Das letzte Mal um seine Existenz fürchten musste der Fünfräppler 2013. Der St.Galler Nationalrat Roland Rino Büchel (SVP) wollte den Bundesrat in einer Motion dazu veranlassen, das Fünfrappenstück abzuschaffen.
Vielleicht lag es an Büchels Argumentation, dass die kleine Münze noch immer lebt: „Eine Milliarde Münzen blähen die Portemonnaies unnötig auf oder werden irgendwo gehortet.“
Der Bundesrat liess sich von den aufgeplusterten Portemonnaies wenig beeindrucken und antwortete, dass die Herstellung des Fünfräpplers in den Jahren 2009 bis 2012 stets weniger als fünf Rappen pro Stück kostete, nämlich 4,22 Rappen.
Darin enthalten sind die Herstellungs- und Materialkosten.
Was der Bundesrat nicht sagte, waren die weiteren Kosten, zum Beispiel die in der Distribution.
Letztes Jahr war es dann so weit: Die Material- und Herstellungskosten allein überstiegen den Nominalwert.
Der Fünfräppler hatte 2022 einen Stückkostenpreis von 5,4 Rappen, wie das Finanzdepartement auf Anfrage mitteilte.
Hinzu kommen noch die weiteren, anscheinend nicht quantifizierbaren Kosten.
Dass der Fünfräppler nun abgeschafft wird, müssen die Nostalgiker aber nicht befürchten. Zum Glück besitzt man in Bern nämlich eine Wahrsagerkugel.
Gemäss Voranschlag 2024 werde die Münze wieder unter dem Nominalwert produziert werden können, heisst es.
Grund: Im übernächsten Jahr will man noch mehr Münzen produzieren. Dank den Skaleneffekten sinken dann die Kosten.
Noch mehr Münzen? Vor allem: Noch mehr Fünfräppler?
In den letzten drei Jahren wurden 149 Millionen Schweizer Umlaufmünzen produziert. 72 Millionen waren Fünfräppler. Keine andere Münze wird so häufig hergestellt.
Wie viele Schweizer gibt es, die ihre Badewanne mit dieser Münze auffüllen wollen?
Das Finanzdepartement weiss natürlich alles und gibt drei verschiedene Antworten zur exorbitanten Herstellungsmenge.
Erstens: Die SNB als Auftraggeberin will das so.
Zweitens: Je kleiner die Münzen, desto häufiger gehen sie verloren.
Und drittens: Sammler und Touristen liebten unsere Fünfräppler, „da der Fünfräppler die einzige CH-Umlaufmünze ist, die goldfarben ist.“
Diese Liebe ist noch unerforscht. Anruf bei Olaf Borchert vom Münzengeschäft muenzenborchert.ch: Wie viele Bestellungen erhalten Sie im Monat?
„Vom Fünfräppler? Null, zero.“ Wahre Liebe sieht anders aus.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Abschaffen?
Und dann wird weiter aufgerundet? Noch mehr Inflation und Beschiss.
Der 1 Raeppler ist ein zu fuehren
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Link im Text geht auf nicht existente Webseite http://www.muenzenbrochert.ch/
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.. da ist Freni Geplänkel aber einer ganz grossen Sache auf der Spur!
Hoffentlich gab’s noch einen extra Batzen von Klausi’s „Better than Cash- Alliance“. -
Die Fünf-Räppler erinnern an das Bankengeld in Italien in den 80ziger-Jahren. Sie lösen sich mit der Zeit im Nichts auf. Die Passivseite der Nationalbank hat eine Schuld, die gar nicht existiert. Das ist doch so praktisch, oder?
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Die Euro Noten gibts nur noch als 100er, wer im Edeka mit einem 1000er oder 500er bezahlen will, wird als Geldfälscher verdächtigt.
Die SNB sorgt nun mal vor das genügend Geld im Umlauf ist wenn der 100er verboten/abgeschaft wird. -
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wenn du mit einem 1000 Euro Schein bezahlst, würde ich das auch machen, da es den nie gab 😉
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Leute, Leute, Leute…
Ich habe einen Kommentar geschrieben, der noch nicht veröffentlicht ist, der hier nicht passt, da es um die 5-Rappen-Münzen geht.In meinem Kommentar hatte ich die 5-Franken-Münzen am Wickel.
Asche auf mein Haupt!
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würde man den 5-Räppler aus dem Sortiment nehmen, wäre bf der Erste, der von Abschaffung des Bargelds schwadronieren würde – wie man es macht ist es falsch für die Dauerempörten…
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BF wird nicht mehr besser der will Nachfolger von Trudy Gerster werden.
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Ich wusste gar nicht, dass Roland Rino Büchel so ein Querulant ist. Aber gell, was erwartet man auch von einem „Politiker“ aus dem Sän Gäller Ryntl?
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Bargeld darf nicht abgeschafft werden. Finde es gut, dass der BR so entschieden hat.
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Finger weg vom Bargeld! Und vom 5er und Weggli und Schöggeli…
warum zum Kuckuck wollen alle dem Big Brother ihren Tagesablauf via Karte oder smart pay dokumentieren? Die Expenses von Christian S. für 1 Woche „akribisch aufgearbeitet“ und man kann sagen, der Junge ist gut drauf. Sein Einkaufs- resp. Nutzungsverhalten reflektiert sein Profil.
Ein big Spender oder ein Krämer oder ein Candlelighter – alles drin.
Und all die Analytix Dienste im Hintergrund gucken schon, dass Chrigel dann die richtige Werbung oder geeignete Angebote zu geschickt bekommt. -
Auf- und Abrunden(z. B. wie in Finnland) an der Kasse hilft dem Einsatz von Bargeld, man muß dann die kleinsten Münzen nichtmal abschaffen.
Leider haben das die Bargeldbefürworter in D nicht verstanden, als es um diese Frage vor ein paar Jahren ging. -
Vor Jahren sah ich eine Hochzeit in Kairo. Statt Reis wurden die Neuvermählten mit goldig farbenen Münzen beworfen, sicherlich ein Zeichen für zukünftigen Reichtum (Gold). Nach Abzug der Gesellschaft betrachtete ich die Münzen – zu meinem Erstaunen waren es Schweizer Fünfräppler. Ich staunte nicht schlecht aber es macht daher Sinn, im Rahmen der Entwicklungshilfe, den Fünfräppler nicht abzuschaffen……….
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Wer den 5 Räppler nicht ehrt, ist des 5 Fränkler nicht wert. Altes thailändisches Sprichwort
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Egal um welche Zeit Loomit seinen Stuss postet, sein Kommentar wird immer als Erstes publiziert.
Lukas mach Dich nicht lächerlich
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Der fünf Räppler ist OK. Aber schaut euch das Euro Desaster an 1 Cent 2 Cent 5 Cent. Jedesmal nach einer Woche in der EU habe ich ein Sackerl Kupfer im Gepäck. Dort zeigt sich die kleinherzige Seele der EU.
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Da zeigt sich wohl eher deine kleingeistige Seele: Lieber einen Haufen Münz nach Hause bringen anstatt mal Trinkgeld liegen zu lassen.
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No one uses coins any more. TWINT and Apple Pay have killed them.
Wake up sheeple!
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Produktionsauftrag einfach an Orell Füssli geben, dann gibt es die fünf Franken halt als Geldscheine und nicht als Geldmünzen.
Dann würde vielleicht auch das elendige Notenbank- und Banknotengequatsche enden.
Denn, dass diese dann produzierten Fünf-Franken-Geldscheine keine SNB-Banknoten wären, sollte auch der letzte Hinterwäldler verstehen.
Selbstverständlich sind auch die „großen“ Frankenscheine keine SNB-Banknoten, sondern es sind staatliche Geldscheine.
Wann endlich wacht Jordan auf und hat die Eier, den Menschen klaren Wein einzuschenken?
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Hardy
Welchen Stoff rauchst Du? Will auch davon…
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Erst wenn das Bargeld mal in seiner Funktion erschüttert und durch digitale Systeme ersetzt wurde, werdet ihr merken wie frei (unabhängig), praktisch und privat das Bargeld doch war. Heute kostet die Produktion von Münzen und Noten und so mancher ist am jammern und will es besser wissen, doch das ist noch lange nichts zu den Raubzügen die erst private digitale Systeme ermöglichen bei denen kein Bundesrat mehr mitredet, den da wird bei jeder Transaktion zugelangt. Wieder und immer wieder… von Überwachung und Exklusion (Sperrung a la AGB‘) mal noch gar nicht zu reden.
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Ach wenn’s nur um die Farbe geht, kann man das 50erli ja neu in Goldfarben produzieren und das füferli abschaffen. Das 50erli hat ohnehin viel mehr Style.
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Die Herstellungskosten sind kein Argument. Schliesslich wird ein 5er Abertausende Male gebraucht und ist als Wechselgeld seine Produktionskosten alleweil wert. BARGELD = PRIVATHEIT = PRIVATWIRTSCHAT = WOHLSTAND.
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Hui, wieder eine brisante Enthüllung vom Beni.
Weiter so!Das Beni-Groupie
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ja, kann mich noch gut daran erinnern, dass wir früher extra 300 km in die Schweiz gefahren sind, um etwas von den „goldenen“ Fünf-Rappen-Stutzli zu erhaschen.
Mein Vater sagte meist am Kiosk „Ei kann isch ma fümpf Rappe habbe …“
Das waren halt noch Zeiten, als hinter den Münzen wahre Werte steckten!Real, Nominal, scheiss-egal!
Der Maier vom Rappen -
Der Fünfräppler wird weiter bestehen, solange bis er im Umlauf in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist, und noch darüber hinaus. War beim Einräppler auch so. Der hatte schon in den 70ern keine Bedeutung mehr im Umlauf, wurde aber bis 2006 weiter hergestellt.
Ganz nebenbei macht das Verschwinden einer Kleinmünze die langfristigen Folgen von „Ein Bisschen Inflation“ für Jedermann sichtbar, was von Seiten SNB natürlich auch nicht gewünscht ist.
IMHO wäre es schon lange Zeit eine Zehn- oder 20-Liber einzuführen…
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Absolut gut so. Es lebe der 5 Räppler! Von den Produktionskosten hat man wenigstens was Konkretes.
Digitalisieren wir die Bundesverwaltung und wir hätten viele Millionen für konkrete Kulturgutförderung.
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Herr Frenkel
Wieder Riesenthema ausgegraben -
Es muss bloss so argumentiert werden:
5-Räppler sind nicht nachhaltig.Und siehe, die Abschaffung würde sofort per Notrecht beschlossen.
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Tatsache: Sie sind nachhaltig werthaltig, nämlich genau 5 Rappen.
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Wie finde ich heraus, ob Touristen 5-Räppler sammeln? Jeder normal denkende Mensch würde 10 Touris befragen.
Nicht so der Beni. Er ruft den Münzhändler seines Vetrauens an und wundert sich keine Sekunde, warum die häufigste Münze nicht noch separat bestellt wird.
Immerhin hat Beni nun 5% Rabatt durch die Schleichwerbung
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Heute exklusiv auf Ihrem investigativen Stänkerblog: der 5-Räppler!
Ein Skandal oberster Güte, der alle anderen Probleme in den Schatten stellt.
Unser Aussenreporter Beni hat über Wochen recherchiert und diese Story aufgedeckt.
Bleiben Sie dran, wenn es morgen heisst: wieso darf ich am morgen nie den linken Schuh zuerst anziehen?
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Dieser Artikel ist auf jeden Fall keine 5 Rappen wert…
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Die Schweizer habens ja, und davon ausreichend.
Kopfschütteln und facepalm wenn ich sehe wie verschwenderisch man dort lebt. Noch.
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Koste es was es wolle!?
Dann schlage ich vor die füüüfis in
Reingold zu Prägen!
Dann kommt das Nationalbank Gold ein wenig zu den Armen Leuten!? 😁 -
Bin auch für die 5 Räppler. Nur bares ist wahres.
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Das entscheidende Wort ist hier ‚Nominalwert‘. Auch die farbigen Papierlie kosten in der Herstellung mehr, als sie eigentlich Wert sind – aber dank dem auf ihnen aufgedruckten, der Phantasie entsrpungenen, ‚Nominalwert‘ erscheint das ganze in der Buchhaltung anders.
Das eigentliche Thema müsste der Wertzerfall sein: Nämlich das diese ‚Nominalwerte‘ in der realen Wert immer weniger wert sind und deren Kaufkraft erodiert.
Tipp: Bei elektronischen Zahlungen gibt es das Problem nicht. Dort könnte man auch mit 0.5 Rappen zahlen, wenn man das denn wollte.-
Hauptsache, sie wissen was sie meinen.
Mit freundlichen Grüssen
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Bargeld darf nicht abgeschafft werden. Finde es gut, dass der BR so entschieden hat.
Wer den 5 Räppler nicht ehrt, ist des 5 Fränkler nicht wert. Altes thailändisches Sprichwort
würde man den 5-Räppler aus dem Sortiment nehmen, wäre bf der Erste, der von Abschaffung des Bargelds schwadronieren würde -…