Die Postfinance zählt zu den fünf Too-Big-To-Fail-Banken des Landes. Wenns hart auf hart kommt, springt der Steuerzahler ein.
Umso wichtiger ist, dass die Postfinance-Spitzen ihren Laden im Griff haben. Was im Kleinen anfängt und bei der – fehlenden – Strategie aufhört.
Offenbar ist das nicht der Fall. Kürzlich passierte den Online- und Produkte-Verantwortlichen ein Fehler der Digital-Extraklasse.
Sie drückten auf den Sende-Knopf bei einem Mail, bei dem alle Empfänger mit deren Email-Adressen und je nachdem auch mit Namen offen dalagen.
Stümpferhaft? Ja, und verheerend. Datenschutz ist das oberste Gebot für jede Bank. Hier landete der Grundsatz auf dem Abfallhaufen.
Die Postfinance musste zu Kreuze kriechen.
„Liebe Mitglieder der PostFinance-Community“, begann das Entschuldigungs-Mail an die 246 Mitglieder der „Community“, die der Postfinance bei ihren Produkten und Services helfen sollen.
“Wir haben festgestellt, dass beim E-Mail mit dem Betreff ‚Einladung zur Online-Umfrage‘ Eure E-Mailadressen sichtbar waren.“
„Für dieses Versehen möchten wir uns in aller Form entschuldigen. Es wurden Massnahmen definiert, damit dies in Zukunft nicht mehr geschieht.“
„Wir bitten Euch das oben erwähnte E-Mail zu löschen. Wir werden Euch das E-Mail mit dem Link zur Umfrage erneut zusenden. Wir hoffen, dass wir weiterhin auf Euer Vertrauen in die PF-Community zählen können.“
Unterzeichnet ist das „Sorry“ von einer Frau, die sich „Customer Journey Owner“ nennt und zum Marketing der Postfinance gehört.
Ein Sprecher bestätigte auf Anfrage den Misstritt, fand diesen aber nicht weiter schlimm. „Es handelt sich um eine Unachtsamkeit beim Erfassen des E-Mail-Verteilers, also um menschliches Fehlverhalten.“
Bei der Umfrage sei es ums Thema „Nachhaltigkeit“ gegangen. Ausgerechnet.
Was die Postfinance für Vorkehrungen getroffen habe, um solches in Zukunft zu verhindern? „Intern haben wir entsprechende Massnahmen definiert“, meinte der Sprecher.
Senden Sie Ihren Hinweis hier oder an +41 79 605 39 52. Lieber per Post?
Kommentare
Kommentar zu Sen Hubert Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
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Es ist – sorry, WÄRE – heutzutage kein Problem, das Mailsystem so einzustellen, dass so eine Mail nicht rausgeht. Aber eben…
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Die Definieren was? Die ergreifen keine Massnahmen, die sind dem Zeitgeist entsprechend am Definieren – der Umgang der Postfinance mit der deutschen Sprache lässt nur den Schluss auf ein anderes Wort zu, das auch mit D beginnt und mit e,p,p,e,n endet – damit wollen die wohl den Anschluss an die anderen auf diesem Gebiet führenden Banken nicht verlieren.
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Es ist eine Zumutung, dass eine Tochtergesellschaft eines staatlichen Monopolisten, der mit Subventionen aufgebaut wurde, meint, sie müsse sich als Unternehmen in einem privatwirtschaftlichen Umfeld betätigen.
Wir brauchen keine Umwandlung von öffentlich-rechtlichem Anstalten in gewinnstrebige, spezialgesetzliche Aktiengesellschaften. Staatliche Unternehmen bzw. Unternehmen mit staatlicher Kapitalbeteiligung, die in Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen auftreten, haben einen ungebührlichen Wettbewerbsvorteil, verfälschen die Marktsituation und haben grundsätzlich keine Daseinsberechtigung. Solche Unternehmen sollten nur zulässig sein, wenn sie eine Aufgabe erfüllen, die ein inländischer, privatwirtschaftlicher Betrieb nicht erfüllen kann.
Es ist nicht Aufgabe des Staates, neue Einkommensquellen zu erschliessen, um Staatsausgaben quer zu subventionieren. Dies führt zu einer Verfälschung der Staatsquote. Noch weniger ist es Aufgabe des Staates, sich als Kapitalgeber an Unternehmen zu beteiligen, die selber Vermögen anhäufen.
Tatsache ist, dass sich der Staatsapparat unkontrolliert ausbreitet. Eine einmal geschaffene Behörde wird nicht mehr abgeschafft.
In den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden in der Schweiz grosse Industriekonzerne reorganisiert.
Es wäre an der Zeit, staatliche Strukturen und behördliche Abläufe auf ihre Effizienz hin zu überprüfen. Es bedarf einer grundlegenden Reorganisation der staatlichen Behörden, wobei jede Behörde und jedes Amt einer Kosten-/Nutzen-Bewertung zu unterziehen ist.Kommentar melden -
‚Customer Journey Owner‘ a fantastic new word creation by our marketing department.
Makes absolutely no sense but everybody copies it anyways…
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Wenn man die Rolle des/der Customer Journey Owner/in nicht kennt oder versteht sollte man auch nicht darüber kommentieren.
Scheint aber in der heutigen Zeit normal zu sein, kommentieren bei Themen bei denen man absolut keine Ahnung hat…
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Das war sicher ein eingeschleuster Maulwurf der red- und bluegepillten Konkurrenz. Also mir ist die yellowgepillte PostFinance viel lieber da günstiger.
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Unglaublich was im Laden unserer Konzertpianistin abgeht!
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Tja, bin froh hab ich mein Konto bei denen vor ein paar Jahren gekündet.
Echt auf dem Niveau einer Banana Republic…Kommentar melden -
Nicht im Griff
Tatsächlich: so ist es. Per 1.8.2021 schloss die Postfinance Postomaten, u.a. in der Marktgasse Winterthur, in Schaffhausen (immerhin: Kantonshauptstadt) am Fronwagplatz und bei der Schifflände. Die Kabine am Fronwagplatz war auch nach zwei Monaten nicht nur nicht geräumt, sondern auch nicht gereinigt: Auszahlungsbelege lagen immer noch am Boden. – Das nur als Sittenbild für den VR von Postfinance.Kommentar melden -
Nun bleibt mal auf dem Boden liebe Kommentarschreiber. @LH, ich bin sonst ein grosser Fan, aber so was kann mal passieren. Man sollte nicht auf die Fehler Einzelner schiessen, umso weniger wenn gar kein unmittelbarer Schaden daraus erwachsen ist und es sich doch eher um eine Spatz handelt.
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Das kommt davon, wenn man einen Volltrottel E-Mails senden lässt. Die Offenlegung von Kundenbeziehungen hat hoffentlich ein juristisches Nachspiel. Generell ist das Versenden von E-Mails an Kunden ein No-Go.
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Customer Journey Owner. Hört doch endlich mal auf mit diesen bescheuerten Bezeichnungen, bei denen die meisten Menschen ausserhalb von Online Marketing keine Ahnung haben, was das sein soll.
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Was will man von einer geschützten Werkstatt, welche als Alterversorgungsanstalt für abverreckte Politiker vom FVAK (Förderverein für abverreckte Akademikerkarrieren – ehemals SP Schweiz)und von den Katholen von der CVP – jetzt Mitte dient, denn anderes erwarten als totale Unfähigkeit?
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bin auch ein Kathole, bin auch in der Mitte (CVP), bin auch Eidgenosse. kann sogar differenzieren, wehre mich gegen dumme Rundumschläge und versuche Lösungen anzubieten. weiss aber: gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen!
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Und eine Frau, die so einen Text formuliert, arbeitet im Marketing? Wenn ich als KV-Lehrling so etwas geschrieben hätte, wäre mir eine ungenügende Note gewiss gewesen. Aber eben, es ist halt schon fast 40 Jahre her. Da hat man noch Wert auf so etwas gelegt.
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So viel ich weiss gibt es in D und Oe Bussen für solch offene Email-Verteiler. Und das anbiedernde, nicht gemeinsam gewaehlte ‚Du‘ in der Ansprache für einen – der Dame anscheinend persönlich unbekannten – Kunden geht überhaupt nicht.
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Wie niedlich: 246 Community User haben eine falsche Email bekommen. Das ist nicht einmal ein irrelevanter Mückenfurz.
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Ach ja? Ich finde doch, dass das relevant ist.
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Wer sich als Kunde nur schon frech anduzen lässt, will es doch so. Und wer einem Konzern wie PostFinance gratis quasi Beraterleistungen andient – weil den Entscheidern selbst das Gspüri dafür verlassen hat, mit welchen Produkten und Auftreten man in einem Markt Kunden gewinnt und hält –, hat es auch nicht anders verdient.
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Postfinance war ursprünglich gut. Nun verlottert es, SNB sei Dank!
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Das Problem von PF heisst nicht SNB, sondern Kultur!
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Trotz zahlreiche Phishing-Kampagnen aus der postfinance.ch Domain hat Postfinance jahrelang die elementärsten Schutzmassnahmen wie DMARC ( https://de.wikipedia.org/wiki/DMARC ) nicht eingesetzt (siehe https://www.dmarcanalyzer.com/dmarc/dmarc-record-check/ ). Die haben überhaupt keine Ahnung im digitalen Bereich.
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Vielen Dank, DF für den interessanten Hinweis zu DMARC. Ich habe keine grosse Ahnung im digitalen Bereich und frage deshalb ganz freundlich: hätte DMARC in diesem Fall den Fehler der Mitarbeiterin verhindert?
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Postfinance ist ein Wald- und Wiesenbank.
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Der Ausdruck lautet Feld-, Wald-, und Wiesenbank.
Soviel Korrektheit muss sein.
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Die ganze Postfinance gehört abgewickelt. Das ist die mit Abstand am schlechtesten geführte Finanzfirma der Schweiz.
Die sind auf dem heissesten Thema in Financial Services (Zahlungsverkehr) gesessen. Und hatten und haben nur in der Birne, ein paar Hypotheken vergeben zu dürfen.
So zum Vergleich:
– Klarna (gegründet 2005, Fokus Rechnungskauf): 50 Milliarden wert (2x Credit Suisse)
– Adyen (gegründet 2006, Fokus Payment Lösungen): 72 Milliarden (3x Credit Suisse)
usw.
Aber eben, bei der Postfinance sieht man die Zukunft ja darin, ein paar Hypotheken vergeben zu dürfen. Und hat darum in den letzten 15 Jahren 0-und-nichts ins Payment-Kerngeschäft investiert.Kommentar melden-
Stimmt! Sehr guter Kommentar.
Andererseits haben sie auch die Finger vom Reverse Factoring gelassen – wenn auch nur aus Unwissenheit. Aber imnerhin.
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Wenn diese Bank schon einmal schafft,
war dieser Lapsus stümperhaft.Kommentar melden -
„kriegten“
Deutsch!!!
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CEO auswechseln. Die Stelle wäre doch etwas für Pierin Vincenz. Man munkelt er ist wieder wieder schon wieder in Finanznöten.
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Läuft neuerdings wieder das WiFi in der geschlossenen Abteilung? Schade.
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Solche Dinge geschehen immer mehr, was nicht erstaunlich ist. Eines Tages wird das ganze System abstürzen und die Menschheit wird wieder von vorne beginnen.
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was ist der Unterschied zu LH’s Beiträgen wenns nicht um Bankinfos geht?
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Viele ist eine Frage der Personalselektion.
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„Es wurden Massnahmen definiert“ ist nicht das gleiche wie „es wurden Massnahmen ergriffen“…
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Postfinance dürfte keine Bank sein. Das ist eine Firma, die gerne eine Bank wäre aber die Fähigkeiten fehlen eindeutig.
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Hier würde – wie es Deutschland vormacht – eine ISO27001 Zertifizierung helfen. Sämtliche Provider und Rechenzentren die etwas auf sich halten, lassen regelmässig ein externes Audit über sich ergehen um eventuelle Lücken aufzudecken. Auch die ISO ist nur eine Momentaufnahme – das ist mir bewusst. Aber immerhin eine regelmässige und von Dritten durchgeführt Kontrolle. Bei vielen Ausschreibungen in der EU ist es heute Pflicht und eine derartige neutrale Kontrolle sollte auch bei uns verbindlich sein. So würden viele Fehler allein schon durch das Umdenken und „bewusst machen“ verhindert.
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Eine fürchterliche Katastrophe! Ob das schweizer Wirtschaftssystem jetzt kollabieren wird? Ich mache mir Sorgen. Ausserdem sollten wir die die Uno Menschenrechts Organisation in Genf anrufen.
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Danke für den Super Kommentar. Ich hoffe Ihnen gehts gut.
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Diese geschützte Werkstatt will dann auch noch eine Bankvolllizenz. Kaum auszumahlen was diese Beamten dann noch anstellen werden.
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Eine geschützte Werkstatt mit klar definierten Löhnen ist mir zehnmal lieber als diese ungeschützten und undurchschaubaren Boniabzockerstrukturen der Konkurrenz.
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Und eine Frau, die so einen Text formuliert, arbeitet im Marketing? Wenn ich als KV-Lehrling so etwas geschrieben hätte, wäre…
Ach ja? Ich finde doch, dass das relevant ist.
Die ganze Postfinance gehört abgewickelt. Das ist die mit Abstand am schlechtesten geführte Finanzfirma der Schweiz. Die sind auf dem…