Ich wundere mich, welchen Stellenwert der „öffentliche Auftritt“ erfährt – mehr und mehr auch bei Personen der Öffentlichkeit, bei Politikern, in Grossunternehmen, bei TV-ModeratorenInnen, ja sogar bei Banken und Versicherungen. Klar, dass auch die Outfits und Auftritte in TV- und Filmproduktionen mehrheitlich wenig „Klasse“ beweisen. Was kommt danach? Werden Rücksicht und Respekt gegenüber den Kunden in unserer Gesellschaft immer weiter zurückgedrängt? Ist die Unternehmenskultur schon so weit, dass sich die Grenzen zwischen Freizeit und Business verwischen? Was geschieht, wenn sich unsere Selbstdisziplin immer weiter auflöst?
Peinlich, wie dürftig die Auftritte vieler Damen und Herren aus den Führungsetagen von Politik, Medien und Wirtschaft ausfallen. Entweder folgen sie blind irgendwelchen Modeströmungen, oder ihr „Outfit“ ist einfach deplatziert und falsch. Gerade Management-Angehörige sollten doch bei der persönlichen Erscheinung Selbstkompetenz, und nicht „Fremdbestimmung“ ausstrahlen. Es leuchtet nicht ein, wenn sich eigenständig denkende Persönlichkeiten plötzlich für die seit einiger Zeit im Trend liegenden grauen oder farbigen Hemden mit mehr oder weniger passenden, voluminös gebundenen Krawatten interessieren, die ihnen früher nicht gefallen haben. Sie ziehen sie an, weil sie „up to date“ sein möchten.
Solche Modetorheiten passen aber nicht in das Erscheinungsbild politischer oder wirtschaftlicher Leaderpersönlichkeiten. Und all die Damen die bei ihrem Business-Auftritt ihre kleineren bis ganz grossen Chemisekragen über die Revers ihrer Jacken stülpen, sollten auf diese Unsitte aus den USA verzichten, denn sie lenken vom Antlitz der Trägerin ab. Es bleibt auch dann falsch, wenn es inzwischen viele kopieren. „Klasse“ hat, wer die Kragen unter dem Jackenrevers trägt. Chemiseblusen werden anstelle von Hemden getragen – und die gehören unter das Revers.
Es fällt auf, dass die Herrenmode mit den schmalen oben angesetzten Revers sogar Führungskräfte (auch TV-Moderatoren) dazu verführt, sich „zuzuknöpfen“ (zutreffende Metapher), also mehrere Vestonknöpfe zu schliessen – was nicht korrekt ist, denn Herren schliessen beim Stehen immer nur einen Vestonknopf – bei drei Schliessknöpfen immer nur den mittleren, bei zwei lediglich den oberen. Unsere Mütter und Väter haben das schon gewusst und verinnerlicht. Vestons mit mehr als drei Schliessknöpfen gehören übrigens ohnehin in den Trachtenverein. Im Sitzen ist die Jacke offen. Alle anders lautenden Empfehlungen von Modeheinis entbehren jeder Grundlage.
Und bitte, meine Herren auf den Podien der Welt: So schön sind Ihre mehr oder weniger dünnen haarigen, weissen Beine auch wieder nicht. Also Kniesocken – schwarze, ganz sicher nie weisse. Regeln für die richtigen Schuhe, Ärmel- und Hosenlänge bei Anzügen und Hemden, harmonische Krawatten, Gesichts- und Haarpflege undsoweiter werden vielfach ignoriert.
Und Vorsicht, Männer mit oftmals unhygienisch wirkenden Zwei-, Dreitage-, Backen-, Schnurr- oder anderen Bärten: Selbst gut gepflegt sind diese ein Risiko. Solche Selbstinszenierungen sind im „öffentlichen Auftritt“ fehl am Platz und unnötig. Diese beeinträchtigen und verunstalten nur mutwillig den Gesichtsausdruck. Unsitten wie lange Nackenhaare, Gel im Haar, absichtlich gestylte, modisch zerzauste Frisuren unterstreichen den unprofessionellen Eindruck solcher Leute. Das gilt übrigens auch für Damen, die in der Öffentlichkeit stehen.
Auch Träger besonders „origineller“ Krawatten mit „schönen“ farbigen Sujets laufen Gefahr, dass nicht sie als Persönlichkeiten im Mittelpunkt stehen, sondern ihre Krawatten mit Hündchen, Marienkäferchen oder sonstigen fälschlicherweise „originell“, „lässig“ oder „jugendlich“ interpretierten Designs. Nicht mehr Persönlichkeiten stehen im Mittelpunkt, sondern auffällige Krawattenträger. Selbstdarstellungen und spezielle „Signale“ in der Öffentlichkeit sind fehl am Platz und oft sogar peinlich. Sich und seinem Erfolg erweist man damit einen schlechten Dienst. Im Zentrum zu stehen hat immer die Person selber, und – sofern vorhanden – deren Persönlichkeit. Alles andere hat in den Hintergrund zu treten.
Durch das Äussere muss ein dezenter, neutraler Eindruck entstehen. „Funktionalität“ erwirkt professionelles Selbstverständnis und beweist Stil und „Klasse“. All diese Dinge bemerkt doch niemand, Äusserlichkeiten sind Nebensächlichkeiten, meinen Sie? Da sind Sie im Irrtum, denn ein professioneller Auftritt bildet – meistens sogar unterschwellig – zusammen mit einem wertvollen Inneren eine unschlagbare Verbindung. Das Resultat ist „Klasse“. Die Regeln wären eigentlich klar und einfach.
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Sehr geehrter Herr Bühler
Ihre Kolumne finde ich interessant und gut. Das zeigen auch die zahlreichen Kommentare, die Sie erhalten. Ihre Beiträge lenken das Augenmerk auf einen wesentlichen Bereich in unserem Leben, der allgemein viel zuwenig Beachtung erhält. Laufen Sie nur einmal durch unsere Strassen…
Gerade die Kleidung kann aber entscheidend sein. Beispielsweise sage ich meinen Schülerinnen und Schülern immer, sie sollen nur im besten Anzug an ein Vorstellungsgespräch.
Ein guter Schüler beispielsweise wurde oft eingeladen an ein Interview aber bekam die Stelle nie und der Schulabschluss nahte. Die anderen Schülerinnen und Schüler hatten bereits eine Stelle. Da frage ich die Schülerinnen, wie sie denn am Interview gekleidet waren. „Im Blazer…“
Also empfahl ich dem Schüler, nicht in Blue Jeans, sondern im besten Anzug an das Interview zu gehen. Uhd siehe da: Bald hatte er eine Stelle!
Nun möchte ich Sie aber dennoch etwas fragen: Finden Sie nicht auch, dass dennoch ein ganz ganz kleiner Freiraum da sein sollte, um sich etwas Neues in der Kleidung einfallen zu lassen? Es sollte doch möglich sein, ein bisschen von der allgemein akzeptierten Kleidungsvorschrift abzuweichen.
Denn wäre das nicht der Fall, dann würden wir uns kleiden wie unsere Urgrossväter vor hundert Jahren – und das tun wir ja nicht.
Irgendwo sollte doch ein bisschen Freiraum und Platz für etwas Neues und Mutiges sein?
Was denken Sie?
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Guten Tag Herr Meyer
Vielen Dank für Ihre grundsätzliche Zustimmung. In der Tat findet eine stetige Anpassung an die Gewohnheiten statt. Auch die Mode schliesst ja einen korrekten Auftritt nicht aus. Nur die Modetorheiten überleben nicht. Es kommt auch darauf an in welcher Position man ist. Z.B. der legendäre Nicolas Hayek hat sich nie auch nur einen Deut um einen korrekten Auftritt gekümmert. Seine Anzüge kaufte er weiss wo und diese passten ihm nie. Er konnte sich das einfach leisten. Aber solche Persönlichkeiten sind Ausnahmen und bestätigen nur meine Regeln. Nicht alle Leute sind wie Hayek. Wenn die „Mode“ Sportschuhe als salonfähig bezeichnet, können Sie sicher sein, dass ein Marketinggrund dahinter steht. Man möchte Sportschuhe verkaufen. Bei geschäftlichen Beziehungen von denen oder mit denen man ein Resultat erwartet, sind die Spielräume relativ klein. Weshalb ohne Not eine Risiko eingehen? Bei geschäftlichen Konakten die man gut kennt, können Sie ruhig lockerer umgehen mit meinen Codes. Als Tipp: Eine gut sitzende Hose mit Bügelfalten, ein schöner passender Veston (ich ziehe immer Kaschmir vor weil diese Qualitäten am schönesten fallen und einen wundervollen edlen Glanz ausstrahlen), Schuhe und Ledergürtel farbengleich und ein offenes Hemd, auch hier besser mit langen Ärmeln, kleiden Sie gut. Beste Grüsse Hans Peter Buehler
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@Hanspeter Bühler
Besten Dank!
Marc Meyer
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Inzwischen hat vermutlich jeder der das hier liest begriffen, dass ich ein vehementer Verfechter von einem gepflegtem und hygienischen Auftritt bin – ohne affektierte Modetorheiten. Aber das ist meine Meinung und damit provoziere ich sicher jene die das „Schnee von gestern“ finden.
Jeder wie er möchte – aber ich finde, dass die TV-Sender die von den Bürgern bezahlt werden verpflichtet sein sollten, saubere und nicht schmuddelige Produktionen abzuliefern. Gestern musste ich wieder feststellen, dass ein Tatort-Kommissar mit ungepflegtem Dreitagebart aufgetreten ist. Aber gerade die Polizei sollte doch sauber arbeiten und sich auch entsprechend präsentieren, und nicht solche Muster plakativ verbreiten, denn das geht in die falsche Richtung. Auch Werbeagenturen sollten sich von solchen Möchtegern-Abenteuer-Figuren lösen.
Die immer grösser werdende „verirrte“ Herde von Dreitagebärte-Mode-Clowns die meinen mit diesem „Sekundär-Männlichkeits-Attribut“ würden sie männlicher und attraktiver, abenteuerlicher und verwegener wirken, befinden sich auf einem Irrweg. Ähnlich wie wenn Schafe blöken – tun es andere auch. Zwar findet es eine kleine Minderheit von Damen – subjektiv – „noch rassig“, immer mit der Einschränkung, „dass diese aber gepflegt sein müssten“. Das ist grotesk, denn solche affektierten, unsauberen, störenden Stoppeln im Gesicht des Mannes können – objektiv betrachtet – überhaupt nicht „gepflegt“ sein. Ein Mann tut sich damit sicher keinen Dienst – umsomehr sogenannte „gepflegte“ Dreitagebärte mehr Aufwand bedeuten als wenn sich deren Träger sauber rasieren würden. Wenn reifere Jahrgänge wie beispielsweise der Stadtpräsident von Bern, Tschäppät, auf diesen Modezug aufspringen wird es nur noch peinlich, denn sie sehen damit nicht nur schmuddeliger sondern zusätzlich auch noch älter aus. Von allzu grosser Authentizität zeugt diese Modetorheit auch nicht, denn viele tun dasselbe – herdengleich. Und bitte erklären Sie mir einmal was denn Gutes an einem affektierten Dreitagebart dran sein soll – ausser im Urlaub wenn reine Bequemlichkeit abgesagt ist oder dann wenn umständehalber eine Rasur nicht möglich ist.
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Bei den Banken herrscht die Unsitte vor, dass man im Sommer keine kurzen Hemden tragen darf. Ansonsten gilt man als unprofesionell!
Sind denn all die Nicht-Banker unprofesionelle Gesellen? Auch unsere Bundesräte tragen im Sommer kurze Hemden (sogar mit Kravatte).
Mir leuchtet es nicht ein warum man im Hochsommer ein langes Hemd, Kravatte und sogar noch ein Jackett tragen soll.
Hanspeter Bühler, was meinen Sie zu diesem Thema?
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kurzärmlige Hemden sind im Businessbereich einfach nur peinlich, egal ob der Träger Bundesrat oder KV-Lehrling ist. Solche Hemden gehören in die gleiche Kategorie wie weisse Socken oder Krawatten mit „Bildli“.
Ich muss da Herrn Bühler durch’s Band weg Recht geben. -
Guten Abend Herr Opprecht
Im Business geht es ja nicht darum, sich möglichst bequem und so wie es jedem gerade in der Kram passt, zu präsentieren. Viele Codes sind nicht immer bequem durchzuziehen – vor allem bei sonnigem Sommerwetter. Aber ein Mann im Anzug ohne Hemd mit langen Ärmeln und ohne Krawatte ist ein No-go. Es sieht auch wirklich „hemdärmelig“ aus. Bei Sitzungen und am Business-Arbeitsplatz ist es üblich, dass man sich bei sehr heissen Tagen entsprechend abspricht, also den Veston ablegt. Bei einem Lunch mit einer Dame fragt der Gentleman seine Tischpartnerin, ob sie erlaubt, dass er die Anzugsjacke ablegt. Er sollte aber zumindest abwarten bis die Dame geantwortet hat, weil sich die Dame sonst nicht wirklich ernstgenommen fühlt.
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Ich bin ein wenig hin und her gerissen. Auf der einen Seite verstehe ich diesen Kleidungskonservatismus und andererseits muss mann auch mal die alten Zöpfe abschneiden können. Würde man sich nicht ändern dürfen würden wir heute noch in weiss gepuderten Perücken und bunten Samt Roben rumlaufen. Wollen Sie das wirklich.
Die Zeiten ändern sich, so auch die Mode. Würde man Kompetenz immer mit dem modischen Auftreten gleich setzen, hätte kein Professor seinen Titel verdient. Steven Jobs wäre nie Apple Eigentümer geworden, etc. Hingegen hiesse es ja, dass ein grenzdebiler Politiker nur aufgrund seines modischen Erscheinungsbildes gewählt würde (vielleicht haben sie diese vielen Beispiele im Kopf). Hier ein klarer Fall von „form over substance“. Das führt ins Nichts.-
Ich widerhole: es geht beim korrekten Auftritt nicht um Mode. Der korrekte „öffentliche Auftritt“ richtet sich nach den aktuellen Codes die hunderttausendfach bewiesen sind.
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Ich wiederhole: Welche Aussage trifft die Person wenn Sie sich „korrekt“ kleidet.
Die Person hat keine eigene Meinung und keinen eigenen Stil und ist ein Konformist?
Die Person sucht nach Anerkennung der Gesellschaft und verhält sich korrekt nach deren Regeln? (Kindheitstraumata?)
Diese Person ist, e.g. ein guter Politiker weil der Anzug keine Falten wirft?
Ich glaube Sie dürfen den Leuten schon eine differenziertere Wahrnehmung der Personen zutrauen. Diese sekundär Dogmen einer englischen Autorin sind deutlich zu hinterfragen.
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Guten Tag Herr St. John
Wie ich schon mehrmals bemerkte: Jeder wie er kann und will. Jemand der die Codes kennt und diese nicht einhalten möchte steht das frei. Wer die Codes nicht kennt und deshalb das tut was ihm beliebt ist jederzeit auch frei zu tun was immer er möchte. Ich überrede niemanden. Nur – ich darf wohl auch meine Überzeugung vertreten, und es ist eine Tatsache dass der grösste Teil eines Auftrittes von Äusserlichkeiten abhängt. Das Beste ist wenn innere und äussere Werte eine Symbiose eingehen. Bei vielen Berufen ist das nicht so wichtig. Bei anderen jedoch schon. Und welche englische Lady meinen Sie? Würde mich interessieren und ich würde mich gerne bei ihr einlesen. Danke und Grüsse H.P. Buehler
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Gut gekleidet sein heisst nicht Anzug und Krawatte. In der Industrie ist das schon lange üblich und hat nichts zu tun mit Sittenzerfall und Selbstdisziplin. Es braucht aber mehr Ideen und Phantasie. Wer in der Industrie mit Anzug und Krawatte auf Kundenbesuch geht, ist Overdressed und wird von den Kunden nicht ernst genommen. Wenn ich bei heissem Wetter einem pikfeinem Banker gegenüber sitze, fühle ich mich unwohl und bin nicht sicher ob er mich in meinem Sinne oder im Sinne der Bank berät. Banker habt Mut und legt mal eure „schwarzen Säcke“ ab und begebt euch auf die Kunden Ebene. So laufen ja nur noch die Bankers rum.
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Guten Tag Herr Pellicioli
Entschuldigen Sie, dass ich erst heute antworte. Sie haben natürlich recht, dass ein noch so guter äusserlicher Auftritt fehl geht, wenn dahinter alles hohl ist. Aber in der Regel sieht das gut geschulte Auge hinter Leuten die hohl sind auch äusserliche Fehler. Das zeigt meine Erfahrung und die basiert immerhin auf mehr als zwei Jahrzehnten. Man sollte beim korrekten Business-Auftritt auch nicht zusehr die Mode hinzuziehen, denn wie hat Oscar Wilde so schön gesagt: „Mode ist so etwas unerträglich hässliches dass man diese alle Halbjahre ändern muss.“ Oder der legendäre unerreichte Römer Modeschöpfer Emilio Schuberth meinte: „Mode ist das wichtigste Mittel im Kampf der Textilindustrie gegen die zunehmende Haltbarkeit der Stoffe.“ Das Beste, man ist korrekt gekleidet, dann ist man glaubwürdig. Besser von der Form her etwas overdressed als zu nachlässig. Es geht um Glaubwürdigkeit, um die Achtung die wir unserem Gegenüber damit entgegenbringen und nicht um unsere persönliche Bequemlichkeit. Auch nicht um besondere Affektiertheiten wie ein offenes Hemd mit einem auffälligen Tuch am Hals usw.
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Der nonverbale Teil äussert sich entscheidend in Mimik und Gestik und nicht in drei oder zwei geschlossenen Knöpfen. Sie kommen mir so vor wie einer, der Walzer zu James Last tanzt. Ihre belehrende Art gepaart mit penetranter Verteidigungs- und Rechtfertigungshaltung entlarvt einiges. Wir haben es heute nicht mehr mit Bankbeamten zu tun, sondern mit PM und Private Bankern von 2013 und nicht von 1950. Zudem wird der Trend durch die Medien, allen voran TV, vorgegeben. Dort wird Auftrittskompetenz anders gesehen als Sie dies mit Ihrer Brille wahrnehmen! Mir scheint, Sie sind in der Welt des Private Banking von 1950 stehen geblieben. Wenn Sie wirklich dazu lernen wollen, dann sollten Sie sich zwischendurch beim ORF orientieren und nicht beim Wiener Opernball!
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Ich rechtfertige mich nie, ich korrigiere nur Leute die solche unhaltbaren Behauptungen aufstellen wie Sie. Ich rate Ihnen sich einmal das Buch „Kam, sah und siegte“ (Orell Füssli) von der besten Adresse auf dem diesbezüglichen Markt, Frau Christine Daborn Doering, vorzunehmen. Ist ein Bestseller mit absolut unwiderlegbaren Erklärungen und öffnet vielleicht auch Ihnen die Augen. Der Opernball ist für mich nicht relevant – und dort sieht man dass viele sich zur Schau stellenden „Persönlichkeiten“ mehr Geld als „Klasse“ haben. Sie sind vermutlich einer mit Dreitagebart und dadurch betroffen? Das was Sie äusssern ist ja gerade das was ich ankreide: Das kann man, das auch noch und das ist auch noch tolerierbar. Aber wie ich schon sagte – jeder wie er kann.
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Sehr geehrter Herr Bühler
offenbar haben in Ihrem Denkschema alle, die Sie kritisieren einen Dreitagebart.
Ich stelle fest, dass Sie grosse Vor-Urteile gegenüber Andersdenkenden haben. Zum mustergültigen Auftritt gehört aber nebst Outfit auch ein weltmännisches Verhalten, das Sie offensichtlich mit Ihren Vor-Urteilen nicht überzeugend an den Tag legen. Mag sein, dass Sie dies durch Ihre Kleiderfokussierung zu kompensieren suchen.Mit freundlichen Grüssen
Ihr Stilberater -
@Bühler 7:01: Ihre Behauptung, sich „nie zu rechtfertigen“ widerlegen Sie durch Ihre Antwort auf „die party is over“.
Abgesehen davon, dass Ihre Replik nicht dem vermeintlichen Niveau eines Stil-Beraters entspricht, frage ich mich, warum Sie Ihre Kompromisslosigkeit in Sachen Erscheinungsbild nicht auch in der Grammatik anwenden. Oder finden Sie es hier in Ordnung, gegen bestehende Regeln (und diese sind im Duden verbindlicher niedergeschrieben als Ihre Outfit-Regeln) zu verstossen und regelmässig die Kommata wegzulassen?
Deshalb: etwas Moderation steht dem stilvollen Mann sehr gut, da gehen Sie sicher mit mir einig.
Beste Grüsse
CH
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Ich denke, ihre Vorstellungen sind veraltet: so wie sich die Gesellschaft wandelt, wandelt sich auch der Knigge. Dies hat nichts mit unanständig zu tun, sondern mit Akzeptanz des menschlichen Wandels. Übrigens: beim Stehen drei Knöpfe ist auch eine Erfindung ihrer Zunft. Sie wollen ja auch nicht Spiessbürger sein!
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Veraltet ist derjenige der nicht mehr dazulernen möchte. Und ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass Leute die sich nicht um diese Regeln kümmern unanständig sein sollen. Jeder wie er will. Wissen Sie das rund 60 % aller Eindrücke die eine Person hinterlässt non-verbal sind? Aber Sie sollten besser lesen – das scheint mir auch eine negative Eigenschaft von heute zu sein. Ich wiederhole: Beim Stehen ist immer nur ein Schliessknopf geschlossen, bei drei Schliessknöpfen der mittlere, bei zwei Schliessknöpfen der obere. Bei drei geschlossenen Schliessknöpfen sieht der Träger aus wie ein zugeschnürter Salami. Beim Sitzen ist der Veston nicht zugeknöpft. Und mit Knigge hat das alles rein gar nichts zu tun. Es handelt sich um Grundregeln die für den Auftritt von Leuten dienen, die sich im Business oder in der Öffentlichkeit korrekt präsentieren möchten. Diese gelten heute und morgen – bis in die Zeit in der Bankschalterbeamte in Bermudas, Kraftshirts und Vollbärten bedienen. Ich bin froh dass ich das mit Sicherheit nicht mehr anzuschauen brauche.
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Sehr geehrter Herr Bühler
Gibt es Ihr Beratungs-Dossier irgendwo als PDF Download? Würde mich interessieren.
Vielen Dank
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Meine Beratungen sind ja Teil meines Lebensunterhalts und die Dossiers sind von mir auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrungen, Schulungen (auch bei der besten und exaktesten Fachfrau, Christina Daborn-Doering), aus umfangreicher Fachliteratur (auch aus England) erarbeitet. Für die beiden kompletten Dossier (eines für Ladys, eines für Gentlemen) beide jeweils über 20 Seiten, muss ich leider je eine Schutzgebühr von Fr. 200.00 verrechnen. Falls Sie aber Details über das eine oder andere Thema benötigen gebe ich Ihnen darüber gerne kostenlos Auskünfte. Ich hoffe auf Ihr Verständnis. und danke für das Interesse.
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Sehr geehrter Herr Bühler
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider werden solche „Basics“ immer weniger eingehalten und vorallem weitergegeben und kommuniziert.
Selbst bin ich mitte zwangig und tue mich schwer einen Überblick über das korrekte Tragen von formeller Kleidung zu verschaffen. Gerne würde ich aber einen haben über das Tragen eines Anzuges. Haben Sie Ihr „Beratungs-Dossier“, welches Sie Herrn Maurer zukommen lassen haben irgendwo als PDF zum Download?
Danke und freundliche Grüsse,
S. Reinhart
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Nein leider nicht – aber wenn Sie mir Ihre Emailadresse angeben kann ich Ihnen gerne über das von Ihnen speziell angesprochene Thema „Anzüge, Kombination Veston/Hose und deren Zusammenhänge Infos übermitteln. Die kompletten Dossiers haben eine Schutzgebühr von Fr. 200.00. Wesentlich ist immer, dass es gute Gründe dafür gibt weshalb solche Regeln bestehen. Z.B. die Schliessung eines Veston: Wer (beim Stehen oder Gehen, beim Sitzen ist der Veston offen)) mehr als einen Schliessknopf schliesst, wird unweigerlich feststellen, dass dieser bei jeder Bewegung oder bei jeder Gestik stark zieht. Zudem sieht ein Mann damit „zugeknöpft“ aus (ist mehr als eine Metapher). Bei der Schliessung mit einem Schliessknopf kann sich der Veston in gewissem Grad den Bewegungen anpassen – der Stoff ist beweglicher. Wichtig beim Anzug ist auch die Länge der Ärmel: Zum Anzug werden immer langärmelige Hemden getragen – auch im Sommer. Die Hemdmanschette sollte immer am Handgelenk 10 – 15 mm aus dem Ärmel schauen. Dann sollte eine Anzugsjacke oder ein Veston nicht zu eng (auch nicht zu weit) bemessen sein. Sonst entstehen Falten, auch unschöne Nackenfalten. Zum Anzug trägt der Gentleman auch nie Button Down-Hemden (ist wie vieles eine US-Amerikanische Unsitte), zur Kombination ist das ok. Zum Anzug ist eine Krawatte obligatorisch, schlieeslich handelt es sich um das für Herren förmlichste, klassische Kleidungsstück. Ein Mann mit schönem Anzug ohne Krawatte sieht aus wie ein tenueerleichterter Handelsvertreter nach erbrachtem Tageswerk auf der Heimfahrt. Man sieht solche Fehler oft auch beim Fernsehen SRF. Ist trotzdem unkorrekt. Herr De Weck selber würde sich nie im Leben so präsentieren.
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Klar – ein intaktes Äusseres hat im Grunde nichts zu tun mit dem guten oder schlechten Charakter eines Menschen. Der Charakter ist wie dieser auch immer geartet ist in einem Menschen vorhanden – so oder so. Es geht aber gerade auch an der Businessfront wo sich aus logischen Gründen jeder Mensch so gut wie möglich „verkaufen“ sollte darum, sich so optimal wie möglich zu präsentieren. Und so bin ich mit den Statements von Herrn Bühler vollumfänglich einverstanden.
Es geht auch um ganz alltägliche Dinge – wie z.B. die Nähe von Leuten die gepflegt oder ungepflegt sind. Wenn ich mich im öffentlichen Verkehrsmittel befinde ziehe ich die aufgezwungene Nähe von fremden Leuten, z.B. von Herren, die gut gepflegt und sauber sind, solchen mit ungepflegtem Schmuddellook, mit Dreitagebärten etc. ganz sicher vor. Abgesehen davon sind Männer mit einem generell attraktiven Äusseren mit Dreitagebärten in der Freizeit akzeptabel, weniger attraktive Männer sollten auf die Modeunsitte verzichten denn sie sehen damit noch weniger vorteilhaft aus. Das ist auch vergleichbar in Bezug auf attraktive Damen bei denen man Outfit-Ausrutscher eher übersieht als solche die bei weniger attraktiven Damen unverzeihlich wirken.
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Sehr geehrter Herr Bühler
Danke für Ihren Bericht, den ich grösstenteils gutheisse. Das Sie jedoch der einzige Imageberater in Europa sein sollen, der dies noch so handhabt scheint mir ein wenig hochgegriffen. Ich glaube kaum das Sie jeden einzelnen kennen um dies schlüssig zu beurteilen.
Dresscodes gibt es durchaus noch, jedoch werden diese grosszügig übersehen oder nicht gelebt. Ein Angestellter repräsentiert immer seine Firma und daher gilt es zu unterscheiden zwische Business und Privat.
Ich gehe davon aus, dass Sie sich vorallem am klassichen englischen Stil orientieren. Es gibt jedoch auch den italienischen Stil, welcher vorallem von der jüngeren Generation bevorzugt wird. Daran ist sicherlich nichts falsch.
Dunkelbraune Schuhe zu einem dunkelblauen oder anthraziten Anzug finde ich persönlich akzeptabel und kein Stilunfall. Natürlich bleibt schwarz, die absolut korrekte Businessfarbe bei Schuhen und Gurt.
Das Socken jedoch schwarz sein müssen, da wiederspreche ich Ihnen. Ich hoffe nicht das Sie schwarze Anzüge im Business tragen. Den schwarz ist bei Anzügen keine Businessfarbe! Mehr Stil hat es, die Kniestrümpfe auf die Farbe der Hosen abzustimmen.
Es wäre wünschenswert wenn jeder einen Massanzug und rahmengenähte Schuhe mit Ledersohle tragen würde. Nur leider kostet das Geld, was ganz offensichtlich nicht jeder hat oder ausgeben will. Das Potential auf unseren Strassen ist jedoch enorm, da bin ich wieder absolut bei Ihnen. Man muss den Leuten eben bewusst machen können, dass Qualität kostet.
Zudem ist mir ein gepflegter Herr mit ein wenig Gel im Haar (oder was es sonst so gibt)sympathischer als wenn jemand aussieht, als komme er gerade aus dem Bett.
Ich finde es ziemlich arrogant von Ihnen alle Stilberater schlecht zu machen. Es gibt durchaus einige, die Ihren Job sehr gut ausführen. Leider vertrauen zu viele Leute noch auf Verkäufer, welche schlecht oder gar nicht beraten. Da geht es in erster Linie darum Umsatz zu generieren!
Ein Stilberater ist unabhängig und lässt sich den Aufwand bezahlen, wie Sie als Imageberater vermutlich auch. Hier sollte es vorallem darum gehen den Kunden optimal zu beraten, vorallem auch Jobgerecht.
Stil und Mode muss sich nicht zwangsläufig beissen, ich kann meinen Dresscode zu 100% umsetzen und in meiner Freizeit auch mal ein Modeexperiment wagen. Das nicht jeder gleich sicher ist in der Wahl seiner Kleidung ist klar und deshalb ist ein Stilberater sicher nicht die schlechteste Wahl.
Freundliche Grüsse von einem unwissenden Stilberater
M. Benninger
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Vielen Dank für Ihre Reaktion, die ich Ihnen gerne beantworte. Ich meine wie ich es sage – und ich habe Erfahrungen damit. Wenn Sie z.B. die Anzüge der SRF-Moderatoren sehen bei grösseren Anlässen, die mit ihren steifen, geschmackslosen Stoffen nur überall Falten bilden anstatt zu kleiden, sind teuer bezahlte Styling-Berater am Werk. Herr De Weck, der seinerseits durchwegs korrekt auftritt, weiss das und tut trotzdem nichts dagegen. Und bei Regeln ist es eben so, dass diese nicht ein wenig richtig oder ein wenig falsch sein können – das funktioniert nicht so. Aber noch zu ein paar Details:
In der Tat geht es um grundsätzlich um den – wenn Sie es so bezeichnen möchten – klassischen englischen Stil. „Schwarz“ ist wie Sie richtig festhalten keine Businessfarbe – es sei denn für eine festliche Abendgarderobe. Ansonsten ist „Schwarz“ die Farbe der Eiscreme-Verkäufer, Kellner oder Bestattungsangestellten.
Bezüglich der Socken gelten folgende Regeln: Der Businessman trägt Kniesocken und niemals Knöchelsocken! Das Sichtbarwerden von Bein zwischen Hosen und Socken ist unästhetisch und irritiert möglicherweise Ihr Gegenüber. Socken bis Wadenmitte können eine Notlösung sein, sie rutschen aber regelmässig hinunter und ein ständiges Zurechtziehen ist lästig.
Gute Socken sind aus Wolle, Baumwolle oder Seide. Kunstfasern laden sich elektrisch auf und kleben an den Hosen, wenn Sie sich aus dem Sitzen erheben.
Handgestrickte Socken sind für das formelle Umfeld ungeeignet.
Es gibt nur drei zulässige Farben für Socken: Schwarz, Dunkelblau und Dunkelgrau (Anthrazit). Weisse Socken gehören in die Tennishalle!
Die Socken wiederholen entweder die Farbe der Schuhe oder der Hosen. Diese Grundregel differenziert je nach der Farbe der Schuhe.
Braune Schuhe:
Sind die Hosen dunkelblau oder grau und die Schuhe braun, dann ist die Farbe der Socken wie die Farbe der Hosen. Sind die Hosen ockerfarbig, oliv, beige oder gar weiss, so sind die Socken auch bei braunen Schuhen immer schwarz!Schwarze Schuhe:
Bei schwarzen Schuhen sind die Socken immer schwarz und diese passen sich nie der Hosenfarbe an.Daraus ergibt sich folgende Faustregel:
Bei braunen Schuhen haben die Socken die Farben der Hosen, bei schwarzen Schuhen die Farbe der Schuhe.Ansonsten ist ja niemand gezwungen sich meinen Regeln zu unterziehen. Ich weiss nur, dass meine Regeln tausendfach erprobt und deren Anwendung – vor allem auch unterschwellig – Erfolg versprechen.
In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg, Herr Kollege.
Auf keinen Fall haben die Socken eines Gentleman irgendein Muster, es sei denn das Strickmuster!
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Sehr geehrter Herr Bühler
Grundsätzlich finde ich Ihren Bericht ganz gut, abgesehen von einigen Kleinigkeiten. Das Sie der einzige Imageberater in Europa sein sollen der dies so empfiehlt erscheint mir ein wenig hochgegriffen.
Ich glaube kaum das Sie alle Image Berater kennen und dies wirklich beurteilen können. Zudem sollten Sie nicht alle Stylingberater schlecht machen. Es gibt wie überall solche die ihren Job besser machen als andere.
Ich gehe mit Ihnen absolut einig, dass es gewisse Branchen gibt, die heute den Dresscode zu lässig interpretieren und auch nicht durchsetzen. Schlussendlich repräsentiert ein Angestellter auch immer die Firma.
Ein Massanzug würde dabei den meisten besser stehen als ein Anzug ab Stange. Viel schlimmer steht es meiner Meinung nach um die Schuhe, wo Gummisohlen allgegenwärtig sind.
Es ist eben so, dass gute Kleidung und gute Schuhe Geld kosten und da ist nicht jeder bereit Geld dafür auszugeben. Somit sind unpassende Anzüge und schlechte Schuhe an der Tagesordnung.
Das hängt nicht zuletzt mit der Beratung in den meisten Kleidergeschäften zusammen. Diese lässt vielfach zu wünschen übrig oder sie ist schlichtweg nicht mehr vorhanden. Ist ja klar wenn der Verkäufer nur Umsatz gemessen wird, da gilt es in erster Linie zu verkaufen. Ein unabhängiger Berater ist da sicher die bessere Wahl, er wird für seinen Aufwand bezahlt und die Beratung ist unabhängig.
Ich als Stilberater empfehle jedoch keine schwarzen Socken zum Anzug, denn ein Businessanzug ist grundsätzlich nie schwarz!
Mehr Stil hat es die Kniestrümpfe auf die Farbe der Hosen abzustimmen. Zudem sind dunkelbraune Schuhe zu einem dunkelblauen Anzug durchaus akzeptabel.
Sie scheinen sich hier vorallem am englischen Stil zu orientieren. Das ist für den klassichen Herrn sicher richtig. Es gibt aber auch den italienischen Stil, welcher vorallem von der jüngeren Generation bevorzugt wird. Da sind die Anzüge körperbetont geschnitten, was sicherlich nicht schlechter aussieht.
Ein wenig Gel im Haar oder was es sonst so alles gibt, sieht meiner Meinung nach besser aus, als den Eindruck zu hinterlassen man komme gerade aus dem Bett.
Freundliche Grüsse von einem unwissenden Stylingberater
M. Benninger
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Korrekte Kleidung ist seit Jahren bei den Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter leider nicht mehr festzustellen. Beim Basispersonal genau so wenig wie in der Chefetage. Je weiter man vom Bankenplatz Zürich wegkommt, desto greulicher werden die Kleider. UBS und andere Grossfirmen haben das Erscheinungsbild der Mitarbeiter schriftlich festgelegt, aber durchgesetzt wird es nicht. Sehr schade. Ist aber ein Ausdruck mangelnder Kultur ganz allgemein in unserer Gesellschaft. Kulturlos sein, scheint „in“ zu sein. Schade.
Schlimm ist es wenn Bundesrätinnen und Bundesräte und Chefbeamte am TV zu sehen sind mit ihren Anzügen ab der Stange. Sieht fürchterlich aus. Repräsentiert aber auch deren Politik und Einstellung – fürchterlich!-
Wie recht Sie haben! Das ist auch einer der Gründe weshalb ich fast als einziger unter den Imageberatern in Europa an den aktuell nach wie vor geltenden Regeln festhalte – obwohl leider viele sogenannte Styling-BeraterInnen fast alle Varianten von Modetorheiten auch noch gutheissen – vermutlich nur weil sie ihre Beratungsmandate nicht verlieren möchten. Wer hoch auf der Erfolgsleiter steht hat oft Mühe Wahrheiten zu verdauen. Ich kann z.B. in einen Sitzungssaal treten und finde bei 80 % der Damen und Herren Fehler – mehr oder weniger störende.
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Nun ja, das hört sich alles wie ‚ewig gestern‘ an. Und ich glaube auch, das sind alles sehr persönliche Ansichten. Für mich nämlich, nichts schlimmer, als wenn alle gleich gekleidet sind. Ja, ich zieh meine Nase auch hoch, wenn ich vorallem Jugendliche sehe, die wenige ‚Modegefühl‘ beweisen – aber leider ist es bei denen gleich wie bei den Ältern die hier sie Aufnerven ab Bekleidung der Andern. Aber ehrlich gesagt, als Banker würde ich heute auch nicht mehr mit Anzug und Cravatte rumlaufen – dazu haben Banker nun mal ein zu schlechten Ruf. Das Image der Banker kannst nicht mit Kleidung erneuern, geht nicht. Also gibt dich ‚Inkognito‘ mit etwas ‚vaganter‘ Kleidung, dann bist wenigstens von der Seite aus gesehen etwas ‚Hip‘.
Und andere kritisieren ist sowieso einfach – also – die Welt ist offen, wir sind offen – das heisst auch Frei und können Frei auswählen. Oder wollt ihr das beschneiden? -
Jeder wie er möchte. Aber wir reden hier nicht von der individuell ausgelebten Freizeit – es geht um die Achtung und den Respekt der Menschen von denen wir kommunikations-relevant etwas erwarten möchten. Und diesbezüglich kann der „korrekte Auftritt“ nicht ausgelegt werden wie jeder es möchte, dieser ist entweder korrekt oder nicht korrekt. Das ist vergleichbar mit der Schwangerschaft einer Frau – diese kann kaum „ein bisschen schwanger sein“. Viele sogenannte Styling-Berater sagen, „das gehe und das auch noch, und das könne man heute auch noch tun – alles ändere sich“. Das ist zwar machbar, aber nicht korrekt. Es geht also nicht darum zu tun und lassen was man möchte sondern darum die nach wie vor klaren bestehenden korrekten Regeln zu kennen. Diese zu befolgen oder auch nicht ist dann die Entscheidung von Ihnen.
Richtig ist, dass ein korrektes und sauberes Äusseres allein nicht reicht um aus einem Menschen eine starke Persönlichkeit zu machen, aber ein korrektes Äusseres gepaart mit einem korrekten Inneren ist unschlagbar, eine optimale non-verbale Kommunikation.
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Damit keine Missverständnisse aufkommen, präsentiere ich hier die einfach verständliche Formel für einen korrekten Auftritt. Es geht nicht um Modetrends, um falsch oder richtig – es geht um die korrekten Regeln für den „Auftritt“ von Leuten die sich irgendwo an der Business-Front, in der Politik oder auch in der Medienwelt präsentieren und damit beabsichtigen Kompetenz auszustrahlen. Diese Regeln zu kennen und sie nicht zu befolgen ist das Eine – eine persönliche Entscheidung. Diese jedoch nicht zu kennen sollte für Leute die Anspruch auf Kompetenz erheben keine Option sein.
Der „korrekte Auftritt“ kann nicht ausgelegt werden wie jeder es möchte, dieser ist entweder korrekt oder nicht korrekt. Das ist vergleichbar mit der Schwangerschaft einer Frau – diese kann kaum „ein bisschen schwanger sein“. Viele sogenannte Styling-Berater sagen, „das gehe und das auch noch, und das könne man heute auch noch tun – alles ändere sich“. Das ist zwar machbar, aber nicht korrekt. Es geht also nicht darum zu tun und lassen was man möchte sondern darum die nach wie vor klaren bestehenden korrekten Regeln zu kennen. Diese zu befolgen oder auch nicht ist dann die Entscheidung jedes einzelnen.
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Das sind nicht Freizeit Ansichten, sondern generelle. Wir können auch mit Respekt andere ‚Klamotten‘ anziehen. Und heute vermutlich ist das eher Überlegenswert als früher.
Anzug und Cravatte hat nun mal ziemlich gelitten und der Ruf von Anzug und Cravatten Trägern hat sich leider ziemlich negativ in die Köpfe der Menschheit gesetzt. Wer waren jene, die die Finanzkriese auslösten? Wer sind die, die Respekt verlangen, aber das gegenüber Anlügen.
Anstatt Anzug und Cravatte zu verlangen um Respekt zu zeigen – sollte man vermutlich – und das gerade in der heutigen Zeit – mehr Ehrlichkeit verlangen um Respekt zu zollen. Der Anzug und die Cravatte werden ja auch vom Drogen- und Waffenhändler gern getragen. Wölfe im Schafs-Pelz – so könnte man Anzug mit Cravatte Träger auch nennen.
Es ist doch wirklich eine Ansichtssache – und dazu kann ich nur sagen. Du Jungen werden ihre Zukunft schon machen – so wurden sie ja auch erzogen.
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Ist denn ein blindes Vertrauen auf Modeklassiker nicht auch als Fremdbestimmung zu werten? Wie heisst es so schön: „If everybody looked the same, we’d get tired looking at each other.“
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Es geht ja eben nicht um Mode oder wie Sie schreiben „um Modeklassiker“. Es geht im „öffentlichen Auftritt“ um ein unaufälliges Selbstverständnis, das eben nicht auffällt. Es geht bei Äusserlichkeiten nicht um ein Auffallen oder Herausstechen sondern darum seine Persönlichkeit in den Vordergrund zu stellen. Alle modischen Affektiertheiten sind auszublenden. In der Freizeit kann jeder daherkommen wie er möchte. Nur wenn es so weitergeht werden wir am Ende an den Schaltern der Banken Leute antreffen die in Bermudas, Kraftshirts und Vollbärten bedienen. Für mich eine unaustehliche Vorstellung.
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Danke für diesen Super-Artikel – sollte für jede/n in der Oeffentlichkeit stehende/n Frau/Mann Pflichtlektüre sein! Ich rege mich innerlich immer wieder auf, wenn sich sogenannte Top-Shots in Ihren Massanzügen zuschnüren bis zum Hals oder sich mit zugeknöpften Jackets unbequem in Stühlen wälzen. Fürchterlich! Verbieten muss man dringendst diese knallfarbigen sowie kurzärmligen Hemden. Am besten noch die Button-Downs weg, dann herrscht wieder Stil und Klasse!
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Herzlichen Dank für Ihr Lob das auch einen alten Hasen wie mich immer noch freut. Sie haben absolut richtig erkannt, das mit den US-Amerikanischen Button-Down-Kragen ist sogar ein Regelverstoss bei Anzügen. Nie Button-Down-Hemden bei Anzügen, nie kurze Ärmel bei Anzügen und Blazern. Keine auffälligen Farben, keine zu engen Anzüge die oft noch gepaart mit zu langen Ärmeln aussehen zum Heulen und auch aufpassen bei zu kurzen oder zu langen Hosen. Ein Falt auf dem Schuh beim Stehen ist korrekt. Und Vorsicht bei braunen Schuhen mit dunklen Anzügen. Und wenn wir gleich dabei sind: ein gutes Outfit bei einem halb-geschäftlichen oder auch privaten Anlass ist das Tragen einer Kombination aus Hose und Kaschmir-Veston. Ein oben offenes Uni-Hemd in Weiss oder gebrochenem Weiss ohne Krawatte ist dann in Ordnung. Nichts fällt übrigens schöner als Kaschmir. Es gibt auch leichte Kaschmirstoffe für den Sommer. Ist fast noch bequemer als Leinen und knittert nicht. Ich habe Quellen die Kaschmir auch für nicht riesige Budgets erschwinglich machen. Beste Grüsse
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Grundsätzlich alles korrekt bis auf die 2 bis 3 tagesbärte. Diese Aussage ist etwas angestaubt…
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Guten Tag Reto
Ich kenne die Motive der Mehrtagebärte-Träger sehr gut. Aber trotzdem darf ich Sie informieren, dass mehr als 50 % aller Leute jemanden ohne Bart, jeglicher Art, vorziehen (repräsenative Umfrage in der Coop-Zeitung 2011). Aber wohl kaum werden viele von einem Mann verlangen dass er sich einen Bart zulegen soll wenn er aktuell keinen trägt. Es soll mir bitte jemand erklären was denn Gutes an einem Dreitagebart dran sein sollte.
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Ich bin grundsätzlich mit Ihnen einverstanden. Allerdings sollten Sie nebst den modischen Fehltritten auch mal die Kompetenz dieser Personen hinterfragen. Heute schauen die Banker in erster Linie auf das Salär und den Titel. Der Kunde und das Auftreten kommt leider am Ende. Ich freue mich auf die Zeiten, in denen Direktoren wieder erfahrene Leute mit Kompetenz sein werden. Diese Leute werden auch modisch Ihre Ansprüche Erfüllen.
FYI, schauen Sie mal die Bilder von Ueli Maurers Chinareise an. Krawatte mit Kurzarmhemd, bäh pfui
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In der Tag ist mir das Outfit von BR Maurer auch negativ aufgefallen. Ein Anzug bedingt übrigens auch immer eine Krawatte, denn der Anzug stellt die förmlichste Bekleidung beim öffentlichen Auftritt dar und ein Mann mit Anzug ohne Krawatte sieht aus wie der srpichwörtliche Staubsauger-Vertreter nach Feierabend, Sie haben recht: Zum Anzug müssen Hemden immer lnage Ärmel haben – auch im Sommer. Zudem müsste Herr Maurer mit seiner Figur Massanzüge tragen, denn bei jeder Bewegung bilden sich an den unmöglichsten Stellen Falten (auch eine unschöne Nackenfalte). Zu lange Anzugsjackenärmel sind auch nicht emfehlenswert. Dabei sollte Herr Maurer es wissen, denn er ist im Besitz meines Beratungs-Dossiers.
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Lieber Herr Bühler
Ich zitiere: „ein Mann mit Anzug ohne Krawatte sieht aus wie der srpichwörtliche Staubsauger-Vertreter nach Feierabend“.
Dazu sage ich folgendes: die Aussage ist in etwa so obsolet, wie die Tätigkeit eines Staubsauger-Vertreters. Kennen Sie tatsächlich noch Menschen, die heute als Staubsauger-Vertreter unterwegs sind? Einen Anzug ohne Krawatte zu tragen ist heute gesellschaftlich problemlos. Vielleicht war das 1980 nicht der Fall… Trotz Ihrer vielen guten Inputs des Artikels: gewissen Veränderungen sollte man nicht all zu kritisch gegenüber stehen.
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Ich bin grundsätzlich mit Ihnen einverstanden. Allerdings sollten Sie nebst den modischen Fehltritten auch mal die Kompetenz dieser Personen hinterfragen.…
Grundsätzlich alles korrekt bis auf die 2 bis 3 tagesbärte. Diese Aussage ist etwas angestaubt...
In der Tag ist mir das Outfit von BR Maurer auch negativ aufgefallen. Ein Anzug bedingt übrigens auch immer eine…