Zwei der Grossen von Global Banking taumeln am stärksten. Es sind dies: die Deutsche Bank und die Credit Suisse.
Erstere scheint rascher vorwärts zu machen. Jüngstes Anzeichen ist der Abgang von Gregor Guggisberg.
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Ein Name, der Insidern auf dem Platz etwas sagt. Und nun in der Versenkung verschwindet.
Guggisberg sagte in seinem Vertrautenkreis, ihm sei der Spass an der Arbeit beim Finanzmulti vergangen. Sein Plan ist offenbar, sich mit Partnern selbstständig zu machen.
Ein Sprecher der Deutsche Bank Schweiz wollte keine Stellung nehmen.
Guggisberg war lange eine grosse Nummer auf dem Finanzplatz. Als Chef des Schweizer Investment Bankings hatte er die Deutsche Bank hierzulande auf die Landkarte gesetzt.
Bei Firmendeals kamen nach den beiden Platzhirschen UBS und CS rasch Guggisbergs Deutsche und die englische Barclays ins Spiel.
Tempi passati. Sowohl Barclays als auch die Deutsche Bank haben im Zürcher Investment Banking längst die Segel gestrichen.
Der Anfang vom Ende setzte ein mit dem Abgang von Josef Ackermann als CEO der Deutsche Bank.
Als der Schweizer, der trotz gigantischer Derivatespekulationen medial nie unter die Räder geraten war, vor 4 Jahren als CEO abtrat, stürzte sein Kartenhaus ein. Die Deutsche hatte sich übernommen.
Als Erste spürten das ihre grossen Investmentbanker. Und weil die smarten Cracks wussten, was es für sie geschlagen hatte, seilten sie sich in die Vermögensverwaltung ab.
Zurück liessen sie einen Laden, der richtiggehend implodierte. Im Zürcher Investment Banking der Deutschen Bank herrschte ab 2013 Flugwetter.
Chef Guggisberg konnte mit einem Lächeln auf den angerichteten Meltdown zurückschauen. Er hatte sich ein Plätzchen in der wohligen Wärme des frisch hochgezogenen Prime Towers gesichert.
Im Wahrzeichen des jüngsten Zürcher Aufschwungs, wo die Deutsche Bank Ankermieterin geworden war, nistete sich Guggisberg im vermeintlich sicheren Geschäft mit den ultrareichen Privatkunden ein.
Kulturell blieb er der abgebrühte Profi aus der Welt des Tradings. Seine neuen Kollegen des Private Bankings empfing er grossspurig, weit zurückgelehnt im Sessel und mit den Füssen auf dem Tisch.
Zwei Jahre lang hielt die Show noch an. Dann aber packte der Sturm auch seine Leute.
John Cryan löste ihn aus. Der neue starke Mann muss die schlingernde Deutsche Bank auf Kurs bringen; womöglich eine noch schwierigere Operation als die Rettung der Credit Suisse.
Cryan fackelte nicht lange. Als Erstes setzte er Guggisbergs Kollegen des alten Investment Bankings, die in London und in Zürich das Private Banking gekapert hatten, vor die Tür.
Der Mann, der einst zusammen mit Oswald Grübel die UBS vom Sterbebett rettete, kannte offenbar seine Pappenheimer.
Ohne den Schutz der grossen Kollegen in London stand Guggisberg zunehmend als Letzter der alten Tradertruppe da.
Es wurde ruhig um den einstigen Zampano mit dem grossen Auftritt. Jetzt tritt er ganz ab.
Der Rückbau der Deutsche Bank Schweiz verschärft sich damit weiter. Er hat inzwischen auch die neue Paradedisziplin Private Banking erfasst.
Dort holt die Vergangenheit die grosse Auslandbank ein. Ein 5er Team für die Wachstumsregion Naher Osten, darunter die obersten Köpfe, wurde kürzlich suspendiert.
Dahinter könnte ein grösserer Betrugsfall stecken.
Die Bank hält sich bedeckt und lässt die Mitarbeiter im Umfeld der abgesetzten Chefs im Ungewissen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Er verlässt die Deutsche Bank, um als UNTERNEHMER tätig zu werden (im Gegensatz zu all den UNTERLASSERN, die als Angestellte in der Maschine drehen). Verstehe nicht, wie man da von „Versenkung“ sprechen kann. Guter Schritt, wünsche viel Erfolg, go Guggi!
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Sehr schön Viking, bin deiner Meinung! Zudem gibt’s wohl einen ganz grossen Haufen reicher Leute die an Guggi glauben und sein Können weiter für sich nutzen werden.
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Jemand, der beim arbeiten die Füsse auf den Tisch legt, würde ich eher gestern als heute entlassen.
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Ich gratuliere solchen Mitarbeiter, die es vetstehen so nuchts zu tun ubd trotzdem einen tollen Lohn abzuholen…
WEN ICH ABER PER SOFORT AUF DIE STRASSE STELLEN WÜRDE UND MIT EINEM BEFUFSVERBOT BELEGEN WÜRDE IST DER CHEF DER SOLCHES ZULÄSST. Der ist nämlich die Oberpfeiffe. Ende der Durchsage
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Die Zeit, in der jeder Wirtschaftsstudent Investmentbanker werden wollte, war ungefähr bis zum Jahr 2000.
Welche (Schein-)Werte damals durch Investmentbanker geschaffen, fusioniert bzw. an die Börse gebracht wurden wird noch hinreichend bekannt sein.
Seitdem wegen den fast durchwegs nur schlechten Erfahrungen von Investoren und der gestiegenen Transparenz durch das Internet wird der Beruf zunehmend überflüssig.
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Ihre Erkenntnis scheint mittlerweile sogar bei der CS angekommen zu sein, wo TT wenigstens einen Teil der „IB-(Schein?)Werte“ von $ 380 Mia reduzieren will. Bis wann eigentlich?
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Weit gefehlt, sehr geehrter Knorr Capital, schauen Sie sich doch mal in der Szene um: Sie hocken nach wie vor in allen wichtigen Gremien, die Casino-, pardon Investment Banker, die Kaste der leitenden und kontrollierenden Angestellten bar jeder (Geschäfts-)Ethik und Moral, füllen ihre unendlich tiefen Taschen und lassen sich ihre Untaten durch exzessive Abgangsentschädigungen (hart an der Grenze zur ungerechtfertigten Bereicherung) vergolden: All dies zulasten ihrer Brötchengeber, deren Kunden und Aktionäre. Politik, Justiz und Aufsichtsbehörden schauen tatenlos zu und die wesentlichen Ausbildungsstätten, wie Harvard und die St. Galler Abzockerbrutstätte, züchten immer wieder neue Vertreter dieser pietätlosen Spezies heran!
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Wenn es geht möchte doch immer noch jeder Wirtschaftsstudent Investmentbanker werden, nur es braucht halt heute stärker noch als früher gute Beziehungen und einen Götti. Die Arbeitsbedingungen und Einkommensmöglichkeiten sind trotz dem Gejammer auch in diesem Medium in jeder Hinsicht weit besser als in jeder anderen Branche. Wenn der Traum dann platzt kann man immer noch mit einer kurzen Umschulung ins Lehreramt wechseln, wo man dann die ganze Casino Mentalität über unserem Nachwuchs ausschütten kann.
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Ein weiterer Wichtigtuer weg – vielleicht besteht ja noch Hoffnung…
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Jetzt muss der arme Kerl wohl auch noch seinen Porsche verkaufen…, oder war der nur geleast?
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be nice to people on your way up
you might meet them on your way down. -
Sehr schön Viking, bin deiner Meinung! Zudem gibt's wohl einen ganz grossen Haufen reicher Leute die an Guggi glauben und…
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Ein weiterer Wichtigtuer weg - vielleicht besteht ja noch Hoffnung...