100 bis 200 Julius-Bär-Banker feierten am Samstag, als ob es kein Morgen gäbe. In Davos hatte ihre Arbeitgeberin zum traditionellen Ski-Weekend geladen.
Das Wetter hätte nicht besser sein können. Blauer Himmel, Pisten toll. Oben im Skigebiet hatten die Bären ein ganzes Lokal nur für sich allein.
Der letzte Tango? Ab heute weht jedenfalls ein anderer Wind. Es ist der Beginn der grossen Kündigungswelle.
Statt Freibier und Moët-Cüplis steht der Rausschmiss Hunderter Leute auf dem Programm. Total 400 Stellen gehen verloren, ein Grossteil des Abbaus könnte mit Entlassungen erfolgen.
Zittern müssen vor allem die Backoffice-Angestellten in Zürich-Altstetten. Dort soll der Sparhammer am heftigsten heruntersausen.
Grund für die Sparübung ist der grösste Einzelverlust in der Geschichte der Julius Bär. Die Chefs hatten René Benko sage und schreibe 600 Millionen Kredite gewährt.
Bluten müssen jetzt die Mitarbeiter. Ob es bei den 400 Stellen bleibt oder in 1 oder 2 Jahren noch mehr Arbeitsplätze verschwinden, muss sich weisen.

Die grosse Party vom Wochenende steht in starkem Kontrast zur Operation Rotstift. Gut möglich, dass dort vor allem Mitarbeiter feierten, die verschont bleiben.
Am Eindruck ändert das wenig. Während heute die Spitze Dutzende oder Hunderte Kündigungsbriefe verschickt, liessen die Bären am Samstag vor prächtiger Bergkulisse die Korken knallen.
Wer dabei war, hatte das Gaudi. Viele andere, insbesondere die Entlassenen, fragen sich: Wie passt das?
Fürs Ski-Happening liess sich die Julius Bär nicht lumpen. Die Party am Samstag auf dem Jakobshorn fand im bekannten Châlet Güggel statt.
Die Stimmung sei ausgelassen gewesen, sagt ein Augenzeuge. „Als einer laut ‚Juliuuuuuus Bäääääär‘ geschrieben habe, brach schallendes Gelächter und lautes Gejohle aus.“
Festen, dass die Holzstühle krachen. Die Kosten, die nicht gering sein dürften, fallen unter Personalevents.
Umgekehrt spart die Bank bei den Normalos im hinteren Teil der Bank. Dort, wo sich die Lust am Feiern in Grenzen hält.
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Die beliebtesten Kommentare
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Juristisch ist solchen Bänklern nicht beizukommen- was aber nicht notwendigerweise heissen muss, alles ausschliessen zu müssen.
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Haben die Sanierungsarbeiten schon begonnen?🤣
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Hire and Fire Mentalität, wie überall auch. Und die Stimmung sei ausgelassen gewesen, etwas anderes erwartet von Banker, na also!
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Nun ja, Fingerspitzengefühl hatten diese Herrschaften noch nie. Normalerweise sollte man wissen was sich gehört und was nicht. Bei dieser Bude immer noch Fehlanzeige!
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Naja, das nicht alles Gold ist was glänzt ist wohl jedem klar und das man gewisse Dinge vielleicht besser nicht macht auch…
Ob man den jährlichen Event hätte absagen müssen?! Vielleicht…
Aber wenn man die Fakten wirklich kennt dann sieht das eben etwas anders aus. Wahrheitsgehalt an dieser Story ist vielleicht bei 30%.
Sind wir doch ehrlich. Hier geht es nur um Klicks und um die Ewigempörten Leute zu befriedigen. Nicht das ihnen noch langweilig wird den ganzen Tag.
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So haben die Storys von old CS auch angefangen hier auf IP…
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@vaybe
wir werden ja jetzt von der KI bewacht…🤣
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Eher 10% aber ok. Jede denkt was er will.
Leute sind zufrieden mit solche Storys. Dafür ist nicht IP Schuld sonst die, die das täglich lesen…
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Vorschlag: Die Bärenleute nehmen das nächste Mal als Gladiatoren an der Römerparty teil. Kostet nix und nur die Überlebenden dürfen wieder zurück.
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Ist Schweizer Bank ;-),
oder hätten Sie im Grossmünster einen Trauergottesdienst feiern sollen? Wir sind oben an der Sonne und die unten im Tal unterstützen wir gern mir warmen Worten. Amen. -
Einfach nur PFUI !!!!!!
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Das Schema gleicht sich überall: Jenen an der Basis sagt man, dass es keinen Grund für eine Lohnerhöhung gibt, während die anderen, welche ein deutlich höheres Gehalt haben, als „Ausgleich“ 3% mehr bekommen. So kann man dann kommunizieren, dass die durchschnittliche Lohnerhöhung 1.2% beträgt, was die Aktionäre als angemessen empfinden.
Schliesslich will man dazu beitragen, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet. Fair oder gerecht war das Leben schliesslich noch nie.
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Parties dürfen nicht fehlen. Sie gehören zum Selbstverständnis der Banker.
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….sind es ja Kundengelder!
Sowas ist seit vielen Jahrzehnten überhaupt nichts neues bei schweizer Banken und Versicherungen, Punkt.Wie dem auch immer, ein Artikel mehr von Mr. Hässig den es sich lohnt, zu lesen.
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Ich freue mich,dass die Bär Bank trotz einem grossen Verlust den trationellen Ski Anlass zu Gunsten der Angestellten durchgeführt hat.
Ich bin überzeugt, dass die geplanten Entlassungen mit dem Fall Benko nur zum kleinsten Teil im Zusammenhang stehen. -
Fast wie bei Migros und ihrer zweitägigen Riesensause im September, wo Mitarbeitende wieder ausgeladen wurden weil sie zwischenzeitlich entlassen oder „verkauft“ wurden…
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Na ja! Der … von Latam ist zB kein “kleiner” und wurde bereits entlassen und ersetzt.
Mich wundert nur warum unsere ehemalige ultra Top Shot Rainmaker Highflyer Boardmember kennerin und ex ExB weiter ihren Frühstücksposten behalten und verlängern durfte. -
Aus welchen Gründen die Bank Julius Bär noch Kunden hat, erschliesst sich mir nicht. All dieses Geld für Partys, Boni, Benko etc. zahlt ja der Kunden über unverschämte Gebühren. Aber eben wenn man ein HNI ist, dann kommt es nicht mehr darauf an, ob die Bank ein wenig mehr Gebühren verlangt. Diese HNI’s müssen ja überaus zahlreich sein, insbesondere in der Schweiz.
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Genau mein Gedanke. Selbst wenn ich so richtig vermögend wäre, würde ich niemals diese hohen Gebühren und Kommissionen bei JB oder einer anderen Privatbank bezahlen. Darüber wunderte ich mich schon, als ich selber noch bei Bär arbeitete.
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Für mich tatsächlich auch irgendwie stossend. Aber das liegt vermutlich daran, dass ich zu kleingeistig bin und es deshalb auch nie in die executive Liga einer Juliu Bäer schaffe / geschafft habe.
Für JB – ein Wealth Manager spielt das überhaupt keine Rolle was Schweizer Normalos darüber denken, wir sind eh keine Kunden dort. Mit den wichtigsten Aktionären u/o Kunden feiert man dann etwas diskreter in Moritz, Gstaad oder Zermatt und alle haben sich lieb.
So lange in der Vermögensverwaltung dermassen Geld verdient wird, so lange geht das weiter.
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„In früheren Zeiten hat der Unternehmer seine Mitarbeiter gut bezahlt, um gute Arbeit zu erhalten. Heute kann er das billiger. Er droht und realisiert einfach Rausschmisse“.
Unbekannt -
Nur weil einige unwichtige Stellen gestrichen werden darf der Spass nicht zu kurz kommen. Im Gegenteil, wenn einige Schmarotzer weniger da sind, dann ist dies Grund zur Freude!
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Die Fehler mit Benko wurden gemacht. Konsequenzen folgten. Es gibt auch ein Leben danach.
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völlige dekadenz bei den privatbanken.
zeit, denen mal den riegel zu schieben.
unsere behörden schlafen wieder.
zeit, diese zu dezimieren und deren
effizient zu steigern.-
Genau, wie der kleine Ketaminsüchtige Musk. Alles mal rausschmeissen, die rechten Grossmäuler können ja alles besser. Tragisch. Zum Fremdschämen bist Du. Ein Demokratieabschaffer wie die Verbrecher in den USA.
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Skiweekends gibt es bei jeder Bank in Zürich. Ist nicht nur für die Oberschicht. diese sind subventioniert von der Bank aber die Teilnehmer müssen i.d.R. auch selber einen Teil zahlen. Und sind meist lange im Voraus geplant.
Alkoholisierte Menschen, ob Banker oder nicht, gibt es auch immer wieder, so sagt man.-
@oje
bla bla bla…. klar gibt es überall alkoholisierte Menschen! Aber die überheblich arrogante Art der Bankerbrut gibt’s sonst nirgends!
Aber schön, wenn ü45 wieder mal „ausgang“ bekommt und alkoholisiert den jungen Assistentinnen nachgeifern kann…. 😂
Nein danke, brauch ich nicht…. Skifahren gerne! Im kleinen Kreis mit Freunden und dann auch wirklich skifahren….. bezahle es auch gerne aus dem eigenen Sack…
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Sic transit gloria mundi, bzw ursi.
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Freunde von mir bei Julius Bär waren auch dort. Die Party sei der Hammer gewesen und es würden ja auch nur unwichtige Leute entlassen.
Der neue CEO hätte darauf verzichten sollen aber wie es so ist, wenn Parties gefeiert werden wollen, vergessen Firmenchefs schnell mal, wie das nach aussen wirkt.
Diese Fehler werden sich in 100 Jahren noch wiederholen. Die Chefs glauben, sie seien untouchable. Sind sie aber nicht.
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The show must go on! Feiern bis zum … und die Zeche zahlt der Kunde.
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Dann gibt es wieder Platz in der Bolgenschanze und im Pöstli für Normalsterbliche. Vielleicht findet das nächste Skiweekend auf Kosten von Benko dann in Kitzbühl oder St. Anton statt.
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Herr Hässig, besser kann man die versaute Betriebskultur bei der Bären-
Bank nicht beschreiben. -
Sie feierten mit viel Pulver 😉
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Ein toller Artikel. Lesenswert.
Herr Hässig, besser kann man die versaute Betriebskultur bei der Bären- Bank nicht beschreiben.
Sie feierten mit viel Pulver ;-)
Ein toller Artikel. Lesenswert.