Nun hat Christine Largarde als neue Präsidentin der Europäischen Zentralbank in Frankfurt begonnen.
Im Gegensatz zu normalen Angestellten hat sie ihre Probezeit bereits vor Antritt der Stelle bestanden, ernannten doch die EU-Finanzminister die Französin schon im Juli als Mario Draghis Nachfolgerin.
Lagardes Berufung an die Spitze der EZB war nur wegen des Kuhhandels um den anderen Spitzenposten innerhalb der EU-Administration möglich: Die Ernennung von Ursula von der Leyen als Nachfolgerin von Jean-Claude Juncker als Präsidenten der Europäischen Kommission.
Mit von der Leyens Wahl war natürlich der Weg für den fähigsten Nachfolger von Draghi – Bundesbank Präsident Jens Weidmann – zubetoniert. In der EU ist ja die paritätische Berücksichtigung von Nationalitäten wichtiger als Fachkompetenz.
Mit Lagarde als Nachfolgerin Draghis könnte man das geflügelte Wort des Alter Ego in „Geschwister im Geiste“ umformulieren, sind doch ihre Einschätzungen zum Vorgehen der EZB weitgehend deckungsgleich.
Lagarde zeigte in der Vergangenheit viel Verständnis für das Aufkaufen von Staatsanleihen (OMT) und verteidigte die Quantitative Lockerung („Die geplante Expansion der EZB-Bilanz wird dazu beitragen, die Refinanzierungskosten in der Eurozone tief zu halten“), unterstützte das Konzept von Negativzinsen („Wenn wir diese Negativzinsen nicht gehabt hätten, wären wir heute in einer viel schlechteren Position“) und fand oft lobende Worte für eine expansive Geldpolitik („Die Geldpolitik sollte akkommodierend bleiben, solange die Inflation unter dem anvisierten Ziel bleibt“).
Selbst gegenüber kontroversen Vorgehensweisen wie der Modern Monetary Theory ist Lagarde aufgeschlossen. Sie sieht darin zwar kein Allheilmittel, weist sie aber auch nicht zurück. Demzufolge kann Lagarde eindeutig dem Lager der Tauben zugeordnet werden.
Die Ernennung von Lagarde löst bei mir eine Verbindung zum Lied „Geschwisterliebe“ der deutschen Band „Die Ärzte“ aus (nebenbei eines der hypnotisierendsten Intros der deutschen Musikgeschichte, aber das ist ein anderes Thema).
Nachdem die Bundesprüfstelle das Lied wegen inzestuösen Inhalts indiziert hatte, spielten Die Ärzte das Lied einfach instrumental und nur das Publikum sang lauthals mit.
Der Clou war, dass Die Ärzte wegen des Aufführungsverbotes ankündigten: „Wenn ihr das Lied singt, macht ihr euch strafbar […], macht eine Bankkaufmannslehre oder werdet drogenabhängig, aber singt nicht dieses Lied.“
Die Analogie ist verblüffend: Eine Gruppe spielt auf ihren Instrumenten (Die Ärzte ihre Musik und die Politiker mit ihren Wahlinstrumenten) ohne Worte zu äussern, es ist das Publikum, das den Text dazu liefert, in diesem Fall das EU-Parlament mit ihren Voten.
Vor allem die Visegrad-Fraktion und Italien agierten hartnäckig gegen Manfred Weber und Frans Timmermans als Junckers Nachfolger, brachten so Ursula von der Leyen ins Spiel – und damit war der Posten bei der EZB für einen Deutschen vom Tisch.
Die Metapher der Geschwisterliebe mit Lagardes Ernennung als Draghis Wiedergänger muss wohl nicht spezifisch erwähnt werden.
Bis zur abgekarteten Ernennung von der Leyens war ich mir ziemlich sicher, dass nach den Niederlanden (Wim Duisenberg), Frankreich (Jean-Claude Trichet) und Italien (Mario Draghi) diesmal Deutschland an der Reihe sein wird, das EZB-Präsidium zu besetzen, zumal mit Bundesbank-Präsident Jens Weidmann ein hochkompetenter Ökonom zur Verfügung gestanden wäre.
Mit der Nichtberücksichtigung Weidmanns setzt die EU ein deutliches Zeichen, auch für den Euro.
Weidmann, der klar für eine weniger expansive Geldpolitik eintritt, ging des Öfteren auf Konfrontationskurs zu Draghi und sagte einmal, zu viel billiges Geld könne „süchtig machen wie eine Droge“ (dieses Zitat erwähne ich, um die oben erwähnte Analogie semiotisch vollends aufzuladen).
Gewiss, Lagarde mit ihrer Mischung aus Kompetenz, Flexibilität und Eleganz versteht es, unterschiedliche Interessen auszugleichen. Als geschäftsführende Direktorin des IWF hat sie den Ruf der einstmals unbeliebten Institution positiv verändert, indem sie finanzschwache Länder nicht mehr als Bittsteller behandelte und die Reformauflagen weniger rigide vorgab.
Als frühere Anwältin, französische Finanzministerin und zuletzt IWF-Direktorin weiss sie, wie man eine grosse Organisation führt. Doch sie ist keine Ökonomin und hat keinerlei praktische Erfahrung in der Geldpolitik.
Zugegebenermassen, dies trifft auch bei Jerome Powell zu, dem amerikanischen Notenbankchef. Nur ist die Situation in der EU eine andere als in den USA.
Das Fed begann im Dezember 2015, den Leitzins von der Nullgrenze wegzubewegen, und hat ihn kontinuierlich auf derzeit 2.5% erhöht sowie die Bilanz über die Zeit zurückgefahren – knickte allerdings vor The Donald ein und senkte den Leitzins vergangenen Mittwoch bereits zum dritten Mal um je ein Viertel Prozent auf neu 1,75%.
Während dieser Periode suggerierte Draghi nach wie vor, dass besondere Umstände besondere Massnahmen erfordern – mit dem Resultat, dass die EZB heute immer noch eine Geldpolitik wie im Krisenmodus betreibt.
In den vergangenen Jahren wuchs das BIP in der Eurozone mit einer jährlichen Rate von 1.4% bis 2.9%, die harmonisierte Inflation (HICP) um etwa 1.5% und auch die längerfristigen Inflationserwartung lassen gemäss Eurostat nicht von einer Eintrübung sprechen (1.3% für 2 Jahre, 1.5% für 5 Jahre).
Ist da eine ultra-lockere Geldpolitik mit einem Strafzins für Banken von minus 0.5%, einem Leitzins bei Null und einer Wiederaufnahme des Anleihenkaufprogramms gerechtfertig? Eben.
Die Wahl Lagardes folgt einem internationalen Trend der Verpolitisierung von Zentralbanken. Man muss nicht gerade das Extrembeispiel der Türkei bemühen, wo die Gewaltenteilung und die Unabhängigkeit der Zentralbank bereits abgeschafft worden sind.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat vergangenen Juli den Zentralbankchef entlassen, da ihm dessen Geldpolitik zu restriktiv war. Erdogan mit seinem bizarren Verständnis von Geldpolitik will einen Befehlsempfänger und keine Notenbank, die sich an der zu erwartenden Entwicklung von Wirtschaft und Inflation orientiert.
In einem ähnlichen, wenn auch weniger drastischen, Umfang sind die Vorkommnisse in den USA zu werten. Präsident Donald Trump, der jede Zurückhaltung gegenüber dem Fed aufgegeben hat, äusserte wiederholt seinen Unmut über die seiner Meinung nach zu straffe Geldpolitik („I’m not even a little bit happy with my selection of Jay“) und fordert selbst nach der aktuellen Senkung weiter tiefere Leitzinsen.
Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass Trump diesen angeblichen personellen Fehlgriff nicht auch noch jemand anderem in die Schuhe schiebt.
In diesem Licht ist ebenfalls die Nichtberücksichtigung von Weidmann und die Wahl von Lagarde zu sehen. Neben EZB-Vizepräsident Luis de Guindos (vormals spanischer Wirtschaftsminister), dem finnischen Zentralbankchef Olli Rehn (früher Mitglied der Europäischen Kommission) und dem slowakischen Notenbankchef Peter Kazimir (vorher Abgeordneter im Nationalrat) erweitert Lagarde den Reigen an Politikern in der EZB.
Diese vier sowie die Vertreter der südeuropäischen Nationen haben mehr Verständnis für die Regierungen mit Haushaltsnöten als Notenbankpräsidenten mit einem geldpolitischen Hintergrund und werden weiterhin für eine expansive Geldpolitik mit billigem Geld plädieren, um die Refinanzierungskosten der Staatsschulden tief zu halten. (Italien ist hier natürlich der Elefant im Raum.)
Mit Lagarde wird sich auf absehbare Zeit kaum etwas ändern, die Vermischung von Geldpolitik und Fiskalpolitik wird Bestand haben.
Damit rückt die Normalisierung der Zinsen in der Eurozone (und damit auch in der Schweiz: Die SNB befindet sich in Geiselhaft der EZB) in weite Ferne. Die Unabhängigkeit der Geldpolitik von den Regierungen scheint eine vorübergehende Epoche zu sein.
Tiefe Zinsen produzieren Gewinner und Verlierer, und es steht mir nicht zu, an dieser Stelle ein moralisches Urteil über das Verhalten der EZB zu fällen. Aber mit der Wahl Lagardes kommen ordnungspolitische Überzeugungen weiterhin nicht zum Zuge, strukturelle Reformen werden von den Regierungen auch in Zukunft nicht im nötigen Masse angegangen.
Weshalb auch? Das Geld, und damit die Refinanzierung der Schulden, bleibt billig.
Zusammengefasst kann man erwarten, dass Lagarde zu einer weiteren Politisierung der Geldpolitik beitragen und damit der expansive Kurs der EZB noch länger Bestand haben wird.
Der Euro hat aufgrund dessen wohl nicht wirklich Aufwärtspotential. €/Sfr dürfte sich vom aktuellen Niveau um 1.10 kaum gross nach oben bewegen. Die SNB wird – leider – gefordert bleiben.
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so einen lobesartikel auf die snb habe ich meinen ganzen lebtag noch nicht gesehen ,warum also Negativzinsen wenn alles so gut ist
negativ zinsen auf AHV und Pensionskassen und noch auf Bankeinlagen…
bitte um Antwort wenn sie eine haben.. -
Von allen Seiten, aus den kleinsten Nestern, werden ehrgeizige Stümper zu den ersten Staatsämtern herandrängen, und da die Redlichkeit keine angeborene Menschentugend ist, sondern nur durch langes Bemühen und stete Nachhilfe anerzogen wird, so werden Scharen von Dieben über die öffentlichen Gelder herfallen.
Anatole France (1844 – 1924), eigentlich François Anatole Thibault, französischer Erzähler, Lyriker, Kritiker und Historiker, Nobelpreisträger für Literatur 1921
Quelle: France, Nützliche und erbauliche Meinungen des Herrn Abbé Jérôme Coignard, gesammelt von seinem Schüler Jacques Tournebroche, veröffentlicht von Anatole France; übers. v. Friedrich von Oppeln-Bronikowski (1873-1936), München, Musarion Verlag 1924
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Nun, eigentlich ist es völlig egal wer jetzt genau die Nachfolge Draghi oder auch von Juncker antritt. Diese Khasaren-Mafia will einfach so weitermachen wie bisher – und es bleibt ihnen praktisch auch nichts anderes übrig!
Nur dadurch, dass die EU-Kommission und die EZB am laufenden Band gegen die eigenen Gesetze und Regelungen verstösst, ist der EUR und die EU überhaupt noch am Leben. Und sobald die künstliche Beatmung abbricht, kollabiert das ganze EU-Konstrukt inkl. Währung. D.h. Quantitative Easing und Minuszinsen müssen prakt. zwangsweise bis zum Systemkollaps beibehalten werden.
Wer in einem Schuldgeldsystem, bei dem frisches Geld ausschliesslich durch Kreditvergabe – ergo Schulden! – entsteht, von Sparen oder gar Schuldenrückzahlung spricht, hat das System in seiner wirklichen Ausprägung nicht verstanden. Wir müssen also quasi so weitermachen wie bis anhin, bis zum bitteren Ende… oder wir ändern einfach das System!
Ferner scheint es Mode zu sein, pausenlos auf Donald Trump rumzuhacken. Ein weiterer Beleg, dass nicht verstanden wird, was tatsächlich in den USA abgeht, dass ein Machtwechsel vollzogen wurde und die weltweiten Systemmedien halt noch immer der alten Macht hörig sind! Hört endlich auf diesen Mist zu konsumieren, die informieren über jeden Shit, nur nicht über die Wahrheit!
Die Demokraten werden mit ihrem pseudo Impeachment eine jämmerliche Niederlage erleiden, und ehemals führende Figuren wie Obama, H. Clinton, etc. werden froh sein müssen, nicht wegen Hochverrat verurteilt zu werden…
Unser System ist – zum Glück – am Ende, wir müssen nur endlich anfangen mit zu helfen, den jahrhunderte alte Dreck wegzuräumen…
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Der Grund weshalb eine Juristin/ Politikern das Zepter übernommen hat, ist weil man eine Person wollte, welche „Deal-Kompetenz“ und politisches Kapital hat. Es geht wohl bald darum, entweder a) der Bevölkerung/ und EU-Institutionen die anstehende “Japanisierung“ schmackhaft zu machen oder b) dringend nötige Schuldenschnitte auszuhandeln. Lagrade bringt dabei Erfahrung aus dem IWF mit.
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Ein grosser Vogelkäfig, leitet das Finanzsystem.
….Demzufolge kann Lagard eindeutig dem Lager der Vögel (Tauben) zugeordnet werden……
Eine Aussage die durchaus auch für andere Notenbanker zutreffen dürfte.
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Tatsächlich, eine Paradiesvogelin. Leider gibts keine weibliche Form für Geck (eitel herausgeputzter und eingebildeter Mann); müsste im Zeichen der Gleichberechtigung dringend nachgeholt werden.
Macron und Lagarde sind typische Produkte der französischen Elite-Maschine.
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Die Inflationsmentalität hat in der EU Einzug gehalten – naiv, wer glaubt, dass sich das nicht in deutlich höheren Inflationsraten manifestieren wird, nicht heute, aber morgen. Die südeuropäischen und Visegrad Staaten habe ganze Arbeit geleistet. Es galt Weidmann zu verhindern – er hätte dem Treiben ein Ende gesetzt. Geködert hat man Deutschland mit dem Angebot einer schwachen deutschen EU Kommissionspräsidentin, von der Leyen, – eine Frau muss es sein. So konnte Lagarde in Position gebracht und Weidmann verhindert werden.
Italien ist am Ende und kann nur via ultralockere Zinsen auf der ganzen Kurve (!) vor dem Default geschützt werden. Das ist die Agenda der EZB. Das Gefasel über Inflationsziele ist nur Tarnung – es geht um die Verschuldung, denn daran hängt die weitere Existenz des Euros.
In Deutschland regt sich indes Widerstand, aber keiner getraut sich die EZB zu kritisieren, das macht man nicht….Ehemalige Zentralbanker haben mit ihrem offenen Brief einen Versuch gemacht. Sie kritisieren die Praxis des Inflationsziels scharf, warnen vor der „Zombifizierung der Wirtschaft und beschuldigen die EZB der verbotenen Staatsfinanzierung. Und sie haben recht….
Dass Lagarde einfach so weiter macht, ist Konsens – und die Märkte hoffen auf eine Fortführung – kurzfristig ists gut für Aktien, und die lächerlich hohen Bondpreise sind nicht in Gefahr. Aber mittel-bis langfristig droht Ungemach….Warum? Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht….so wird es auch diesmal sein. Die EU und die EZB haben wieder ein Chance vertan!-
Macron hat seinen Willen durchgesetzt und Lagarde, die alles andere als ein weisse Weste hat, zum Top Job in der EZB verholfen. Lagarde wird wohl nach Macron’s Pfeife tanzen (müssen). Macron muss seinen maroden Staat mit all den Rentenversprechungen irgendwie finanzieren. Er ist ja auch ein grosser Befürworter einer Transferunion. Merkel hat stillschweigend Macron als den neuen grossen Leader der EU akzeptiert. Die Gelddruckmaschinen der EZB werden noch lange nicht zur Ruhe kommen …
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@Der neue Napoleon, und die Targetsalden gegenüber Deutschland werden ins unermessliche steigen, die Deutschen Renten massivst gekürzt und die Steuern noch mehr erhöht und der neue König in Frankreich wird die Staatsquote noch mehr erhöhen statt Produkte her zu stellen bis der Krug (Deutschland) bricht und das ganze im Krieg endet.
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Ich kann nur den diversen Tagesschauen in Österreich, Deutschland und der Schweiz nachplappern. Und die haben unisono erzählt das es Emmanuel Macron war, der im Juli beim EU-Gipfel völlig überraschend Ursula von der Leyen aus dem Hut zauberte und dann auch durchdrückte. Das ihm Angela Merkel sofort zur Seite sprang, kann ihr niemand verübeln.
Wochen später wurde von den genau gleichen Tagesschauen erzählt, dass Emmanuel Macron extrem sauer auf Ursula von der Leyen ist, weil sie nicht wie abgemacht, die durch diverse Skandale und dadurch bezüglich genau dieser Wahl bereits mehrfach gescheiterte (abgelehnte) französische Kandidatin Sylvie Goulard in ihr Team als Binnenmarkt-Kommissarin aufnahm. Es scheint sich mir eher um einen ganz normalen Kuhhandel gehandelt zu haben, der allerdings gescheitert ist.
Auch würde mich interessieren, was Jürg Mettler unter hochkompetenten Ökonomen wie z. B. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann versteht? Viel zu hoch bezahlte und anonyme Technokraten, also Mont Pèlerin Jünger, die ohne irgendwelche Sozialkompetenz die westliche Welt an die Wand gefahren haben? Von denen es in Brüssel nur so wimmelt. Oder nur die Technokraten, also Mont Pèlerin Jünger, die auf Teufel komm raus für die bereits zum Synonym für Arbeitslosigkeit und Armut gewordene, berühmt, berüchtigte „schwarze Null“ stehen?
Die EZB wie alle Nationalbanken können doch seit Jahren und bis zum Ende nur noch eine Geldpolitik im Krisenmodus betreiben. Unser ganzes System funktioniert ja nur noch mit Schulden und noch mehr Schulden machen. Die niemals von irgendjemandem je zurückbezahlt werden können. Wenn die EZB oder Nationalbanken je wieder in den normalen Modus schalten und die Zinsen anheben explodiert das ganze System schneller als man auf drei zählen kann.
„Flinten Uschi“ hat als Verteidigungsministerin total versagt. War in Berlin schon länger auf dem absteigenden Ast. Man wusste doch nur noch nicht, wie man sie loswerden kann. Über den jämmerlichen Zustand der Bundeswehr macht man sich überall in Deutschland lustig. Nur über die exorbitant hohen Ausgaben für die Bundeswehr regt man sich auf. Stand Bundeswehr 2019: Das Beraterwesen im Ministerium ist ausser Kontrolle geraten. Zitat Ende. Die sehr teuren Flugzeuge, Panzer, Gewehre, etc. sind von minderer Qualität bis unbrauchbar. Es sind alles hochbezahlte, externe Unternehmensberater und damit bezüglich Armee Amateure, die „Flinten Uschi“ sei Dank am Werk waren. Übrigens war schon Jean-Claude Juncker vor seiner Ernennung politisch auf dem absteigenden Ast. Im Machtspiel der hohen Politik und Wirtschaft scheint es gang und gäbe zu sein, dass nicht die Fähigsten und Besten zum Zuge kommen.
Der € ist gescheitert, gut dass er diese EU mit in den Abgrund reisst. Europa hat besseres verdient als diese EU. Was meinen Sie dazu?
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Wenn Deutschland früher etwas gebaut oder zugesichert hat, wusste man, es klappt. Heute weiss man, es klappt nicht. Siehe Jahrhundertwerk Gotthard, neuen Flughafen Berlin oder Stuttgart 21. Aus Prestigegründen müssen sie wohl den Gotthardanschluss irgendwann einmal hinkriegen. Vielleicht 20 Jahre nach Italien… Ob Deutschland je den neuen Flughafen Berlin oder Stuttgart 21 hinkriegen? Die letzten beiden sind Milliarden € Fässer ohne Boden.
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Einverstanden, nur glaube ich umgekehrt, dass es Macron war, der Lagarde durchdrücken wollte und dafür die Mutti ihre Freundin von der Laien loswerden konnte. 1:0 für Macron und die Süd- und Oststaaten. Wenn England dann draussen ist, wird sich die Macht noch mehr in Richtung Süden und Osten verschieben.
Das Schicksal von Europa wird geleitet durch die EZB. Bei der EZB liegt die Macht. Fällt der Euro, fällt Europa. La France stufe ich als südeuropäischen Staat ein. Das EU-Präsidium ist nicht einmal mit einem Generalsekretariat vergleichbar, und das EU-Parlament hat kostenintensivste Feigenblattfunktion.
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Ja, wirklich ein sehr schöner Artikel….!! Danke.
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Wieder sind die Sparer die lackierten Lümmel in diesem „Geschäft“: Wenn nicht die Inflation für die Saldo-Minderung auf dem Bankkonto sorgt, besorgen es Dir die Bänkster mit Negativzinsen. Geklaut wird auf die eine oder die andere Art und Weise . . .
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. . . sollte nicht Saldo-Minderung sondern Wert-Minderung heissen.
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Das ist ein spannender Artikel – Dankeschön – Herr Mettler.
Er regt zum Denken an!
Wahrheit und und Lüge in der Politik🙄
Besser Wahrheit ohne Macht oder Macht durch Lügen.
So fühlen sich diese Personalentscheide an!!!
„Es herrsche Gerechtigkeit in der Politik möge auch die Welt darüber zu Grunde gehen!“
Gibt es denn im politischen das Spiel der Tatsachenwahrheiten und der Vernunftwahrheit?
Es gibt in der Wissenschaft das Gegenteil der Wahrheit den Irrtum oder die Unwissenheit – in der Philosophie die Illusion oder die blosse Meinung.
Ist das nur Dialektik oder werden wir einfach an der Nase rumgeführt?Die Politik, ja die Politik!
Das einzig WAHRE „metaphorisch“ gesprochen respektive gesehen ist der Grund und Boden auf dem wir stehen und der Himmel, der sich über uns erstreckt!
Oder? -
Das Phänomen der künstlich tief gehaltenen Zinsen nennt sich „finanzielle Repression“. Das gab es bereits in der Vergangenheit, aber nie in diesem, von der EZB betriebenen, Ausmass.
Sie ermöglicht es, Regierungen von hochverschuldeten Ländern dringende aber schmerzhafte Reformen auf den Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben, um so ihre Wiederwahl zu sichern.
Ausser den Politikern gehören zu den Nutzniessern dieser Geldpolitik all jene, die Vermögenswerte besitzen, welche eine stetige Rendite abwerfen (Immobilien, Aktien etc.). Je tiefer der Diskontierungssatz, desto wertvoller der zukünftige Cashflow dieser Anlagen.
Die geschädigten sind die Sparer, welche auf ihren Bankkonten negative Realzinsen erhalten. Weiter auch zukünftige Rentenbezüger, weil je geringer der technische Zinssatz der Pensionskassen, desto tiefer der ökonomische Umwandlungssatz, ceteris paribus, und somit auch die Renten.
Dies führt unweigerlich dazu, dass die Einkommens- und Vermögensunterschiede zwischen vermögenden Bürgern und den Anderen zunehmen.
Fragt sich, ob es das Ziel dieser Geldpolitik ist, oder nur eine unerwünschte Nebenwirkung, die man aber in Kauf nimmt.
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@Patrick: treffend und klar zusammengefasst – danke. Der dt. Sparer bezahlt für die Unfähigkeit bzw. dem mangelnden Willen Italiens. NB: was oft vergessen geht, ist das Italien Deutschland noch ca 440 Milliarden (ja Milliarden) EUR im Target 2 System schuldet, mit 0% verzinst, nicht durch Hinterlagen gedeckt und ohne Verfall – ein „perpetual zero bond“. Und niemand sagt was – Ja – Draghi war wirklich ein Teufelskerl. Er wird mit dem Staatspräsidium in Italien belohnt werden – und er hat es, aus italienischer Sicht – auch verdient, hoch 2.
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Gute Analyse. Allerdings würde ich schon von einer toxischen Geldpolitik sprechen, die sehr politisch ist und kein Morgen kennt! Die Staatsschulden sind schon heute nicht mehr zu bezahlen und wir werden eines Tages teuer für diese „Vogel Strauss „ Politik bezahlen. Leider!
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Sanft und anständig im Ton, hart in der Sache. Geschwisterliebe: Beinhart auf den Punkt gebracht, vielleicht etwas zu hart.
Macron wusste genau, dass der EZB-Posten wieder mit einer Person, die die Südstaaten (inkl. La France) schützt, ausgefüllt werden musste. Das ist ihm gelungen, und Mutti konnte so ihre Freundin (und Versagerin auf der ganzen Linie: Von der Laien) elegant (Geschwisterliebe?) ents….äh loswerden und das Gesicht wahren. Aber ob Weidmann der richtige gewesen wäre?
O-Ton Merkel: Fällt der Euro, fällt Europa. Also: Euro viel wichtiger als die Sonntagsfotos der Kommission. EU-Parlament: Hampelmänner und -frauen, Statisten, Publikum. Staatschefs: Bei denen liegt die politische Macht. Die stimmen zu, wenn’s ihnen nützt, und viele stimmen immer nicht zu, wenn’s ihnen nicht nützt. (HvA: Murksgebilde).
Spannend, wie es weitergeht, vielleicht wird es für die Sparenden und Vorsorgenden in der Schweiz noch frustrierender (via SNB-Strafzinsen). Die warme und kalte Enteignung des Mittelstandes wird wohl fortschreiten. -
Im November 2012 äusserte sich Lagarde sehr despektierlich über Merkel, weil diese nicht wollte, dass Deutschland für die ganze EU finanziell gerade stehen muss. Nachzulesen unter:
https://seekingalpha.com/article/1027131-after-the-fat-lady-sings
*Financial journalists across the globe were both surprised and puzzled recently when they heard Christine Lagarde using a strange expression. „You know, it’s not over until the fat lady sings, as the saying goes,“ she told bemused reporters at a press conference in Manilla. Which fat lady, and what does she sing must have been questions going through the heads of many of those present.*
Offensichtlich hat Merkel ihre Einstellung sehr geändert. Warum wohl ??? Lagarde wird die Deutschen nun bluten lassen.
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Merkel merkelt eben nur noch. Sonst kommt da nix. Sie hat den Absprung verpasst.
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Es begann mit dieser Störung:“In der EU ist ja die paritätische Berücksichtigung von Nationalitäten wichtiger als Fachkompetenz.“ (Wie haben wir das in der Schweiz?). Und dann ist der Rest nur Stammtischgeschwätz von einem, der glaubt, in Bundesbank-Präsident Jens Weidmann einen hochkompetenten Ökonom zur Wahl gefunden zu haben. So what: der Schwätzer gehört nicht zum Wahlgremium; er gehört nicht einmal zur EU. Er ist wohl nur etwas besorgt über internationale Auswirkungen auf pekuniäre Partikularinteressen von uns Schweizern: und hier ist seine Meinung offensichlich auch umstritten.
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Wir werden vielleicht morgen erleben, dass nur die Aufteilung in Wirtschaftsgemeinschaft, in Rechtsgemeinschaft und Kulturgemeinschaft den Planeten vor seiner Selbstvernichtung bewahren kann.
Der Geist muss schon Beistand leisten wenn heute Weltenprogramm gemacht werden soll!
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Kann man von Draghis, Lagards und Jordans anderes erwarten?
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Sehr guter Artikel.
Viele zu viele können,oder wollen das nicht schnallen.
Seit gut 10 Jahren dümpelt das hochgejubelte
Projekt EU vor sich hien. Ausser Geldpumpe, das blanke Nix.Eben gelesen Abschiedsrede Junker vor fast leerem Plenum, na ja der Junker und der Schnaps,lassen wir das.
Ist das Murksgebilde EU mit seiner Murkswährung EURO
noch überlebenfähig?
Ob da zum bitteren Ende mehr als ein gigantischer Kolateralschaden, für die Völker und Menschen des Europäischen ,,Kontinentes,, übrig bleibt?
Na ja Glaube macht wie eh und je seelig!-
@Hans von whatever:
Ein Kompliment Ihrerseits würde mich als Verfasser des Artikels sehr bedenklich stimmen.
Abgesehen vom Durcheinander Ihrer Gedanken verraten Sie mir bitte zwei Sachen, welche mich an die Primarschulzeit erinnern:
Wie zum Teufel kommen sie darauf ein Komma vor „oder“ zu setzen und was zum Teufel ist ein „fast leeres Plenum“. Plenum steht im Lateinischen für vollständig, was genau ist ein leeres Voll. Danke im Voraus für Ihre Antwort und vergessen Sie nicht eine „Originalkopie“ davon zu machen. -
Sie mögen recht haben aber dann bitte korrigieren Sie alle Schreiberlinge und mit den Interpunktionen haben sie auch Recht „Herr Lehrer“
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Nur eine kleine Bemerkung: Eine Währung (EUR), die man stets stützen muss, ist keine Währung. Vermutlich werden in diesem Satz die wahren Absichten der Politik demaskiert.Es wird so lange gewurstelt, bis das System unter der Last der eigenen Schulden implodiert. Die Frage ist nicht ob sondern nur wann.Es ist wie im alten Rom „Brot und Spiele“
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@L.Conti
Mit Verlaub wie währe es denn mal mit einem, ja auch nur einem Gegenargument,eine auch nur kleine Ergänzung
zum Thema EU und dem ganzen drum und dran,in Sache EU.
Noch einmal, entschuldigung, ist das alles was Sie in Sache EU na ja entschuldigung??? haben, Pinatz???
So nebnebei als vormaliger langjähriger Leser und Abonennt des Spiegel,habe ich den EU Einigungsvertrag,
Mastrichtvertrag VOR der EWR Abstimmung erhalten und gelesen.Grins Schreibfehler waren nicht drin, der Inhalt grauenhaft in der Substanz.Ich hätte selbst wenn der Blocher, oder wer auch immer für ein Ja votiert hätte, keine Frage,in jedem Fall ein NEIN eingelegt.Das konnte man bereits aus diesem hochgejubelten, Machwerk EU-Einigungsvertrag, klar und deutlich herauslesen, so kann und wird eine vernünftige, massvolle und sachliche Politik im Interesse der Völker und Menschen in Europa nie und nimmer funktionieren.
Oder gehen Ihnen meine Eusserungen zum Thema Junker ans Herz, ans Gemüht??? Entschuldigung wollte den armen Junker nicht auf die ,,Hühneraugen,, treten.
Sorri das weiss doch jeder der Junker, hat die Frau Somuruga begrapscht und geknutscht,ein glükliches Gesicht hatte die dabei NICHT.Ja hallo das weiss doch die ganze Welt der Junker kreutzt an Internationalen
Konverenzen jeweils sturzbesoffen auf.Damit der nicht umgehend alles belabert, na ja, wird der dann wenn möglich in einem Rollstuhl durch die gegend geschoben.
Die EU versteht sich als grosser (möchtegern) Mitspieler.
Einen versoffenen,protokolarisch höchsten Representanden, ob das passt ??? Naja wesentliches und unwesentliches auseinanderzuhalten, verstehe Sie ja, das kann denn doch etwas anspruchsvoller sein.
Grins, freundliche Grüsse.
(Ps. Warum lesen Sie denn etwas,wenn mein Name oben drauf steht? Jeder kann schreiben was und wie er will,
jeder kann lesen was erwill. DAS ist die Liberale Kernbotschaft, einer DER Säulen des Libaral- Humanistsichen Weltbildes, hervorgegangen aus der Aufklärung insbesondere im Verlauf des 18.bis ins 19. Jahrhundert.) -
@ L. Conti, hätten sie mal zeit sich zu treffen? vielleicht kann ich ihnen in persona dazu verhelfen solche „schlauheiten“ inskünftig für sich zu behalten
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Sehr guter Artikel. Viele zu viele können,oder wollen das nicht schnallen. Seit gut 10 Jahren dümpelt das hochgejubelte Projekt EU…
Kann man von Draghis, Lagards und Jordans anderes erwarten?
Gute Analyse. Allerdings würde ich schon von einer toxischen Geldpolitik sprechen, die sehr politisch ist und kein Morgen kennt! Die…