Die Trennung von zwei hochrangigen Verkäufern im Handelsbereich der Julius Bär lässt intern in der Zürcher Privatbank die Wogen hochgehen.
Nun zeigt sich, dass die Kaderleute sehr eng mit einem der zentralen Managern des Finanzinstituts verbunden sind:
Luigi Vignola, 52jähriger Chef des ganzen Handelsbereichs der Julius Bär und Mitglied der obersten operativen Führung.
Laut mehreren Quellen stehen sich Vignola und die beiden Abgesetzten nahe. Sie sollen „Freunde“ sein, sagt eine Auskunftsperson.
Vignola, der den Titel „Head Markets“ bei der Bär trägt, stand dem Chef-Verkäufer für Strukturierte Produkte laut einer der Quellen direkt vor.
Der Chefverkäufer wechselte gemäss seinem LinkedIn 2008 zur GAM. Diese wurde in jener Zeit bei der Julius Bär ausgelagert und an die Börse gebracht.
2009 kehrte der Finanzmann in die Reihen der Julius Bär zurück. Genau den gleichen Weg – von Bär zur GAM und zurück zur Bär – machte in jener Zeit ein anderer:
Philipp Rickenbacher, seit 2019 CEO der Bank.
Und auch Luigi Vignola stiess 2009 zur Bär, allerdings nicht von der GAM, sondern von der Deutschen Bank Schweiz.
Bei dieser hatte der Schweiz-Italiener nach langer Zeit bei der ZKB angeheuert.
Bei der Zürcher Staatsbank gehörte Vignola zum Stosstrupp der neuen Struki- und Derivate-Cracks. Vignola, ein Ökonometriker mit Uni-Zürich-Doktortitel, galt als „Brain“ der ZKB-Truppe.
Mitte der Nullerjahre sprang die Crew zum Schweizer Ableger der Deutschen Bank. Dort bildete Vignola mit drei weiteren jenes Team, das beim Angriff von zwei Österreichern auf OC Oerlikon und Sulzer eine zentrale Rolle spielte.
Entscheidend für den Coup waren Optionen. Der Fall ging in die Geschichte ein, weil 2007 ZKB-Chef Hans Vögeli wegen eines Deals über ein Vontobel-Konto mit Sulzer-Optionen von der Finma aus dem Rennen genommen wurde.
Der Chef der Derivatetruppe und damit auch der Vorgesetzte von Vignola geriet später ebenfalls in Nöte.
Umgekehrt Vignola selbst. Er schaffte eine nahtlose Fortsetzung seiner steilen Karriere – bei der Julius Bär.
Seine zwei „Best Friends“ im Struki-Verkaufsapparat der Bär-Bank, die zum Jahresstart plötzlich nicht mehr an ihrem Platz auftauchten, wurden in einem Zivilprozess mit späteren Urteilen gegen andere genannt.
Dabei ging es um spezielle Produkte, welche die Julius Bär gezimmert hatte.
Anlässlich eines Treffens, das laut einem Gerichtsdokument in Monaco stattgefunden habe, sei es zur Aushändigung von Cash über „several hundred thousand Euros“ gekommen.
Diese Zahlungen, sofern sie denn stattgefunden hatten, waren nicht der Grund für den Kläger, der den Prozess anstrengte.
Aber gemäss dem Dokument gehörten sie zu einem „secret commissions scheme“, wie dieses im Dokument genannt wird. Ziel sei „to ensure their silence“ gewesen – also das Schweigen der beiden Bär-Verkäufer.
Im Verfahren ging es unter anderem um Bestechungsgelder und „secret commissions“ von zwei Geschäftsleuten, darunter einem anderen Ex-Banker der Julius Bär.
Das zuständige Rekursgericht von England und Wales entschied vor 3 Jahren gegen die Beklagten.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ich kenne die beiden. Absolute Meister ihres Fachs und haben für die Bank viel Geld verdient. Sehr business orientiert. Vielleicht zu sehr und zu gut. Die Schweizer Banken ziehen durchschnittliche Mitarbeiter vor, welche möglichst genau in ihr Schema passen…
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Na ja – die beiden? Du meinst die 3 … eher alles narzissten und businessorientiert fuer die eigene tasche …zu gut sicher nicht und rufschaedigend fuer die bank – sonst mal blick werfen auf die produkte die sie so emittierten – geht dir jetzt licht auf?
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also ich finde den Namen der beiden nicht, ist das nicht Rufschädigung!
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Einfach nur wirr
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Also wenn ich als chef meine jahrelangen „best buddies“ über nacht entlassen müsste, würde ich ehrenhalber (stils) auch gehen – ausser „best buddies“ waren die 3 nur solange man mit irgendwelchen „investmentprodukten“ fette bonusse kassieren konnte zu lasten der kunden
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Bei den Bären ist auch einiges im Sumpf aber die Schleimspur von Collardi klebt noch lange im Geist der Verantwortlichen.
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Sie schreiben in verschachtelten Rätseln Herr Hässig.
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Wieso? – steht ja klar – Kickback Zahlungen als Schweigegeld – ok ist ja nicht schlimm – oder doch? Trio Infernale scheint es gewesen zu sein – und 2 weg …
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Ja, ist mir so auch durch den Kopf gegangen. Dachte, mal die Kommentare lesen, vielleicht werde ich ja erhellt.
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Ist bei CS im Bonds Handel auch so. 2 Alkis und zwei Cola-Frösche die Brüder und Kollega vom Cheffe sind.
Kennen Preis von jedem schnellen Auto, aber den Wert der Menschen leider nicht. -
Was ist genau die Story ?
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Was soll der Artikel
Dann sind sie halt Freunde
Ist das verboten?
Bei den Bären ist auch einiges im Sumpf aber die Schleimspur von Collardi klebt noch lange im Geist der Verantwortlichen.
Sie schreiben in verschachtelten Rätseln Herr Hässig.
Ist bei CS im Bonds Handel auch so. 2 Alkis und zwei Cola-Frösche die Brüder und Kollega vom Cheffe sind.…