Heute um 9 Uhr beginnt im Fürstentum Liechtenstein ein wichtiger Arbeitsprozess. Eine ehemalige Osteuropa-Teamleiterin hat ihre Ex-Arbeitgeberin, die Bendura Bank, vor den Richter gezerrt.
Ihre Chefs sollen sie nach stets guten Zeugnissen gemobbt haben, sagt sie. Nach der Rückkehr aus der Mutterschaft sei sie in ein Hinterzimmer verbannt worden, wo sie minderwertige Arbeit erledigen musste.
In der Klageschrift ist die Rede von „Schreiattacken“, „haltlosen Gerüchten“, „Abstellgleis“. Die Kaderfrau war nach ihrer Rückkehr erneut schwanger, trotzdem wurde ihr von der Bendura gekündigt.
Als die Frau ein „ärztliches Attest“ über die Schwangerschaft vorlegte, nahm die Bendura, die einer Hongkong-Gruppe gehört, die Kündigung zurück, um die Frau sodann in ein „Nebengebäude der Bank im Backoffice“ zu verbannen.
Dort gab es „kein Telefon“, auch nicht für interne Anrufe, und kein Internet – somit „weder Zugang auf externe noch interne Emails“.
Schikane und Mobbing pur, so die Frau, die nun fast 300’000 Franken offene Löhne, Anwalts-Kosten und „Schmerzengeld Mobbing“ fordert.
Der neue CEO der Bank Bendura, Peter Krenn, meint auf Anfrage: „Im Mutterschutz befindliche Mitarbeiterinnen geniessen darüber hinaus schon von Gesetzes wegen einen noch höheren Schutzstatus.“
„Dementsprechend greift die Bank nur bei Vorliegen äusserst schwerwiegender Verstösse als Ultima Ratio zum Mittel der fristlosen Kündigung.“
„Dies war in der 23-jährigen Geschichte unseres Hauses bisher ein einziges Mal der Fall und entspricht damit keineswegs unserer Geschäftsphilosophie.“
Die Bendura, die aus der alten Valartis hervorgegangen und nach China verkauft worden war, wirft der Ex-Kaderfrau vor, dass viele Leute in ihrem Team gekündigt hätten.
Zudem wird mit Verweis auf eine interne Untersuchung angedeutet, es sei zu schweren Fehlern gekommen. Konkreter wird die Bank nicht, die Frau durfte den Bericht nie sehen.
Just jetzt, da die Bendura vor Arbeitsgericht steht, explodiert ein anderer Fall. Ihr Ex-CEO P. und weitere werden von den Ermittlungsbehörden beschuldigt, das Waschen von Venezuela-Geldern ermöglicht zu haben.
Die Polizei führte vor kurzem Razzien durch – bei der Bendura Bank und bei Ex-CEO P. Dieser wollte sich auf Fragen nicht äussern.
In der Untersuchung tauchen „bekannte“ Namen auf von Bankern und Helfern, die rund um PDVSA – das ist die staatliche Ölfirma des armen Lateinamerika-Landes – wiederholt zu reden gaben.
Eine Tochter der Bendura, die Bendura Fund Management Alpha (BFMA), steht im Fokus der Straf-Ermittlungen im Ländle. Dort war P. als CEO der Gruppe verantwortlich als VR-Präsident.
Ende September ist P. überraschend von seinen Ämtern bei der Bendura zurückgetreten.
Die Untersucher werfen ihm und weiteren Beschuldigten vor, bei der BFMA „absichtlich eine zu geringe Risikoeinstufung vorgenommen“ zu haben, „um nicht in den Zwang zu kommen, verstärkte Sorgfaltspflichten anwenden zu müssen und die wirtschaftlich berechtigten Personen aufscheinen zu lassen“.
Auslöser war eine interne Untersuchung, welcher der Vize-Präsident der Bendura Bank initiiert hatte. Es handelt sich um Andreas Casutt, einen bekannten Partner von Niederer Kraft Frey, der Zürcher Anwaltskanzlei.
„Es ist richtig, dass der Verwaltungsrat im Sommer eine interne Untersuchung angeordnet hat“, bestätigte gestern ein Sprecher der Bendura.
„Der vormalige CEO hatte sich schon länger entschieden, im Sommer 2021 in Pension zu gehen. Bereits vor eineinhalb Jahren hat er seinen Rücktritt angekündigt und zusammen mit dem Verwaltungsrat den Generationenwechsel vorgespurt.“
„Die Ergebnisse der internen Untersuchung im Zusammenhang mit einer Zivilklage eines ehemaligen Geschäftspartners gegen den CEO hat den geplanten Generationenwechsel nun beschleunigt. Zu weiteren Interna der Bank bzw. Details der Untersuchung kann ich keine Stellung nehmen.“
Der Krimi und der Arbeitsprozess treffen die Bendura in einem kritischen Moment. Deren Halbjahresgewinn ist um 77 Prozenz zusammengekracht – auf noch gut 2 Millionen.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
You made some nice points there. I did a search on the subject matter and found most guys will go along with with your blog.
-
Der Ländle-Sumpf, er wird nicht kleiner, und doch drischt die internationale Gemeinschaft immer auf die Schweiz ein, obwohl der Dreckssumpf im Ländle um ein x-faches Grösser ist mit ihren Treuhändern und Hinterwäldlerbanken. Nicht einmal die grossen wie die LGT kriegen den Compliance-Bereich in den Griff.
-
https://www.google.com/amp/s/amp.diepresse.com/4960852
https://www.derstandard.at/story/1284594455661/bericht-bargeldtransporte-unter-der-lupe
https://www.google.com/amp/s/www.ots.at/amp/pr/OTS_20140227_OTS0092/
-
Im Vergleich zur UBS hört sich das ja nach einem angenehmen Arbeitsklima an.
-
-
Der Objektivität halber muss man sagen, dass aus der Schweiz zig Fälle von Frauen bekannt sind, die wegen wiederholter Schwangerschaft und der grösszügigen Freistellungsregeln der meisten Banken über ein Jahr abwesend waren oder noch sind und fürstliche Gehälter erhielten. Irgendwann sollte man auch den Banken danken, die solche grosszügigen Regelungen für Mütter haben. Die Banken könnten ja auch zu den weit weniger grosszügigen gesetzlichen Minimalregelungen zurückkehren.
-
Wenn diese bank in 23 Jahren wirklich nur 1x eine Person fristlos entlassen hat, dann wird das wohl seinen Grund gehabt haben. Aber man kann auch einen riesen Wirbel veranstalten und versuchen Geld rauszuschlagen, weil die dame tu diesem Zeitpunkt zufällig auch noch schwanger war.
-
Typisch Justiz: Einige sind „gleicher“
______________________________________Die Minibanken und die Haupt-Verantortlichen der Minibanken, die bei PDVSA dabei waren, werden mit Razzien überzogen.
Aber der grösste PDVSA – Profiteur, welcher die Compliance bei JULIUS BÄR über Jahre hinweg subtil herunterregelte und alles (für seinen Bonus und den Bonus von Compliance-Chef Bernhard Hodler) bei PDVSA und FIFA chronisch „übersah“,
BORIS COLLARDI
bleibt weiter unbehelligt von der Zürcher Justiz.
Wovor haben die eigentlich so Schiss ? Vor Pictet ? Vor Prof. Nobel ?
-
Liechtenstein liegt am Rhein.
Vaduz hat noch kein Gebärhaus!
Die vielfache Mutter, ja so rein:
Macht jetzt heftig auf Komm raus!Mit hunderttausenden von Franken:
Soll der Arbeitgeber jetzt 🩸 bluten!
Ein Exempel statuieren bei Banken
Diese Frauenpower schwingt Ruten.Das Gericht: in der Besenkammer (!)
Da gabs nicht mal einen Wickel- Tisch?
Der Vorsitzende: „das ist der Hammer“! Gefühle erzeugen ein buntes Gemisc🤣ORF
-
Sehr guter Kommentar, aber was Sie hier schreiben ist nur die Spitze vom Eisberg. Der Fisch fängt immer am Kopf zu stinken an. Bendura Eigentümer (Forbes Milliardär) und sein schweizer. Vertreter benutzen die Bank nur um solche wie die angesprochenen Venezuela Geschäfte zu machen. Zuerst kaufte man Hotels am Genfer See und schweizer. Traditions-Uhrenmarken wie Eterna, Corum etc. Es ist ein offenes Geheimnis, dass man über die Bendura Kundengelder von ausländischen Kunden nimmt, sogar sehr hohe Cash Summen. Die chinesischen Eigentümer und der schweizer Managing Director der Citychamp würden am liebsten die halbe Schweiz kaufen, auch mit Asiatischem und Venezuela Geld. Das schwarze Schaf ist eigentlich der schweizer Statthalter, der alle Deals abwickelt und absegnet, beauftragt u.a. die Zürcher TCFG Group (tcfg.ch) theCorporateFinanceGroup, die als M&A Berater für die Chinesischen Bendura Eigentümer arbeiten. TCFG gibt sozusagen immer den Freischein für Uhren etc Deals mit Bendura Eigentümergeld. Die Liechtensteiner Behörden schauen weg, die Finma hätte die Bendura schön längst geschlossen.
https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/valartis-liechtenstein-wird-zur-corum-bank-1041664-
Die FINMA hätte die Bendura schon längst geschlossen? Na klar!
-
-
Vor wenigen Tagen meinte ein gewisser Stöhlker, dass wir an dem Umgang mit Rotchinesen Freude finden sollten. Toll, dass nun ein praktisches Beispiel folgt.
-
Lieber Herr Hässig, hier benützen Sie die (durchaus richtige) Entlassung einer unbotmässigen und unfähigen Frau als Aufhänger, um die Venezuelageschichte zu wiederholen. Sie hätten die Entlassungsgeschichte auch gleich weglassen können. Ich hoffe, die Bank gewinnt den Prozess und die Kosten werden dieser Frau angelastet.
-
Ich denke, Lady hat ihn gerade dafür bezahlt 🙂
-
Winston: sex and crime sells!
-
@W Churchill
Sie scheinen gut über die Interna Bescheid zu wissen – Ihre Einschätzung zur „unfähigen“ Kollegin haben Sie woraus abgeleitet? Ist sie unfähig, weil sie schwanger wurde oder weil sie dieses beschämende und unprofessionelle verhalten nicht dulden möchte?
Die Bank wünscht sicht vielleicht jetzt besser still gewesen zu sein, anstelle so viel Staub aufzuwirbeln – und noch mehr unbequeme Interna ans Tageslicht kommen zu lassen.Dass NKF dabei ist, habe ich fast schon erwartet…
-
-
Die Ländle Banken sind noch schlimmer als die Schweizer. Da hat Collardi noch Chancen.
-
Also Chancen für Boris Collardi auf:
– Nur Berufsverbot durch die zahme Finma ?
oder doch:
– Berufsverbot und Strafverfahren und zivile Rückforderungen durch Julius Bär (wie es bereits jetzt geschieht mit dem Bonus)
oder
– „Nur“ Entlassung bei Pictet und anschliessend auf Panama den ganzen Tag zu Tode langweilen ?
-
Interessant, dass sie Collardi erwähnen. Der Verwaltungsratspräsident der Bendura ist nämlich auch einer seiner Vertrauensanwälte. Zufälle gibt’s…
-
# Sandra
😉
-
d 😉 dank der untätigen ‚finma-kollegen‘ und als rücksicht auf den finanzplatz schweiz darf boris weiter bei pictet ‚arbeiten‘
-
Typisch Justiz: Einige sind "gleicher" ______________________________________ Die Minibanken und die Haupt-Verantortlichen der Minibanken, die bei PDVSA dabei waren, werden mit…
Die Ländle Banken sind noch schlimmer als die Schweizer. Da hat Collardi noch Chancen.
Lieber Herr Hässig, hier benützen Sie die (durchaus richtige) Entlassung einer unbotmässigen und unfähigen Frau als Aufhänger, um die Venezuelageschichte…