Ulrich Körner hat eine der schwierigsten Aufgaben beim Umbau der schlingernden Credit Suisse. Er muss das Asset Management der Grossbank fittrimmen – für einen Verkauf oder für einen Neuanfang.
Dafür braucht Körner, der von der UBS zur CS gewechselt hatte, gute Leute, eine verschworene Truppe.
Statt Team-Building ist nun aber Team-Verschrottung angesagt. Soeben ist der Chef USA und Asien der CSAM, wie das CS Asset Management kurz heisst, von Bord gesprungen.
Die Rede ist von Michael Levin. Levin ist mit einem Jahrzehnt CS auf dem Buckel ein gestandener Spitzenmann. Warum er geht, ist nicht bekannt.
2011 begann der US-Amerikaner in Asien als Chef der Alternativen Investments. Von dort machte er seinen Weg nach oben. Im Sommer 2020 wurde Levin Head Asset Managements „Americas and Asia Pacific“.
Damit gehörte Levin zum CSAM-Topmanagement. Nun ist er weg, und Körner setzt auf dessen Stuhl den bisherigen Finanzchef seines „Ladens“, einen Mann namens Michael Rongetti.
Die Personalie lässt aufhorchen. Levin, der sich als Asset-Manager-Profi hochgearbeitet hat, geht, der Finanzchef, ein Zahlenmensch, der keine Kunden des Asset Managements kennt, übernimmt.
Was verspricht sich Oberchef Körner vom Entscheid? Die Fragen bewegen die Crew. Sie weiss nicht, wohin Körner das Schiff steuert. Geht es in Richtung Verkauf? Falls ja: Wer übernimmt? Falls nein: Was ist unser Ziel?
Niemand weiss es. Blindflug statt klarer Marschbefehl. Ob Körner selbst im Dunkeln tappt? Es macht den Anschein. So holt er halt einen Buddy aus alten Zeiten, nämlich Dierk von Schuckmann.
Der Landsmann von Körner aus dem hohen Norden war einst Chef-Stratege im UBS-Backoffice. Dort schwang Körner als Chief Operating Officer das Zepter. Körner wollte dann aber unbedingt an die Front; 2014 kriegte er die Leitung des UBS Asset Managements anvertraut.
Und siehe da, drei Jahre später folgte Dierk von Schuckmann seinem einstigen Chef. Unter Körner wurde von Schuckmann Finanzchef im Asset Management der Nummer 1.
Nun macht von Schuckmann ein drittes Mal Karriere dank seinem langjährigen Förderer und Schirmherrn aus der gemeinsamen Heimat. Er wechselt zur CS ins Asset Management, wo er frisch den CFO-Posten übernimmt.
Schön. Doch die Frage, wohin Körner mit „seinem“ Schuckmann“ und dem neuen US- und Asien-Leiter Rongetti hinsteuert, bleibt unbeantwortet.
Was auffällt, sind die vielen McKinsey-Berater, die auf den CSAM-Stöcken herumwieseln und an einem Plan werkeln.
Auch hier: Same old story. Schon bei der UBS holte Körner als erstes McKinsey, um sich eine Asset-Management-Strategie schneidern zu lassen.
Spitzengehalt, Luxus-Bonus, aber für die Arbeit braucht man externe Einflüsterer. Das Verhalten passt ins Bild einer Führungs-Mannschaft, die strategisch im Nebel festsitzt, es sich dort aber gut gehen lässt.
Die CS betonte Anfang Woche, dass die „Ergebnisse der Überprüfung der Bankstrategie bis Ende Jahr“ vorliegen würden. Und ein Sprecher bestätigte heute auf Anfrage die obigen Personalien. Sie seien der Mannschaft gestern mitgeteilt worden.
Die entscheidende Figur im Drama um die Bank ist Antonio Horta-Osorio. Der Portugiese, der seit Frühling als Chairman der CS frisches Leben einhauchen soll, galt die ersten Wochen als grosser Hoffnungsträger.
Spätestens im Sommer wurden dann aber die Fragen nach dem Kurs laut, den Capitan Horta einschlagen will. Statt sie zu beantworten, jettet Horta im Firmen-Flugzeug um den Globus.
Für sich persönlich kennt er offenbar das Ziel, nicht aber für seine CS.
Anfang November läuft Hortas Schonfrist ab. Wenn die CS ihre Drittquartals-Zahlen präsentiert, wird erwartet, dass der Präsident die Karten auf den Tisch legt.
Wer einen Wurf erwartet, dürfte enttäuscht werden. Das International Wealth Management (IWM), das unter dem ursprünglichen Leiter Iqbal Khan gross geworden war, scheint Horta zu beerdigen.
An dessen Stelle könnte es neu eine Region Europa, eine Region Emerging Markets inklusive Asien sowie ein Private Banking Schweiz geben. Das Asset Management würde ausgelagert oder verkauft.
Die wirklich heisse Kartoffel, das Global Trading in New York, bleibt jedoch das grosse Aktenzeichen XY ungelöst. „Keiner weiss, was Horta damit vorhat“, sagt eine Quelle
Sicher ist eines: Die CS wird zur Grossbaustelle – schon wieder.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Nach meiner Ansicht werden die Einsparungen vermutlich noch vor Ende 2022 vollzogen. Jedoch tippe ich weniger auf das US Investment Banking sondern eher auf das Schweizer Geschäft, weil hier voraussichtlich mit weniger Widerstand zu rechnen ist.
Alle Stellen unter DIR welche nur Kosten verursachen sind m.E. gefährdet, dh. ich rechne mit Stellenkürzungen zwischen 10 – 15%. Da DIRs und höher mehr oder weniger gesetzt sind, könnten auch Kürzungen von bis zu 20% nötig sein. -
Kein (interner) Kompass, zu viele externe Berater = ein steuerunfähiges Schiff.
-
Rongetti is an excellent choice. He has spent 30 years in the asset management business. Clients will love him just as much as his staff has.
Expect big things in the Americas as a result of this decision. -
wenn es darum geht, dass körner
mehrwert schaffen soll, kommt bei ihm nur heiße luft.
spitze ist der herr jedoch, wenn es
um die eigene brieftasche geht.
da gibts keine grenzen.
siehe chain iq. -
Schon wieder diese Blender und Proleten vom grossen Kanton.
-
-
Horta ist eine Fehlbesetzunh, wie einst Arthur Jorge bei der Nati.
-
Zuerst holt die CS diese Schlaftablette, die bei der UBS schon lange nur noch auf dem Abstellgleis gelagert wurde. Jetzt holt die Schlaftablette ihre UBS-Kriecher nach. Adieu AM!!
-
Diese Fotos von Ossi Grübel und sagen genug von der CS Truppe. Täglich liest man von Covid und CS, beides Katastrophen nur gegen die CS gibt es keine Impfung.
-
Wo bleibt Gottstein? Hat der clown noch irgendwas zu bestellen bei der CS?
-
Der ist doch auf dem Golfplatz!
-
-
This bank continues to amaze me. After all the palantir debacle and homa Siddiqui garbage I am silent at the continual waste of money.
For example homa Siddiqui and palantor spent $500 million on a big data platform that is worthless.
Why they sell the family silver and waste money on garbage projects is amazing. Maybe Homa can explain her comments on blockchain and quantum computing or for example how she is doing private banking digitisation (as explained by Lara Warner in June 2020)
Stop wasting money on bullshit projects and start protecting the franchise. This is basic management 101 and is easy!!! Where are you managers to stop all this waste?!
-
Wieder mal ein sehr fundierter Bericht….1:1 eingeflüstert von einem.frustrierten Mitarbeiter.
Recherche? Null
Wahrheitsgehalt? Nicht relevant
Newsgehalt? Unterirdisch
Dazu der Schmähartikel vom (Cov)idioten Zeyer.
IP am Boden, pfeift aus den letzten Löchern.
Spätestens morgen folgt ein Corona Artikel, nur damit werden noch Klicks und Kommentare erzielt.
-
Horta interessiert sich doch nicht fürs Geschäft, sein Motto: Golfen, Fliegen und Millionenbonus in den eigenen Sack.
-
Die CS ist und bleibt ein Saftladen.
-
Die einzig richtige Antwort wäre: Art. 754 OR.
Einfahren, clawback vom feinsten und abdrücken lassen. Dieser Diebstahl am Aktionären muss endlich beendigt werden. Die Bussen und ausbezahlten Boni reduzieren nachweislich den Gewinn, welcher zT als Dividende ausgeschüttet werden könnte!
@Luki: Führst Du die Liste für die „Sammelklage“? -
körner ist alte garde, hinterlässt doch immer nur abgehalftertes business. beim vorherigen arbeitgeber sind soviele, so froh, dass er bei der cs landete. da bewegt er sich auf seinem niveau, darf mit seinesgleichen im business wüten, seine privilegien, hobbies pflegen. denke er passt gut, wo er ist.
-
Gibt nur eine Loesung fuer die CS: VOLKSINITIATIVE das es der CS untersagt SUISSE im Namen je wieder zu gebrauchen und zusaetzlichen Entzug des Schweizer Passes fuer ALLE Mitarbeiter mit Direktor Titel oder hoeher, inkl. VR und alle historischen GL und VR Mitglieder seit 2010.
Gleichzeitig kann Alain „Berset“ Tigrillo mit Katarr verhandeln um Katarr Paesse fuer diese Personen zu beantragen, dann das ganze Ensemble inklusive Alain Tigrillo nach Katarr ausschaffen! -
Es kracht und fault im Unterholz,
doch wir verkaufen sie mit Stolz. -
Wichtig ist nur, dass man als Kunde sein Geld in Sicherheit bringt bevor die Credit Suisse vollends die Segel streicht.
Der Schlafwagen Verein FINMA macht offensichtlich nichts und unser Finanzminister scheint den Ernst der Lage ebenfalls nicht erkannt zu haben.
Dann Mal gute Nacht Credit Suisse.
-
Nomen est omen: „horta“ = „Gemüsegarten“ auf Portugiesisch
-
Sie war es schon lang vorher so wie es aussieht! Erinnert stark an Cryan DB, der auch viel mit den Jet unterwegs war um Baustellen direkt zu begutachten.
…Sicher ist eines: Die CS wird zur Grossbaustelle – schon wieder…
…statt diese zu beantworten, jettet Horta im Firmen-Flugzeug um den Globus…Dann kam alles auf dem Tisch und der brach gleich einmal zusammen und war ein Stockwerk tiefer! Das war eine klare Ansage damals.
Da darf gespannt sein was alles auf dem Tisch landet und was der Spaß an Arbeitsplätze und Geld kostet für wegschauen in der Vergangenheit.
…dass der Präsident seine Strategie auf den Tisch legt…
-
Sie war es schon lang vorher so wie es aussieht! Erinnert stark an Cryan DB, der auch viel mit den Jet unterwegs war um Baustellen direkt zu begutachten.
…Sicher ist eines: Die CS wird zur Grossbaustelle – schon wieder…
…statt diese zu beantworten, jettet Horta im Firmen-Flugzeug um den Globus…Dann kam alles auf dem Tisch und der brach gleich einmal zusammen und war ein Stockwerk tiefer! Das war eine klare Ansage damals.
Da darf gespannt sein was alles auf dem Tisch landet und was der Spaß an Arbeitsplätze und Geld kostet für wegschauen in der Vergangenheit.
…dass der Präsident seine Strategie auf den Tisch legt…
Wo bleibt Gottstein? Hat der clown noch irgendwas zu bestellen bei der CS?
Diese Fotos von Ossi Grübel und sagen genug von der CS Truppe. Täglich liest man von Covid und CS, beides…
This bank continues to amaze me. After all the palantir debacle and homa Siddiqui garbage I am silent at the…