Vor einigen Wochen stimmte die Schweiz gegen die Durchsetzungsinitiative. Das ist für Sparer sehr wichtig, denn offene Grenzen sind für Anleger von fundamentaler Wichtigkeit, weil geschlossene Grenzen höhere Preise, weniger Nachfrage, mehr Arbeitslosigkeit und geringere Renditen für Aktionäre bedeuten. Das wissen Finanzfachleute von zahlreichen Studien auf diesem Gebiet.
Ich habe daher in den letzten Monaten nur noch selten in Schweizer Aktien investiert. Aber jetzt, nach der deutlichen Abfuhr der Durchsetzungsinitiative, investiere ich mit Zuversicht in die Schweiz, denn offenbar sieht die vernünftige Mehrheit der Schweizer Bürger den Zustrom von produktiven Ausländern in positivem Licht.
Firmen wie die Novartis, die abhängig sind von grossen Märkten mit gut qualifizierten Arbeitskräften, profitieren von offenen Schweizer Grenzen am meisten. Heute ist nun die richtige Zeit, um Novartis zu kaufen, die aktuell auf der Obermatt Top10 Liste der frauenfreundlichen Aktien Europas steht.
Die Novartis-Aktie ist eine Value-Aktie, denn verglichen mit den Gewinnen, dem Umsatz, den Dividenden und dem investiertem Kapital bezahlt man für Novartis-Aktien relativ wenig, wie unsere aktuellen Ränge zeigen.
Dies ist vor allem auf die wenig glanzvolle Leistung der letzten Jahre zurückzuführen, die Daniel Vasella mit zu teuren Akquisitionen, die weniger auf gutem Geschäftssinn, sondern vielmehr auf einer ausgeprägten Eitelkeit beruhte, zu verantworten hat. Sowohl Wall Street Journal als auch Bloomberg berichteten von einer grossen Erleichterung bei Investoren, als die Ära Vasella endete.
Heute haben wir mit Novartis eine Firma, die zwar eine magere Medikamentenpipeline hat, aber noch immer eine Top-Marke ist, und, viel wichtiger, auf grossartige Mitarbeiter zählen kann. Da besteht grosses Potential, dass Novartis wieder auf den richtigen Pfad geführt wird. Deshalb investiere ich die ersten 5’000 Schweizer Franken des Portfolios meiner zweiten Anlage-Saison in Novartis.
Sie erinnern sich: Wir investieren unser Geld immer langsam und über einen längeren Zeitraum, ganz nach dem Motto: “Langsam rein, langsam raus, so sieht sicheres Investieren aus.”. Das heisst für uns, dass wir den anzulegenden Betrag von 100’000 Schweizer Franken über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten investieren werden.
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Dank Durchsetzungsinitiative weiss ich, dass Hermann J. Stern eher ein neoliberaler Ideologe (oder Ideologieoper) ist als ein breit denkender WirtschaftsWISSENSCHAFTLER.
Das eigenen Land kennte er auch nur ungenügend (wer hat schon erwartet, dass die Durchsetzungsinitiative angenommen wird?) und wähnte sich deshalb „in den letzten Monaten“ in einem unsicheren Umfeld mit entsprechenden konsequenzen für seine Investitionsverhalten. Andere gute Investmentspezialisten habe sich durch diese Initiative nicht ablenken lassen. Wie gut wird er sich wohl im Ausland auskennen?
P.S. Ich habe gegen die DI gestimmt, würde aber ein Ja-Wort in die Urne legen für fast alles was (Horror!) Richtung Abschaffung der PFZ geht.
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Ich kenne weder die Schweiz besser als andere, noch das Ausland. Ein überdurchschnittliches Wissen ist für gute Anlagen auch nicht notwendig, wie ich immer wieder betone. Ich bedauere, Sie da bezüglich meinem Wissen enttäuschen zu müssen.
Sollten Sie bei Ihren Anlagen oder Ihrer Altersvorsorge auf die Schweiz setzen, dann ist die Personenfreizügigkeit von elementarer Wichtigkeit, denn ohne sie wäre die Rendite Schweizer Unternehmen deutlich geringer. Das sage nicht ich, das sagen Menschen, die sich mit diesem Thema detailliert auseinandersetzen. Zum Beispiel hier: http://blog.tagesanzeiger.ch/datenblog/index.php/9095/das-ist-die-schweiz-ohne-zuwanderung
Sie dürfen natürlich gegen Freizügigkeit stimmen. Dann sollten Sie aber Ihr Geld im Ausland anlegen.
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Vielleut, v.a. SVP-Sozialisten, durch unüberlegte Reaktionen geleitet, haben Mühe mit Logik. Die Bemerkung des Autors: „dank Durchsetzungsinitiative kaufe ich Novartis“, bedeutet logischerweise nicht, dass dieser Faktor allein ausschlaggebend ist. Investitionsentscheidungen (wie die meisten Entscheidungen im Beruf oder im privaten Umfeld) beruhen i.a. auf mehreren Kriterien. Die Ablehnung der DSI wird bedeuten, dass einer von mehreren Risikofaktoren weggefallen ist, so dass nun das Endresultat der Analyse ein erforderliches Rating erreicht hat.
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Danke. Sehr aufmerksam und richtig.
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Die Bewertung Schweizer Firmen von der Durchsetzungsinitiative abhängig zu machen, ist extrem kurzsichtig. Die Schweiz ist seit Jahrhunderten ein Einwanderungsland. Mit oder ohne Freizügigkeit, mit oder ohne Ausschaffungen. Bei den gegenwärtigen Auseinandersetzungen geht es um den Stellenwert von Souveränität. Das +/- wettbewerbsfähigste Land der Welt sollte ein Interesse daran haben, seine Unabhängigkeit zu wahren; von einem Andocken kann es ja unmöglich eine Nivellierung nach oben erwarten – das können allenfalls Italien und Frankreich.
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Starke Länder wie die Schweiz sind auf grosse Absatzmärkte wie Europa angewiesen. Wenn wir stark bleiben wollen, müssen wir auf offene Absatzmärkte setzen. Und das ist ein Geben und Nehmen.
Darum besteht sehr wohl ein Zusammenhang mit ausländerfeindlichen Haltungen und den Anlagen in Unternehmen mit starker Präsenz am Hauptsitz in der Schweiz.
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Nach einem Verlust von ca. 30% von der Spitze weg (CHF 100,00 einst in 2015 zu CHF 70,00 aktuell) und damit wieder auf dem Kursniveau von 20013 oder 2006 ist Novartis tatsächlich wieder interessant.
Ich würde aber noch etwas zuwarten, denn das Tief haben wir noch nicht gesehen und nichts ist beim Investieren frustrierender, als direkt nach der Investition einem weiteren Abstieg zusehen zu müssen und danach jahrelanges Warten, den einstigen Kaufkurs wieder zu sehen.
„Dem Geld darf man nicht nachlaufen, man muss ihm entgegengehen.“
Aristoteles Onassis
1906 – 1975 -
Dümmer geht`s wohl nicht. Gemäss dieser Schlussforderung wartet Novartis auf Mörder, Vergewaltiger und andere Verbrecher, bis sie aus dem Gefängnis kommen, um sie dann anzustellen. Und als Konsumenten taugen die Kriminellen auch nicht sehr viel, benötigte Sachen besorgen sie sich in der Regel ohne zu bezahlen. Also kann dieser Artikel nur ein Witz sein.
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Realo: Sie gehen von einer falschen Realität aus: Immigranten sind nicht krimineller als andere: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/kriminalitaet-von-migranten-laut-gutachten-nicht-hoeher-a-983536.html.
Beim Anlegen ist es wichtig, dass Sie sich von Fakten leiten lassen und nicht von falsch geleiteten Emotionen. Sonst ziehen Sie den Kürzeren.
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Irrealo, du hast in deiner sicher gutgemeinten Ueberlegung die Verbindung der DSI zu den Bilateralen Verträgen nicht in Betracht gezogen. Aber das kann in der Hitze des Gefechts passieren. Gerade SVP-Leut lassen sich stark von ihren spontanen Gefühlen leiten: rosa Wölkchen, bluemeti Trögli, Subventionsregen. Aber lasse dir nicht entmutigen; wir freut uns auf deine weiteren Beiträge.
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@ Burckhardt: Was ist, wenn Realo am Ende doch noch recht hat?
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Ich finde die Investitionsidee von Herrn Stern gut, obwohl – wie vorstehend ausgeführt – eine Investition m. E. aktuell noch zu früh ist.
Allerdings ist es so, daß die Investitionsentscheidung rein basierend auf innerschweizerischen Argumenten der wirtschaftlichen Realität von Novartis als weltgrößtem, international tätigem Pharmaunternehmen nicht gerecht wird.
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Dümmer geht`s wohl nicht. Gemäss dieser Schlussforderung wartet Novartis auf Mörder, Vergewaltiger und andere Verbrecher, bis sie aus dem Gefängnis…
Realo: Sie gehen von einer falschen Realität aus: Immigranten sind nicht krimineller als andere: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/kriminalitaet-von-migranten-laut-gutachten-nicht-hoeher-a-983536.html. Beim Anlegen ist es wichtig,…
Nach einem Verlust von ca. 30% von der Spitze weg (CHF 100,00 einst in 2015 zu CHF 70,00 aktuell) und…