Die Saxo Schweiz mit ihren 50 Mitarbeitern feiert sich heute selbst. An ihrem neuen Domizil in der Zürcher Innenstadt eröffnet sie ihre „Trading Lounge“.
Für den Start des neuen Treffpunkts für Daytrader wird Prominenz vom Saxo-Headquarter in Kopenhagen eingeflogen. Die grossen Chefs der dänischen Handelsbank werden erwartet.
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Eine rare Gelegenheit für Saxo-Schweiz-Chef Patrick Hunger, sich in günstiges Licht zu stellen. Die Saxo Schweiz hat in jüngsten Gerichtsurteilen rund um den Franken-Schock auf ganzer Linie verloren.
Hunger war ursprünglich gegen die „Saxo Trading Lounge“ am neuen Standort, den die Saxo diesen Frühling gegen ihren alten Sitz in Zollikon eingetauscht hat. Es war Hungers Vorgänger Antonio Ferrante, ein Ex-CS-Banker, der die Lounge wollte.
Vor Jahresfrist riss Hunger das operative Steuer nach einem Coup an sich.
Mit der Trading Lounge versucht die Saxo Schweiz, den Erfolg von Konkurrentin Swissquote zu kopieren. Diese startete als reine Online-Bank, hat aber inzwischen an guten Lagen eine physische Präsenz.
Ob die Trading Lounge die Saxo auf die Überholspur zurückbringt, bleibt abzuwarten. Die letzten Monate waren gezeichnet durch viele Abgänge und umstrittene Entscheide von CEO Hunger.
Die Folgen der Irrungen und Wirrungen zeigen sich in einer Bewertung der 100 wichtigsten dänischen Arbeitergeber. Sie stellt der Saxo ein unterirdisches Zeugnis aus.
Die Online-Bank landet nämlich auf Platz 98. Hinter ihr liegen nur noch Arbeitgeber mit den Namen PostNord und L’Easy.
Hingegen haben sonst umstrittene Firmen wie McDonald’s oder Nordea, eine Skandinavienbank, die am Abbauen ist, leicht besser abgeschnitten.
Bekannte Namen zieren die vorderen Ränge. Lego ist auf Platz 1, Ikea auf Platz 12. Auch die Bierbrauer von Carlsberg stehen gut da: Platz 23.
Grosse Eröffnungsfeier in Zürich, mieser Arbeitgeber in der Heimat Dänemark: Der Widerspruch zwischen Selbstbeweihräucherung und äusserer Wahrnehmung im Arbeitsmarkt ist eklatant.
Der Kern des Saxo-Problems trat mit dem Rückzug des in der Schweiz lebenden Lars Christensen zutage. Christensen war der ruhende Gegenpol zum Saxo-Heisssporn.
Der heisst Kim Fournais und wollte aus der Saxo die weltweit führende Online-Tradingbank für Retailkunden und Institutionelle machen.
Christensen sorgte dafür, dass Fournais und sein Temperament im Zaun gehalten würden. Als Christensen zunächst operativ ausschied und kürzlich auch seine Aktien hergab, hatte Fournais freie Hand.
Seither bleibt kein Stein auf dem anderen. Wichtige Leute kommen und gehen, Abteilungen bleiben zur Hälfte verwaist, Spitzenleute halten mehrere zentrale Positionen aufs Mal – Spardruck sei Dank.
Alles wird den Kosten untergeordnet mit dem Ziel, grosse Investoren zufrieden zu stellen. Darunter befinden sich ein US-Private Equity und seit kurzem eine chinesische Autofirma.
Mit dem Anlass von heute am brandneuen Saxo-Sitz in Zürich senden Fournais, Hunger und die übrigen Saxo-Spitzenleute das Signal aus, dass ihre Bank modern, stark und tatendurstig ist.
Hinter dieser Glamour-Kulisse bleibt die Lage schwierig. Vor wenigen Wochen zog die Saxo ihrem Ableger auf Zypern den Stecker. Einfach so, ohne Vorankündigung.
Auf der heissen Mittelmeer-Insel betreute die Saxo reiche Kunden aus kalten Ländern. Russische Oligarchen bunkern ihr Vermögen vorzugsweise in Zypern.
Der Chef von Saxo Zypern war gleichzeitig auch der globale Zuständige für das ganze Private & Retail Banking der Saxo.
Ein vermeintlich grosses Kaliber, dem man nicht so schnell den Garaus machen kann, würde man denken. Doch bei der Saxo war dies offenbar kein Problem.
Der Mann war ebenso schnell weg vom Fenster wie seine Saxo Bank auf der fernen Insel.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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„Hör mir mit dieser schiessdräck Träiding Launtsch auf! Die braucht kein Mensch!“O-Ton Patrick Hunger, Februar 2016
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I also have a quote of Mr. Hunger. Remember this one „You now either open more accounts, else you make yourself redundant“? Verbatim Patrick Hunger, All Staff Meeting, May 2017
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@ Cheerer: Autsch! Lass das bloss nicht die FINMA hören. Die mögen es nämlich gar nicht, wenn Banken sich so wie Drückerkolonnen aufführen.
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Time to say good-bye, Kollegen: das wird die letzte Saxo Schweiz Party heute. Hunger rammt das Ding unangespitzt in den Boden.
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Psychopathie: besonders schwere Form einer antisozialen Persönlichkeitsstörung
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Ich fand die Party super. Gratis Alkohol kann ich immer gebrauchen. Freue mich schon grad auf die nächste Party am Donnerstag. Mir hat das tanzende Roböterli auch gleich viel besser gefallen als die üblichen Langweiler aus Kopenhagen. Es nimmt mich aber Wunder wieso das Roböterli so spät kam, Patrick? Das hast Du doch ganz sicher wieder auf Firmenkosten bestellt. Da hättest Du doch auch grad Amazon Prime wählen können. Firmenkosten interessieren Dich doch sonst auch nicht.
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Die Saxo Schweiz war und ist sowieso ein ziemlich kranker Laden: diejenigen, die wirklich was reissen wollen und den Laden voran bringen wollen, werden entweder
– von Kopenhagen als nervig wahrgenommen und werden entlassen (bspw. Ferrante)
– geben völlig frustriert von selber auf (Head Inst. Sales, Head Private Sales etc.)
Wer sich wirklich durchsetzt ist das Mittelmass, das den Job als Saxo Schweiz GL-Mitglied nur im Teilzeitjob macht, allen voran Hunger, aber ebenso auch Browning und Mehra. Well done, Saxo! -
Finde die Platform und den Service bei Saxo Bank ausgezeichnet. War früher bei Swissqoute und musste feststellen dass dort am Kundensupport gesparrt wird.
Ich handel Aktien, ETFs und Forex dort und kenne keine bessere Platform. Finde die Trading Lounch eine super Idee und keine Kopie von Swissqoute.-
Mit Service meinst du den Beschiss und Verarsche beim EUR/CHF Cut? Den Kundenservice wenn am Telefon keiner erreichbar ist? Die ständigen negativen Schlagzeilen in den Onlinemedien? Den absolut minderwertigen Kundenservice, Depotgebühren etc…
Meinst du genau das?? ….dann bleib einfach dabei…
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@früherer Kunde,
Die Leute haben Geld verloren weil sie zu hoch Gehebelt waren und suchen einen Schuldigen weil die Gier zu hoch war. Schlage vor sie üben in einem Testkonto wie man sich absichert bei fallenden Kursen. Dank Optionen kann man sich güstig absichern im Markt. Also ich zahle keine Depotgebühren, investiere in Forex( forwards Haltedauer 3-12monate), Optionen zum hedging. Denke aber bei anderen Anbietern zahlen sie auch Depotgebühren oder? Nun meine Erfahrung ist positiv, vielleicht liegt es am neuen Peronal.
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Dear Lars,
please make sure that your doberman (ah small Kim) is not behaving like a small child.
Please see that Patrick is not facing clients and
please see that you be honest with clients not loosing your last ones.….it could be so easy
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Rather than a Doberman, Kim remembers of a terrier, always nervous, constantly barking, permanently on his hind legs, no rest, no confidence, yet this insatiable need to permanently hump and dominate all others around him. And the desire to play with the big dogs only that they don’t want to play with a terrier.
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Die Trader-Lounge ist wichtig aber das hat nur Ferrante eingesehen, weil er Kunden orientiert dachte. Hunger hat keine Ahnung von Dienstleistungen für Kunden. Die „Ausbildungs“-und Traderlounge war eine Idee von Aussenstehenden und Ferrante hat eingesehen, dass man die kommenden Trader vor Ort ausbilden und an sich binden kann. Hunger sieht nicht den Kunden als König, sondern eher sich selbst. Aber das ist nur eine Zwischenlösung bis sich jemand für diesen unmöglichen Job opfert, was ich aber niemandem, der etwas Verstand besitzt, empfehlen würde.
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Mit dem Fokus auf Trading spricht man eine Kundschaft an, deren Probleme, wenn sie an die Öffentlichkeit dringen, als Werbung kaum geeignet sind.
Wie ehrlich die Branche ist, zeigte sich zudem bei der Aufhebung des Mindestkurses des schweizer Frankens.
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