Willi Leimer hat Kunden mit Hunderten von Millionen Franken bei der WM Partners, einer 100-Prozent-Tochter der Julius Bär. Und er könnte weitere Milliarden bringen.
Denn Leimer ist der Sika-Banker der Bär-Bank. Seine renommierte Kundschaft umfasst auch die Erben des Sika-Gründers, die Geschwister Burkard.
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Nun geht Leimer. Und mit ihm verliert die Bär-Bank einen ihrer wichtigsten Angestellten.
Julius Bär bestätigte die Personalie am Freitagabend. Leimer sei mit einem 40-Prozent-Pensum bei der WM Partners angestellt gewesen. Er bleibe im VR der Vermögensverwaltungs-Tochter.
Ein Sprecher von Leimer meinte gestern, dieser habe immer geplant, nach 2 Jahren wieder selbstständig zu werden. Nun vollziehe er diesen Schritt.
Leimer hatte vor Jahren eine eigene Investmentfirma gegründet. Diese aktiviert er nun wieder.
Leimers Abgang trifft die Julius Bär und ihre Tochter in einem kritischen Moment. Für die grösste Privatbank der Schweiz wird es noch schwieriger zu zeigen, dass sie aus eigener Kraft wachsen kann.
Noch viel schlimmer ist, was die WM Partners betrifft. Dort muss von einem regelrechten Debakel gesprochen werden.
Als die Julius Bär vor gut 2 Jahren die bis dahin unabhängige Vermögensverwalterin zu einem unbekannten Preis erworben hatte, machten die Verantwortlichen grosse Ankündigungen.
Man wolle die Assetbasis rasch ausweiten. Ziel sei gar ein Börsengang der Tochter.
Zu diesem Zweck verschmolzen die Bär-Chefs ihre eigene Vermögensverwalterin namens Infidar mit der gekauften WM Partners.
Weil letztere im Markt offenbar bekannter war, wurde deren Name für den Aufbruch gewählt.
Viele der alten Partner blieben an Bord, so auch Balthasar Meier, der Bruder des bekannten Yello-Meier aus dem Musikgeschäft, sowie eben Willi Leimer mit seiner exklusiven Kundschaft.
Zusammen mit diesen Seniors wollte die Bär-Mutter den Markt der unabhängigen Vermögensverwalter erobern.
Dann ging’s los – und alles lief schief.
Die neue WM Partners zog nicht neue Gelder an Land, sondern ihr schwammen die Felle davon. Ein Berater nach dem anderen verliess das Unternehmen, wechselte zur Konkurrenz, gründete eine eigene Boutique oder ging völlig neue Berufswege.
Die Bär-Mutter reagierte nervös. Statt dass aus den rund 4 bis 5 Milliarden Kundenassets 7 oder noch mehr geworden wären, hatte sich der Bestand in etwa halbiert.
Da beschlossen die Chefs in der Zentrale an der Bahnhofstrasse 36, einen neuen Mann an die Spitze ihrer Tochter zu setzen.
Die Wahl fiel auf Daniel Aegerter.
Aegerter hatte als Zürich-Chef innerhalb der Region Schweiz bei Bär keinen guten Ruf. Seine Organisation war nicht effizient, er selbst hatte zu wenig gute Leute geholt, die Assets zeigten nach unten.
Trotzdem dufte Aegerter bei der Tochter WM Partners ran. Das Ergebnis ist ein Scherbenhaufen. Die Kundengelder schmolzen wie Schnee im Juli, erben konnten die UBS und andere Banken.
Mit dem Abgang von Willi Leimer erlebt die WM Partners nun gar ihr Waterloo. Der bekannte Privatbanker könnte viele Kundengelder mitnehmen.
Und wenn die Sika-Erben irgendwann doch noch 2,75 Milliarden Franken für ihre Aktien erhalten, dann landet dieses Geld kaum bei der Bär-Tochter.
Daniel Aegerter reagiert mit Aktionismus. Er holt neue Leute, aktuell 2 Mexiko-Berater von der Credit Suisse. Und verliert gleichzeitig seine langjährige Assistentin.
Weitere Verpflichtungen für die Märkte Schweiz, Asien und Nordeuropa sollen bisher wenig gebracht haben, sagt eine Quelle.
Im Gegenteil: Die WM Partners verliere fast „non-stop“ Kundengelder. Die Assetbasis sei unter Aegerter auf rund 2 Milliarden Franken gesunken. Offiziell ausgewiesen werden 3,5 Milliarden.
Umgelegt auf die rund 40 Angestellten würde das noch Kundenvermögen von durchschnittlich 50 Millionen bedeuten – viel zu wenig für ein rentables Private Banking.
Aegerter ist nur der Letzte in einer Reihe von Chefs, welche die Bär-Tochter auf ihren dramatischen Sinkflug gebracht haben.
Der langjährige Vorgänger Markus Gonseth war bekannt dafür, dass er die wichtigsten Kunden für sich selbst behielt, statt sie seinen Leuten zuzuteilen.
Weil die Kunden offenbar nicht zufrieden mit der Betreuung waren, verliessen sie das Schiff in Scharen.
Gonseth allein soll in den letzten Jahren mehrere Hundert Millionen Assets verloren haben. Zudem tappte er Cyber-Betrügern in die Falle.
So übernahm Aegerter ein bereits sinkendes Boot. Nun droht es ganz unterzugehen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jetzt kommt alles ans Licht
Ich habe selber in 2003 bei der JB den Herrn Dicech und Gonseth kennen gelernt. Mein erster Eindruck täuscht selten. Anstatt Rauswurf (waren beide kleine Würstchen) konnten beide bei der Infidar arbeiten.
Jetzt wieder mit Aegerter.
WMP Zukauf durch JB ein 100% Flop
Schade.
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Ein Leimer kommt selten allein: Willis Brüder haben sich ebenfalls beim gepflegten Geldversteckis bewährt, sei es Kurt bei Clariden-Metropol-SoundCapital, liiert mit einer Gräfin Bismarck, oder Henri, Liechtensteiner Honorarkonsul in Hong Kong und dortiger Statthalter der Fürstenbank LGT. Alles stinklangweilig, aber trotzdem mal gut zu wissen, vielleicht.
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Tja irgendwie kommt mir das so vor, dass so langsam in ganz Europa, oder bessxer der ganzen Welt die Gräben aufgerissen werden und Spreu vom Weizen getrennt wird. Diese ganzen fiesen Abzockmechanismen und grosses Private Banker Getue kackt doch jeden an. Es geht doch nur mehr darum, zuerst einmal ein Grundprovision von 0,5 – 1 % abzuzocken, damit der Vermögensverwalter richtig gut lebt, dann noch eine Beteiligungsprovision zu ergaunern. Hey wo leben wir denn: und dann nehmen sie einfach den DAX sowie SMI und zielen mit ihren Dartpfeilen auf die Titel und wählen aus.
Das kann doch jeder Trottel besser.
Sämtliche Kunden sollten sofort das Schiff verlassen und ihr Geld eigens anlegen. Schlechter können Sie’s sicher nicht!!
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Collardi hat keine Zeit sich darum zu kümmern. Er muss ja wegen seiner Liebschaft rumrennen.
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Arme Würstchen all diese UHNWI-Möchtegern-Lutscher-Kundenbetreuer im Private Banking!
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Seine Assistenz, mit mit ihr geht der Glamour von Aegerter davon
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Genau, sogar seine eigene Assistentin rennt davon …. sagt doch schon alles
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Ich find sie toll, kann gerne bei mir anklopfen!
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Aegerter meinte einmal in einem Interview er sei stolz darauf er könne fast alle FX-Kurse auswendig aufsagen, da er die Märkte sehr gut kennt und mitverfolgt … Ein Musterschüler!
Das reicht wohl nicht als Qualität einer Führungsperson. Ein Leader muss andere Qualitäten aufweisen. Aegerter ist der typische Musterschüler-Ellbögler-Bänker, der seine Assets über die Jahre von abgehenden RMs geerbt hat aber selber kaum akquisitorisch begabt. Strategische Vision: null. Taktisches Handeln: null. Operative Effizienz: null,null. Ein Drama. Das Resultat seiner Leadership ist offensichtlich. Es war eine gute Entscheidung von Collardi, diesen Mann nicht an die Spitze von JB Schweiz zu setzen (Fruithof), sondern aufs Abstellgleis WM Partners und ihn nun an die Wand fahren zu lassen.
Eine weitere gescheiterte Karriere … es kommt wie es kommen muss.
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Leimer ist Top. Menschlich und fachlich.
Gonseth, Aegerter sind Auslaufmodelle und die WMP wäre gut beraten beide so schnell wie möglich in die Wüste zu schicken.
In der WMP Geschäftsleitung ist nicht ein einziger mit Bank Erfahrung. Dies lässt tief Blicken.
Die Unprofessionalität drückt sich darin aus, als das Gonseth während den letzten 12 Jahren sage und schreibe 15 Kundenberater eingestellt hat ohne das jemals einer von Ihnen zählbare Kundenmittel eingebracht hätte: Kostenpunkt für Lohnaufwendungen CHF 15M. Dazu kommen noch seine eigene Kundenabgänge 800M und seine Cyber Verluste.
Der eigentlicher Totengräber ist daher Gonseth.
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Ja besonders MENSCHLICH….
Fachlich ein begnadeter Market Timer…
„WMP Fish Fund und WMP Electricity“
Wirklich fachlich Flop Flop Flopund so gut den Laden den Bären verkauft……
Kompliment dem „schLeimer“ Weihwasserträger
Jose Fernandes
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Ae(r)gerter …
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Heute funktioniert es eben nicht mehr sich Kunden zuzuschachern als CEO denn die Kunden wollen Qualität und haben gelernt Parasiten zu erkennen ….. und von denen gibts im Banking viele …..
Das „schöne“ bei solchen Firmen ist dass sie alle früher oder später zu Grunde gehen ….. und leider meist immer wegen schlechte CEO’s ….. oder übernommen werden um noch das Restpotential abzukratzen, aber dann hat es sich …..
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Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich Leimer mit Aegerter überworfen hat, wie schon viele andere zuvor. Den Exodus an guten Mitarbeitern und Kundengeldern bei WMPartners kann man zwar nicht allein Aegerter anlasten, aber dieser hat den Prozess zweifellos massiv beschleunigt.
Ein Leimer kommt selten allein: Willis Brüder haben sich ebenfalls beim gepflegten Geldversteckis bewährt, sei es Kurt bei Clariden-Metropol-SoundCapital, liiert…
Aegerter meinte einmal in einem Interview er sei stolz darauf er könne fast alle FX-Kurse auswendig aufsagen, da er die…
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