Am 3. Juli 2015 erhielten Pierin Vincenz und seine Frau Nadja Ceregato von Beat Stocker 2,9 Millionen auf ein Joint-Konto bei der Raiffeisen Lugano – laut Ermittler die erste Investnet-“Beute“.
Neun Tage vor dem Geldtransfer kauften Vincenz und Ceregato eine Villa in Morcote, dem malerischen Ort am Luganersee. Preis: 6,5 Millionen.
Fürs neue Ferienhaus an den Gestaden des verschlängelten Gewässers kriegte das Duo von der Raiffeisen Lugano eine Hypothek von gut 4,2 Millionen, wie aus Gerichtsakten hervorgeht.
Hinzu kam ein „Basiskreditvertrag“ über 460’000 Franken. Total rund 4,7 Millionen Schulden von der eigenen Bank. Vincenz war damals in seinen letzten Monaten als CEO der Raiffeisen, Ceregato würde bald in die „erweiterte“ Geschäftsleitung aufsteigen.
Für den Rest kamen Vincenz und seine Frau mit eigenen Mitteln auf. Dafür tätigten sie ab dem Lugano-Konto zwei Überweisungen: eine von 1,8 Millionen, eine zweite von 110’000 Franken.
Die beiden Beträge landeten auf dem „Kontokorrent von Angelo Jelmini“ mit Referenz „Kaufvertrag Vincenz“ (…) Gemeinde Morcote“.
Der Name Jelmini lässt aufhorchen. Der Tessiner Notar machte nicht nur Karriere in der Politik, mit Einsitznahme in der Stadtexekutive von Lugano.
Sondern Jelmini wurde auch 2011 in den Verwaltungsrat der Raiffeisen Schweiz gewält. Dort nahm er dann Platz als Mitglied des „Nominations- und Vergütungsausschuss“ des Gremiums.
Als Vincenz und Ceregato ihr Morcote-Haus erwarben, war Jelmini Mitglied des VRs der Raiffeisen Schweiz. Er konnte über den Lohn und den Bonus der beiden Spitzenkräfte mitentscheiden.
Für die Zürcher Staatsanwaltschaft, die Vincenz zusammen mit einem halben Dutzend weiterer Beschuldigter vor den Richter gezerrt hat, sind die rund 1,9 Millionen Eigenkapital fürs Morcote-Anwesen „Delikterlös“.
Das ergaunerte Geld stamme aus „Investnet Verkauf“. Gemeint ist das Private Equity-Vehikel der Raiffeisen zusammen mit externen Unternehmern, das 2012 gestartet wurde und innert weniger Jahre dreistellige Millionenkredite der Genossenschaftsbank offen hatte.
Auf Seiten der Privatinvestoren war Vincenz‘ langjähriger Buddy Beat Stocker mit einem Treuhandvertrag stiller Teilhaber. Er und Vincenz sollen laut Ermittler Co-Investoren gewesen sein.
Entsprechend hätten Stocker und Vincenz bei den ersten Gewinnausschüttungen ab 2015 „Fifty-fifty“ gemacht. Eine entsprechende Aussage findet sich im Protokoll abgehörter Handy-Gespräche.
Die beiden Angeklagten wehren sich gegen die Vorwürfe. Bei den 2,9 Millionen handle es sich um ein Darlehen für den damaligen Topbanker, sagen Stocker und Vincenz vor dem Zürcher Bezirksgericht. Dort steht morgen der 5. Verhandlungstag an.
Die Raiffeisen-Anwälte der Wirtschaftskanzlei Prager Dreifuss versuchen, mittels sogenannter Adhäsionsklage – gemeint ist ein ziviles Anhängen an einen Strafprozess – Vincenz dessen Investnet-Erlöse zu entreissen.
Der Einsatz ist hoch. In der ersten Phase von Investnet flossen ab 2015 in zwei Tranchen je 20 Millionen, total also 40 Millionen. Das Geld landete bei Stocker, Vincenz sowie den wegen „Gehilfenschaft“ mitangeklagten Investnet-Gründer Peter Wüst und Andreas Etter.
Weitere gut 60 Millionen könnten bei den Beschuldigten landen, falls die Raiffeisen und ihre Prager-Dreifuss-Anwälte mit dem Vorstoss Schiffbruch erleiden. Für alle gilt Unschuldsvermutung.
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Die beliebtesten Kommentare
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Säuhäfeli – Säudeckeli
Mein verstorbener Vater würde zu diesen anrüchig geldgierig schmeckenden Raiffeisen-Seilschaften Säuhäfeli – Säudeckeli meinen!
Für mich ist Pierin Vincenz vorallem eine riesige Enttäuschung – er predigte jahrelang als CEO Wasser und trank feinsten Wein bzw nachts spritzigen Champagner ! Seine damaligen Statements in den Medien betreffend den unmässigen Boni in den Teppichetagen sind aus heutiger Sicht derart verlogen, die mich zu einem kräftigen PFUI Pierin Vincenz verleiten! -
Kauf von Verbündeten und potentiellen Kritikern
via super gut bezahlter „Jöbblis“, Sponsoring, Aufträge, Mandate z.B. VR
Vincenz hat das so offenbar und plump gemacht, weil er sich im legalen Rahmen wähnte.
Doch sog. „Drittvergleiche“ und Offenlegung von Interessen zeigen dass sich Vincenz viele Freiheiten gönnen konnte, weil er viele für ihn wichtigen Menschen „teilhaben liess“ z.B. Ceregato mit einem neu für sie geschaffenen GL-Sitz.
Bei Unternehmern welche ihr eigenes Geld ausgeben ist dies weniger problematisch – Vincenz hat jedoch das Geld ausgegeben, das ihm anvertraut war, u.a. das Geld das sich traditonelle lokale Raiffeisen Banken erspart hatten.
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Hier ist Vincenz Villa in Morcote zum Verkauf
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gym sieht unbenutzt aus.
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Vergessen wir nicht dass der Vincenz ein FRAUENSCHLAEGER ist.
Viele nennen ihn Herr oder Banker.. NEIN FRAUENSCHLAEGER ist sein Name.. der hat eine arme Moldaviering mit Migrationshintergrund verpruegelt im Hyatt.. so dass er ihr danach Millionen an Schmerzensgeld zahlen musste
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Raffeleisen könnte jedem Neukunden, wenn es noch solche gibt, einen Gutschein für eine Zupfstube abgeben. Dann fühlt der Neukunde das Milieu des Institutes und kann gleichzeitig den Kundenberater treffen.
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15 Jahre für alle und komplette Rückzahlung aller Schulden – gilt auch für Angelo
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Gilt auch für Daniel Lü. – Ein A…kriecher der Extraklasse.
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JA der ..niel ..scher so eine Lusche
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Ein kleiner Arbeiter, der einen kleinen Betrag in der Steuererklärung vergisst zu deklarieren wird fast aufgehängt; wenn es um Millionenbetrug geht, wird von Unschuldsvermutung gesprochen!
Das Geld gehört eigentlich dem Bankkunden, darunter sind sehr viele einfache Leute. -
Organkredite für Führungskredite bei Banken: „Sonderkonditionen“ mit vorauseilendem Gehorsam der Entscheidungsträger …
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„nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“:..
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Die brave Regionalbank entwickelt sich zum mafiösen Drehpunkt von Geldwäscherei und Korruption.
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Selten einen so gerissenen Banker gesehen wie P. Vinzenz. Mit allen Wassern gewaschen. Nach allfälliger Gefängnisstrafe sollte ihm die CS unbedingt einen Vermögensverwaltungsjob ganz oben anbieten – falls es die CS dann noch gibt. Dann halt die UBS.
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Gerissen?
Hier ist Vincenz‘ Anlagestrategie.
Um 16M Schulden zu machen – starte mit 40M in Assets!
So eine Lusche!
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Z. Insider: Stimmt natürlich voll. P. V.: Gerissen, aber erfolglos. Gar kein Leistungsausweis für einen Bank-CEO.
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Ein GL-Mitglied einer grösseren D-Unternehmung hat mir mal gesagt, nur keine Angst, die Schweizer machen alles für gutes Geld. Wie wahr.
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Der Starbanker mit 40 Mio Einkommen und Leben auf Spesen in den letzten paar Jahre musste ein Darlehen von seine Buddy haben. Wie lustig und nett diese Märchenonkels doch sind.
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Tja, der grosse Teil des VR war ignorant und/oder unfähig. Ebenso wie der Anwalt, der die Löhne und Spesen der obersten Raiffeisengilde auszahlte.
Ob das irgendwie rechtlich relavant ist, wird sich weisen. Falls nicht, ist der zuständige Staatsanwalt wohl weg vom Fenster. -
Die Frage ist doch: Wenn der Stocker am PV 2.9 Mio. als Kredit gibt, müsste PV diese bei den Steuern als Schulden deklarieren und Stocker als Darlehen deklarieren. Schläft den unser Steuerverwaltung?
Das ganze Gebilde Investnet ist doch eine einzige Frage? Wer hat wieviel erhalten und wie bei den Steuern deklariert?
Geht es um Steuerhinterziehung oder Betrug -
Wenn es sich um ein Darlehen handelt, dann hat Vincenz (rechnet man den ominösen Basiskredit dazu) eine Fremdfinanzierungen von über 100% erhalten. Somit hat die Raiffeisenbank gegen alle Finanzierungsregeln verstossen. Ferienobjekte werden in der Regel zu 50-60% beliehen, die Tragbarkeit mit dem Lohn eines Korbflechters in Pöschwies würde allenfalls auch nicht mehr stimmen. Ich vermute das ist nicht der einzige Fall und erklärt auch das Wachstum der Raiffeisenbank. Die FINMA soll endlich ihre Arbeit machen und diese Bank auf Herz und Nieren prüfen und notfalls die Lizenz entziehen.
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Wieso muss P.V alles verdeckt machen, wenn ja alles „sauber“ ist!
Hoffe die Richter lassen sich nicht blenden, vermute jedoch er wird noch Haftentschädigung, Anwaltskosten Ersatz bekommen. Jeder Bürger mit einer Parkbusse wird am Schluss härter bestraft. -
Solche „*Geschäfte*“ sind doch in solchen dubiosen Kreisen ganz weit verbreitete „Normalität“ und deshalb kaum strafbar….., ja ja,— so weit sind wir schon…..! !
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Ich bin Raiffeisen Verwaltungsrat und ich weiss von nichts. Wetten?
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Und ich dachte Du seist IV-Rentner…
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@ Loomit: Dann müssen Sie dem Sozialamt aber umgehende die Einnahmen
als Raiffeisen VR melden!
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Ist es die Tombuktu Bank in Sahel, die Rusky Bank in Vladivostok, die Peking Ente Bank in Gjungzang oder die Ulumbulu Bank in Ghnana?
NEIN. Es ist die Raiffeisen Bank!
Wer hätte das gedacht.
Ist der Ruf mal ruiniert, geschäftet es sich ganz ungeniert!
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@ Pattya Loomit: Ich empfehle Ihnen eine IV-Bank in Thailand zu eröffnen, Sie werden sicherlich von ihresgleichen überrannt.
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Dieser Vincenzo ist wirklich clever ! Wahrscheinlich meinte er, es merke es niemand !
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Vincenz kannte anscheinend ein System des „teilhaben lassens“ darum musste er sich nicht sehr bemühen – seine Schwächen zu verbergen.
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…..es gilt die Unschuldsvermutung
genau, wenn der ex CEO aussagt, die „Spesen“ mit der Tinder-Bekanntschaft seien gerechtfertigt weil es sich um ein Bewerbungsgespräch handelte……
Klar sind dann auch Darlehen keine Kredite und Treuhand-Konstrukte keine Verschleierungsvehikel. Diese Kaste hält noch immer alle Normalo’s für gaga.
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Tinder? wtf?
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Häääääääääää? Im Tessin laufen alle Immobiliengeschäfte über Notare. Hauptsache etwas geschrieben, hahahahahahaha…
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Die Kommentarfunktion sollte eine IQ Hürde haben z. B. mit der Frage: 8+2=?
Aber ok, auch die einfachen Gemüter dürfen sich äussern. -
@ Fehle: Nimm Deine Medikamente und halt die Füsse still!
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Sie könnten noch viertausend „ä“ ans „H“ anhängen, aber sie werden wohl in Ihrem irdischen Dasein nicht mehr realisieren, dass sämtliche Immobilientransaktionen über Notare „laufen“. Hauptsache aber, Frau Fehle kann frisch und froh herumstänkern.
Nächstes Mal bitte lamentieren, dass Metzger Fleisch verkaufen und Käser käse machen.
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@ Claudia Fehle.
Ja im Tessin läuft alles über den Notar! Der Notar setzt die Verträge auf und überwacht die Zahlungen. Es gibt keinen direkten Zugang zu einem Grundbuchamt wie in der Deutschschweiz. Der Notar macht Meldung an das Grundbuchamt.
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Vincenz alles durchs Band verdeckt inszeniert, ich hoffe der Typ erhält seine gerechte Strafe.
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Wette, dass er die nie, nie, niemals erhält, bei solchen Verteitigern…
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Gerechte Strafe ? ? Ich lache mich kaputt ! ! Im Gegenteil, von anderen Jungs wird er mit seinem Genie für Mätzli ein Stipendium bekommen, um die umstrittenen Tätigkeiten an einer „Uni“ weiter zu studieren und zu vervollkommnen!……
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Die Masche von P.V., Job im Verwaltungsrat vermitteln und dann auf die Handlanger zurückgreifen.
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Wunderbar, mit dem Einsitz in den VR kaufte man sich einen weiteren Ja-Sagenden Begünstling, der befangen nicht in den Ausstand trat, bei der Abstimmung.
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Er hat nichts, wirklich gar nicht ausgelassen!
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Ja – es scheint so, dass da einer grössenWAHNsinnig geworden ist. Und dessen sog. Freunde sind moderne Wegelagerer.
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Die Augiasstallbank zu Sankt Gallen wird ja immer noch unappettitlicher. Dieser Notar muss unter die Lupe genommen werden.
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Aber auch dieser Avocato „wusste natürlich rein gar nichts“ (das so genannte „Gisel-Prinzip“).
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Neeeeiiiin. Das ist mein Prinzip. Ich habe eine weisse Weste und die gehört nur mir! Ich hab’s erfunden! Greetings from London. Dr. Urs R.
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Vincenz alles durchs Band verdeckt inszeniert, ich hoffe der Typ erhält seine gerechte Strafe.
.....es gilt die Unschuldsvermutung genau, wenn der ex CEO aussagt, die "Spesen" mit der Tinder-Bekanntschaft seien gerechtfertigt weil es sich…
Er hat nichts, wirklich gar nicht ausgelassen!