Mike Baur ist schnell. Der Ex-Schweiz-Chef der verschwundenen Clariden-Leu-Bank passte sein C.V. an.
Auf LinkedIn, einer Manager-Kontakt-Börse, findet sich seit gestern Baurs korrekte Weiterbildung. Statt ein ordentliches Masters-Studium an der Universität Bern hatte der Private-Banker an der Fachhochschule in Bern studiert. Das berechtigt zum Titel „Betriebsökonom FH“.
Die Korrektur nutzt Baur zum General-Update. In seinem LinkedIn-Beitrag gibt er seine momentane Funktion als „on garden leave at Clariden Leu“ an. Für den 1. Oktober kündigt er dann eine „new position“ an, ohne diese auszuführen.
Der 37-jährige gilt als Vertreter einer „Generation Glamour“ auf dem Bankenplatz Zürich und von Swiss Banking. Frühere Arbeitskollegen wunderten sich über dessen schnellen Aufstieg, zuerst in der UBS, danach bei der Credit-Suisse-Tochter Clariden Leu.
Andere berühmte Banker und Zürcher Businessleute mit Links in die Finanzszene sind durch Cleverness und Talent im Auftreten noch weiter gekommen. Zwei Beispiele ragen heraus: Julius-Bär-CEO Boris Collardi und Ex-Red-Bull- und -Ferrari-Manager „Dany“ Bahar.
Obwohl Collardi im Sommer erst 38 wird, kann er in 10 Tagen bereits den 3. Geburtstag als oberster Kopf der grössten Deutschschweizer Privatbank feiern.
Seine Aus- und Weiterbildungen hat Collardi stets korrekt ausgewiesen. Über eine Wirtschaftsmatur am Genfersee stülpte er in späteren Jahren ein Executive-Programm an der Lausanner Eliteschule IMD. Diese gilt als eine der besten Managerschmieden der Welt.
Collardis C.V. hält hingegen bei der „beruflichen Laufbahn“ einer verschärften Prüfung nur beschränkt stand. Dort führt Collardi im Detail einen steilen Aufstieg innerhalb der Credit Suisse auf, mit Auslandeinsatz in Singapur und Einsitz in verschiedenen „Executive Committee“.
In Singapur sei er „Projektdirektor <Global Private Banking Center>“ für die dortige Credit Suisse Private Banking (CSPB) gewesen, schreibt Collardi. Laut einem hochrangigen CS-Manager der damaligen Zeit habe es sich um eine profane IT-Einführung gehandelt, die teuer und schwierig gewesen sein soll.
Zurück in Zürich sass Collardi nach eigenen Angaben zuerst im „Executive Committee“ von CSPB Europe, danach im „Executive Board“ des ganzen CSPB.
Ab 2004 war sein Stern innerhalb der CS am Sinken. Trotzdem findet sich in Collardis C.V. eine weitere Mitgliedschaft in einem gut klingenden Gremium.
Bis 2005 sei er als COO „Mitglied des Private Banking Europe Management Committee“ gewesen. Ein derartiges Board habe es nicht gegeben, respektive ein solches hätte sicher keine operative Bedeutung gehabt, sagen zwei hohe CS-Manager.
Ein spezieller Fall ist „Dany“ Bahar. Sein richtiger Vorname ist türkisch und lautet Taner. Bahars Familie fand im Engadiner Nobelort St. Moritz ein Auskommen im Gebäubeunterhalt und Haushalt vermögender Gäste.
Taner Bahar hatte Grösseres vor. Nach einer Zeit als Verkäufer in einem Sportladen brach der „Hans im Glück“ in die weite Welt auf.
Sein grösstes Talent brachte ihn weit. Wie Baur und Collardi weiss auch Bahar, wie er einflussreiche Leute für sich gewinnen kann.
Beim bekannten Vaduzer Vermögensverwalter Fritz Kaiser lernte Bahar Red-Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz kennen.
Mateschitz holte Bahar zu sich in die Salzburger Zentrale des Energie-Getränke-Riesen und betraute den Bündner, der sich inzwischen den Vornamen Dany zugelegt hatte, mit dem Sportsponsoring und anderen Schlüsselaufgaben.
Dany Bahar galt eine Zeitlang als möglicher Nachfolger von Mateschitz. 2007 verliess der Bündner Red Bull aus scheinbar heiterem Himmel und heuerte als Marketingchef beim italienischen Sportwagen-Kulthersteller Ferrari an.
War Bahar bisher kaum in der Presse präsent, preiste er nun seinen Wechsel nach Maranello als nahtlose Weiterentwicklung seiner steilen Karriere an. Von einem Zerwürfnis mit seinem bisherigen Ziehvater Mateschitz könne keine Rede sein, meinte er.
Bei Ferrari zog Bahar ab, bevor er richtig Fuss gefasst hatte. Keine zwei Jahre nach seinem gefeierten Italien-Einstieg wurde Bahar im Herbst 2009 Topmann und Miteigentümer des englischen Sportwagenherstellers Lotus.
Je weiter es Bahar in die Provinz hinaus verschlug, desto stärker liess er seine beruflichen Wechsel von der Presse begleiten. In einem grossen Porträt in der deutschen „Zeit“ konnte er sich als nachdenklichen, dem Erfolg verpflichteten Helden präsentieren.
Ob Bahar bei Lotus die Kurve kriegt, ist ungewiss. Lotus-Mehrheitsbesitzerin Proton, eine malaysische Taxiautoherstellerin, wurde Anfang Jahr verkauft. Die neuen Machthaber vom Elektro-Konglomerat DRB-Hicom legen Lotus auf den Prüfstand.
Bahar ist zwar kein Banker, gehört aber zu einem Netzwerk von Zürcher Jungstars, die mit Vermögensverwaltung und Finanztransaktionen Einfluss nehmen können.
Eng mit Bahar verlinkt ist Anwalt und Vermögensverwalter Thomas Ladner, dem Gründer des Zürcher Rennweg-Clubs.
Baur, Collardi und Bahar machten unterschiedliche Karrieren. Verbindendes Element ist ihre einzigartige Fähigkeit, bei Auftritten zu glänzen.
Einmal oben, braucht es mehr. Einzig Collardi hat bisher gezeigt, dass er nicht nur präsentieren kann, sondern auch die nötige Portion Cleverness für den rauhen Wind an der Spitze besitzt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Einführung des Projektes wofür BC in Singapur zuständig war wurde um 1 Jahr verschoben und kostete Millionen mehr als ursprünglich gedacht. Geldgeber waren OG und AW.
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Personal assistant bei keiser, personal assistant bei mateschitz – das und nicht mehr war bahar. Weder banker noch marketingguru, werder sekretaer von berlusconi noch von anderen italienischen politikern. Er hat seinen vornamen geaendert, seine nase operiert, sein image poliert, sein cv frisiert. Das war schon in den 90ern so. Seine einzige staerke: er zeigt sich so, wie sein gegenueber ihn sehen will – darum ist er ein blendender verkaeufer. Im wahrsten sinn des wortes. Das wars dann aber auch schon.
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Aus der Presse: „Für Yahoo-Chef Scott Thompson wird es langsam eng. Nachdem ein Hedgefonds-Manager aufgedeckt hatte, dass Thompsons Lebenslauf geschönt war, hat der Verwaltungsrat des Internetkonzerns nun einen Untersuchungsausschuss installiert. Zudem scheidet ausgerechnet diejenige Frau aus dem obersten Konzerngremium aus, die Thompson einst den Job verschafft hatte.“ – Noch Fragen zu Bahar, Baur und Konsorten?
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…na da sollten die Malaysier, die Lotus besitzen, einmal bei Bahar die Dinge etwas unter die Lupe nehmen. – Da hat mancher kleiner, treuer Mitarbeiter von Lotus wohl mehr geleistet als Bahar tatsächlich bisher in Wahrheit (und nicht bloss mit Fancy Titles)geleistet hat.
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Bin eben auf diesen Blog gestossen. Da ging ja die Post ab! Hoffentlich werden noch mehr Bahars und Baurs aufgedeckt (obwohl Insider über Bahar und Baur schon lange Bescheid wissen). Solche Leute sind Wirtschafts- und Gesellschaftsschädlinge und gefährlich für alle wirklich guten, loyalen und redlichen Angestellten und somit für die Leistung der Schweizer Unternehmen und deren Ruf.
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…Bahar dürfte seinen Lebenslauf nicht alleine aufgepeppt, sondern eher auch aufgepoppt haben, indem er sich die Tochter von Johansson schnappte und schwängerte und so durch schwiegerväterliche Karriereplanung und Heldenlegenden-Basteln erst Zugang zu Kaiser, Ospel etc. und Eingang in Gesellschaftskreise fand.
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Wer Taner Bahar (so hat hiess er früher) noch kennt, als er in der Schweiz noch Surfregatten organisierte, weiss, dass er unzuverlässig ist und nur auf seinen Vorteil schaut…
Einen so unzuverlässigen Mann habe ich in meinem ganzen Leben nie mehr getroffen!!!
Wer in kennt, würde keinen CHF in Firmen investieren, in denen er tätig ist…
Insider aus der Surfszene in der Schweiz-
…wie sagt man so schön?: Man sieht sich immer zweimal…
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…dieser Bahar wird noch manchen professionell verarschen und dabei für sich kräftig abzocken, aber wenig wirklich leisten. – Kenne ihn und seine Masche.
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…so ist es. Den muss man endlich stoppen. Ausser grossartig mit Porsche Turbo und M5 morgens um 10h ins Büro zu kommen, dann ausgiebig lunchen zu gehen, um dann gegen 15h zum Golfspielen und ähnlichem zu düsen hat der Mann in seinem knappen (1) Jahr bei Fritz Kaiser wohl nichts gearbeitet. (Er hat sich eher „sponsern“ lassen…) – Und mit Vermögensverwaltung und Banking hatte er schon gar nichts zu tun. – Zum Glück konnte er sich dann bei Mateschitz einschleimen, so entging er rechtzeitig dem Rauswurf.
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@Bahar: dem gehen jegliche positiven Führungseigenschaften ab wie Integrität, Vorbildfunktion, Fairness, Durchhaltevermögen (letzteres nur, wenn risikolos und fürstlich abgesichert ist wie mit seinem verlängerten Lotus-Vertrag). – Der kann in Tat und Wahrheit eigentlich keine „Pfadigruppe“ führen, das ist bei ehem. Mitarbeitern bekannt.
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Dieser Bahar scheint es ja faustdick hinter den Ohren zu haben. Eine richtige Borderline-Figur (das weiss man in Zürich mittlerweile in informierten Kreisen).
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Da war aber wirklich ‚was los hier. Gerade was hier so über Bahar berichtet wird lädt einen dazu ein, den Herrn einmal zu googlen. – Die Presse sollte weniger auf solche Schaumschläger hereinfallen, auch wenn er es sicher geschickt angestellte hat, in der Presse jeweils als selbstloser, dem Unternehmenserfolg verpflichteter Held portraitiert zu werden, wohl auch mit Coaching seines Schwiegervaters Johansson, der ja ein professioneller Helden-Legenden-Verkäufer-Globi (Headhunter) ist.
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…bin gespannt, wann man Bahar bei Lotus auf die Schliche kommt und ihn subito feuert.
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…na ja, habe gerade die letzte UK-Pressemitteilung über Bahar gegoogelt (vom 23.4.): Anscheinend hat er seinen Vertrag (1.2Mio £ jährlich (davon 600k Salär und 600k GARANTIERTER Bonus)) bis 2016 verlängert. – Wenn er jetzt gefeuert würde, dann würde man ihm gar noch ein Geschenk machen! – Gehe davon aus, dass Schwiegerpapa Johansson den Vertrag mitgestalten half. – Ist alles wirklich ein schlechter Oberwitz.
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die „generation glamour“ ist ein ueberbleib des alten private banking der schweiz. viele junge schweizer banker sind schon seit jahren nicht mehr in der schweiz. die „neue generation“ findet man im ausland – naeher beim kunden, naeher wo vermoegen entstehen.
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…auf Kurs halten kann auch jeder „Nichtpilot“, der vom Captain, beim Besuch im Flugzeug-Cockpit, einmal den Steuerknüppel halten darf. – Das macht den „Laienpiloten“ noch lange nicht zum ausgewiesenen, erfahrenen Captain…, und das Flugzeug hat er schon gar nicht gebaut. – Alles klar?
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…hört endlich mit diesem Bahar auf! Sowas von n’er korrupten, hochgehypten Witzfigur! Das tut schon fast weh.
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Hier kann ich nur zustimmen – und möchte noch etwas ergänzen: schlimm ist, dass auf dieser Ebene generell die Leistungen nicht mehr beurteilt werden (können…?). D.h., dass nicht nur Hochstapler sonder auch solche mit hochkarätigen Abschlüssen zum Problem werden können – und „man“ bemerkt es, wenn überhaupt, i.d.R. zu spät!
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…wirklich hart studieren an einer Top-Uni und wirklich hart arbeiten ist eben vielen zu mühsam und zu zeitaufwendig…
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…und sie könnten es wohl nicht…
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Das nennt man heute übrigens „smartness“ oder „cleverness“ aber gegenüber den Mitarbeitern dann anspruchsvoll und gnadenlos sein. – Es sind eben alles KEINE Unternehmer/Patrons, sondern nur Manager, die sich in gemachte Nester setzen, die von vielen vielen anderen seriös arbeitenden Leuten gebaut wurden, von deren gutem Ruf und guter Arbeit diese Leute nun bestens leben.
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…wärend anderorts starke Unternehmerpersönlichkeiten starke Unternehmen aufbauen und leiten. Stichwort Ratan Tata. Das ganze ist ja nicht nur ein Problem für einzelne Frustrierte, die bei der eigenen Karriere auf Grund der „Glamour Boys“ (und – Girls) zurückbleiben, das ist ein volkswirtschaftliches Problem. Leute vom Schlage Bahar und Baur gibt es viel und sie zerstören die Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen und damit unserer Wirtschaft. Ich denke nachwievor das die Aktionärs-un-kultur daran Schuld hat. Viele Eigentümer, keiner hat Einfluss.
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…lest ‚mal Malik und seine Meinung zu vielen heutigen Manager-Darstellern.
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Wow, wieder ein „Personalthema“! Na ja, es ist wohl nichts als gerecht, wenn Herren, die mit Politisieren und Speichellecken – und nicht mit echter Leistung und eigenem Einsatz und Risiko (wie Unternehmer) – in ihre Watte-Positionen gelangten, ihr Fett wegkriegen. – Sie unterhöhlen nämlich die Grundfesten einer gesunden Wirtschaft, die den (hohlen) Mythos der Auswahl der Besten und Talentiertesten predigt. – Ist wohl in der Praxis nicht (immer) so und somit ungerecht für die fähigen, integren, loyalen, leistungsorientierten Mitarbeiter, die den guten Ruf von Schweizer Firmen am Ende ausmachen. – Sicher nicht die Bahars,Baurs und Konsorten.
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…bei Bahar geht alles immer auf Kosten anderer mittels Intrigen und unsauberen politischen Spielchen, fragt nach bei Red Bull. – Der Vogel ist dort nicht freiwillig ausgeflogen.
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…tönt nach oberkorruptem Bürschlein.
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Upsala, bei Ihnen kommt der „Ueberflieger“ aber nicht gut weg. – Scheint wohl hinter den glänzenden Fassaden eher ein Tiefflieger zu sein
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wenn ich das so lese, dann scheint der Herr Bahar weder die formellen/fachlichen qualifikationen, noch die für eine führungsposition erforderlichen persönlichen eigenschaften und charaktermerkmale mitgebracht zu haben. – schwiegerpapa, danke für die hilfe. 🙂
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Houston (bzw. Bahar),…we have a problem
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Habe noch ein bisschen die letzten „Bahar“-Stories gegoogelt: Scheint ein seltsamer „CEO“ zu sein. Bei Lotus hat er (laut Presse) das Haus, das er zur Miete bewohnt, für knapp 400’000 UK£ renovieren lassen, auf Kosten von Lotus natürlich, hat dann nochmals für knapp 90’000£ etwas „nachbessern“ lassen und will nun die Handwerker nicht bezahlen… – Er scheint in einem wirklich Spitze zu sein: Im ‚rausballern von fremdem Geld und im Füllen seiner eigenen Taschen mit selbigem.
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…Bahar ist doch derjenige, der sich als ehem. Assi von Berlusconi ausgab und einen nichtexistenten Abschluss einer Uni in Rom vorschob, oder?
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…bei Bahar würde ich noch ein bisschen tiefer graben, da käme noch so mancher Hype zum Vorschein. – Der kann wahrscheinlich selbst seinen CV (vor lauter Varianten) nicht mehr kohärent darstellen… – Mit echtem „Können“ soll er angeblich sowieso etwas auf Kriegsfuss stehen.
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Eigentlich sollte man auch bei Lukas Hässig noch ein bisschen tiefer graben, da käme noch so mancher Hype zum Vorschein. – Der kann wahrscheinlich selbst seinen CV (vor lauter Varianten) nicht mehr kohärent darstellen… – Mit echtem “Können” soll er angeblich sowieso etwas auf Kriegsfuss stehen.
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@“Hans B Kant“, 08:32: Sie sind noch viel weniger Glaubwürdig, wenn Sie ständig unter meinem Namen Kommentare gegen Hässig posten. Wer sind Sie? Eventuell Mike Baur?
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...bei Bahar würde ich noch ein bisschen tiefer graben, da käme noch so mancher Hype zum Vorschein. - Der kann…
...bei Bahar geht alles immer auf Kosten anderer mittels Intrigen und unsauberen politischen Spielchen, fragt nach bei Red Bull. -…
Wow, wieder ein "Personalthema"! Na ja, es ist wohl nichts als gerecht, wenn Herren, die mit Politisieren und Speichellecken -…