Die Six versprach im Zuge ihrer neuen Aufstellung, zum digitalen Innovator zu werden. Das viele Geld, das sie aus dem Verkauf der Zahlsparte erhalten hatte, wollte sie in die Zukunft investieren.
Nun wird nichts aus dem grossen Aufbruch. Die Börsenfirma hat intern informiert, dass sie den vor 2 Jahren geschaffenen zentralen Bereich Innovation&Digital auflöst.
„Die Wahrnehmung/Sensibilität von Innovation konnte markant gesteigert werden, sowohl intern wie auch extern“, sagt ein Sprecher.
„Nun folgt ein neuer Abschnitt: nach genauer Analyse des damaligen Schrittes wurde entschieden, die Innovationstätigkeiten stärker in den Business Units zu verankern.“
Das sei „natürlich keine Abkehr von Innovation, sondern die Erkenntnis, dass Innovation in einer zentralen Einheit teilweise zu weit weg vom Markt/von der Front“ sei.
Die Innovations-Spezialisten würden „zurück in die Business Units“ gehen. Sparten-Chef Daniel Dahinden sei „weiterhin stark involviert, dieses Unterfangen zu unterstützen und zu begleiten“.
Eine Pleite, in Watte verpackt.
2017 erarbeitete die Six-Führung mit Hilfe ihrer Berater von McKinsey eine neue Strategie. Etwas Anderes blieb ihr gar nicht übrig.
Sergio Ermotti, der mächtige UBS-Chef und Vertreter der Six-Grossaktionärin, hatte mit der Geissel geknallt. Die Six sei ein lahmer Laden, polterte Ermotti.
Schon im nächsten Jahr verkaufte die Six ihre Hoffnungs-Division Payment nach Frankreich.
Die Schweizer füllten sich die Taschen: Fast 3 Milliarden brachte der Deal, Ermottis UBS und die übrigen Six-Aktionäre waren happy.
Die neue Six-Spitze kündigte eine Digital-Offensive an. Innovation First.
Es blieb bei schönen Worten. Statt wirklich digital innovativ zu werden, gingen die Chefs der Börsenfirma mit dem feissen Portemonnaie auf Einkaufstour.
Nicht im Zukunftsbereich Fintech und beim Mobilzahlen, sondern im guten alten Börsenbusiness. Für 3 Milliarden kauften sie die spanische Börse.
Das war erst der Anfang. Auch in Mailand boten die Helvetier mit um die dortige Börse.
Ziel von Six-CEO Jost Dijsselhof, einem Ex-Chef der Euronext, ist es, unter die Top-3 zu kommen.
Nicht bei Fintechs, sondern bei den alten Handelsplätzen. Dort, wo die Margen sinken und die Innovation mini ist.
Maxi ist der Auftritt. Im Netz gibt sich die Six in Videos als moderne Firma, in Hochglanz-Medien erscheint ihr CEO als neuer Master of the Universe.
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Die beliebtesten Kommentare
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Letztendlich will Herr Jos Dijsselhof nur mit SIX eine Sache erzielen: der Euronext Gruppe den Finger zeigen. Er hatte in Paris 2x mal versucht den CEO zu werden und anstelle entlassen wurde. Deswegen hat er bei SIX 200% Fokus nur auf das Boersengeschäft und null Interesse an Payments und Financial Information (FI). Payments wurde fast komplett an Atos verkauft, ist nur die Frage der Zeit wann FI Division auch weggeht (an Refinitiv ? Factset ? Bloomberg ? die Käufer wird es sicherlich geben)…..
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Ich wurde oft von SIX HR Leuten und Headhuntern angegangen weil man im Innovation Bereich Leute suchte. Ich habe jedes mal dankend angelehnt.
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sehr smarte Entscheidung! Viele haben gehofft, dass es unter der neuen Führung besser wird. Das hat sich aber leider als falsch erwiesen
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Jeder braucht eine Entschuldigung, um 10-30% seiner Mitarbeiter zu entlassen, und die Schließung einer Abteilung klingt viel besser, als zu sagen, dass sie durch das finanzielle Ergebnis der Sperren geschraubt wurden.
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Die SIX ist ein lahmer Beamtenladen den man nicht wirklich ernst nehmen kann.
Interne IT Leute sind nie die besten. Externe haben viel viel mehr Ahnung, sonst würden 80% aller Banken nicht externe Experten einstellen.
Ist doch immer dasselbe aber die internen halten sich nach wie vor für die Grössten. In der Praxis siehts aber ganz anders aus.
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Dejavu…
Magelan und weitere Projekte die ins Nichts landeten. Geld und motivierte MA wurden auf diesem Weg verloren. Ob freiwillig oder nicht. Die SIX ein grosser Laden der ein Monopol führt und doch nichts auf die Reihe kriegt. Eine Geldmaschine die vor sich hin läuft und Geld generiert. Doch genügt es nie, immer mehr und immer mehr …. und noch mehr!!!
Bis das System implodiert… danach nichts nur noch ein schwarzer Loch…Traurig wie gewisse Menschen nichts generieren ausser Leere und Verlust. -
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Mit drei Milliarden, das sind 3000 Millionen könnte man 6000 Startup-Innovationen komfortabel anschieben. Wenn davon nur ein einziges international Erfolg hat lohnt sich das hundertfach. Das traut sich in der Schweiz leider niemand.
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Dieses Gemotze, dieser Hass gegen alles, was mit Banken, Versicherungen, der Börse, etc. zu tun hat… dieser IP Blog wird mit jedem Tag langweiliger. Kaum mehr Artikel mit wirklichem Gehalt. Eben – nur ein Gemotze und ein Hass gegen alle und alles. Das ist lieb gemeint – aber Herr Hässig, suchen sie sich doch einen neuen Job 🙂
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Die Geschichte ist viel hässlicher als in diesem Artikel dargestellt.
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das glaube ich Dir sofort…
… habe so viele hässliche Geschichten mit hässliche Six-Leuten erlebt… 🙂
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Das Jos den gut funktionierenden Schweizer Backbone unter spanische Kontrolle bringt ist noch viel unverständlicher. Wo bleibt die Finma um das zu stopen????
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Es ist schwierig zu kommentieren…
…aber eine ist sicher: er hat eine Strategie!
Eine Person mit eine einfache Strategie schlägt fast immer der intelligente ohne Richtung….c’est la vie! Wir werden sehen und beobachten… -
Das durch den sehr guten Verkauf der DPS gewonnene Geld hätte man besser an die Aktionäre zurückbezahlt.
Aber das Management wollte sich halt lieber selber verwirklichen (=Empire Building). -
Der Schritt ist doch nur vernünftig, echte Innovation wird ausreichen über den F10 Inkubator voran getrieben, in den BUs werden die hellen Köpfe dringend gebraucht.
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F10… läck sind das trümmlige Sieche…
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Das bedeutet alle Innovationen werden gestoppt und die alten Chefs bestimmen wieder wo es langgeht. Damit zurück zu alten Hierarchien und zu alten Ideen. Die neuen frischen Ideen am Besten gleich in den Papierkorb, den dafür fehlt oben das Wissen und Interesse.
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Ausser Geld ausgeben und an Events auftreten hat der Daniel D. nie eine Vision entwickelt.
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Jos Dijsselhoff war von Anfang an eine Fehlbesetzung. Bevor er zu SIX kam, war er bei Euronext COO und während einer Krisensituation kurz ad interim CEO. Da er offensichtlich nicht das notwendige Format hatte, wurde ein anderer neuer CEO von Euronext.
Bei SIX war er insofern der Idealkandidat, als er – im klaren Gegensatz zu seinem Vorgänger Urs Rüegsegger – keine starke Führungspersönlichkeit und ohne Hausmacht am Finanzplatz Schweiz war. Damit war er der perfekte Erfüllungsgehilfe von Romeo Lacher und den Strippenziehern der Grossbanken im SIX-VR.
An der Entwicklung der neuen Innovations-Strategie von SIX war Dijsselhoff nicht gross beteiligt. Man hat auch den Eindruck, dass sie ihn nicht sonderlich interessiert hat, so wie auch alle anderen SIX-Aktivitäten ausserhalb der Börse. Damit war es für die anderen SIX-Divisionsleiter ein Leichtes, ihn zu überzeugen, diese Geldvernichtungsübung „Innovation & Digital“ abzubrechen.
Der neue SIX-VRP Wellauer, der als Banker (bei der CS vor fast 20 Jahren) völlig versagte und von den SIX-Geschäften nichts versteht, wird die Elimination der Innovations-Einheit nicht verhindert haben, da er als ex-McK-Partner eigentlich nur eines wirklich gut kann: Stellen streichen und Kosten senken.
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Wieder ein grossmäuliger Chef aus dem EU-Raum, der nichts auf die Reihe bringt und wer war wieder mal dabei: die Topabbruchbude mit unsäglichem Palmares Die Sektenbrothers Mäkiboys. Die haben nur ein Ziel: Firmen zusammenfalten gegen überrissene Honorare.
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Sind wir doch ehrlich: Dahinden hat keine Ahnung von Innovation, sondern hat einfach nur sinnlos Geld verbraten und irgendwelche nutzlose Investments in chancenlose Startups und Projekte getätigt.
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Was bringt Leute dazu ihren Kommentar andauernd mit „sind wir ehrlich“ zu beginnen? Seid ihr sonst nicht ehrlich? Soll das eure Aussage glaubwürdiger machen? Für mich ist dies ein klares Zeichen, dass danach nur geistiger Durchfall folgt.
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Wenn du gegenüber dem Management ehrlich bist und ihre Strategie nicht lobst hat das negative Auswirkungen auf deine Karriere.
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Ausser man hat eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, aber das leistet sich heute kaum mehr ein Unternehmen.
Die Autobranche macht das seit Jahrzehnten. Google, Apple und all die grossen kaufen ebenfalls Innovationen ein.
Warum die SIX meint, sie könne es anders, hat wohl wenig mit der Sache und mehr mit dem Ego einzelner zu tun.-
Innovation kauft man teuer ein
Oder gar nicht. Da konkurriert man nämlich mit Google, Facebook, Amazon und wie sie alle heissen.
Dann hätte es geheissen: SIX verschleudert Milliarden für Leistungen, die eine moderne Firma doch auch selbst hätte erstellen können.
Aber Hauptsache mal gemotzt…
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Es ist schwierig zu kommentieren... ...aber eine ist sicher: er hat eine Strategie! Eine Person mit eine einfache Strategie schlägt…
Jos Dijsselhoff war von Anfang an eine Fehlbesetzung. Bevor er zu SIX kam, war er bei Euronext COO und während…
Wieder ein grossmäuliger Chef aus dem EU-Raum, der nichts auf die Reihe bringt und wer war wieder mal dabei: die…