Carsten Kengeter ist eine wichtige Figur für die weltweite Wirtschaftspresse. Heute schreibt die Financial Times, dass die deutschen Fahnder im Fall Deutsche Börse ihre Ermittlungen ausweiten.
Im Zentrum steht Kengeter, ein Ex-UBS-Spitzenmann, der im Zuge des Crashs eines Junior-Derivatehändlers im Herbst 2011 von Bord gegangen war und dann als Börsen-Chef zurückkam.
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Kengeter, der bei der UBS 2009 13 Millionen und 2010 9 Millionen erhalten hatte, steht im Verdacht, Insiderwissen zur persönlichen Bereicherung genutzt zu haben.
Er hatte Ende 2015 Aktien der Deutschen Börse erhalten, wenig später lancierte er die Fusion mit der Londoner Börse.
Der Vorstoss scheiterte – einmal mehr. Die Politik im Bundesland Hessen, wo die Deutsche Börse mit Sitz in Frankfurt zuhause ist, will ihre Oberhoheit über den Handelsplatz nicht verlieren.
Nun wird bekannt, dass Kengeter eine seiner engsten Mitarbeiterinnen aus der Zeit bei der UBS zur Deutschen Börse geholt hat.
Es geht um eine Frau namens Catherine Furrer-Lech. Sie war Stabschefin von Kengeter und galt als besonders Vertraute des Spitzenbankers.
Als Managing Director gehörte sie zu den höchsten UBS-Frauen. Doch sie missbrauchte ihre Macht.
Denn Furrer-Lech setzte Minispesen gegen die Vorschriften auf ihre Spesenabrechnung. Damit umging sei die Regelung mit den Pauschalspesen.
Diese sah vor, dass Aufwände bis zu 50 Franken vom Mitarbeiter selbst zu zahlen sind. Dafür erhielt Furrer-Lech als Managing Director 2’000 Franken im Monat. Bei tieferen Mitarbeitern sind es weniger.
Furrer-Lech war das nicht genug. Mitarbeiter mussten ihre Taxirechnungen von jeweils unter 50 Franken so addieren, dass die Ausgabe auf über 50 Franken kam.
So konnte Furrer-Lech diese Spesen sich von der UBS bezahlen lassen.
Der Fall flog intern 2011 auf. Er zog Kreise bis ganz nach oben. Der damalige CEO Oswald Grübel wurde ins Bild gesetzt.
Am Ende verlor jene Frau den Job, welche die Betrügereien von Furrer-Lech intern angezeigt hatte. Furrer-Lech hingegen wurde lange geschützt.
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Erst Jahre später verliess sie die UBS. Sie machte sich selbstständig, dann heuerte sie bei einer Beratungsfirma an.
Nun hat Furrer-Lech wieder eine interessante Aufgabe gefunden – bei ihrem Ex-Chef Carsten Kengeter.
„Frau Furrer-Lech war im Beraterteam von McKinsey im Rahmen der Integrationsvorbereitung des Mergers mit der London Stock Exchange“, sagt ein Sprecher der Deutschen Börse.
„Derzeit berät sie für Stony Advisory Services unter anderem die Transformation in der IT.“ Furrer-Lech sei eine „externe Beraterin“ der Deutschen Börse. Das Mandat habe die Beratungsfirma Stony Advisory.
Kengeter hatte damals bei der UBS die Spesen-Vorwürfe gegen Furrer-Lech nie zum Anlass für eine rigorose Untersuchung genommen.
Vielmehr hat er seiner Ex-Unterstellten erneut eine lukrative Aufgabe innerhalb seiner neuen Firma, der Deutschen Börse, verschafft.
Kengeter und Furrer-Lech sind damit weiterhin ein enges Business-Paar. Wie lange dies bei der Deutschen Börse noch der Fall ist, hängt von den Ermittlungen der Strafbehörden ab.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Schreiber macht seinem namen alle Ehre.
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Seltsam, dass die Dame damals bei ihrer Spesentrickserei von Kengeter eisern gedeckt wurde und heute immer noch hoch in seiner Gunst steht. Man erinnert sich schwach, dass sie auch mal dem UBS Group Islamic Finance Committee vorstand. Offensichtlich handelt es sich um ein vielseitig einsetzbares Multitalent, das heute der Deutschen Börse sogar bei „der Transformation der IT“ behilflich ist. Stony was?
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Man könnte dem vielleicht Loyalität, Verbundenheit, Abhängigkeit, Erpressung, etc. sagen. You name it!
Es lebt sich viel einfacher, wenn man (frau!) nichts von einer Sache versteht…
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„Heute schreibt die Financial Times, dass die deutschen Fahnder im Fall Deutsche Börse ihre Ermittlungen ausweiten.“
Das einzige relevante und nicht uralte in diesem Bericht!
Wow, da wird aber einem selber die „Arbeit“ sehr leicht gemacht. -
Also was will uns dieser Bericht genau sagen und an News liefern? Nichts. Hier wird nur alter Kafi aufgewärmt, leider. Das die Rettungsmilliarden an die UBS nicht erwähnt wurden, hat mich sehr überrascht.
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Fehler und Unehrlichkeiten wiederholen Sie sich, wie experten bei Princeton University gefunden haben!
Deswegen, es ist sehr wichtig für uns alle ehrliche Personen, zu erinnern, wie ein Teil diesen Welt funktioniert…
Nichts, gar nichts gegen die Person. Eben, die experten von Princeton haben gefunden, dass Unehrlichkeit Lernbar ist.
Was bei uns nicht der Fall ist!
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!!!
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Jeder bekommt das im Leben, was er verdient. Und die beiden – wie so viele andere auch – werden ihre Quittung schon noch bekommen.
Und ich hoffe, dass die Dame, die den Betrug seinerzeit angezeigt hat, inzwischen eine Anstellung bei einem besseren Unternehmen gefunden hat, das mehr Wert auf Integrität legt als die UBS.
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Tipp: es bringt nichts bei einer Grossbank einen Vorgesetzten intern anzuzeigen. Nie. Und sei es noch so strafbar was dieser macht. Nur die Bundeskriminalpolizei BKP, die Spezialeinheit der Militärpolizei des NDB oder die Staatsanwaltschaft III (Wirtschaftsdelikte) können dort was ausrichten. Der Staat verfügt zwar über sämtliche detaillierte Angaben, kann bei der UBS nur was ausrichtem wenn Sie mit dem Vorschlaghammer dahinter gehen, da der Rechtsdienst aus Prinzip (!) blockt. Das weis jeder von der Judikative. Der interne Rechtsdienst ist über alles informiert, will aber partout nichts machen.
Schade um diese ehrliche Person.
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Tja, so ist es im Rechtsstaat Schweiz. Und wenn man die Anzeige nicht direkt macht, sondern sich Rat bei einem Anwalt holt, der einen Draht zur Politik hat, wo das Thema dann aufgekocht wird, bleibt man auch auf der Strecke. Oder man/frau versucht, schwerste Unstimmigkeiten in Behörden aufzudecken – ausser einem „Schweizerinnen des Jahres“ gibt’s dernach trotzdem Entlassung und Ächtung der Gesellschaft.
In der Schweiz kann nicht sein, was nicht sein darf! Dafür geben wir liebend gerne unser Bankgeheimnis auf, stimmen in den AIA ein, delegieren die Regelhoheit über die Zuwanderung an Brüssel und glauben auch 20 Jahre nach Ruth Dreifuss, dass unsere KK-Prämien irgendwann -wie von ihr und ihrer ehrenwerten Partei versprochen- sinken werden.
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Da hat es bei anderen Firmen noch viel grössere Fälle als Vorgesetzte, die sich private Dinge als Firmenspesen auszahlen lassen!
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Wir sind ein echt bescheuertes Volk von dämlichen Schafen geworden mit prachtvollen Blümleins in der Regierung wie Sommaruga (weitere Kommentare überflüssig), Berset (was macht dieser Wichtigling eigentlich den lieben langen Tag, wenn er nicht gerade an Filmfestivals oder Konzertwochen auftaucht und dort den Pfau macht?), Burkhalter (so schön brav-naiv, dass er von allen im Ausland vernascht wurde!) usw.
Jeden Propaganda-Mist, der in Bern und von Interessenverbänden wie Economiesuisse herausgelassen wird, glaubt die Mehrheit immer noch. (Bsp: „Vorteile der PFZ“, „Arbeitslosenstatistik – Tiefe Arbeitslosigkeir“, „Höchste Lebensqualität in der Schweiz“, „Fachkräftemangel“ und Ausgleich desselbigen durch Migranten usw., usw.)
Eine Mehrheit glaubt immer noch, dass der Staat und NGO’s alles bloss liebe, ehrliche, gerechte, fürsorgliche „Onkels und Tanten“ sind. – Aufwachen! Was ich an Korruption und Dreistheit gerade beim Staat und insbesondere bei NGOs wie nota bene dem SRK erlebt habe (und alle machen den Vogel Strauss und langen selber zu (v.a. ganz zu oberst), wenn gerade niemand hinschaut), würde mir wohl gar niemand glauben. -
@Labelle: Heute Morgen frustriert nach dem Blick in Spiegel?
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Tipp: es bringt nichts bei einer Grossbank einen Vorgesetzten intern anzuzeigen. Nie. Und sei es noch so strafbar was dieser…
Wir sind ein echt bescheuertes Volk von dämlichen Schafen geworden mit prachtvollen Blümleins in der Regierung wie Sommaruga (weitere Kommentare…
Jeder bekommt das im Leben, was er verdient. Und die beiden - wie so viele andere auch - werden ihre…