Egal, wie gross die Verluste im Trading sind: Die CS bleibt dank ihrem Private Banking rocksolid und eine Perle.
So die Annahme. Nun zeigt sich: Die Krise hat das Private Banking längst erfasst. Zum Beispiel den wichtigen Israel-Markt mit seinen vielen Jung-Reichen aus der Tech-Szene.
Dort hat sich die CS kürzlich von mehreren Mitarbeitern getrennt. Laut einer Quelle sei ein halbes Dutzend Leute gegangen oder habe gehen müssen, darunter Kundenberater und Investment-Spezialisten.
Hinzu käme jener Experte, der sich um die sogenannten VIP-Konten der Ultra-Reichen unter den Technologie-Kunden gekümmert habe. Der sei von sich aus abgesprungen, arbeite jetzt für die Konkurrenz.
Ein Sprecher der Bank meinte auf Anfrage: „Credit Suisse hat in den vergangenen 12 Monaten in Israel keinen Senior Relationship Manager verloren.“
„Im April konnte CS einen erfahrenen CEO für Israel mit wertvollem Wissen über die Technologie-Branche verpflichten. Israel ist weiterhin ein Schlüsselmarkt für das Vermögensgeschäft der Credit Suisse.“
Die Krise in Israel kam nicht über Nacht. Die Abflüsse von Kundenvermögen von rund 10 Milliarden im 2019 auf aktuell noch rund 5 Milliarden, wie die Quelle ausführt, sei die Folge der Besetzungen an der Spitze des Teams.
Zwei bekannte Manager waren in der fraglichen Zeit am Steuer: Hila Goldenberg und Ido Ben-Haim. Die Zwei wechselten kürzlich zu Erzrivalin UBS.
Sofort kam es bei der Nummer 1 zum Absprung eines bedeutenden Teils der Crew, wie im Spätsommer bekannt wurde.
Unter Goldenberg und Ben-Haim habe die CS „aggressiv“ ihre Produkte den Israel-Kunden angepriesen, so die Quelle weiter.
Ob die neue Leitung vor Ort im Land am östlichen Mittelmeer den Kunden-Exodus stoppen könne, sei fraglich.
Entscheidend wird der erwähnte frische Chef für den Markt Israel sein. Es handelt sich um einen Amerikaner namens Joseph Wolf, der im Frühling sein Amt antrat.
Wolf hat eine lange Karriere bei Lehman Brothers, Barclays und UBS hinter sich. Er sass weit weg von Israel, nämlich in New York; dort hat er sich laut CS um den „Israeli technology sector“ gekümmert.
In Tel Aviv scheint es an gestandenem Personal zu mangeln. Jedenfalls ist jetzt unter Wolf ein junger Aufsteiger am Drücker.
In der Zentrale in Zürich steigt derweil der Druck auf Andreea Grob.
Die Managerin trägt den Titel Head Israel and Central Europe, sie soll laut der Quelle die Hauptverantwortliche sein für das „Flugwetter“ im Israel-Geschäft.
CS-intern würden bereits mögliche Namen als potenzielle Nachfolger zirkulieren.
Die über die letzten drei bis vier Jahre beschleunigten Führungswechsel und Berater-Abgänge machten die CS angreifbar. „Ein durchschnittlicher Israel-Kunde hatte in dieser Zeit vier verschiedene Betreuer“, meint die Auskunftsperson.
Profitieren können offenbar all jene Banken, die in Israel in der Vermögensverwaltung eine starke Präsenz hätten, darunter die UBS, die Julius Bär, Lombard Odier, Pictet, aber auch Goldman Sachs.
Im dritten Quartal zeigten sich bereits grosse Abflüsse im Private Banking der CS. Diese beschleunigten sich Anfang Oktober.
Somit dürfte das vierte Quartal, über das die CS im Februar berichten wird, schwach ausfallen. Bereits in der Zeit von Juli bis September krachte der Gewinn um 80 Prozent ein.
Adjustiert. Nimmt man die „unbehandelten“ Ergebnisse, so waren es 95 Prozent, die sich beim Gewinn aufgelöst hatten – von 402 auf noch 21 Millionen.
Für mögliche Rechtsfälle legte der Bereich allein in jenem Quartal über 50 Millionen frisch zur Seite.
Divisionsleiter Francesco De Ferrari wird damit zur entscheidenden Figur zuoberst in der CS. Der hochgelobte Italiener muss die Abflüsse stoppen und die Gewinne erhöhen.
In Israel scheint das bis jetzt nicht zu gelingen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Diese Informationen wurden von einem Insider organisiert und offenbar von IP nicht verifiziert. Schlechte oder keine due Diligence, falsche asynchronische Zusammenhänge und Lügen. Dazu Zeigt der Artikel die Respektlosigkeit von IP gegenüber den Mitarbeitenden in diesen Desks die sich bereits in einem schwierigen Umfeld befinden und sich so nicht auf das Geschäft konzentrieren können. Anstatt dem Finanzplatz zu helfen lieber Clicks generieren.
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Ist schon mal etwas gelungen bei der CS? Das wäre ganz neu, dann würden die Boni noch schneller steigen. Bis jetzt steigen sie nach dem Motto: Minus mal Minus gibt Plus.
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Lukas anstatt besser wird es mit dem Kommentare aufschalten immer schlimmer. Am Ende müssen wir dann trotzdem jeden Schrott Kommentar wie auch Doppeleinträge lesen. Was soll das?
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Vielleicht gar nicht so schlecht, wenn hier das Engagement sinkt. Weniger potentielle Rechtsfälle.
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Ist Insideparadeplatz schon offline für dieses Jahr? Ich verstehe ja, das eine Moderatorentätigkeit Zeit in Anspruch nimmt, aber in letzter Zeit ist das freischalten der Kommentare mal wieder eine Zumutung!
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Frau Grob, eine die mit heikelen Kunden gute Erfahrungen machte…
Haupsache ist für sie ihre eigene Karriere und Geld, Geld, Geld…
Passt perfekt zum CS-Profil
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Verwöhnte Bonus-Hoppers! Nicht Ihr letzter move. Don‘t worry.
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Gemäß Kollegen sind viel mehr Rückstellungen notwendig
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Wir schaffen das, träumen die Angestellten der CS. Es wird schwer werden und ich glaube, ihr schafft das nicht. Der Ruf der Bank ist in den letzten 10 Jahren komplett ruiniert worden und all die grossen Kommunikationsverantwortlichen scheinen zu 100% versagt zu haben. Tja, macht euch auf einen kalten Winter gefasst, es wird frostig für die „Spitzenbank“.
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Boom-Markt Israel? Jung-Reiche aus der Tech-Szene?? CS PB Perle???
Dem Artikel fehlt irgendwie der Bezug zur Realität.
Offshore-Banking ist seit 2008 klinisch tot. Deshalb braucht es die Leute nicht mehr.
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Man sollte eben nicht die über 50 Jährigen auf die Strasse schmeissen und das Feld den Jungspechten überlassen!
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Stellt sich schon die Frage, wie die Credit Suisse das Private Banking als starke Stütze des Gesamtkonzernes aufrecht erhalten will, wenn ihre besten Leute (und damit auch gleich die Kundengelder) wie hier in Israel die Koffer packen und zur Konkurrenz wechseln. Ohne fähiges Personal nutzt die ganze Strategie nichts.
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De Ferrari hat bald Kehaari mehr, aber lachen tut er noch schön auf dem Bildli 🤡
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Aber De Ferrari lacht weiter.
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Die gute Nachricht für die CS Angestellten ist: Wer loyal zur CS steht. 20 Jahre seine Arbeit macht. Der wird bei dem anstehenden entlassungs Orkan sicher nicht entlassen. *You are a dreamer, you!*
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Welches waren die Gründe für deine Entlassung, wenn ich fragen darf,
Loomit? -
Loomit wurde gar nicht erst angestellt. Solche Volltrottel erkennt man schon am CV….spätestens wenn er den Mund aufmacht.
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Schon mal mit Israelis im PB zusammengearbeitet? JA??
Auch die Erfahrung gemacht, dass eine *bemerkenswert grosse Zahl* sehr genau weiss, wie man FACTA, IRS, AIA (Israel ist nicht dabei….) etc etc aushebeln kann?
Die weltgereisten und innovativen Israelis sind auch in diesem Bereich federführend.. nicht nur haben sie Exponenten im FED und sonst an neuralgischen Stellen platziert, sondern wissen auch, wie man in diesem Sturm geschickt navigieren kann…
Da sind wir Schweizer *Schulerbuben* abgeschlagen auf den hinteren Plätzen….
Es ist sehr sehr aufwändig, Berater dieser Clientel zu sein – nicht erstaunlich, wenn das eine oder andere Institut sagt… „leider nein“-
Ja, seit über 10 Jahren und doch, Israel ist beim AIA dabei.
Die schlimmste Clientele sind die Israeli bei weitem nicht. -
Quote
nicht nur haben sie Exponenten im FED und sonst an neuralgischen Stellen platziert
Unquote.
Dass so eine Aussage kommt, ist so sicher wie das Amend in der Kirche. Offenbar ist es nach wie vor nicht möglich, ein Artikel i.Z.m. mit der israelischen Geschäftswelt zu publizieren, ohne dass unsere werten Leser sich schädlichen Ressentiments bedienen. Ist doch genial, dass man sich hinter Winkelried verstecken kann… -
….vor allem wenn man in Betracht zieht, dass man bei dieser Kundschaft bei jeder Transation die Spesen verhandeln muss, auch wenn sich diese nur auf CHF oder US$ 1.- belaufen. Schon allein der Gedanke, dass jemand auf ihrem Buckel profitieren könnte macht sie krank.
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Israel ist bei FATCA und AIA voll seit langem dabei
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dümmliches Geschwätz.
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Es werden nur diejenigen Berater von der Konkurrenz der CS langfristig übernommen, die wirklich einen Zusatzgewinn für diese bringen. Man spricht immer von dem damit verbundenen Geldabfluss im Vermögenverwaltungs-Sektor der CS. Es ist aber auch zu beachten, dass mit dem Vermögensabfluss der CS-Kunden, und es betrifft hauptsächlich das Schweizer Geschäft, auch der dahinterliegende Apparat betroffen ist. Das Bankgeschäft ist vielfach ein Fixkosten-Geschäft und in der Vermögensverwaltung besonders. Wenn die Kapazität einer Bank nicht mehr beansprucht wird, muss diese nicht nur Personal abbauen, sondern den ganzen Apparat verkleinern. Im Falle der CS bedeutet dies, einen halbleeren Uetlihof. In der Industrie kann man mit Deckungsbeiträgen existieren, im Bankgeschäft ist dies schwieriger.
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Auch die israelischen Gelder gehen nach Dubai. Dubai selbst entwickelt sich zu einem Hotspot für junge talentiert Unternehmer aus der ganzen Welt. Null Steuern, ein technologisch hochstehendes Umfeld, einfache Firmengründungen, sehr viel persönliche Freiheit, offene Banken, eine fortschrittliche Regierung und absolute Sicherheit.
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…und schön ausgeglichenes Klima.
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Also nein, ein islamisches Land auf Inside Paradeplatz loben, das geht gar nicht.
Die frustrierten SVP Tubelis hier werden es absolut nicht gutheissen.
Bitte Ihren kommentar löschen Habibi!
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Courant normale.
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Vielleicht mal gegenlesen lassen vor der Veröffentlichung….
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Die Abflüsse von Kundenvermögen von rund 10 Milliarden im 2019 auf aktuell noch rund 5 Milliarden?
„Doch nun springen in Boom-Markt Top-Berater und Kader ab„
Erfolgreiches Team?! Ja, vielleicht im Produkte abdrücken, wie die meisten Banken – die Leute wechseln nur zu einer anderen Bank, um ihre Saläre zu halten. Wenn sie so gut wären machen sie ihren eigen Landen auf.
Schon mal mit Israelis im PB zusammengearbeitet? JA?? Auch die Erfahrung gemacht, dass eine *bemerkenswert grosse Zahl* sehr genau weiss,…
Vielleicht mal gegenlesen lassen vor der Veröffentlichung….
Auch die israelischen Gelder gehen nach Dubai. Dubai selbst entwickelt sich zu einem Hotspot für junge talentiert Unternehmer aus der…