Heute wählt die Credit Suisse an einer ausserordentlichen Generalversammlung zwei neue Aufseher: UBS-Seitenwechsler Axel Lehmann und einen Lloyds-Banker namens Juan Colombas.
Letzterer ist ein Mann des Chairmans, Antonio Horta-Osorio. Der machte seinen Weg an die Spitze über die englische Lloyds, wo er bis vor kurzem CEO war.
Nun muss Horta die CS retten. Am Wochenende will er dazu die nächste grosse Pendenz bewältigen.
An einem VR-Meeting am Paradeplatz morgen Samstag präsentiert Horta seinen Kollegen im obersten Gremium der Bank den Greensill-Bericht.
Dieser stammt aus der Feder von hochbezahlten externen Anwälten und gilt als eines der wichtigsten Schriftstücke der Bank in ihrer jüngeren Vergangenheit.
Vom Bericht könnten Milliarden abhängen. Diese Verlustsumme steht zur Debatte – entweder für die CS oder ihre reichen Kunden.
Diese wehren sich gegen den Abschreiber mit den Supply-Chain-Fonds des Australiers Lex Greensill, welche ihnen das Assetmanagement der CS wärmstens ans Herz gelegt hatte.
Jetzt klagen sie auf Schadenersatz, die CS wehrt sich. Im Greensill-Report, der nach der Besprechung von morgen wohl nächste oder übernächste Woche veröffentlicht wird, macht die CS ihren Standpunkt klar.
Was ist unsere Schuld, wer trägt intern die Verantwortung dafür, was müssen sich die Kunden selber vorwerfen?
Für einen wird der Greensill-Report zur Existenzfrage: Thomas Gottstein. Der Schweizer CEO hatte nach seinem Amtsantritt rasch mit Alexander „Lex“ Greensill telefoniert.
Der galt als Topkunde der Bank. „CS will not let you down“, schrieb Gottstein Greensill Anfang März 2020. Im Herbst gewährte die Bank Greensill dann einen 3stelligen Millionenkredit mit dem Ziel, dessen Firma an die Börse zu bringen.
Wenige Monate später, am 1. März 2021, war der Zauber vorbei. Die CS musste mehreren Greensill-Vehikeln den Stecker ziehen, nachdem die Fonds keinen Ausfallschutz durch Versicherer mehr genossen.
Gottstein leuchtet im Fall Greensill an diversen Stellen auf. Trotzdem hat ihm Präsident Horta-Osorio jüngst öffentlich das Vertrauen ausgesprochen.
Will heissen: Der Greensill-Report sieht Gottstein nicht als Schuldigen. Dies nicken die VR-Kollegen von Horta morgen wohl ab. Wie das Publikum und die Kunden der Bank reagieren werden, wird sich weisen.
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Nach seinen beiden xx-Milliardenzocker welche die CS in grösste Not brachte (NOTkapitalerhöhung!) hätte man noch sagen können; na-ja, Pech gehabt, seine US-Boys nicht im Griff. Wär`s gut gelaufen: Thomas Gottstein wäre heute viel bestaunter Superkönig. Aber sich vom Präsidenten Horta-Osorio, seinem Chef, international, ja weltweit (!) in der FinancialTimes abkanzeln zu lassen und sich nicht wehren zu wollen (können?) als geht nun gar nicht.
Hatt Gottstein denn keine Eier? Er hat doch mehr als genug xx-Millionen auf der Seite und könnte Lebensabend genüsslich auf dem Dolder-Green und der Kronenhalle verbringen.. Am sei Geld kann`s also nicht liegen, nein es ist die pure MACHT welche alle beiden berauscht..Man muss sich Präsident Horta-Osorio`s kürzlichen Satz sehr genau anhören, der da säuselt: «Führungsqualitäten wie jene von CEO Gottstein seien ausserordentlich (!) wichtig in schwierigen Zeiten, wie sie die Bank kürzlich («kürzlich?» Nein jetzt!) durchlebt hat.. .»
Klartext: Horta-Osorio hat die Bank noch nicht im Griff, sieht noch nicht durch (Kann er auch nicht nach kurzer Zeit oder ev.doch zu viel Tennis?) Kurz: Horta-Osorio braucht seinen CEO Gottstein jetzt unbedingt, Betonung auf «jetzt+heute».Ein Mann von Statur, Charakter und Stolz wäre sofort zurückgetreten und hätte die vielen CS-HorrorDossiers, Kellerleichen dem Präsidenten auf den Tisch geknallt. Stattdessen päckeln VRP und CEO jetzt zusammen und schieben Schuld auf andere, zuletzt ist der Kunde wieder selbst schuld.. Diese Skandalgeschichten dauern bei der CS nunmehr viele Jahrzehnte (!) derweil sich Verantwortliche die Taschen füllen.
– Die zweitgrösste Bank lügt und betrügt seit vielen Jahrzehnten,
– erklährt sich vor Gericht selbt schuldig als «kriminelle
Organisation» (!!)
– wird deshalb schuldig gesprochen (CS akzeptiert Urteil!)
– und genau diese Bank, dazu noch ausländisch (!) beherrscht, erhält
nach wie vor Staats!garantie, «too big to fail».Es zeigt schonungslos; Bank und Regierung sitzen längst zusammen, versuchen eigene Bevölkerung zu beklauen. Recht und Unrecht sind zum üblen Sauerteig geworden der übers eigene Land schwappt, alle schauen zu und einige (viele) bereichern sich dabei masslos. Dekadenz soweit das Auge reicht.. Es ist zu hoffen, dass in diesem einen Fall die US-Gerichte mal hart durchgreifen, Tacheles reden resp. auch zeigen.
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Ich gehe jetzt mal Golfen und frage dort die CS Verantwortlichen was Sache ist. 🤨
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Schon 2008 anlässlich der Lehman Brothers-Pleite hat sich die CS gefragt: „Was ist unsere Schuld, wer trägt die Verantwortung dafür, was müssen sich die Kunden selber vorwerfen?“ Wie sich die Geschichte doch immer wieder wiederholt! Deshalb: Finger weg von CS!
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Solche Leute wie Gottschalk wären höchstens geeignet, bei Lidl die Gestelle aufzufüllen, dort würden sie wenigstens noch vor Ablauf der Probezeit abgesetzt.
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Es geht nicht um Herr G. oder was er innerhalb der CS noch zu sagen hat.
Es geht darum, gegen aussen zu beweisen, dass die oberste Leitung und damit auch Herr G. getäuscht worden sind. Die CS ist aufgrund arglistiger Täuschung und der Inkompetenz der Aufsichtsbehörden mit der FINMA an der Spitze und von denen in der EU und in den USA in diese Bredouille geraten. Deshalb wurden auch in diesem veröffentlichen Bericht ihrer beauftragten Rechtsanwälte entsprechende Dokumente auf den Tisch gelegt, um ja zu vermeiden, man wolle die angerufenen Gerichte der geschädigten Kunden belügen. Wichtig ist wie die Richter diese Verteidigungslinie interpretieren. In der Schweiz wird die CS Erfolg haben, wahrscheinlich auch in Luxembourg, aber eine offene Frage sind die US-Gerichte und deshalb hat man auch US-Rechtsanwaltskanzleien angeheuert, die schon jetzt sich damit vor den US-Richtern in Stellung bringen. Die CS-Kunden hoffen natürlich in erster Linie auf die USA. -
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Noch wichtiger ist wie der US-SENAT die Geschichte zum Schluss beurteilt!
…Wichtig ist wie die Richter diese Verteidigungslinie interpretieren..
Hier geht es im Endeffekt um die Banklizenz nach den vielen Problemen die auf dem Spiel steht. Das ist dann Game over.
Das würde das Bild des US-SENATS bestätigen um noch härter die Banken
…In der Schweiz wird die CS Erfolg haben,…
in die Mangel zu nehmen, da seitens Finma und der Regierung es so gewollt ist. Da darf man gespannt sein wie es mit den anderen Schweizer Banken bei den Amis weiter geht. Die Amis haben bestimmt noch einige Joker/ Whistleblower für den Aufschlag.
Die EU schaut da auch mit großen Interesse zu und wird für die Zukunft auch eine harte Linie fahren.
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Auszug aus dem Protokoll der kommenden VR Sitzung:
Abwesend: Sir Antonio (Meeting mit Roger Federer), T. Gottstein (Meeting mit Tiger Woods), S. Schwan (Roche Meeting)
Der VR ist sehr erleichtert, dass das Problem Greensill hauptsächlich auf die Kunden abgewälzt werden konnte. Der Schaden für die CS ist – auch verglichen mit dem Verlust aus Archegos – zu vernachlässigen.
Handlungsbedarf besteht nicht. Ein Fehlverhalten der Organe der CS ist nicht erkennbar. Der VR befasst sich nicht mit einzelnen Kundenbeziehungen. Der VR der CS sieht keinerlei Reputationsschaden für die CS.
Nächstes Traktandum: Erhöhung der Tantiemen für den VR -
Absoluter Wahnsinn, was sich Gottschalk alles leisten konnte und kann ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden.
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Dann muss man davon ausgehen, das es gewissen Personen/ Kreise möglich
…Will heissen: Der Greensill-Report sieht Gottstein nicht als Schuldigen…
war Deals einzugehen mit erheblichen Crash potential ohne Durchblick der obersten Führung. Das ist schon heftig wenn das zu treffen sollte.
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Dieser Gottstein darf absolut nicht geschont werden nach all seinen produzierten Horror-Verlusten zu Lasten der Bank und der Aktionäre. – Der muss geradestehen dafür und sofort rausgekickt werden ohne jeglichen golden Fallschirm, aber noch mit einer Klage am Hals.
Dass Horter-Osorio, dieser dauerlächelnde gebräunte Lackaffe seinen Sportkumpel, der wie er statt Strategien ausbrütet auf dem Sportplatz herumlungert auf Kosten der Arbeitszeit, ihn deckt, ist ein Skandal!
Beide Pajasse gehören gefeuert und ersetzt durch seriöse Banker im Stile eines Ossi Grübel früher, der den Laden auch richtig geführt und kompromisslos aufgeräumt hat mit den verlustbringenden Eiern überall!! -
Wird Gottstein wirklich reingewaschen,
dann büssen wohl die andern Flaschen. -
Bei GAM gab es einen Greensill-Kuckuck im Nest, der nicht für GAM oder im Interesse ihrer Kunden handelte, sondern im Interesse von Lex Greensill und seiner Firma.
Die Frage, die sich CS stellt, ist, ob ihr eigenes Unglück auf Inkompetenz des Personals zurückzuführen war, getrieben von Gier und Ehrgeiz, oder ob CS ihren eigenen Verräter in den Reihen hatte. -
Schön, dass die CS zwei neue Verwaltungsräte bekommt.
Wann treten die bisherigen Verwaltungsräte, die das ganze Debakel mit der CS im Endeffekt zu verantworten (und dafür je eine Million p.a. – zusammen in den letzten 10 Jahren mit U. Rohner also über rund 150 Millionen – kassiert) haben, zurück?
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Ja was wird in einem solchen Bericht drinstehen?
Alles die Schuld der Kunden. Die sind ja selber blöd, wenn sie der CS etwas glauben.
Solche Dummheit gehört bestraft.
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„Ich mach mir meine Welt wie sie mir gefällt.“ – Bis der „Sheriff“ kommt…
Dieser Gottstein darf absolut nicht geschont werden nach all seinen produzierten Horror-Verlusten zu Lasten der Bank und der Aktionäre. -…
Auszug aus dem Protokoll der kommenden VR Sitzung: Abwesend: Sir Antonio (Meeting mit Roger Federer), T. Gottstein (Meeting mit Tiger…
Wird Gottstein wirklich reingewaschen, dann büssen wohl die andern Flaschen.