Bei der Julius Bär überschlagen sich die Ereignisse. Nachdem kürzlich zwei hohe Kaderleute im Handelsgeschäft kurzerhand verschwanden, ist nun auch eine Frau nicht mehr dabei.
Es handelt sich um eine Managing Directorin, die seit über 10 Jahren für die führende Zürcher Privatbank arbeitet.
Wie die zwei anderen gehörte auch sie zum Team, das für Superreiche spezielle Struki-Produkte zimmerte.
Die beiden bereits zuvor Abgesetzten standen Luigi Vignola nahe, dem Chef des ganzen Handelsgeschäfts der Julius Bär und Mitglied der obersten operativen Führung der Bank.
Dass Vignolas engste Buddies weg sind, sorgte für Gesprächsstoff in der Bank. Vignola würde die Beiden nur opfern, wenns nicht mehr anders geht, so die Einschätzung.
Es handelt sich um einen Eklat im Inner Circle des mächtigen Bär-Topshots. Der hatte in den Nullerjahren eine bedeutsame Rolle rund um Derivateangriffe auf Sulzer und OC Oerlikon gespielt.
Im Unterschied zu seinem damaligen Chef bei der Deutschen Bank Schweiz verschwand Vignola nicht in der Versenkung, sondern fand bei der Julius Bär einen lukrativen Posten.
Von diesem stieg er die Karriereleiter auf. Letzten Sommer beförderte ihn der VR der Bank als „Head Markets“ in die Geschäftsleitung unter CEO Philipp Rickenbacher.
Rickenbacher war wie der Höhere der zwei vor kurzem abgesetzten Kaderleute Ende der Nullerjahre von der Julius Bär zur neu kotierten GAM gesprungen, um von dieser nach kurzer Zeit zurück zur Bär zu gehen.
Vignola und die zwei Trader bildeten ein Dreiergespann. Letztere konnte grosse Risikolimiten nutzen, sagt eine Quelle.
Für Vignola ging die Rechnung lange auf. Der Rubel rollte, das Trading erzielte Bruttogewinn von gegen eine Milliarde.
Vignola lobte seine beiden Vertrauten – einer zuständig für den Verkauf, der verantwortlich für den Handel der „Tailored Solutions“ – als Vorzeige-Banker. Sehr her, so macht man Profit.
Als Vignola vor 13 Jahren von der Deutschen Bank zur Bär sprang, war es just die Stelle des Chefs „Tailored Solutions“, den er damals kriegte. Als Nachfolger installierte Vignola dort einen seiner Getreuen.
Nun hats just bei den „massgeschneiderten“ Produkten geknallt. Wie immer im Trading bedeutet viel Risiko auch viel Gefahr.
Bei der Julius Bär hiess es heute früh „kein Kommentar“. Ein Sprecher verwies auf ein früheres Statement. Dieses lautete:
„Nach der letztjährigen Integration des Bereichs Markets in die Geschäftsleitung von Julius Bär und einer Überprüfung der Führungsstruktur der Einheit wurden anfangs dieses Jahres gewisse strukturelle Veränderungen innerhalb von Markets vorgenommen, wodurch es auch zu Abgängen gekommen ist.“
Wegen des Umbaus seien die „Distributionsteams unter eine neue Leitung gestellt“ worden.
Dass jetzt mit der Managing Directorin, die im gleichen Bereich tätig gewesen ist, noch eine Dritte verschwindet, deutet auf eine grosse Dimension hin.
Das Heikle ist, dass der ganze Trading-Bereich unter Vignola nochmals viel grösser geworden ist, als dies unter dessen Vorgängern der Fall war.
Im Trading würde „ein grosser Teil der Bilanz“ eingesetzt, so ein Insider. Entsprechend vorsichtig müsse man sich ans Werk machen.
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Die beliebtesten Kommentare
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In der gesamten Finanzindustrie werden massiv Stellen abgebaut.
Das Amen Märchen von der Vollbeschäftigung glaubt eh keiner mehr. -
Schon die inkompetenten Damen im HR haben ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung!
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Wer arbeitet denn im HR? Alle die sonst irgendwo nicht zu gebrauchen sind. I.d.R. Blond, , Hosenanzug. Sie wissen nicht einmal genau, welche tatsächlichen Fähigkeiten notwendig sind für den ausgeschriebenen Job.
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Eine „Managing Directorin“?
„Eine Managing Director“ (ohne -in) würde – selbst wenn man gendern will – reichen…
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Klugscheisser sterben auch nie aus..😶🌫️
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Was isch au da los ? Hätzene nüme gfale ? Viellicht suechez eifach en nöji Useforderig, oder ?
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Eine ganz billige Aktion von der Bär Teppichetage, wenn man nach 10 Jahren bei Nacht und Nebel fortgeschafft wird! Schämt euch, ihr Nimmersatten!!
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3 Managing Directors bei JB weg? Ein Sack Reis ist in China umgefallen!
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Zeiten wie beim Kleber Collardi, mich bedauern die vielen Mitarbeiter, die dieses Affenspiel täglich durchmachen müssen und nie wissen, ob ihr Arbeitsplatz noch sicher ist.
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stelle ich fest, dass Sie – wie viele andere hier – offensichtlich AnaLphabeten sind. Deshalb kein Wunder, dass Sie von den Bär-Mitarbeitern bedauert werden (das schreiben Sie zumindest). Tipp: Absolvieren Sie doch ein Integrationssprachkürsli, damit Sie nicht mehr bedauert werden müssen.
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@ bedauernswerten: Auch so ein Schleimer und Klugscheisser, welcher wir Steuerzahler
durchVüttern müssen.
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Waren die zwei Herren und die Dame visuell so herausfordernd, dass sie über Nacht verschwanden?😂
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Du selbst scheinst aber auch nicht gerade die hellste 🕯️ Kerze zu sein..🫣
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@Blöde Antwort
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. 😅 😂 🤣
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@ Blöde Frage: Seine eigene Dummheit zu erkennen mag schmerzlich sein.
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@ Blöde Antwort
Für die Minderbehirnten, muss ich künftig wohl noch ein Hinweis dazu schreiben: Achtung, kann Spuren von Sarkasmus, Ironie und Zynismus enthalten!😀 😃 😄 😁 😆 😅 😂 🤣 ☺️ 😊
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Nicht nur bei Baer geht’s zu wie im Kreml: Wird der Chef gefeuert, erwischt’s auch das Umfeld seiner Getreuen. Networking im Rückwärtsgang.
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Als bei uns der UBS sind die A-kriecher allesamt geblieben..
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…..führten schon Rom in den Untergang!
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Die Superreichen sind selbst schuld, wenn sie in strukturierte Produkte investieren und verlieren.
Das sind “Papierkonstruktionen“, bezw. Hüllen ohne letztlich Wertinhalte zu haben, wenn es darauf ankommt. Was geschieht wenn der Herausgeber (Struki-Konstrukteur)
pleite geht?
……Hauptsache man zahlt Courtagen und Depotgebühren…., nach Werten fragt heute niemand mehr, Gier ist wichtiger (noch!) wie Werte, – im Fiatmoneysystem. -
„Tailored Solutions“ passen besser zu Vigniola als „Tailored Suits“….
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Struki sind eigentlich bei der Bankenkundschaft unerwünscht.
Bank verdient 1.5 bis 2% als getarnte Kommission, niemand versteht wie es läuft.
Berater haben Verkaufsziele und müssen diese Papier an die Kundschaft aktiv (sehr aktiv) verkaufen.
Fazit: Rückvergütung der Verluste bei sämtliche UHNWI Kunden, MD raus. -
Einmal mehr ist für Legal und Compliance kein Geschäft ein gutes Geschäft
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Strategische Neupositionierung von machtgeilen Bankern. Ist interne Sache. Köpfe kommen und gehen.
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Kommt schon Ihr Baerchen – Fertig mit Winterschlaf – Ablenkungen habe kurze Beine – Geht endlich an die Oeffentlichkeit und deckt die Wahrheit der verschachtelten, geheimen und verdeckten Geschaefte auf, die dieses Team so als“tailor made“ verkauften inkl. der Rolle von deren buddy und Chef L.V.
Kommt eh immer alles an die Oberflaeche.
Als bei uns der UBS sind die A-kriecher allesamt geblieben..
Zeiten wie beim Kleber Collardi, mich bedauern die vielen Mitarbeiter, die dieses Affenspiel täglich durchmachen müssen und nie wissen, ob…
3 Managing Directors bei JB weg? Ein Sack Reis ist in China umgefallen!