Die Raiffeisen Schweiz hat eine nächste schwere Altlast aus der Ära von Pierin Vincenz. Sie heisst Leonteq, ist führend im Geschäft mit „lustigen“ Anlageprodukten – und ist ihr Geld nicht wert.
Das wurde gestern klar. Raiffeisen und Leonteq meldeten, dass die Genossenschaftsbank Grossaktionärin der Zürcher Finanz-Boutique bleiben würde.
Man stehe zur „strategischen Beteiligung und dem Geschäftsmodell des Finanzdienstleisters“, meinte eine Sprecherin der Raiffeisen Schweiz auf Anfrage.
Was gut klingt, ist tatsächlich eine Schlappe für den neuen starken Mann der Dritten Kraft im Land. Guy Lachappelle, Präsident der Raiffeisen, wollte raus aus Leonteq.
Nun fand er keinen Käufer. Niemand wollte das grosse Aktienpaket der Raiffeisen an Leonteq übernehmen. Keiner war bereit, den von Lachappelle geforderten Preis zu zahlen.
Gefangen im Leonteq-Gestrüpp. Für Lachappelle blieb einzig, gute Miene zum schlechten Spiel zu machen. Leonteq forever, so nun seine Losung.
Das Problem reicht tiefer. Leonteq und die Raiffeisen sind auf Gedeih und Verderben aneinander gekettet. Wäre Raiffeisen Leonteq los, könnte die Bank auch im täglichen Business auf die Zürcher verzichten.
Dann aber hätte die Finanzfirma noch weniger Wert. Schon jetzt ist sie in einer Spirale nach unten, ihr Aktienkurs hat sich von 60 auf gut 30 in den letzten 12 Monaten halbiert.
Kurz: Die Raiffeisen kommt gar nicht mehr raus bei Leonteq. Das Fazit ist verheerend.
Die Bank hat unter ihrem Duo Vincenz und Stellvertreter Patrik Gisel fast einen Drittel zu horrenden Preisen an einer Bude erworben, die niemand will.
Die Leonteq-Pleite reiht sich ein in eine Schreckens-Geschichte. Da gibt es das Private Equity-Vehikel namens Investnet. Es könnte die Raiffeisen Schweiz am Ende 150 Millionen kosten.
Dann die Abschreiber rund um die KMU Capital, das ist eine Schwester-Firma von Investnet. Weiter die Verluste rund um den Aufbau eines eigenen Asset Management-Imperiums.
Schliesslich noch der abgebrochene Ausflug ins Private Banking mit der Notenstein. Dort sagt die Raiffeisen-Führung, es habe eine schwarze Null resultiert.
Bei genauem Rechnen und unter Einbezug der grossen internen Aufwendungen für Informatik, Stellenabbau und weiteres glaubt das kaum einer.
Pleite reiht sich an Pleite: Notenstein, Asset Management, Private Equity, jetzt Leonteq. Und für ihren neuen Avaloq-Computer hat die Raiffeisen ebenfalls viel mehr als die geplanten 500 Millionen ausgegeben.
Ära Vincenz: Hunderte von Millionen den Bach runter. Von Reputationsverlust nicht zu reden.
Leonteq passt so gesehen. Doch warum ging die Rechnung derart schief? Ganz einfach: Die Leonteq betreibt ein Geschäft, das auf dem Gegenteil dessen fusst, was die Firma verspricht.
Versprochen haben die Leonteq-Gründer ein Derivate-Business, das sich dank Technologie leicht ausbreiten lässt. Skalieren, lautete das Schlagwort.
Das würde heissen, dass man stets neue Partner findet. Doch das ist nicht der Fall.
Das Problem ist die eigene Bilanz. Dort türmen sich unter den Aktiven und den Passiven derivate Positionen in Milliardenhöhe. Will heissen: Die Leonteq hält gigantische Gegenpositionen zu den Produkten ihrer Partner.
Diese Positionen auf dem eigenen Buch sind aus Sicht der Raiffeisen und der weitern Leonteq-Partner für die strukturierten Produkte Gegenpartei-Risiken. Somit sind Raiffeisen&Co. direkt mit der Leonteq und ihrer Bilanz verknüpft.
Damit schliesst sich der Kreis. Würde die Raiffeisen ihren Leonteq-Anteil verkaufen und dann ihre Positionen mit der Leonteq im Derivate-Business schliessen, käme es zur scharfen Zäsur bei der Leonteq.
Das sehen die Profis. Deshalb meiden sie die Leonteq-Aktie. Und deshalb sitzt nun Guy Lachappelle mit seiner Raiffeisen Schweiz auf einem unverkäuflichen Leonteq-Aktienpaket. Und kann nur hoffen, dass nichts passiert.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Danke für die gründlichen Informationen über alles was geschehen ist. Mir fehlt eine wichtige positive Information: Rainer Marc Frey ist als gewichtiger Aktionär neu dabei. Er versteht das Geschäft, ihm traue ich einiges zu. Daher bin ich Aktionär bei Leonteq, Raiffeisen hin oder her…..
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Ein geistig umnachteter LH weiss natürlich wie immer alles besser. In Wirklichkeit hat er in seinem Leben noch keinen einzigen Arbeitsplatz geschaffen. Sondern mit seinem publizistischen Schrott und unwahren Angaben solche vernichtet. Einziger Lebensinhalt von LH ist, auf Alles und Jeden zu schiessen. Hauptsache schrill und laut. Welch ein armseliges Leben.
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Wer immer Du bist, es braucht aber solche Leute die den Mund aufbekommen und was sagen, die Boni im Pharmabereich oder die Führung der Raiffeisen. Leonteq wurde überbewertet und es wurde unnötigerweise Geldverbrannt. Nice try aus dem Finanzeinheitsbrei.
So was ist auch im Finanzbereich notwendig:
http://Www.bellingcat.com
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Alle seid ihr ihnen nachgeseckelt, aber ihr habt nie begriffen, dass wenn der Kuri die Finken klopft, dass dann GAME OVER ist!
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Hauptsache erfolgreich, weiter so liebe Raiffeisen!
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Was für eine riesen Pleite für Leonteq!! Mit so einem Klotz am Bein und dem Verliererduo Lachapelle/Huber wird kein Turnaround möglich sein… Abwarten und Tee trinken bis auch dieses Lachduo verstanden hat, dass sie wenigstens bei Leonteq das Weite suchen sollen…
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Das Lachduo Lach-Appell und Huber haben vermutlich schon lange verstanden, dass sie bei Leonteq das Weite suchen sollten.
Nur finden die zwei famosen Gestalten dieses Weite einfach nicht …
Vielleicht kann ihnen ja jemand aus dieser Runde helfen?
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Sie haben keine Ahnung, Raiffeisen gehört zu den grössten und besten Anbietern von Strukturierten Produkten. Alles über die Leonteq Plattform!
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Die Frage ist, wer Strukis überhaupt braucht. Das Nullsummenspiel + Kosten erinnert mich an Roulette, bei dem statistisch immer das Kasino verdient, solange die Einsätze beschränkt bleiben.
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Einfach Quartalszahlen abwarten – ich sehe rot.
Es scheint Rainer M. Frey ist zum sinkenden Schiff hingeschwommen. -
Das ist ganz und gar kein Sommerloch-Artikel. Herr Hässig ist hier richtigerweise einem der größten Finanz- & Börsenskandale der Schweizer Geschichte auf der Spur. Leider vermutlich längst verjährt? Leonteq war von Anfang an eine Mogelpackung. Wie Herr Hässig richtigerweise beschreib, war und ist dies von Anfang an eine Zocker-Bude gewesen mit einer Story, die weismachen sollte, dass dank einer überlegenen Technologieplattform ein skalierbares Vermittlungsgeschäft möglich sei zu sehr günstigen Preisen. Eine fundamentale Unwahrheit. Denn alle Insider wussten und wissen, dass Leonteq nie über eine skalierbare Technologieplattform verfügte. Ein zusammen gefrickelte, chaotische Schrottplattform. Wenn Herr Hässig dem nachginge, würde das zu seiner zweiten Riesen-Story werden
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Der besserwisserische und wenig fundierte Kommentar von Herr Hässig ist dieser Plattform nicht würdig!
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Ein Kommentar aus der Sparte … Mit freundlichen Grüssen aus St. Gallen.
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Soooooommerloch!
Und die Besserwisser-Kommentare sind unglaublich. Klugscheisser nennt man solche Leute, die keine Ahnung haben, trotzdem ihrem Senf dazu abgeben.
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Was für ein unprofessionelles, dilettantisches Vorgehen vom Duo Huber/Lachapelle!! Die beiden sollten für den Schaden persönlich aufkommen, welchen sie mit der monatelangen unklaren Kommunikation angerichtet haben! Schade, wirklich schade, Leonteq hätte einen Neustart verdient, jedoch ist dies nicht möglich mit diesen Anfängern…
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Darf man wirklich solchen Quatsch auf einer öffentlichen Plattform veröffentlichen!? Schweinerei, völlig undifferenziert!
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Alles doch nur System relevant:
Wir bieten alles aus einer Hand!
Der Pierin wusste was er tat ;
jetzt fehlt überall guter Rat ?Raiffeisen, die Bank Kunterbunt,
sitzt immer noch auf viel Schund.
Wehe, oh wehe, wenn was anbrennt:
die Kunden dort die Tür einrennt!„Florian“ zünde andere Häuser an:
wir kümmern uns um unseren Kram ?
Deutsche Bank beim letzten Spagat:
verrechnet sich mit einem Derivat! -
Pleite 1 war klar. Lachapelle fehlt due Erfahrung wie ein Investmentvehikel aufgeräumt wird. War und ist der falsche Mann bei Raiffeisen.
Pleite 2 folgt bald. Die Schlusspleite wird im Hypothekenbereich folgen.
Raiffeisen wäre gut beraten Lachapelle auszutauschen, solange es noch geht.-
Befindet sich die Raiffeisen bereits im Uebergang zu Rosteisen ?
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Dieser Bericht entspricht nicht den Tatsachen und enthält sehr viele Unwahrheiten:
https://structuredproducts.raiffeisen.ch/?language_id=3 -
Tja, das passiert, wenn eine Regierungsrätin, ein Podologe und andere im RBCH-VR über Finanz-Software entscheiden. Dann noch eine Empfehlung vom Chef des RAIlab (Kurtz), der auch einfach Vincenz gefallen wollte…und schon ist die Kacke am dampfen.
Gut so ! Die allwissenden „Banker“, meinten sich ohne Ausbildung in Themen wie SW,KI,Algorithmen…einmischen zu können.-
und bitte nicht vergessen, der stellvertretende Direktor des Schweizer Bauernverbands, der sagt: Es ist viel Kompetenz im VR.
Was sagt Raiffeisen-Verwaltungsrat Urs Schneider dazu? Auf Anfrage der «Schweizer Bauer» teilte Schneider mit: «Der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz ist kein Ja-Sager-Gremium. Vor Entscheiden wird hinterfragt und hart diskutiert. Es ist viel Kompetenz im Verwaltungsrat. Und was wichtig ist, ein Bezug zur Basis, das heisst den Raiffeisenbanken Genossenschaften, ist vorhanden. Ich bin seit vielen Jahren bei einer Raiffeisenbank und im Regionalverband engagiert.»
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Sommerloch Herr Hässig? Gönnen Sie sich dich mal einen Tag in der Badi oder am See bei einem Glacé.
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Turbulence over the past few yrs has caused the share price to fall.but tecnically bottom looks to be firmly in place.financial figures and words coming from management are sound.leonteq is not a greek tragedy.everyone take a deep breath.this surreal tango will end soon!we’re closing shorts for a 27% gain and going long again.easy money
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Tja, das passiert, wenn eine Regierungsrätin, ein Podologe und andere im RBCH-VR über Finanz-Software entscheiden. Dann noch eine Empfehlung vom…
Sommerloch Herr Hässig? Gönnen Sie sich dich mal einen Tag in der Badi oder am See bei einem Glacé.
Pleite 1 war klar. Lachapelle fehlt due Erfahrung wie ein Investmentvehikel aufgeräumt wird. War und ist der falsche Mann bei…