Wer kann wann saufen? Doodle hilft. Den digitalen Terminkalender den Kollegen herumschicken und Kreuzchen machen. Ergebnis: Montag können fast alle.
So einfach, so brillant. Das war Doodle – bis Frühling 2022. Von einem ETH-Absolventen einst entwickelt, seit 2014 ganz im Besitz von Tamedia.
Mit knapp 50 Mitarbeiter begeisterte Doodle zuerst die Schweiz, dann Europa. 2020 dann die Zäsur.
Auf einen Schlag wurde die Belegschaft verdoppelt. Das Ziel: die USA erobern („Doodle USA„) und eine neue Version auf den Markt bringen, die mehr Werbung anzieht.
Im März dieses Jahres wurde die Doodle App in der Version 5.0.0 sowohl für die Betriebssysteme Android als auch iOS präsentiert. Ein Desaster wie es im Lehrbuch geschrieben steht.
Für die Doodle-Fans ist die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Plötzlich wurden sie mit Werbung überschwemmt. Frühere Umfragen („Wer kann wann saufen?“) verschwanden, das Design verwirrte – und alles nur noch auf Englisch.
Die Meinung der Fachpresse, die selten Kritik verteilt, war diesmal einhellig: Das Swiss IT Magazine, der Pctipp und das PC Magazin zeigten mit dem Daumen nach unten.
Aber noch schlimmer: Langjährige Kunden, die für die Premium-Version über 80 Euro im Jahr bezahlen, zeigten sich erschrocken über die Verschlimmbesserung.
Und, was es so wohl nie gegeben hat: Von den 50 jüngsten Doodle-Kritiken auf Google Play wurden 48 mit nur einem Sternchen bewertet.
Die Kommentare sind noch brutaler als manche Leserkommentare auf Inside Paradeplatz.
„Was ist das denn für ein Murks. Die App nur noch auf Englisch“, „Absoluter Schrott“, „Katastrophe“ und „28.000 1-Stern-Rezensionen. Muss irgendein Rekord sein, oder?».
Die Bewertungen prasseln in letzter Zeit dermassen niederschmetternd und häufig ein, dass das Unternehmen die Kritiken kommentarlos über sich ergehen lässt.
Kein „Vielen Dank für Deine Kritik“ oder „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“. Niemand von Doodle und dem Mutterhaus, der TX Group, fühlt sich von der Systemkritik angesprochen.
Vor einem Monat bereits hakte das Swiss IT Magazine beim Doodle-CEO, Renato Profico, nach. Die „ausgewiesene Führungspersönlichkeit“, wie ihn TX Group Ende 2019 vorstellte, versprach, dass „weitere Verbesserungen jetzt laufend im wöchentlichen Rhythmus implementiert“ würden.
Das war eher Gedudel. Die Kritiken reissen nicht ab.
Wenn TX Group nicht schnell reagiert, wird es brenzlig. Viele Abonnenten kündigen ihr Premium-Abo. Aufgeschmissen sind sie deswegen nicht: Doodle besitzt für Terminumfragen kein Monopol. Die Konkurrenz ist riesig – und günstiger (oder gratis).
Um die verärgerten User an Bord zu halten oder zurückzuholen, greift Doodle wieder auf die bewährten Tools. Die Pressestelle schreibt auf Anfrage: „Einige Funktionalitäten werden wir erneuern und wieder einführen (wie beispielsweise die Monatsübersicht bei Gruppenmeetings).“
Und das in Zürich gegründete und beheimatete Unternehmen entdeckt erneut the German language. „In den kommenden Wochen werden wir hier die restlichen vier Sprachversionen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch) wieder einführen.“
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Richtig, es gibt X Alternativen, gratis und ohne Werbung, so wie das Doodle zu Beginn mal war. Ich bin schon vor Jahren weg. Aber bei der TXgroup wundert einem nix mehr.
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Wir haben zu Gumb.app gewechselt! Die haben eindeutig ein besseres Doodle und sind günstiger.
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Man gucke mal, wann die positiven der ansonsten kritischen Reviews auf den hippen News-Apps, allen voran der für den zweistelligen Minutenüberblick über alles, konzentriert aufgeschaltet werden. Die Sommerferien, im dualen Bildungssystem der Schweiz als Internship-Periode angepriesen, bieten sich scheinbar an. Aber eben, Doodle und TA stehen sich nahe, TA und der grösste Telekom-Verein im Lande erst recht, und letzterer mit dem Bund, wo auch das Fedpol und andere zunehmend wichtige und höchstdotierte Dienstleister für die unbedarfte Allgemeinheit sitzen, sowieso.
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Leider, leider ist es so wie beschrieben. Das Englische ginge ja noch, aber auch da Schreibfehler . . . viel gravierender sind die ganz üblen Verschlimmbesserungen, da waren hochkarätige Programmierer am Werk aber eben ohne Kontakt zur Nutzerbasis. Man muss zwingend jetzt einen Zeitraum eingeben, die eingetragenen Zeiten sind extrem unübersichtlich, als Administrator kann ich keine Teilnehmer mehr löschen und zähle auch gerade immer zum Teilnehmerkreis (wenn z. B. meine Assistentin ein VR-Meeting plant, so ist sie immer auch als Teilnehmerin mitgezählt und den Falscheintrag eines Teilnehmers kann sich auch nicht mehr löschen). Und wenn man am Schluss etwas als PDF abspeichern oder ausdrucken will . . . weit gefehlt, alles verschlimmbessert. Ach ja, und ich sollte jetzt zwingend immer meinen Kalender damit synchronisieren (für ein Biertreffen auf der Geschäfts-Agenda, ja super), wobei schnell-schnell mitmachen auch nicht mehr drin liegt, man muss sich jetzt anmelden/registrieren oder zumindest die Email-Adresse hinterlegen. Schade, vielleicht passts jetzt für die Amis, aber ich muss für das Geschäft und privat eine andere Lösung suchen . . .
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Leider ist Doodle völlig unbrauchbar geworden.Ich habe es viele Jahre benutzt und sehr geschätzt, auch in unserem Service-Club. Jetzt werde3n wir umstellen.
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Doodel – was für Dödel!
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Die Nati ist schuld.
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Die Ringier und TX Webseiten blick.ch, 20min.ch und tagesanzeiger.ch sind eine Schande, ein einziges Desaster und eine katastrophale Visitenkarte für die Schweiz. Produkte wie von kleinen Kindern gemacht, die mit einem für ihr Alter viel zu komplizierten Legobaukasten hantieren. Alles schön bunt, aber ohne Konzept, und nichts funktioniert wirklich.
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„Die RESTLICHEN vier Sprachversionen wieder einführen“???
Was sind das für schlechte Menschen, die so abfällig über unsere Landessprachen reden? -
Der fatale US-Imperialismus schlägt wieder zu: Logisch kommt die Duubel App aus einer US SW Bude, Englisch ASCII 7Bit only… Damit die Daten und Termine alle in Washington registriert und analysiert werden können.
Nur weiter so – in drey Joor hämmer denn au no dr letschti Schwyzer an’s stärbende $$$-Imperium verkauft.
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Was soll das Gejammer? Wenn die gepriesenen Schweizer Start-ups und Spin-offs, alle massivst mit Steuersubstraten subventioniert, nichts Brauchbares hinkriegen, wird eben auf sponsored content ausgewichen.
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Ja, ein schwacher Artikel, muss ich also auch bestätigen. Beni Frenkel sucht Aufträge als freier Journalist und so wird er nie gute Aufträge bekommen, wenn er so schwache Inhalte bietet. Wirklich sehr schwach.
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Beni Frenkel sollte es mal mir Arbeiten probieren oder bei der CS. Dort kriegt jeder Plauderi einen Job.
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„Für die Doodle-Fans ist die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Plötzlich wurden sie mit Werbung überschwemmt.“ Jeder Erstklässler hat die Grammatik und die konsistenten Zeitformen besser im Griff…es heisst auch nicht „wie es im Lehrbuch geschrieben steht“ sondern wie aus dem Lehrbuch.
Dass Beni die Doodle-App vor allem dafür verwendet, den nächsten Sauftermin abzumachen, spricht Bände. Dass er mit der englischen Version nicht zurecht kommt ebenfalls.
Aber ja IP publiziert ja mittlerweile Alles, das etwas Geld in die Kasse spült.
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Oha, noch ein Doodle-Troll!
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Es ist ein Fiasko, dass Loomit noch nicht kommentiert hat!
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Das Geschäftsmodell „Stellenanzeiger“ ist wohl immer das Ziel wenn TX Group irgendwo die Finger mit drin hat. Nicht die Leistung zählt, sondern die Grösse um nicht mehr daran vorbei zu kommen. Tja, nur mit einem X im Name ist noch kein Techkonzern gross geworden, höchstens ein Möbelladen aus Österreich.
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Pleiten Pech und Pannen
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Und den US Markt haben sie aber erobert, oder? Bei der TX Group scheint so alles den Bach runter zu gehen – die Qualität stimmt ja nirgends bei denen.
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Totale Amateur Liga. Das kann ein halb arschiger russischer Programmierer die hier in Duzenden in Pattaya rumhängen noch besser
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Beni Frenkel kramt wieder in einer leeren Kiste, habe noch nie etwas Fundiertes gelesen.
Die Ringier und TX Webseiten blick.ch, 20min.ch und tagesanzeiger.ch sind eine Schande, ein einziges Desaster und eine katastrophale Visitenkarte für…
"Die RESTLICHEN vier Sprachversionen wieder einführen"??? Was sind das für schlechte Menschen, die so abfällig über unsere Landessprachen reden?
Der fatale US-Imperialismus schlägt wieder zu: Logisch kommt die Duubel App aus einer US SW Bude, Englisch ASCII 7Bit only...…