Die CS schmeisst reiche Russen raus – ohne mit der Wimper zu zucken. Nur keinen Ärger mit den Amerikanern, so das Motto.
Was nun?, fragen sich die Betroffenen. Zu Mike Bär, lautet eine Antwort am Paradeplatz. Die MBaer Merchant Bank des einstigen Julius Bär-Managers und -Mitbesitzers zeigt ein Herz für vermögende Russen.
Mike Bär und seine junge Bank prüfen jeden Fall individuell. Von den USA sanktionierte Oligarchen bleiben mit ihren Firmen und Konten draussen, die direkt im Visier der Behörden sind.
Hingegen können sie auf „Asyl“ bei Bärs Bank hoffen mit jenen Aktivitäten, die nicht verboten sind. Je nachdem, um was für Geschäfte es sich handelt, öffnet ihnen die MBaer ihnen die Tür.
Bei Viktor Vekselberg zum Beispiel. Der bekannte Oligarch ist den Amerikanern seit längerem ein Dorn in den Augen. Uncle Sam hat es auf den russischen Milliardär abgesehen.
Dieser ist seit Jahren aktiv in der Schweiz, er hat sich an verschiedenen Industriefirmen beteiligt, darunter an der OC Oerlikon.
Kaum hatten die Amerikaner Vekselberg auf ihre Schwarze Russenliste gesetzt, kriegten UBS, CS und Julius Bär, wo Vekselberg seit langem ein grosser Kunde ist, kalte Füsse.
Vor allem die Julius Bär kannte keine Grenzen, wenn es darum ging, den USA zu beweisen, dass man es Ernst meine mit Compliance und Vorschriften.
Ausgerechnet jene Bank, die bei Venezuela, Fifa, Windhorst, Vincenz und weiteren Fällen lange Zeit wegschaute, packte Vekselberg mit aller Härte an. Jetzt zeigen wir, dass wir neu bei den Guten sind.
Der frische Furor der Bär-Chefs ging weit. Selbst Zahlungen einer Stiftung von Vekselberg gaben die Zuständigen an der Bahnhofstrasse nicht frei.
Mit dieser wollte der Oligarch via die Küchen seiner fünf russischen Flughäfen älteren Menschen warmes Essen liefern, die wegen des Virus zuhause festsassen.
Kommt nicht in die Tüte, so die Compliance-Sheriffs der Julius Bär. Dabei hat die Stiftung nichts mit den US-Sanktionen zu tun, da Vekselberg keine Macht über deren Vermögen verfügt.
Bei der CS dürfte der Rausschmiss von Oligarchen mit dem US-Aufpasser zusammenhängen. Dieser war jahrelang mitten in der Bank und kassierte dafür Unsummen.
Mike Bärs alternativer Ansatz gibt auf dem Bankenplatz zu reden. Er selbst wollte sich nicht zu Kunden äussern.
Im Gespräch meinte Bär lediglich, dass selbstverständlich alle Vorgaben eingehalten würden. Dann führte er am Telefon aus: „Wir sind dafür da, Geschäfte zu ermöglichen. Wozu sonst soll es Banken geben?“
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Die USA sollen die guten sein, weil sie, nicht wegen richtig und falsch sondern aus purem Machtinteresse, Sanktionen verhängen und diese auf fremdem Boden durchsetzen, sehr gern in der Schweiz, weil wir uns jedem, ob EU, OECD oder USA, bereitwillig unterwerfen der eine Vorschrift aufstellt?!
Richtig war vielmehr was wir immer gemacht haben. Wer ein Konto brauchte, war bei uns richtig. Wer Geld veranlagen wollte, war bei uns richtig. Wir waren gross, wir waren frei und haben jedem freie, und somit auch vertrauliche, Finanz- und Kapitalgeschäfte ermöglicht.
Heute sind wir unter dem Begriff Compliance nur noch Kollborateure der Sklavenhalter in den Präsidenten-, Ministerpräsidenten- und Kanzler-Palästen und Parlamenten.
Compliance, auf deutsch die Unterwerfung, ist nicht richtig, vielmehr falsch. Hier ist die UBS compliant und denunziert Ihre Kunden an Staaten. In Hong Kong bereitet sie das gerade vor und stellt fest, über KYC-Compliance, welche ihrer Kunden gegen die Regierung demonstrieren, natürlich um ihnen zu kündigen, so dass sie, ohne Möglichkeit für Finanztransaktionen, quasi tot sind. Hier bekommt man auch kein Konto bei der UBS, wenn man nicht seine gesamte Identität und sein gesamtes Leben offenlegt und der detaillierten Analyse und Denunziation an den Staat und weitere Staaten zustimmt.
Nicht nur Vekselberg, dem kann man auch einiges nachsagen, vielmehr wir alle brauchen durch Banken und Staaten ungehinderten, somit direkten, Zugang zu Finanzdiensten, so dass man uns nicht quasi töten kann, indem man uns vom Finanzsystem abschneidet.
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wachen Sie auf. Die alten Zeiten, die Sie hier feiern, sind vorbei. Wir sind nicht mehr länger die Erfüllungsgehilfen von Despoten und Steuerhinterziehern. Der Standort Schweiz bietet viel mehr.
Statt zu lamentieren, entwickeln Sie Kreativität wie wir unsere Kunden erreichen. Sie als Gross-Banker müssen da voran gehen. Die Kunden aus dem Ausland wollen immer noch in die Schweiz; fragen Sie einmal die vielen EAMs.
Also: lasst uns unseren Hintern hochbekommen und Gas geben. Es gibt keine Konkurrenz um uns herum, die uns gefährlich werden kann. Zeit für eine nationale Standort-Initiative
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Julius Bär Compliance hatte und hat wenig zu sagen wenn das Managment anders will. Und wenn alles schwierig wird Macht man de Risiko Chef einfach zum CEO, damit dieser seine eigenen Fehler und die von Martin E kaschiert.
Atlas hat vieles gradegerückt weil es nicht anders ging. So lange Leute wie Remy B dort weiter herumspringen sehe ich keine Besserung.
Zu Mike Bär kann man nur hoffen das er alle Risiken richtig einschätzt und er am Ende Erfolg hat. -
Man bekommt folgenden Eindruck: In der Not frisst der Teufel Fliegen ……..
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Diese junge und anscheinend unerfahrene Bank wirds wohl nicht mehr lange geben…
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Womit der Business Case von Mike Bär klar wird – er setzt auf fragwürdige Kunden à la Vekselberg. Nicht wirklich innovativ…
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Vielleicht muss er darauf setzen in der Not! Damit disqualifiziert sich Bär und seine Bank noch viel mehr, als es bisher der Fall war.
Wenn ich diese Bank bewerten müsste, würde es heissen: „Den Glauben muss man dort suchen, wo man ihn gelassen hat.“
Ich jedenfalls würde dort keinen Rappen investieren. „Schau mit wem du gehst, dann weiss ich, wer du bist.“
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Bei allen Aktien mit Beteiligung von Vekselberg gehts bergab.
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Grosses – und zudem schnelles – Geld stinkt (fast) immer. Gilt auch für das Vekselbergsche Vermögen! Bei manchen weiss man genau, wie dieser schnelle Zaster gemacht wurde; bei andern vermutet mans nur.
Ein ungutes „Gschmäckle“ ist eigentlich immer mit dabei. So ist’s nun mal auf dieser Welt! -
All diese russischen Kapitalisten und Oligarchen haben in der Vergangenheit in unserem westlichen, schweizerischen Sinn, „krumme“ Geschäfte gemacht. Nur so war überhaupt die Anhäufung so grosser Vermögen möglich. Beim Zerfall der SU öffneten sich rechtsfreie Räume, welche die gewieften Russ. „Businessmeny“, zum grossen Teil Komsomolzen und Parteinomenklatura, für sich auszunützen wussten. Da wurde geschachert und machiniert unter dem Tisch, im Bordell und in Hinterzimmern …. für unsere Juristen und jeden westlich geprägten Menschen ein reiner Graus, ja kriminell. Und so sieht es auch für den kleinen Durchschnittsrussen aus. Was da in grossem Stil abging in den Jahren nach dem SU-Zerfall war eigentlich Diebstahl am russischen Volkseigentum. Und es ging mit Mafia-Methoden zu und her. Mitte der 90er Jahre war nicht nur Betrug, Fälschung, Erpressung, sondern auch Mord und Auftragsmord unter den Streitenden normales Geschäftsgebaren. Davon zeugen illustrativ ganze Gräberreihen junger Männer in den orthodoxen Friedhöfen nicht nur von Petersburg und Moskau. Dass gewisse Oligarchen heute mit lupenreinen Biographien auftreten ist nicht unbedingt ein Garant für Seriosität. Umschreibung von Geschichte hat ja bekanntlich in der Ex-SU Tradition. Und wie im Grossen, so geschah und geschieht das auch im Kleinen. Daher: Vorsicht, Herr Bär! Viele Leichen liegen bei und durch diese russischen Cracks begraben, und man weiss nicht, wann sie aus dem Sumpf auftauchen und wen sie dann kompromittieren und kontaminieren. Alles in allem: russische Gelder sind grundsätzlich toxisch, und wer sich mit ihnen einlässt und mitgeht, könnte mit ihnen und durch sie untergehen und mithangen, zumindest aber recht schmutzig werden.
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CS schmeisst reiche Russen raus – irgendwelche Quellen, die diese Aussage belegen?
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Swiss Banking ……….
Die Verschiebung, Verkettung, Verschleierung, Verniedlichung und Verheimlichung treibt Trittbrett – Fahrer , mangels Masse, an Schlupfloch – Angebote zu gewähren .
Wie zig Beispiele in FL und CH 👁👁👁mittlerweile davon zeugen: Eintagsfliegen suchen aller letzte Ertrags – Quellen.
Die Kacke ist am Dampfen………
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Und wie kam er denn zu seinem Vermögen ? Unabhängig von irgendwelchem amerikanischen Druck sollten die Schweizer Banken kritischer sein mit wem sie Geschäft machen.
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Ich kann das gar nicht wirklich beurteilen, aber die Geschichte ist sympathisch.
Sich von den Amerikanern und der OECD sagen zu lassen, was man darf und was nicht, wobei nur Partikulärinteressen zählen? Klar, wenn man mit Geschäft in den U.S. verankert ist, muss man hinhören.
Ich finde insbes. den letzten Satz – tönt unternehmerisch? so wie die Schweiz mal war.
Was ich nicht verstehe: es geht doch primär um internationalen Zahlungsverkehr, gerade bei so Sachen wie mit dieser Küchengeschichte. Warum verwenden Leute wie Vekselberg nicht Cryptos dafür? Sind die Crypto Märkte nicht liquide genug für die Beträge der Zahlungen? zu kleine Crypto „Netze“/Teilnehmer?
Schöner wäre es vermutlich, Vekselbergs Assets zu verwalten, dass das ein Problem wird ist nachvollziehbar, etwas Investment Bank gemischt mit Asset Management einer Prise Family Office und am Ende noch ein paar 08/15 Banking Anforderungen.
Go for it, Mike Bär.-
Man bekommt folgenden Eindruck: In der Not frisst der Teufel Fliegen ……..
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Herr Vekselberg kam in das Visier der Amerikaner, weil sein Berater ein ehemaliger Botschafter, der in Deutschland mit einem Karnevalsorden ausgezeichnet wurde, die Marbella-Sache benutzen wollte, um einen Platz an der Sonne zu haben. Mit Resultat, dass Herr Vekselberg im Schatten gelandet ist.
Gunther Kropp, Basel-
Was ist denn die Marbella-Sache?
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@Heidi Ganzoni-Hösli.
Geschäfte, die in Marbella ausgedacht wurden und von Dummköpfen für grenzenlose politische Machtspiele missbraucht wurden und werden.
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Dieser letzte Satz!!! Genau so.
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Es ist an der Zeit, dass die Unternehmer in den Firmen wieder die Führung übernehmen. Die teflonbeschichteten Verwalter der Großunternehmern sollen abdanken. Es gibt kein risikofreies Business.
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Von einem Bär zum andern, Vekselberg gehört definitiv nicht in die Schweiz.
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Kaum ist Häberle da kommen die sanktionierten Kunden. Sehr wahrscheinlich sind das ehemalige Alpinum Kunden. Ich bin gespannt wie lange die FINMA da zuschaut. Bei der Alpinum ging es ja nicht lange gut.
Kleiner Tipp an die Compliance; die sanktionierten Kunden ablehnen, sich von der Geschäftsleitung „overrulen“ lassen und sich langsam einen neuen Job suchen.
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Die Schlussfolgerung von Mike Bär ist zwar nachvollziehbar, aber das wird eine extreme Gratwanderung.Dauerärger vorprogrammiert. Von der CH-Politik wird keine Hilfe kommen und die Amis machen mit Mücken, die ihnen auf der Nase rumtanzen, kurzen Prozess.
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wenn man sonst keine vernünftigen assets bekommt, nimmt man halt so etwas… gibt es bei der kundenbeziehung eine verbindung nach liechtenstein zu einem kundenberater einer mini-bank? Wenn ja, wird es ihn freuen, dann ist ja wieder eine provision fällig, die nicht über die bücher der bank läuft…
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Nicht so gemein, der kundenberater braucht die provision nun… er musste gestern gerade bei der union bank gehen…..
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@Union mitarbeiter: oh der arme… ich bin gespannt, wie lange die marionette noch für ihren puppenspieler interessant ist.
wer weiss, vielleicht kommt er auch bei der mbaer unter?
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„Wir sind dafür da, Geschäfte zu ermöglichen“. Und die amerikanischen Behörden sind dazu da, Banken, welche unerwünschte Geschäfte ermöglichen, den Todesstoss zu verleihen.
So hat jeder Akteur seine eigene Vision – und das ist auch gut so. Zumindest solange die betroffenen Bankinstitute am Schluss nicht vom Steuerzahler gerettet werden müssen.
"Wir sind dafür da, Geschäfte zu ermöglichen". Und die amerikanischen Behörden sind dazu da, Banken, welche unerwünschte Geschäfte ermöglichen, den…
Kaum ist Häberle da kommen die sanktionierten Kunden. Sehr wahrscheinlich sind das ehemalige Alpinum Kunden. Ich bin gespannt wie lange…
Die Schlussfolgerung von Mike Bär ist zwar nachvollziehbar, aber das wird eine extreme Gratwanderung.Dauerärger vorprogrammiert. Von der CH-Politik wird keine…