David Tepper ist in der Finanzwelt eine grosse Nummer. Mit Geburtstag am geschichtsträchtigen 11. September, gilt er als „Billionaire hedge fund manager“.
Nebenbei besitzt er Teams in der US-Football- und Soccer-League – als Hobby.
Nun hat es Tepper auf die zwei Untergangs-Kapitäne der Credit Suisse abgesehen, wie die SonntagsZeitung gestern aufbrachte.
Ihnen werfe Tepper „Lügen“ vor, er habe eine „Milliardenklage“ eingereicht.
Auch die CS-Rechtsnachfolgerin UBS ist im Visier des vermögenden Finanzmannes. Laut der SonntagsZeitung bringe dessen Vorstoss alle Beklagten in arge Erklärungsnot“.
„Denn alles, was moniert wird, ist öffentlich dokumentiert“, so das Blatt.
Effektiv hat es dieser Vorstoss in sich.
Körner und Lehmann hatten in den entscheidenden letzten Tagen ein komplett anderes Bild nach aussen gezeichnet, als es tatsächlich der Fall war.
Körner trat am Dienstag, 14. März 2023, an einer grossen Morgan Stanley-Banken-Konferenz in London auf.
Bloomberg meinte damals mit Bezug auf den CS-Chef, die Bank habe„’material good inflows‘ on Monday in the wake of the failure of Silicon Valley Bank“ gesehen.
Die Realität war eine gänzlich andere, wie die Finma in ihrem Bericht „Lessons Learned aus der CS-Krise“ vom Dezember 2023 auflistete.
Die Aufsicht bezifferte die Kundenabflüsse auf „CHF 1,6 Mrd. am 13. März“, auf „CHF 2,7 Mrd. am 14. März“ und auf „CHF 13,2 Mrd. am 15. März“.
Zudem schrieb sie von „Gegenparteien“, die jetzt „zusätzliche Sicherheiten“ verlangt hätten – das pure Gegenteil von „material good inflows“, die Körner auf der Bühne in London vorgab.
CS-Präsident Axel Lehmann hatte seinen grossen Auftritt in jener schicksalshaften Woche einen Tag nach Körner.
Am Mittwoch 15. März, als die Schweizer „Troika“ mit Finanzministerin, SNB-Chef und Finma-Präsidentin zur Tag schritten und die CS der UBS vermachte, sass Lehmann auf einem Podium im fernen Riad in Saudi-Arabien.
Dort, wo der neue Grossaktionär der Paradeplatz-Bank herkam. Befragt, ob er staatliche Hilfe akzeptieren würde, meinte Lehmann, dies sei „überhaupt kein Thema“.
Lehmann war ein gebranntes Kind. Im Herbst 2022, nachdem die CS einen ersten Bank-run erlebt hatte, sprach er im Schweizer Fernsehen von Zuflüssen.
Auch das war nicht zutreffend, worauf die Finma eine Untersuchung gegen Lehmann führte, diese dann aber ohne Folgen für den CS-Chairman abschloss.
Das Problem für das Duo Lehmann-Körner und die UBS, welche für allfällige Schadenszahlungen wohl aufkommen müsste:
Hedgefund-Manager Tepper kaufte AT-1-Wandelbonds der CS in der letzten Lebenswoche der CS.
Die Wandel-Bonds waren damals mit grossem Abschlag zu haben. Hätte die CS den Sturm überlebt, wäre Teppers Wette aufgegangen.
Mit dem von der Finma am 19. März 2023 verfügten Komplettabschreiber von AT-1s der CS über 17 Milliarden US-Dollar ging dann aber Teppers Schuss nach hinten los.
Der reiche Investor kann sich bei seinem juristischen Vorstoss auf die verbrieften Aussagen der beiden obersten CS-Chefs in jenen Tagen berufen, welche die Gefahren kleinmalten.
Nun klagt er dort, wo es für alle Angegriffenen am gefährlichsten ist – in den USA.
Hintergründe in „Der Milliarden-Coup“ (45 Seiten-PDF, 19.90 Fr.)
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Klagen wurden nach US Zivilrecht erhoben, es geht lediglich um Strafzettel gegen die ehemaligen Entscheidungsträger der Bank Credit Suisse. In der Schweiz wäre das ein Prozess nach Obligationsrecht, wo es auch lediglich um Strafzettel geht.
Die Kosten die im Zivilrecht entstehen (Büsse + Vergleiche + Entschädigungen + Anwaltskosten) sind von der Versicherungspolice gedeckt die wiederum von der ehemaligen Arbeitgeberin der beiden Beschuldigten gekauft wurde.
Die beiden Beschuldigten, sollten sie für schuldig befunden werden, kassieren einige böswillig formulierte Schlagzeilen in den Medien und bewältigen deren Auswirkung im Nachhinein vielleicht mit zusätlichen Flaschen Wein. Oder sie reagieren in dem Keller gegen einen Boxsack ab. Oder was auch immer deren Stressabbaureaktion ist.
Wie auch immer: sie werden nicht zu Verantwortung gezogen, dazu wäre ein Prozess nach Strafrecht mit einem Staatsanwalt notwendig.
Zu einem Strafprozess in der Schweiz kommt es nicht – der Staatsanwalt der wagen würde die Anklage zu erheben wird von den Politikern aus dem Amt entfernt, seine Zulassung wird entzogen und er darf in der Schweiz höchstens die Kühe beim Grasen begleiten.
Ddie Auswirkungen eines Schuldspruchs sind: die Anwälte beider Parteien verdienen, die Prämien für die „du bezahlst meine Strafzettel“ Policen steigen eventuell und nichts ändert sich.
Calm down, Lukas. Es sind bloss Peanuts.
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Was soll man dazu sagen. Man wettete auf einen toten Gaul, verlor den Einsatz und ist nun auf der Suche nach Schuldigen? Es ist verständlich und fast menschlich, dass man sich nicht eingestehen mag, dass die Gier tückisch sein kann und zuweilen Hirn und Verstand frisst! Wenn man ehrlich ist, wusste man wie es enden wird!
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Anstatt die billige Nacherzählung auf IP, lest besser das Original in der Sonntagszeitung. Der „faule“ Lukas hat es sich mal wieder sehr einfach gemacht
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Die sollen ruhig blechen. Hoffentlich richtig viel. Dass die Börsenaufsicht nichts gemacht hat ist ja auch ein Witz.
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Hoffentlich macht Tepper etwas gegen die beiden persönlich! Die Propaganda war seit November 2022 nur noch schwer erträglich. Die massiven Abflüsse wären vermutlich auch ad hoc-relevant gewesen, aber die Börsenaufsicht scheint da auch eher im gemeinsamen Tiefschlaf mit der FINMA gewesen zu sein.
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Wenn Tepper in dieser AT1-Sache gewinnen sollte, dann käme vermutlich der Steuerzahler an die Kasse, nicht diese beiden CS-Totengräber. Also wir alle. Man kann nur hoffen, das EFD (KKS) und die NB (Jordan) hätten die Sache mit diesen Bonds sehr, sehr gut abgeklärt und hätten am 19.3.23 genau gewusst von was sie reden.
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und zum Beispiel ihre zwei letzten Bonuse an die Verlierer abtreten.
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Bezahlen, ihre Häuser verkaufen und aufs Sozialamt, fertig mit dieser verdammten Kuscheljustiz!
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Ein Investor der AT-1 muss sich bewusst sein, dass die Spekulation in die Hosen gehen kann. Natürlich haben Körner/Lehmann Schönfärberei betrieben oder wurden mit falschen Zahlen beliefert. Vermutlich werden die US Gerichte Teppert Recht geben, um dem Finanzplatz Schweiz noch mehr zu schaden. Es bleibt spannend…
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“Gold is money, everything else is credit.” Gold ist Geld, alles andere ist Kredit, notabene!
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Einer der reichsten Hedgefonds-Manager der Welt wirft den ehemaligen Chefs der CS «Lügen» vor und will sein Geld zurück? Anscheinend hat es sich gelohnt, da Signore Ermotti für erbärmliche 9 Monate 14,4 Mio kassieren konnte!
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Erst seit Grimm gibt es Märchen für Kinder und seit Axel Lehmann
gibt es Märchen für Erwachsene!🤣-
verklag mich doch!
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Die AT1 Bonds Angelegenheit ist noch lange nicht ausgestanden, sowohl für die CS als auch für die UBS. Sollte sich zudem herausstellen das ehemalige Führungspersonen eventuell die Realität anders dargestellt haben als sie tatsächlich war, wird es richtig heikel.
In New York wurde die Klage lediglich wegen mangelnder Zuständigkeit abgewiesen, also nur Formalien.
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Trepper ist weitaus nicht alleine!
Die dreist gierige UBS wird nun, zu Recht, eingeholt von der sicher geglaubten „Beute Credit Suisse“ !
Wir werden noch fürchten lernen, was die US-Geschädigten an Ansprüchen geltend machen werden.
17 Milliarden sind nur der Anfang des Grauens, welches uns droht! Und schliesslich erkämpft wird!
Die UBS wird, mit grosser Sicherheit, den Steuerzahler wieder einholen.
Ermotti tat womöglich gut daran sich für 9 Monate die 14 Mio. abzuholen?
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Ermotti meint: aha, äh, ähm, gut, hm, ja, naja, nein, nun, okay, es war richtig, die die 14 Mio. abzuholen…..🤣
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Das „Duo Fatale“ kam aus der UBS!
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meine Oma aus der Boomer-Generation klagt auch jeden Tag gegen diese entsetzlichen Schmerzen und Leid die von der Bevölkerung ausgestrahlt werden.
Nichts als Jammern und Wehleiden kommt von dieser dummen Boomer-Gang!-
Und meine Oma, von der gegenwärtig möchtegern Chef-Generation klagt auch jeden Tag gegen diese entsetzlichen Schmerzen und Leid die von der Bevölkerung ausgestrahlt werden.
Nichts als Jammern und Wehleiden kommt von dieser dummen Chef-Gang…🤣
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p.s. Tepper in seinen eigenen Worten:
I am the animal at the head of the pack. I generally am. I either get eaten or I get the good grass. (David Tepper)
Jetzt wurde er halt von der Regulierung der Schweiz gegessen.
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Hoffen wir es; es ist aber noch ganz und gar nicht sicher.
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Welch seichte Klage. Wer sich auf Statements von Managern verlässt für Spekulationen, ist selber Schuld. Und wer nach einer verlustreichen Spekulation zum Anwalt greift, ist sowieso nicht ernst zu nehmen. Vielleicht sollte Tepper (als ehemaliger Head Junk Bond Market von Goldman Sachs) das nächste Mal wieder den Emissionsprospekt lesen!
Oder wie man so schön in den USA sagt, wenn die Spekulation in die falsche Richtung: S*** it up loser!
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In New York wurde kürzlich bereits gerichtlich eine AT1-Klage gegen CS abgewiesen und darauf verwiesen, dass in dieser Sache in der Schweiz geklagt werden muss. Den USA fehle die Zuständigkeit. Das gilt sicher auf für die angeblichen Aussagen von Lehmann und Körner, d.h. sie können nur in der Schweiz beklagt werden.
Damit werden Schweizer Richter über die AT1-Klage und auch über Lehmanns und Körners Aussagen entscheiden müssen und dann ist das Urteil bereits heute klar! Ein Weiterzug an den EGMR betreffend Recht auf Eigentum (Konvention EMRK Art. 17) und Irreführung eines Hedge Fund Manager sind damit chancenlos, denn die Schweiz hat die EMRK Art. 17 „Recht auf Eigentum“ zwar unterschrieben, aber seit 1972 nicht ratifiziert.
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Habe nie begriffen, was der Herr Körner in der UBS zu suchen hat.
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weiss zu viel ❓
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Körner schleicht jetzt durch die Gänge….🤣
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Der Herr Tepper bekam jene Klagen sicherlich mit. Siehe Wirecard. Dass man jedes investiertes Geld in Aktien, jenen Bonds, usw. ebensogut in den Arsch schieben kann, dürfte klar gewesen sein.
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Nicht dass mir der geldgierige Tepper irgendwie im Entferntesten sympatisch wäre, aber Lehmann hat tatsächlich (nach alter UBS-Manier) die eigene Situation absichtlich vollkommen unrealistisch dargestellt um die Umgebung „ruhig zu stellen“.
Körner, der schnöselige Tortenheber, lebte schon immer in seinen McKinsey-Wolken. Er meint wohl heute noch, dass er „laser-focused in full execution swing“ sei.
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Ist doch super wollen unsere Top-Shots die UBS gleichzeitig in den USA positionieren.
Da kann der Gerichtsort USA heissen, gegen die UBS USA.
Wie praktisch für unsere Top-Shots und Weissen Westen, wenn der Schuss nach hinten los geht, dürfen wir Steuerzahler und Dummbürger wieder bezahlen.
Trennbanksystem wenigstens in Betracht ziehen? Nicht doch, sonst müssen wir Top Shots das selbst bezahlen, am Ende gar Bonis zurückzahlen.
Und weils Blocher schon seit Ewig fordert, könnens die FDP und links-grünen Politiker schon gar nicht einführen, dem Mann der uns vor der EU-Katastrophe gerettet hat, nochmals so einen Triumph gönnen?
Vorher geht die UBS, eine Bank wie Schweiz, mit der Schweiz gleich ganz unter.
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Muss die UBS bald nachzahlen?
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Denke schon, wenn Sergio für lausige 9 Monate 14,4 Mio. hinterhergeworfen werden.
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Spielt ihm keine Rolle die dummen Steuerzahler bezahlen die Rechnung und die Mitte kassiert weiter.
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Unfähigkeit ist leider nicht strafbar. Und Körner kassiert weiter 200 Mille. Im Monat.
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bekommst du für deine „Unfähigkeit“ denn etwa kein Geld, Urs(ch)?
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Das "Duo Fatale" kam aus der UBS!
Habe nie begriffen, was der Herr Körner in der UBS zu suchen hat.
Trepper ist weitaus nicht alleine! Die dreist gierige UBS wird nun, zu Recht, eingeholt von der sicher geglaubten „Beute Credit…