Für Peter Fanconi, der Überflieger aus den Bündner Bergen, ist heute ein schlechter Tag. Er verliert sein Prestige-Mandat als Präsident der EFG Privatbank.
Ihm sei die Entscheidung schwergefallen, so Fanconi im Communiqué von heute früh. Dass er von John Latsis, dem Sohn des grossen Mehrheitsbesitzers aus Griechenland, über den grünen Klee gelobt wird, gehört zum Spiel.
Fanconi out, Boris Collardi in: So der Ausgang. Collardi zieht im Oktober als „non-independent“-Mitglied in den VR der EFG International ein.
Peter Fanconi, der kürzlich Martin Ebners BZ Bank eingekauft hatte, bleibt sein Mandat in Chur, wo er laut einem Insider auf der Suche nach einem neuen CEO von aussen für seine Bündner Kantonalbank ist.
Falsch, meint Fanconis Sprecher. Und zur EFG meinte dieser, dass Fanconi sich auf weniger Mandate konzentrieren wolle. Er sei schon letztes Jahr privat über die Bücher gegangen.
Die personellen Weichenstellung bei der EFG bringen noch einen neuen Namen zutage; jenen von Alexander Classen.
„As a highly experienced leader in wealth management with a longstanding track record in developing business globally, we are convinced that Alexander Classen will contribute in shaping EFG’s growth strategy and furthering our long-term ambitions“, lässt sich Familien-Vertreter Latsis im Communiqué zitieren.
Experienced Leader? Longstanding track record?
Bei der Coutts International, der Schweizer Private Banking-Tochter der bekannten UK-Bank, fand Classen als damaliger CEO seine Bank tief im US-Sumpf.
Als sein wichtigster Verbündeter, ein Russen-Banker namens Michael Vlahovic, mit seiner Truppe am Verhandeln war mit der EFG, tat sich Classen dann mit einer besonderen Aktion hervor.
Er sagte, die Story über den Wechsel stimme nicht.
Jedenfalls liess Classen dies vor 7 Jahren in einer internen Mitteilung zusammen mit Vlahovich die versammelte Coutts-Truppe wissen.
Kurz darauf war dann Vlahovich doch bei der EFG – er und sein Chef Classen hatten also kurz mal die Welt an der Nase herumgeführt.
Eine Sprecherin von Alex Classen sagte, die damalige Situation habe sich komplett anders dargestellt.
Classen löste später die Coutts auf, 2018 zog es ihn zur HSBC Schweiz, dort hörte man nichts mehr von ihm. Nun folgt er seinem Gspänli Vlahovich zur EFG. Schön „en famille“.
Frischer Präsident der EFG, Nachfolger vom „Peter“ aus den Alpen – ein lukratives Mandat.
„I am delighted to be nominated as Chair of EFG International, a dynamic and entrepreneurial private banking group“, freut sich denn auch Classen in der heutigen Mitteilung der Bank.
„Working closely with the Board and the management team, I very much look forward to leveraging my wealth management experience to further drive EFG’s growth strategy.”
Öffentlich Umstrittenes in die Welt gesetzt, kaum viel bewegt bei seinen Banken – ausser sie heruntergefahren zu haben: Fürs EFG-Präsidium offenbar genau das Richtige.
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Die beliebtesten Kommentare
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Gemäss der Homepage setzt sich der GKB Bankrat aus 7 Mitgliedern zusammen:
https://www.gkb.ch/de/ueber-uns/portraet/organisation/bankrat
Auffallend dabei, dass der Bankratsvizeprädident gleichzeitig auch VR in der inzwischen übernommenen BZ Bank ist.
Da stellt sich mit Fug die Frage, ob beim Beschluss zur Übernahme der BZ die Ausstandsregeln selbstredend eingehalten wurden.
Davon muss ja wohl ausgegangen werden, da sich im Bankrat überdies eine HSG-Titularprofessorin u.a. für Compliance befindet.
(Herr Hässig bleiben Sie dran!) -
Gut für die EFG, schlecht für die GKB.
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Mit Collardi möchte ich also auch nicht im selben Board sitzen, zuallerletzt bei EFG. Guter Zeitpunkt für Falconi, sich aus dem Staub zu machen.
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Was Fanconi schon lange verloren hat ist Bodenhaftung und ein Gespür für Interessenkonflikte.
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Collardi breitet sich bei EFG aus wie eine Schmeissfliege. Er ist wie Fanconi. Ich würde ihm meinen Goldhamster nicht einmal für die Ferienbetreuung anvertrauen.
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Wenn Herr Collardi sich dort ausbreitet, würde ich mich auch zurückziehen.
EFG hat den Ruf, die Kundenidentifikation sehr „liberal“ zu handhaben.
Dass die FINMA dort nicht näher reinschaut ist erstaunlich.Und Herr Fanconi hat nun genug zu tun mit der „Familiarisierung“ der Ebner Konten/Kunden…
Die Verantwortung für zwei exotische Einheiten zu übernehmen wäre dann doch eher ein overload…
Kommt hinzu, dass EFG plus ex-BZ Kräfte gebunden hätten, sodass dann das GKB Engagement wohl stark in den Hintergrund getreten wäre. So oder so tanzt er m.E. noch immer auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig.
Die Zeit wird es weisen… -
Wechsel von der Cholera zur Pest..
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EFG setzt auf Collardi. Dann kann sie bald deren Begräbnis vorbereiten
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Was haben Leute wir die Latsis im Swiss Banking verloren. Collardi kennen die wahrscheinlich noch aus ihren CS St. Moritz Zeiten. Man trifft sich immer mehrmals im Leben!
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Grauenhaft was sich dieser Fanconi alles leisten kann. Dank IP habe ich die Graubündner KB sofort verkauft und bereue es nicht. EFG war eh nie ein Kauf und Collardi in diesem Laden spricht für sich.
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Dank IP – GKB verkauft?
Selber schuld. Beweis? Hier!
https://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/graubuendner-kantonalbank-bleibt-auf-kurs
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Es wäre doch schön und professionell, wenn man nach all den Jahren Vlahovic mal richtig schreiben würde! Ohne „h“
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Vlaovic? 🙂
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So einer passt doch zur EFG und zu Collardi – das ist doch Kontinuität – Fanconi ist doch aus dem gleichen Holz geschnitzt.
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Es ist zum Fremdschämen. Er hat noch nie was auf die Reihe gebracht.
Die Margen im Schweizer Banking sind immer noch zu hoch. -
EFG ist Verkaufskandidat. Die Braut noch ein bisschen aufhübschen, mit Pochetli, Blümli & Classen’s Charme Kunden melken und dann an Intesa verkaufen. Dorthin hat der Boris ja noch aus JB Zeiten allerbeste Kontakte. Und, JA, italienisch spricht er ja auch… Und, fast hätte ich’s vergessen: So richtig abkassiert hat Boris bei Pictet ja auch; dieses Geld nochmals investieren: Den unsäglichen Fanconi rausdrücken, ein bisschen Shareholder Activism bei EFG, und dann nochmals so richtig schön Reibach machen… Seine privaten Investmentgesellschaften hat er ja bereits aufgestellt…
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Showman Fanconi liess sich ja gerne mit dem Össigarchen René Benko ablichten.
Benko ist der Trump aus Tirol, Eigentümer von KaDeWe, Globus, Karstadt und einer Menge Online-Grössen. Seine Signa-Holding ist ein Labyrinth (wie so oft) und mir scheint für eine KB so eine Verstrickung nicht gerade des Gelbe vom Ei. Vielleicht weht ja der Föhn kräftig aus dem Osten oder die Übernahme der BZ-Bank war etwas des Guten zuviel für eine KB im Kanton der Hirsche. Wer weiss, manchmal ist etwas weniger am Ende doch mehr.
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Der Alex hat doch bislang nirgends irgendwelche Spuren hinterlassen. Mal da, mal dort. Immer ein bisschen Staub aufwirbeln, aber nix liefern. Interessant, dass solche Typen immer wieder ein Plätzchen finden. Und scary, wie schlecht Banken bei EinstellungenIhren Due-diligence erledigen.
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Tja, wo der Boris auftaucht, da ist kein Platz für andere an der Sonne. Fanconi hat das ganz offensichtlich nicht kapiert. Selber schuld.
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Fehlt nur noch das die CS-Bulgarien-Mafia-Kundenberaterin dort anheuert…
EFG setzt auf Collardi. Dann kann sie bald deren Begräbnis vorbereiten
Grauenhaft was sich dieser Fanconi alles leisten kann. Dank IP habe ich die Graubündner KB sofort verkauft und bereue es…
So einer passt doch zur EFG und zu Collardi - das ist doch Kontinuität - Fanconi ist doch aus dem…