Sonova, top. So lange das Urteil über die Hörgeräte-Herstellerin mit Sitz in Stäfa am rechten Zürichsee-Ufer.
Jetzt zeigt sich, dass es die Sonova erwischt hat. Und zwar ziemlich stark.
Das Management ist nach enttäuschenden Halbjahreszahlen in Panik geraten und schlägt mit Kosten-Massnahmen um sich.
Im weltweiten HR und der globalen Informatik entlässt das Unternehmen Leute; es betreffe eine „jeweils einstellige Anzahl von Backoffice-Funktionen“, so ein Sprecher der Sonova.
In Steinhausen im Kanton Zug sind die Folgen des frischen Sparkurses dramatisch.
„Wir können auch unsere Absicht bestätigen, das Corporate Audiological Care Team von Steinhausen (Kanton Zug) an den Hauptsitz von Sonova in Stäfa (Kanton Zürich) zu verlagern“, schreibt der Sprecher.
„Dies kann Auswirkungen auf einige der derzeit in Steinhausen angesiedelten Stellen haben. Die Behörden des Kantons Zug und die Mitarbeitenden in Steinhausen wurden über diese Pläne informiert, aktuell befinden wir uns in der Konsultationsphase.“
Die Spitze hat die Fähigkeit von Apple und Google unterschätzt, Handys zusammen mit den Stöpseln im Ohr als Hörgeräte zu nutzen.
Das zeigt sich immer stärker in den Zahlen der Sonova. Der richtig grosse Abbau könnte am Sitz in Stäfa deshalb noch bevorstehen.
Laut einer Quelle würden bald massiv Stellen „nach Polen und in andere Billig-Lohnländer ausgelagert“.
Das hatte Tippinpoint, ein Finanzmedium, schon Ende August vermeldet. Damals bestätigte Sonova die Verschiebung einiger HR-Jobs aus der Schweiz nach Warschau.
„Alles nur, um die Management-Fehler zu vertuschen“, so der Insider. „Die Stimmung am Standort Stäfa und in Steinhausen ist im Keller.“
Der Abbau beim Medtech-Unternehmen passt zur jüngsten Reihe von Schliessungen und Krisen. Neben dem drohenden Untergang der zwei grossen Stahlfrimen in der Schweiz traf es auch die letzten Spezialisten in der Textilindustrie.
Sogar die grosse Rieter mit ihren Textil-Maschinen hat 47 Prozent an Umsatz verloren. Ein Waterloo.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ich habe vor 6 Jahren enttäuscht von Sonova zu Widex gewechselt. Sonova nur noch arrogant und schlechte Produkte. Nach 3 Jahren in der Schweiz keine Ersatzteile zu 8000 Fr. Hörgeräte. In Österreich noch lieferbar aber nicht für in der Schweiz gekauften Geräte!
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Wer am Ende vernünftig im Alltag hören möchte, lehnt sich nicht an Produkte von Apple etc. sondern sucht vernünftige Lösungen. Habe mit meiner Mutter erfahren, was es bedeutet ein Sonova-Gerät zu haben. NICHT zu hören ist alles andere als eine akzeptable Lebensqualität und der Service von Sonova ist erstklassig. Dafür lohnt es sich, auch mehr auszugeben. Ich hoffe dass Sonova wieder auf Spur kommt…
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Die Schweizer sind erstaunt ob der sich anbahnenden Krise.Alles schon zwei Mal erlebt seit 1950. Dies ist die Chance für weniger Einwanderung, evtl. sogar Rückwanderung. Der Franken sollte um 10%, evtl. 20% erhöht werden, dann gibt es keinen Immoboom mehr und Eisenwarenfirmen verschwinden dann dahin wo sie hingehören
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ein Beitrag gegen die Fachkräftemangel.
kwt -
Die Spitze hat die Fähigkeit von Apple und Google unterschätzt, Handys zusammen mit den Stöpseln im Ohr als Hörgeräte zu nutzen.
Kann funktionieren, wer telefoniert schon. Ist dann zwar kein Hörgerät, aber erfüllt trotzdem das Bedürfnis.
Also Sonova, wo sind die coolen BTLE Stöpsel mit AudioProcessorApp aus dem Playstore?
Oder doch lieber klein aber fein?
Oder kann die Architektur sogar beides? -
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Ich wunderte mich kürzlich darüber, dass mir ein Hörgerätegeschäft alle möglichen Marken zum Testen gegeben hat, nur Phonak nicht. Dies obwohl auf der Website dafür geworben wird. Irgend was ist da nicht im Lot.
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Der letzte Satz des Artikels kann man als Aufforderung verstehen um über die Schweizer Textilmaschinenindustrie und den Gründen des Untergangs dieser früher für die Schweiz entscheidenden Exportindustrie zu schreiben.Es ist bekannt, dass sie schon immer sehr stark auf äussere
Einwirkungen reagiert hat. Andere Länder , wie zB Belgien haben ihre Unternehmen in diesem Bereich dann kräftig unterstützt und nicht alles dem Markt überlassen. -
Was Apple und andere in diesen Tagen angekündigt haben und an Hörgeräte Funktion im Ohrstöpsel auf den Markt bringen, hatten die Marketing Profis in Stäfa bereits ab 2018 im Kopf und intern schon gepitscht. Nur der Wasserkopf hatte es nicht verstanden. Offenbar hat Sonova den Anschluss im US-Geschäft verpasst, es ist der wichtigste Markt und beschert jedem Hörgeräthersteller den nötigen Umsatz und Gewinn. Was in Stäfa passiert ist nicht überraschend, es hat sich lange angekündigt und wurde von Mitarbeitenden intern frühzeitig angesprochen. Der eingeschlagene Trend von Sonova geht weiter, leider. Hochmut kommt vor dem Fall.
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Sonova gehört in dieselbe Kategorie, wie Swatch – sich auf dem Erfolg in der Vergangenheit ausgeruht, Entwicklung verschlafen. Wenn die so weiter machen, verschwinden sie von der Bildfläche. Es wäre Zeit, dass die Schweiz endlich Gegenmassnahmen ergreift, Administrationsauflagen abbaut, sich nicht immer so risikoavers verhält und für Innovationen offener ist. Artikel Note 5 – gut.
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…und was macht der Aktienkurs?
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In erser Linie kopflose Maßnahmen die zeigen sollen, „wir unternehmen etwas.“ Es sind aber durchaus Zweifel angebracht, ob in der Schweiz Hörgeräte teuer gekauft werden wenn sie zu nahe 100% billig in Osteuropa hergestelt wurden.
Ich meine damit spielt Sonova den Konkurrenten noch mehr in die Karten.
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Und die Finanz und Wirtschaft hat die Titel noch unlängst wärmstens zum Kauf empfohlen. Offenbar haben die auch keine Ahnung was Apple und Google so alles auf den Markt bringen und somit Sonova konkurrenzieren (klangheimlich).
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Seit 2018 ist der schlaue Deutsche Arnd Kaldowski als CEO am Werk.
Und seit diesem Zeitpunkt gehts bei Sonova nur noch abwärts. Ich denke,
dass ein CEO Wechsel nötig wäre. -
Die Lohnkosten sind in der Schweiz einfach zu hoch. Die Gründe warum wir hohe Löhne zum überleben brauchen sind auch bekannt. Warum die Bundeszwerge da nicht handeln weiss aber keiner. Mehr Steuern, Mehr Gebühren, Mehr KK Prämien, teurere Energie, Mehr Auflagen immer mehr und mehr. Das alles tötet unseren Werkplatz
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Spekulation mit den für alle zwingend notwendigen Grundlagen! Land, Boden, Wohnraum, Gewerberäume… Gesundheit (KK Kopfsteuern), Energie (wie bei uns um die 350.-/Monat für Strom/Wärme anstatt 120.-/Monat wie bis anhin)
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Ja die Rechten und die Linken Demolieren die Schweiz selber.
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die lohnkosten sind nicht der grund. die neuen konkurrenten wie apple und google (zürich) haben ihre entwicklungszentren auch in hochlohnländern.der grund sind die skalen.apple und google spielen technologisch darum in einer anderen liga.und sie machen alles per app.kein kind im ohr mehr nötig. und erst noch viel individuellere analysen und einstellung als durch den teuren akustiker. das problem sind derzeit noch die akkulaufzeiten der pods.aber wenn apple in diesen markt hinein will,hat sonova 0 chancen.und das ist völlig unabhängig von sonova-managementfehlern.
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Hörgerät zu schweizer Preisen aus Billig Osteuropa. Da hat jemand die Rechnung ohne den Schwerhörigen gemacht.
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Sind einfach zu teuer. Hörgeräte können viele. Die guten alten Zeiten sind in diesem Bereich vorbei.
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Was soll man da sagen? Ich habe ein paar Leute dort gekannt. Eingestellt wurden vielfach nicht Experten in ihrem Fach, sondern Leute die entweder nett waren oder Vitamin B hatten. Unter anderem viele Personen mit nicht Schweiz-spezifischer Ausbildung für Schweiz-spezifische Aufgaben, gerade im Corporate Bereich. Alles in allem nicht erstaunlich sondern absehbar.
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Jetzt mal halblang! Alle Hörgeräte-Hersteller drehen an der Kostenschraube. Sonova hat technologisch aufgeholt und mit Ihrem neuen KI-Hörgerät Infinio Sphere hat Sonova wirklich neues Terrain beschritten. Die Geräte sind in der Schweiz insgesamt billiger geworden. Dieser Artikel bewegt sich im Bereich üble Nachrede. IP soll beim Banking bleiben aber nicht über Branchen berichten, welches es nicht kennt bzw beurteilen kann. IP sollte sich mal ernsthaft mit dem negativen Verkaufsgebahren von ausländischen Hörgeräte-Ketten auseinandersetzen und darüber berichten.
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IP ist recht gut informiert, wie mir scheit. Der Steinhausener Wasserkopf wurde die letzten 7-8 Jahre aufgebaut. Nun holt man Teile des Teams zurück nach Stäfa, wo es ursprünglich eh schon war und die gleichen Aufgaben mit einem Bruchteil der Leute stemmte. Die Auslagerung nach Polen ist ja auch schon seit einigen Jahren im Gange. Und das sich der Markt verändern wird, ist auch schon alles länglich bekannt. Aber wenn man 25% EBITA anstrebt, ist die Stellschraube irgendwann halt mal angezogen.
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Leider hat er auch vom Banking keine Ahnung – wir müssen also ein anderes Tätigkeitsfeld für LH finden!
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Da bin ich anderer Meinung: seit dem Tod von Andy Rihs dümpelt das Unternehmen dahin. Und das in einem globalen Wachstumsmarkt. Und mit einer mehr als nur waghalsigen Übernahme wurde einfach nur Umsatz und Ausstellfläche gekauft. Weder nachhaltig, noch profitabel und erst recht nicht technologisch interessant.
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Ein normaler Vorgang bei einem Unternehmen. In den Zeiten des Erfolgs werden im Übermut unnütze Stellen geschaffen. Die können in weniger günstigen Zeiten problemlos abgebaut werden, ohne dass das jemand überhaupt bemerkt. Ganz anders als beim Staat. Da vermehren sich die unnützen Lohnbezüger wie Bakterien, abgebaut wird nie. Schliesslich darf ja der Steuerzahler bezahlen. Den interessiert niemand, schon gar nicht die vom Steuerzahler bezahlten Politiker.
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Absolut richtige Analyse
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Ein bisschen viel Untergangsstimmung! Bäume wachsen nicht in den Himmel, das ist normal. Zyklen sind auch normal. Die Abflachung des Wachstums ist auch nichts Neues. Und ja, ein gutes Unternehmen hat die Kosten im Griff und reagiert mit Kosteneinsparungen auf Ertragsminderungen. Das hat nichts mit Panik zu tun.
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Leider haben viele Firmen ihre Kosten nicht im Griff und reagieren deshalb zu spät…
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Geostrategisch; Auslagerung nach Polen. Deutschland hat seine Rolle als Bollwerk gegen Russland zur Zeit verloren und wird abgewirtschaftet. Dies mit einer willfährigen Regierung und Eliten die Ideologisch völlig schief im Wald globalistischer Ideologien stehen. Die Waffen bleiben vorerst.
Aufgebaut wird hingegen Polen mit Waffen, Medialer Aufmerksamkeit (danke für die Sprengung der Gasleitung!?) und Investments … die Schweiz sehe ich in ähnlicher Rolle. Im innern wird, für die BEvölkerung spürbar abgewirtschaftet und ebenfalls mit seltsamen Ideologien um sich geworfen aus denen es kein entrinnen gibt. Der ökonomische Zerfall ist in den Armutsstatistiken des BVS zu sehen… Wahnsinn. Dazu noch seltsame Ideologien die sich auf GEschlechtsorgane reduzieren und die noch den letzten Rest existenzerhaltender Fundamente zerfleddern und Masseneinwanderung die kaum ein Land überstehen wird… damit lassen sich keine Nationen bauen.-
Es haben schon vor Jahren von bedeutenden Firmen Auslagerungen nach Polen stattgefunden. Resultat:: es ist in der Zwischenzeit wieder alles in der Schweiz. Ausser Spesen nichts gewesen!
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Hä? Brauche ich ein Hörgerät? Habe ich richtig gehört? Auslagerung nach billig Ausland geht gar nicht.
Hörgerät zu schweizer Preisen aus Billig Osteuropa. Da hat jemand die Rechnung ohne den Schwerhörigen gemacht.
Seit 2018 ist der schlaue Deutsche Arnd Kaldowski als CEO am Werk. Und seit diesem Zeitpunkt gehts bei Sonova nur…
Ein normaler Vorgang bei einem Unternehmen. In den Zeiten des Erfolgs werden im Übermut unnütze Stellen geschaffen. Die können in…