den Gewinn- und Kapitalsteuern für juristische Personen liegt Nidwalden klar vorn. -
@Steuernoptimierer:
Null Ahnung und mal drauflos schreiben. Engelberg liegt im Kanton Obwalden
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Ohoh, nicht deklarierte Intressenkonflikte. Compliance 101 – sonst stehen die Erträge der Arbeitgeberin zu wenn ich das richtig im Kopf habe *lach* xD
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Sosoo, jetzt wissen wir was wir schon immer wussten, der Beringhaus hielt das Gichthändchen auf. Das gehörte ja zum Bussi Bussi Geschäftsmodell des feschen René und der Piefke kommt doch nicht zum abkassieren in die Schweiz. Oder?
Und die Migros-Manager? Die sollen leer ausgegangen sein? Ich bitte sie…..
Wie die Migros in den Dreck gefahren wird ist schon einzigartig. -
Den Dieter Berninghaus wird das alles nicht
sehr interessieren. Es wird es sich in Delaware gutgehen lassen.
Migros bucht die Verluste aus. So einfach geht das. -
Wieso beginnt für Beringhaus eine schwere Zeit? Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und hat dank guten Geschäftssinn, intelligenter Frau und harter Arbeit gutes Geld verdient, was er nun geniessen kann. Die biederen Migros Manager haben sich wie kleine Schulbuben einschüchtern lassen und der Kaufpreisreduktion ohne weiteres sofort zugestimmt.
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Wieder eine sogenannte „Fachkraft“ aus dem grossen Kanton…
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Selber Schuld, ihr Schweizer!
Wir dachten immer ihr seid die Bänker schlechthin.
Gar nix: auch euch kann man reinlegen 😉
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Vor rund 100 Jahren befand sich die Schweiz in einer schweren Wirtschaftskrise. Viele Ostschweizer sahen sich gezwungen, ihre Koffer zu packen und ins Ausland auszuwandern. Die Schweiz wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Wir erleben Filz, Korruption und Inkompetenz in nie gekanntem Ausmass. Die Alarmsignale stehen bereits auf ROT, aber niemand will sie hören. Die Geschichte hat es jahrelang gut gemeint mit der Schweiz, aber irgendwann stolpert man über die eigene Ignoranz und Arroganz. Die eigenen Tugenden wurden in den Wind geschlagen und die sogenannten Experten aus dem Ausland wurden direkt beweihräuchert. Das Ergebnis ist uns allen bekannt und die nahe Zukunft sieht ziemlich düster aus.
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Auch der Deutsche Christian Bock hat als Zolldirektor den Bock geschossen. Nun arbeitet er neu bei der Waadtländer Firma Scipa. Dort stösst er zum Team Jean-Philippe Gaudin, dem ehemaligen Schweizer Geheimdienstchef.
Ausländer einstellen ist offenbar das Mass aller Dinge. Wir Schweizer haben – wie es scheint – keine Fachkräfte mehr, wir sind schlicht zu blöd geworden. Darum holen wir uns weltweit angebliche (Top)-Fachkräfte, ob aus der Elfenbeinküste (CS), Portugal (CS), Deutschland (SFR) usw. Sie diktieren uns „IHRE“ Mentalität auf damit wir alles ein bisschen schneller abnicken.
Ja die Personenfreizügigkeit macht’s möglich, im 3. Quartal 2023 arbeiteten 1,819 Millionen im Mini-Land Schweiz.
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Bist Du es Fritzel… der Tankwart von Wunderwuzzi René ?
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für mich stellt sich schon seit vielen Jahren die Frage, warum sich Unternehmen und Staaten immer Experten aus dem vermeintlich…
Wenn ich vor lauter Hunger mich an einem Schoggistängeli aus dem Regal vergreifen würde, würde ich zurecht umgehend auf der…
...immer mehr wird klar, dass die Migros schon seit etlichen Jahren von einer Laientheater-Gruppe in den Abgrund manövriert wird. Ich…