Finn Canonica gibt auf. Der ehemalige Chefredaktor des Tages-Anzeiger-Magazins hört auf mit seiner Klage und Einsprache gegen den „Spiegel“ wegen dessen Artikels vom Februar.
Canonica beendet damit seinen juristischen Feldzug gegen das mächtige Medium und stoppt einseitig einen Rechtsstreit, den er selbst vom Zaun gerissen hat.
Dies, nachdem ihm vor 5 Monaten eine Ex-Kollegin, Anuschka Roshani, schwere Vorwürfe in einer langen MeToo-Story gemacht hatte.
Den Rückzug der Klage gegen das Hamburger Magazin und damit auch das Nicht-Weiterverfolgen einer Einsprache vor einer Rekursinstanz bestätigten gestern Abend sowohl Canonicas Anwalt als auch „Der Spiegel“.
„Finn Canonica hat seinen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung bei Gericht vollständig zurückgenommen“, hielt eine Sprecherin des bekannten Mediums schriftlich fest.
„Der SPIEGEL hat vor Gericht gewonnen, das Verfahren ist beendet. Unsere Berichterstattung bleibt unverändert in der Originalversion online.“
Canonicas frisch bestellter Medienanwalt betonte derweil in einem langen Email von gestern Abend, dass sein Klient vom Magazin im nördlichen Nachbarland durch dessen juristische und finanzielle Überlegenheit „gebodigt“ worden sei.
Die Belastung „sowohl finanziell als auch psychisch“ sei für seinen Mandanten „schlicht zu gross geworden“. In der Sache habe sich jedoch nichts geändert, so der Jurist im Auftrag seines Kunden.
Canonicas Rückzug jedenfalls „bedeutet in keiner Weise, dass die Gegenseite Recht“ habe. Canonica würde sich „gegen verleumderische Falschbehauptungen weiterhin alle Rechte“ vorbehalten.
Das Aufgeben an der juristischen Front gegen den „Spiegel“ dürfe „nicht mit einem Sieg i.S. eines inhaltlichen Obsiegens der Gegenseite gleichgesetzt“ werden, streicht Canonicas Mann fürs Medienrecht hervor.
„Recht haben und Recht bekommen ist – wieder einmal – nicht dasselbe.“
Mit der Aufgabe Canonicas, dessen Sicht in einem Buch von Roger Schawinski verewigt wurde, bleibt die Tx-Gruppe als Verlegerin des Tages-Anzeiger-Magazins als Klägerin in der Causa Roshani vs. Canonica übrig.
Die Tx hat sowohl den „Spiegel“ als als auch dieses Medium mit dem hier Schreibenden vor Bezirksgericht Zürich eingeklagt. Weitere Vorstösse gegen andere Medien sind möglich.
Ins Zeug legt sich insbesondere Tx-Präsident Pietro Supino, einer der einflussreichsten Medienmanager des Landes und damit Aushängeschild der 4. Gewalt der Schweiz.
Supino und seine Tx stören sich an einem Hinweis in Roshanis „Spiegel“-Story auf die Affäre Harvey Weinstein in den USA. Der Ex-Filmmogul wurde in Übersee wegen sexuellen Übergriffen zu eindrücklichen Haftstrafen verurteilt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Derweil haben die Scherzanwälte von Till Lindemann deutlich mehr Erfolg: https://www.dwdl.de/nachrichten/93891/berichterstattung_ueber_till_lindemann_niederlage_fuer_den_spiegel/
Oder auch nicht… -
bei inside paradeplatz wird zensiert wie beim spiegel, zeit, der welt oder der faz.
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3. Weltkrieg beginnt am 23. November 2023, um 6.05 Uhr mit Angriff von Russland auf Deutschland, der verlängerte Arm der Amerikaner, so die Aussage von Amazon Alexa – kein Fake ;-))) … also geniessen wir das Leben.
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Was für ein lächerliches Theater. Kann sich denn keine Fachfrau Betreuung dieser grossen Kinder annehmen? „So, fertig gestritten, jetzt räumt ihr alle zusammen die Spielsachen weg, dann entschuldigt ihr euch beeinander, und dann gibt es Zvieri.“
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Wie würden Sie es sehen wenn ihre Existenz ruiniert würde? Ausserdem – ich empfehle das Buch Anuschka & Finn, informieren sie sich zuerst bevor sie mitreden !
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Zusammenhang mit dem Finanzplatz?
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immer die selbe leier, judge heul leise
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heul bitte leise Judge, deine Leier wird alt
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Jetzt erfährt ein Journalist (Canonica) endlich mal am eigenen Leib, welches Unheil er anrichtet, wenn er unwahre Behauptungen über Andere verbreitet, die sich nicht wehren können.
Mein Mitleid hält sich in Grenzen.-
An: Der Rächer der Entrechten
Mit Verlaub haben Sie ein verqueres Denken was Ihr Rechtsverständnis anbetrifft. Oder noch besser, viel Meinung für wenig Ahnung.
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Wieder ein mieser Artikel von LH. Er hat ja auch noch etwas offen, das schlicht verheimlicht wird.
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@Luki wieder mal neben den Schuhen
Ex CSler oder Spiess-Hegglin oder…es wird langsam langweilig, immer der gleiche Seich unter jedem Artikel…zu viel Freizeit? Keine sinnvolle Beschäftigung? Vielleicht mal zum RAV gehen?
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Vielleich überlegen Medienleute nun sorgfältiger, was sie schreiben und welchen Schaden sie anrichten.
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Sosoo, das soll also 4. Gewalt in der Schweiz sein. Dann sollte Supino dem Beispiel von Herrn Canonica folgen und seine Klagen gegen LH bzw. IP ebenfalls einstampfen sofern noch jemand diese Branche bei uns wirklich ernst nehmen will.
TX liegt über die SMG mit Ringier im Bett. Ringier wiederum mit der Axel Springer AG und die kuschelt mit einem amerikanischen Private-Equity Gedöns. 4. Gewalt in der Schweiz. OMG.
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Die Kommentare auf IP sind doch sehr grenzwertig. Nirgends gibt es mehr Schwurbler, Rassisten, Frauenhasser und Putin-Zäpfchen als in diesem Forum.
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Viel Freude beim Lesen: Das Schweizer Transatlantik-Netzwerk Medien
Wie sind Schweizer Medien in transatlantische Netzwerke eingebunden? Welche Personen, Organisationen und Konferenzen sind von Bedeutung? Unsere Infografik gibt Auskunft.
Die Infografik stellt weder ein »Organigramm« noch eine »Konspiration« dar, sondern ein öffentlich dokumentiertes, politisch-publizistisches Netzwerk. Die oberste Ebene (CFR, NSC, NATO) definiert die transatlantische Geostrategie, die von den aufgeführten Medien im Allgemeinen abgebildet wird.
Medienforscher Noam Chomsky erklärte dies in einem Aufsatz von 1997 wie folgt: »Der entscheidende Punkt ist: Diese Journalisten wären nicht dort, wenn sie nicht schon lange bewiesen hätten, dass ihnen niemand sagen muss, was sie zu schreiben haben – da sie ohnehin das “Richtige” schreiben werden. () Mit anderen Worten: Diese Journalisten durchliefen einen Sozialisierungsprozess.«
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Wie der Chef, so die Kunden …
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@Martin Keller
Lieber Mister Keller, dann empfehle ich Ihnen wärmstens auf 20Min zu wechseln, da bekommen sie rund um die Uhr seichten Nonsens serviert und Sie müssen nichts denken dabei, nur konsumieren.
Übrigens fehlen bei Ihren Beschimpfungen noch die SVP und die Nazis und die Impfverweigerer, sonst ist das Narrativ unvollständig.
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@Martin Keller: Genau, Sie sind das Beste Beispiel hierfür.
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@Martin Keller
Bitte wo sehen sie das alles? Hier tummeln sich Leute, die nicht einfach den Massenmedien blind vertrauen sondern auch für sich denken können. Typisch Schweiz halt. Sind sie denn überhaupt Schweizer? -
@network
Danke für die Grafik.
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@flotter 4er
Was für eine Partei Schwurbler, Rassisten, Frauenhasser und Putin-Zäpfchen wählen, muss man nicht noch explizit erwähnen.
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By the way wie steht es um die Klage von der CS gegen IP? Würde sie zu Deinen Gunsten laufen, hätten wir das sicher schon gehört oder Lukas?
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Wurde hier doch berichtet. Hässig musste einige Kommentare löschen, die als ehrverletzend eingestuft wurden.
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@Profi
Das war der Vergleich mit Ringier. Die Klage von CS (bzw. nun UBS) steht noch.
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Die Kommentare auf IP sind doch sehr grenzwertig. Nirgends gibt es mehr Schwurbler, Rassisten, Frauenhasser und Putin-Zäpfchen als in diesem…
Jetzt erfährt ein Journalist (Canonica) endlich mal am eigenen Leib, welches Unheil er anrichtet, wenn er unwahre Behauptungen über Andere…
Wieder ein mieser Artikel von LH. Er hat ja auch noch etwas offen, das schlicht verheimlicht wird.