Patrik Gisel, 52, übernimmt das operative Steuer offiziell im Herbst. Schon seit Anfang Mai leitet er aber die Sitzungen der Geschäftsleitung. Noch-Chef Pierin Vincenz lässt weitgehend los.
Ein Thema hat Gisel rasch und offensiv angepackt: seine neue Liebe. Die stammt nämlich aus dem Hause Raiffeisen.
Das hat Tradition. Schon Pierin Vincenz verliebte sich am Arbeitsplatz. Nach dem Ableben seiner Frau fand er in der Juristin Nadja Ceregato seine neue Partnerin.
Wegen Ceregatos exponierter Funktion gab die interne Liaison zu reden.
Selbst die Finanzmarktaufsicht in Bern hatte damals wissen wollen, wie im Geschäftsalltag zu grosse Nähe zwischen dem obersten Chef und der für Compliance zuständigen Kaderfrau verhindert würde.
Kurz vor dem Ausscheiden von Vincenz hat Ceregato einen weiteren Karriereschritt gemacht. Neu ist sie oberste Rechtsfrau des Konzerns mit dessen 300 regionalen Banken.
In der Raiffeisen-Zentrale heisst es, Nadja Ceregato habe den Aufstieg verdient.
Die Nähe zu seiner neuen Freundin ist bei Vincenz-Nachfolger Gisel derzeit noch kein Problem, heisst es in Sankt-Gallen.
Das hänge mit der Position der Frau zusammen. Sie ist Assistentin eines hohen Kadermanns im Finanz- und Risikobereich im Headquarter der Raiffeisen Schweiz in der Gallus-Stadt.
Gisels Partnerin verfügte in ihrer Assistenten-Funktion keine brisanten Informationen und Verantwortlichkeiten, die im Austausch zuhause am Familientisch problematisch sein könnten.
Das war beim Duo Vincenz-Ceregato anders. Die Rechtsfrau war zentral bei der Prüfung des Wegelin-Deals von Anfang 2012, der innert 2 Wochen über die Bühne gehen musste.
Auch sass Ceregato in jenem Investitions-Komitee, das Akquisitionen für das heute aufgelöste Assetmanagement-Vehikel The Capital Management Group von Beat Wittmann beschlossen hatte.
Gisels Freundin, so heisst es, könne problemlos weiter bei der Raiffeisen angestellt bleiben.
Allerdings könnte sich auch das in Zukunft ändern, meint eine Quelle. Nämlich dann, wenn aus der Partnerschaft eine definitive Beziehung würde.
In diesem Moment würde Patrik Gisel sich überlegen, ob der Verbleib von beiden innerhalb der Raiffeisen noch möglich wäre.
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Dass sich Gisel Gedanken zur Verträglichkeit von Privatbeziehung und Geschäft macht, zeigte sich 2014, als er als Favorit im Rennen um die Vincenz-Nachfolge lag.
Just zu jenem Zeitpunkt verliebte sich der Raiffeisen-Banker in seine Neue, verliess die Ehefrau und zog aus dem gemeinsamen Haus an der Zürcher Goldküste aus.
Danach ging er in die kommunikative Offensive.
Gisel informierte seine „Chefs“ im Verwaltungsrat der Raiffeisen Schweiz, seinen operativen Vorgesetzten Pierin Vincenz und seine Kollegen in der Geschäftsleitung.
Also Folge breitete sich die Nachricht von Gisels neuer Liebschaft intern aus. Sie wurde innerhalb des Raiffeisen-Universums zum „Talk of the Town“.
Die Meinungen waren unterschiedlich.
Einige im Kader der Raiffeisenbank erachteten es als unglücklich, dass erneut eine Privatbeziehung ihres obersten Chefs zum Thema würde.
Andere betonten den Privatcharakter der Liebesbeziehung.
Bei Pierin Vincenz war die Partnerschaft mit einer eigenen Mitarbeiterin ein steter Diskussionspunkt in der Öffentlichkeit.
Das hing nicht nur mit der zentralen Funktion von Frau Ceregato innerhalb der Raiffeisen-Zentrale zusammen.
Vincenz und sie zeigten sich auch gerne zusammen in der Öffentlichkeit.
Fast schien es, als ob der grosse Vincenz, der aus der verschlafenen Bauernbank Raiffeisen eine moderne 3. Kraft von Swiss Banking gezimmert hatte, die interne Beziehung extra nach aussen tragen möchte.
Fotos von Bällen auf dem roten Teppich, gemeinsames Sabbatical mit Reise um den Globus – alles landete sogleich in der Presse.
Vielleicht deshalb scheint Gisel bezüglich seiner eigenen Geschichte mit einer Internen derzeit noch unbekümmert.
Was bei Zampano Vincenz problemlos ging, sollte auch beim Neuen nicht zum Stolperstein werden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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just wow! was uns doch alles wirklich nicht interessiert!
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Gut vorgesorgt! Bei den anstehenden Problemen der Raiffeisen wird er Abends nicht um 17 Uhr nach Hause abhuschen können, gut wenn man die Frau gleich in der Firma hat.
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Viele sonst intelligente Personen geben sich in solchen Situationen bewusst trotzig, egoistisch. Das hierarchisch getrimmte Umfeld lächelt öfflich und tut kund, dass der Chef das schon richtig macht. Die Söldnergesinnung vieler Eidgenossen empört sich, wegen der Einmischung in die Privatsphäre.
Die Marketingstrategen anderseits ruhen nie, um das Vertrauen in eine Bankbeziehung zu perfektionieren. Der Brand, das Image, der Markenwert muss ständig optimiert werden. Es darf ins Geld gehen. Zu dumm vernichten solche egoistische Eskapaden der Führung sehr schnell, sehr viel. Nein, nein, es wird beschwichtigt, obwohl man sich bewusst ist, dass die meisten Kunden in gleicher Situation so handeln würden, dass ein Partner die gleiche Unternehmung verlässt. Ok, man kann die Ausrichtung auf den Kunden situativ z.B. auf die Produktnutzung reduzieren. -
….Und ewig lockt das Weib…….
Liaisons von GL-Mitgliedern innerhalb einer Firma sind für mich eine
Charakterschwäche. Punkt. Amen.-
Wir kennen Ihn. Nichts anderes zu erwarten.
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Dieser Artikel ist eine bodenlose Frechheit. Die Privatssphäre von Patrik Gisel gehört respektiert .
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Gisel ist durchaus eine öffentliche Person, da muss er sich auch ein paar (übrigens sehr harmlose) Berichte gefallen lassen.
Und ich finde es ehrlich gesagt sehr unschön, wenn sich der Chefoberboss an eine Mitarbeiterin ran macht. Gleiche Ebene ist problemlos, aber extreme Hierarchieunterschiede sind sehr problematisch – das verträgt sich schlecht mit einer wertschätzenden Betriebskultur.
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In dem Moment in dem sich bei einer neuen Liebe Hierachiestufen in den Weg stellen geht es personalpolitisch nicht mehr um Privatsphäre. Normalerweise haben Unternehmen ganz strikte Vorgaben wie in diesem Falle zu verfahren ist. Sei es der sofortige Wechsel in eine andere Niederlassung oder das Verlassen des Unternehmens ( gilt immer für denjenigen der in der niedrigeren Position ist). Das Problem liegt in evtl. informationsvorsprüngen oder wenn die Liebe einen Riss bekommt in evtl. Erpressbarkeit. Ich bin erstaunt das eine Bank diese Regularien scheinbar nicht kennt respektive nicht befolgt.
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@Headhunter
Oh doch und wie es das existiert und umgesetzt wird! Allerdings scheint dies nicht für die hohe Hierarchiestufe zu gelten. Merkwürdig.
Ehrlich: Mich interessiert nicht was die machen, solange die Geschäftstätigkeiten nicht darunter leiden.
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Es gibt immer wieder Sponsoren- und es gibt extremst viele Frauen, die einen Sponsor suchen. Mir hat irgendwann einmal jemand gesagt, suchst du einen Freund, kauf dir einen Hund und suchst du wa(h)ren Girlfriend Sex so geh in einen Club. Letztere küsst dich dann auch noch ganz sinnlich und haucht dir ins Ohr, dass sie sich freut dich bald wieder zu treffen- und du, du bist dann gelinde gesagt, streichfähig..!
Beide bekommen das, was sie wollen- ehrlicher geht es überhaupt nicht mehr!
Wann arbeitet Patrik Gisel überhaupt. Der ist ja mehr an „Events“ anzutreffen oder beim Schwimmen denn sonst wo. Merkwürdig, wir da draussen, dass uns das nicht erstaunt?!
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@Viktor Falkenschweif: Gutes und realistisches Kommentar.
….Und: …….“ewig lockt das Weib……
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Jetzt sind wir definitiv in der Sauregurkenzeit angekommen !
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Irgendwie peinlich, der Artikel. Ich frage mich, warum ich diese Seite regelmäßig besuche und finde keine Antwort. An diesem Tratsch kann’s nicht liegen…
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Immerhin haben sie sogar noch Zeit gefunden, einen Kommentar zu schreiben, so schlimm kann es also nicht sein… 🙂
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geht mir genauso;
wahrscheinlich liegt’s daran dass die grundidee der page eigentlich gut ist; der inhalt während weniger aktiven zeiten mit lückenfüller-stories echt mühsam zu lesen ist… -
@ Sebastian: Und wie halten Sie es mit Glanz und Gloria?
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Ich hätte eher gedacht, dass Gisel seine Neue auf einem seiner unzähligen (privaten) Netzwerkevents oder auf seinen Sporttouren während der Arbeitszeit findet…
Aber vermutlich sind abhängige Damen einfacher zu kriegen…-
@Peti: was soll das mit „abhängige Damen einfacher zu kriegen“?
Wünsche Ihnen eine etwas von solchen dummen Gedanken unabhängigere Haltung.
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Erstaunlich, dass er eine Partnerin in der Bank fand, er ist ja praktisch nie hier. Hätte erwartet er findet jemand auf einer Radtour, beim Schwimmen, Golfen, Joggen, Networken…
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ich fInd den Artikel voll daneben. Geht niemanden etwas an, solange er die Arbeit richtig macht. Wer sich gerne mit solchen Themen beschäftigt, soll in den Zoo gehen.
ES GIBT SO ETWAS WIE PRIVATSPHÄFE-
Die Genossenschafter haben sehr wohl ein Recht, etwas über seinen Charakter und seine Aktivitäten zu erfahren.
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Wo ist das Problem? „What happens in Vegas stays in Vegas“, heisst es doch so schön. Ist doch besser, als eine Beziehung zu einer Bankerin der Konkurrenz zu haben. – Allerdings sind die Karrieremöglichkeiten der Dame bei Raiffeisen nun wohl beschränkt. Wird sie befördert, dann wird intern schlecht darüber gesprochen und Gisel schief angeschaut werden.
Immerhin haben sie sogar noch Zeit gefunden, einen Kommentar zu schreiben, so schlimm kann es also nicht sein... :)
In dem Moment in dem sich bei einer neuen Liebe Hierachiestufen in den Weg stellen geht es personalpolitisch nicht mehr…
@Headhunter Oh doch und wie es das existiert und umgesetzt wird! Allerdings scheint dies nicht für die hohe Hierarchiestufe zu…