Vontobel habe der Raiffeisen für die Vescore, eine Asset-Managerin, ein Butterbrot bezahlt, sagt eine Quelle.
Die Zahl ist geheim, sie wird wohl erst Anfang 2017 im Raiffeisen-Geschäftsbericht auftauchen.
So oder so ist klar, dass die Vontobel „no mercy“ mit der gekauften Vescore und ihren Leuten kennt.
Am Laufmeter scheiden Spitzenkräfte aus, fluchtartig verlassen sie das Schiff oder müssen gehen.
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Die Vontobel, so macht es den Anschein, hat kein Interesse an einer eigenständigen Vescore. Sie will die verwalteten Vermögen und einen Neustart ihrer Kooperation mit der grossen Raiffeisen.
Beides hat sie erreicht. Nun führt sie die Vescore zur Schlachtbank.
Stefan Wittmann, der ehemalige Finanzchef der Vescore, der auch zur Gründungscrew des Asset-Managers zählt: schon vor Verkauf weg.
Aris Prepoudis, der CEO der Vescore war, nachdem er vor ein paar Jahren mit wehenden Fahnen von der Safra Sarasin zur Notenstein flüchtete und dort das Asset Management gründete: weg.
Volker Wehrle, Chef Fixed Income bei Vescore: weg. Zumindest sagt das eine Quelle. Auf dem Organigramm mit der Vescore-Geschäftsleitung ist Wehrle jedenfalls nicht mehr auffindbar.
Abbruch im Wochentakt.
Hinzu kommt eine unklare Strategie. Mal ist von Zwei-Bein-Positionierung die Rede, mit Nachhaltigkeit und quantitativen Anlagen.
Dann wiederum ist unter Kompetenzen nur Sustainability aufgeführt.
Das gleiche Wirrwarr beim optischen Aufritt. Im Logo geht es um Quant-Investing, bei den Aktivitäten um Nachhaltigkeit.
Hüst und hott, ohne einen roten Faden, mit Chefs, die von einem Tag auf den anderen aus den obersten Gremien verschwinden – und das alles ohne irgendwelche Kommunikation.
Flickwerk vom Feinsten.
Ein Vontobel-Sprecher will nichts von Krise und Abbruch wissen. Man setze genau das um, was man im Sommer bei der Ankündigung der Übernahme verkündet habe.
Nämlich: Die Vescore werde in die bestehende Struktur von Vontobel eingefügt.
„Im Rahmen der Integration des Geschäfts wurden, wie bei der Übernahme auf der Pressekonferenz angekündigt – Sie werden sich erinnern – zwischenzeitlich Doppelstrukturen abgebaut.“
Und weiter: „Dies betraf und betrifft insbesondere auch das Corporate Center der Vescore AG.“
„Hintergrund“, so der Sprecher, sei, „dass die alte Vescore AG und damit das alte Corporate Center der Vescore Boutiquen im Zuge der Integration aufgelöst werden, weil die Boutiquen in die bestehende Vontobel Asset Management Struktur integriert werden.“
Die Betonung auf Integration leuchtet ein. Auf gut Deutsch könnte die Vontobel damit meinen: Vescore wird gänzlich verschwinden.
Ob das so sein wird, zeigt sich in Bälde. Jedenfalls ist bald niemand mehr da von der alten Vescore-Crew.
Auch wenn der Vontobel-Sprecher dies anders sieht und auf weitere Gründungspartner und langjährige Spitzenleute der Vescore verweist, die weiterhin an Bord sind.
Doch die könnten rasch in simple Vontobel-Eigengewächsen verwandelt werden. Dann wäre der Weg frei, um Vescore als eigenständige Marke aus dem Verkehr zu ziehen.
Es käme günstiger. Aus Sicht der Bank Vontobel daher das einzig richtige.
Umgekehrt wirft der Vorgang ein schlechtes Licht auf die Raiffeisen.
Die Nummer 3 von Swiss Banking baute unter der Herrschaft ihres Ex-Chefs Pierin Vincenz für teures Geld ein Assetmanagement auf. Davon ist nichts mehr übrig.
Nachfolger Patrik Gisel hat ein Ende mit Schrecken beschlossen.
Wie teuer das Massengrab die Sankt-Galler zu stehen kommen könnte, lässt sich nur abschätzen.
Weit über 50 Millionen dürften es locker sein.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Vescore wurde gekauft um den Raiffeisen-Deal behalten zu können. Insofern macht es Sinn, dass Vescore nun zerschlagen wird.
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Vescor war von Beginn weg eine Totgeburt und passt deshalb bestens zu Vontobel.
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Das war jetzt aber gemein.
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Höchste Zeit für ‚Flugwetter‘ bei dem abgehalfterten Management von Vontobel. Der Hauptaktionär scheint ja unheimlich geduldig und nachsichtig mit Staub und Konsorten.
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Du bist garantiert kein VONN Aktionär. Die hatten nämlich spass am Kurs in den letzten jahren und den asset mgt multiples.
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Der Aktienkurs ist okay. Das Management hingegen in der Tat zweitklassig.
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Der Vescor-Deal dürfte nie ernsthaft als Rettungsaktion angedacht gewesen sein. Vontobel hat sich dadurch bei der Raiffeisen einfach ein paar Pluspunkte verschafft, um die alte Kooperation dereinst wieder aufleben zu lassen und die Raiffeisenkunden wieder in gewohnter Manier ‚abzuschöpfen‘ sprich zu melken.
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Nicht ohne Grund herrscht im Reich des AM-Chef Axel Schwarzer ein Klima der Unsicherheit und der Perspektivlosigkeit. Ist ja auch kein Wunder. Er ist stark absorbiert. Wegducken, eigentlich eine Kernkomptenz von Zeno Staub, geht nicht. Wer es sich als angestellter Manager mit Teilen der Eigentümerfamilie verscherzt, weil er nicht alles unter Kontrolle hat, schert sich logischerweise nicht um eine zielführende Integration der neuen Vescor-Kollegen.
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Ich finde Axel ist ein ganz feiner Zeitgenosse, ausgestattet mit einem messerscharfen Verstand. Ein echter Analytiker. Vielleicht zuweilen etwas in sich gekehrt.
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C’mon: Wen interessieren zweifelhafte Liaison? Hauptsache der Zuständige fährt mit seinem Laden jedes Jahr fette Gewinne ein, wird sich Staub denken. Ich verstehe ihn…
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Lange galt Vontobel als eine den Mitarbeitenden und Kunden verpflichtete Bank. Diese Zeiten scheinen unter CEO Zeno Staub definitiv der Vergangenheit anzugehören. Heute sitzt und agiert am Ruder ein zweitklassiges Management, welches sich persönlich bereichert, wo es nur geht. Eine Unternehmenskultur, die ihrem Namen gerecht werden würde, haben die Verantwortlichen (Scheidt und Staub) über die Jahre konsequent ausgehebelt. Eigentlich schade.
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Äehm; das ist aber schon länger Vergangenheit. Wie war das noch vor ca. 15 Jahren mit nicht ganz bescheidenen Segel-Turns in der Karibik? Anreise selbstverständlich dann auch nicht in der Eco?
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Diese Herren war ja auch hyper-erfolglos – wie Hässig ja zur genüge ausgeführt hat. Wieso sollten die im sehr erfolgreichen Vontobel Asset Management auch Platz haben? Das wäre betriebswirtschaftlich dumm.
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Natürlich hat Vontobel kein Interesse an einer eigenständigen Vescor. An deren Assetbasis hingegen schon. Die kann man Ende Jahr dann den dummen Aktionären und den unkritischen Finanzanalysten im Geschäftsbericht als ‚Neugeld‘ verkaufen.
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Auch die kompetenzlose Spitzenvertriebskraft MD ist ja aus der GL verschwunden. Warum es jetzt auf der Homepage ‚Quant Investing‘ heisst, aber einer noch stv. Vorsitzender der GL ist, das fragt man sich. Immerhin hat der von Quant so viel Ahnung wie ein Huhn vom Stricken.
Der Kaufpreis wird allenfalls zum Schein positiv sein. Teil des Deals ist j, das Vontobel weithin die Raiffeisen Retail Assets verwalten darf. Und das ist Millionen wert an Managementgebühren.
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Es läuft so wie bei Harcourt, einfach schneller. Ihr Ziel, ab 2018 Gewinne zu schreiben, dürfte mit dem Vescore-Überbleibsel dann locker machbar sein. Well done, kann man da auch als Konkurrent nur sagen!
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Bald werden wir in den Gazetten und auf Internet-Plattformen lesen können:
„billig abzugeben Raiffeisen-Genossenschafts-Anteile:
Angebote, nur gegen KAPITAL-NACHWEIS, unter Chiffre ……..“
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Die haben vescore einfach wieder auf das reduziert was es einmal war: eine deutsche quant bude. Der rest ist wahrscheinlich im mülleimer vor dem schilthof
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Haha Lukas. Früher hast Du Aris zerlegt und lächerlich gemacht. Jetzt ist er ein spitzenmann…
Ich finde Axel ist ein ganz feiner Zeitgenosse, ausgestattet mit einem messerscharfen Verstand. Ein echter Analytiker. Vielleicht zuweilen etwas in…
Haha Lukas. Früher hast Du Aris zerlegt und lächerlich gemacht. Jetzt ist er ein spitzenmann...
Die haben vescore einfach wieder auf das reduziert was es einmal war: eine deutsche quant bude. Der rest ist wahrscheinlich…