Boris Collardi hatte seine interne Liebesaffäre auf eigentümliche Art gelöst. Die Frau wurde nach Ende der Beziehung von der Bank auf die Strasse gestellt.
Nun zeigt sich, dass die Geschasste sich das nicht einfach so bieten lässt. Sie hat auf eigene Kosten einen Rechtsanwalt für ihren Fall mandatiert.
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Was dieser der Bank vorwirft und im Gegenzug für seine Klientin fordert, wollte der Anwalt am Freitag nicht offenlegen.
Sicher ist, dass Collardi, der in der Julius Bär wie ein allmächtiger Sonnenkönig regieren kann, seine private Angelegenheit mit den Interessen seiner Arbeitgeberin vermischt.
Collardi stand vor dem Problem, wie er nach dem Liebes-Aus seine Ex aus seiner Nähe komplimentieren kann. Die vom hochbezahlten Spitzenbanker gewählte Methode führte zum Eklat.
Denn jetzt muss sich die Rechtsabteilung der Privatbank um eine private Liaison ihres operativen Chefs kümmern.
Statt dass Collardi mit Hilfe seiner Beziehungen und seinem eigenen Reichtum der Frau einen Neustart ermöglicht hätte, holte er sich einen Rosenkrieg ins Haus – und die Bank bezahlt.
Hinzu kommt der Reputationsschaden. Kunden könnten sich fragen, was sie bei einer Bank verloren haben, deren Chef absorbiert ist durch „laute“ Privataffären.
Dabei steht die Julius Bär vor neuen, grossen Herausforderungen. Immer mehr zeichnet sich ab, dass es die Zürcher waren, die es zuletzt am buntesten im Geschäft mit heissen Geldern getrieben haben.
Im Fall Fifa bestätigt sich mehr und mehr, dass die Bär rund ein Dutzend der von der amerikanischen und schweizerischen Justiz gejagten Funktionäre und „Affiliates“ betreut hatte.
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Letzten Herbst dementierte die Bank dieses Ausmass noch vehement und kündigte in einem offiziellen Communiqué an, rechtlich gegen solche Vorwürfe vorzugehen.
Auch in der Affäre um die korrupte brasilianische Ölfirma Petrobras leuchtet der Name der Bank Bär in den Ermittlungen prominent auf.
Bei der Bär ist intern von mehreren Hundert Konten mit Petrobras-Bezug die Rede.
Fifa und Petrobras könnten dazu geführt haben, dass die Julius Bär auf der 14er Liste der Finma gelandet ist. Dort endet man, wenn einem die Aufsicht offiziell zur „Risiko-Bank“ stempelt.
Die bisherigen Fälle könnten sich als Vorspiel erweisen, wenn sich bewahrheitet, was seit ein paar Wochen auf dem Finanzplatz umgeht.
Die Bank Julius Bär soll beim Thema der Non-Doms in London an vorderster Front dabei sein.
Gemeint sind die Ultrareichen, die sich in der englischen Hauptstadt niedergelassen hatten, um von einem besonders steuergünstigen Deal für sich und ihre Geschäftsinteressen zu profitieren.
Der Non-Dom-Status hat in England eine lange Tradition. Doch die konservative Regierung hat nun klar gemacht, dass sie gegen Missbräuche rigoros vorgehen will.
Die Non-Doms durften ihre Vermögen nicht selbst verwalten. Sie mussten ihre Reichtümer in ein Vehikel verschieben und für dessen Verwaltung einen Statthalter einsetzen.
Dieser allein durfte mit den Banken sich austauschen. Die Banken wiederum mussten sich strikt daran halten, dass der eigentliche Besitzer, eben der Non-Dom, keinerlei Einfluss ausübt.
Daran habe Bär sich nicht gehalten, sagt eine Quelle in Zürich. Ein zweiter Insider spricht gar davon, dass Collardi mit reichen Russen mit Wohnsitz in London persönlich zu tun hatte.
Wenn Bär tatsächlich aktiv weggeschaut hat, wenn ein Non-Dom sein bei ihr parkiertes Vermögen managte, dann könnte das die Bank teuer zu stehen kommen.
Die Privatbank würde in den Verdacht geraten, dass sie bei der Umgehung von Gesetzen nicht mit der nötigen Sorgfalt und Bestimmtheit eingegriffen hätte.
Beobachter erwarten, dass die Non-Doms in London zum nächsten grossen Thema rund um Steuern und Banken werden könnten. Umso grösser würden sie zum Problem für Bär, wenn die Bank tatsächlich tief im Non-Dom-„Sumpf“ stecken würde.
Entsprechend müssten im Verwaltungsrat die Lampen aufleuchten. Ein durch Privates absorbierter operativer Chef in einer Phase, in der es immer stärker stürmt, muss für die Oberleitung ein brennender Punkt sein.
Doch davon ist nichts zu spüren. Präsident Daniel Sauter scheint Collardi und seine Leute weiterhin an der langen Leine zu lassen.
Zumindest solange er selbst in Ruhe seinen Geschäften nachgehen kann. Er tut dies im Fall Sika sowie mit langjährigen Investmentfreunden, darunter Bärs Ex-Präsident Raymond Bär.
Der wird heute 57. Collardi ist 15 Jahre jünger. Und ungleich forscher.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der VR muss dringend den Collardi auswechseln, weil wir bereits Kunden haben, die reklamieren und das Gefühl haben, dass wir die BSI Nr. 2 sind. Collardi will einfach zum Teufel komm raus wachsen und hat sich selber nicht mehr unter Kontrolle. Es muss weg.
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Hochmütig … Einfach nur peinlich und sinnbildlich für einen hoffentlich bald vergangenen Schlag von „(Ver-)Führungskräften“.
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Sehr kreativ, Herr Collardi, sehr kreativ! Dix points!
Hoffen wir mal, das ist nicht dein Anfang vom Ende. -
Lieber PR-Fuzzi von BC
Dein Vergleich ist ziemlich dämlich, ja geschmacklos, weil er nicht funktioniert:
Das vorliegende Beispiel hat BC sich nämlich „selbst erlaubt“, wie noch vieles andere auch … ein Sonnenkönig eben, wie LH richtig vermerktWarten wir mal ab, was aus den Fifa-, Russen-, Brasilien-Ecken usw. noch alles kommt.
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Ab wann wird man als „Privat absorbierter operativer Chef“ genannt? Gilt das nur bei Liebeleien? Oder auch wenn der Ehepartner oder ein Elternteil oder ein Kind schwer krank ist? Wie wird hier differenziert? Denn der zeitliche und emotionale Aufwand der genannten Beispiele dürfte erheblich höher sein als das Klären der Ex-Beziehung…
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Das eine hat man sich selbst zu verdanken, das andere ist einem vom Schicksal gegeben.
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Auch hier wie bei CS und vielen anderen schläft der VR.
Wieso gibt es diese überhaupt noch? Nur Kopfnicken und absahnen. -
Ich sehne mich nach der Zeit mit Hans.
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Dem schliesse ich mich ohne Vorbehalte an!
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Es gäbe auf den Bankenplatz Zürich genügend versierte Anwälte, die der nennen wir sie mal Ex-Geliebten des Mr. Collardi dringend davon abgeraten hätten, juristisch vorzugehen!
Äusserst problematisch ist die ganze Sache, wenn man den Namen der Frau (Vergangenheit und Strategie) kennt und damit verbunden auch die Liebschaft mit Besagtem als Basis für die in ihren Augen ungerechtfertigte Kündigung bemüht……
Es wird wohl schon so sein, dass die Bank einen gewissen Abschlagsbonus zu entrichten hat ohne damit überhaupt ein Schuldeingeständnis abzuliefern- hingegen eines ist schon jetzt ganz klar; diese Frau hat sich damit und insbesondere durch ihr massgebliches Mitverschulden schon jetzt ihre eigene Zukunft am langen Ende des Tages selbst verbaut!Eine wirklich kluge Frau trännt sich in „Freundschaft“, die Luxuszeit richtig genossen und damit die „Türe“ für spätere „Angelegenheiten“ und „Lebenslagen“ durch ihr zu würdigendes Verhalten und Umgang mit der Situation offen gehalten……
Wie dem auch immer, in den Banken treibt es Jede mit Jeden um weiter, höher zu kommen…..
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Schön Ihre Prose zu lesen Hr. Falkenschweif. Das zeigt einfach, was sie über zwischenmenschlichen Beziehungen denken. Eigentlich verdienen Sie einen Platz zwischen Geiern und Hyänen, aber ganz bestimmt nicht bei „wirklich klugen“ Leuten.
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da kommen mir wirklich auch die trännen
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Kluger Kommentar von Forist Falkenschweif (Anwalt ?). Allerdings, wenn es denn so ist wie der interessante Artikel von Herrn Hässig vermuten lässt, liegen uns gewöhnlichen Leser weitere Wahrheiten tief verborgen. Die betreffende Dame muss offensichtlich mehr als demütigende Erfahrungen und Momente erlebt haben, da sie nun einen Rechtsanwalt mandatiert hat um ihre „Interessen“, welcher Art auch immer, wahr zu nehmen.
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@ Mr. Magnus Karl:
Ihre Schlussfolgerung ist im Grundsatz falsch. Denken Sie einfach mal über die Korrelation scharf nach; die Ex-Geliebte kann nur verlieren aus ihrem handeln! Zu dieser Erkenntnis gelangen Sie spätestens dann, wenn Sie die Personalie in einer Firma führen. Was nützen ihr 3 Monate des Saläres oder etwas mehr mit der Erkenntnis, zwar das Spiel, hingegen den Match verloren zu haben?
BC ist der Boss- und dass, das ist die Ansage! Also, Ball schön flach halten, nur die Wurst hat zwei Enden…..
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@LH: lassen Sie doch die Tusse bleiben und schreiben Sie doch stattdessen endlich über den CS Abgang von J.Häfelfinger, daran sind Ihre Leser ja viel mehr interessiert.
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Was veranlasst Sie zur Ihrer despektierlichen Ausdrucksweise gegenüber Ihnen unbekannten Leuten sowie zu Ihrer besserwisserischen Behauptung, was den andere Leser wohl interessieren könnte? Macht Sie das irgendwie besser, als Sie es tatsächlich sind?
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Ich denke hier hat Herr Scherpus schon einen Punkt: über die geliebte eines Bankmanagers zu schreiben ist unteres Journalistenniveau und hat nichts auf diesem Blog zu suchen…
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Hoffentlich hat sich die Dame einen der ganz wenigen fähigen Anwälte genommen, die nicht bloss Honorarrechnungen schreiben können und daneben Fälle inhaltlich und v.a. auch taktisch bloss vergeigen. Bei Anwälten gilt nicht die 80:20-Regel, sondern eher 2:98, 2 fähige auf 100.
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höchstens und dann auch nur, da aufgerundet.
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Hoffentlich hat sich die Dame einen der ganz wenigen fähigen Anwälte genommen, die nicht bloss Honorarrechnungen schreiben können und daneben…
@LH: lassen Sie doch die Tusse bleiben und schreiben Sie doch stattdessen endlich über den CS Abgang von J.Häfelfinger, daran…
Es gäbe auf den Bankenplatz Zürich genügend versierte Anwälte, die der nennen wir sie mal Ex-Geliebten des Mr. Collardi dringend…