Drei Dinge unterscheiden die Migros von Coop, Aldi und Lidl.
Es wird kein Tabak verkauft und auch kein Alkohol. Ausserdem geht ein Prozent des Umsatzes an erhabene Projekte.
Der Frau von Gottlieb Duttweiler, Adele, war das halt wichtig.
In den Migros-Statuten wird das Kulturprozent erstmals 1957 erwähnt: „(…) für wirtschaftspolitische, soziale und kulturelle Zwecke zu verwenden (…)“.
Von Bildung steht nichts.
Mit der heutigen Mittelverwendung hat das nicht mehr viel zu tun.
139 Millionen Franken investierte das Migros-Kulturprozent 2022. 61,3 Prozent gingen an die Migros-Klubschulen.
In Kulturprojekte flossen nur 18,6 Prozent. Also 25,9 Millionen.
Bei einem Umsatz von über 30 Milliarden Franken der Migros-Gruppe entspricht das weniger als einem Promille.
Dass die Klubschulen über 85 Millionen vom Kulturprozent kriegen, ist nicht so einleuchtend. Der Multi gaukelt seinen Konsumenten eine hehre Geschäftskultur vor: Wir investieren in Kunst.
Der Grossteil geht dann aber an den grössten Bildungsanbieter der Schweiz, der in Konkurrenz mit anderen steht.
Es handelt sich nicht gleich um Wettbewerbsverzerrung, die Migros kann sich schliesslich querfinanzieren, wie und wo sie das für nötig empfindet.
Das „Kulturprozent“ ist eher ein Etikettenschwindel, denn mit Kultur hat es so wenig zu tun wie mit der Bezeichnung „Prozent“.
Brot backen mit Mike Wolf, Fitness-Trampolin, Massage à deux: „Kultur“ war schon immer ein dehnbarer Begriff.
Aber dass die Migros das meiste Geld des Kulturprozents in solche und andere Kurse investiert, ist wahrscheinlich nicht im Sinne von Herr und Frau Duttweiler gewesen.
Mit abenteuerlicher Logik könnte die Migros auch andere Divisionen bezuschussen.
Zum Beispiel Migros Ferien (Kulturferien), Migros Bank (Kulturkredite) – und warum nicht auch die Tiefpreislinie M-Budget (Studentenfutter)?
„Leider können wir keine eindeutigen Quellen nennen“, schreibt die Migros auf die Frage, seit wann die Zuwendungen für die Klubschulen, beziehungsweise Bildungsausgaben, statuarisch festgehalten werden.
Die ersten Hinweise zu finanziellen Beiträgen der Migros an die Klubschulen durch das Kulturprozent finden sich gemäss Migros in den Publikationen „Das Kulturprozent“ von 1983 und „Migros und die Kultur“ von Eric Agier, 1983.
26 Jahre nach der Einführung des Kulturprozents – und 21 Jahre nach dem Tod von „Dutti“.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ben Frenkel hat offensichtlich keine Ahnung vom Kulturprozent, kann nicht lesen (1% vom Detailumsatz wird als Kultur% ausgegeben) und die Klubschule gehört (ist?) die grösste Kulturanbieterin im Land.
Neidisch?
Sind Sprachen vermitteln keine Kultur? Kochen (war kürzlich in Südafrika, da sassen bei einem Kochanlass Russen, Ukrainer, Amis und Chinesen) friedlich zusammen, essen verbindet wie nichts sonst.
Reisen, etc
Berechtigte Kritik ist immer interessant aber Zusammenhanglose und falsche Auflistungen nur ärgerlich. -
On the ground kommt das geld bei den clubschulen nicht an. Einige wurden verkleinert, andere geschlossen, die lehrer haben schon lange keine gehaltserhöhung mehr bekommen. Dafür wurden die kurspreise erhöht zb für deutsch a1
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Die Migros muss keinen Rappen für die Kultur ausgeben und ausser ihr tut das ja auch keine andere Firma. Da finde ich die „nur“ 26 Millionen doch ganz nett – und die Kulturschaffenden, welche davon profitieren, vermutlich auch.
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„Woher nehmen, wenn nicht stehen?“
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*l
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Liest euch mal die Mitarbeiter Bewertungen auf Kununu durch! Das sagt schon alles
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Auch bei den Preisen ist man vom Grundgedanken des Gründers abgekommen: „In der Tradition von Gottlieb Duttweiler verpflichten wir uns dabei zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis für unsere Kundschaft.“
In der Realität hinkt man beim Preis-Leistungs-Verhältnis Aldi und Lidl hinterher, welche keine Genossenschaften sind, sondern gewinnorientierte Firmen im Privatbesitz. Ob das nur an Denner liegt, der 2007 von der Migros aufgekauft wurde, muss bezweifelt werden.
Auch die Unterteilung in die 10 regionalen Genossenschaften ist nicht mehr zeitgemäss. Diese Aufteilung schwächt nur die Firma und führt zu internen Machtkämpfen. Aber solange man noch genügend Geld damit verdient, muss man nichts ändern.
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Die Kommentare bei Frenkel kommen etwas später. Über 50% müssen aufgrund von Beschimpfungen aussortiert werden 😉
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Ich wurde vor gut 7 Jahren von der Migros eine Druckbeteiligung an meiner Wilhelm Tell Graphic Novel abgelehnt. Dättwyler Stiftung hat dann ausgeholfen und mittlerweilen sind wir in der dritten Auflage. What a joke…
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Was ist so schlecht an Backen, Massage oder Trampolin?! Lieber fliesst das Geld dahin als in Bonustöpfe gieriger Manager und Verwaltungsräte wie bei UBS und co.
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Wie wäre es mit fairen Preisen ohne überrissenen Margen, wie es die private Konukurrenz wie Lidl und Aldi vormachen? Davon würden viel mehr Menschen profitieren, auch Kulturschaffende!
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Daneben leistet sich die Migros noch das GDI, ein zeitgeistiges Luxusbüro, zuständig für viel heisse Luft, pardon: Zukunfts- und Trendforschung, für Studien von Soziologinnen und Ernährungsforscherinnen, die niemand braucht und auch niemanden interessieren. Veredelt mit Tagungen mit „Hochkarätern“ aus Wirtschaft und Politik, auch international, also noch mehr heisse Luft, die ein überhitztes Mikroklima begünstigt. Immerhin gibts gleich daneben den Park im Grüene, wo man sich abkühlen und erholen kann. Für Gross und Klein – etwas Einmaliges, das Beste, was die Migros heute bietet. Wer hats erfunden? Der grosse Dutti natürlich!
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Der Artikel wir dem Engagement der Migros nicht gerecht. Es gibt ja auch noch den Pionierfonds und den Förderfonds die jährlich auch noch zig Millionen ausgeben.
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BF wird immer blöder im Geist. Nur noch Blödsinn schreiben, ich vermute sein Patenonkel ist der Klaus J. Stöhlker, die Gene sind fast identisch.
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Heute werden wir auf IP regelrecht zugemüllt. 6 verschiedene Artikel mit null Inhalt. Die Kommentare von gestern können warten. Der USP von IP löst sich damit in Luft auf.
IP am Ende
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Bitte beenden Sie doch endlich Ihre Polemik, jeden Tag die gleiche Platte. Wenn es Ihnen auf IP nicht gefällt, bleiben Sie doch der IP-Homepage fern. Ganz einfach!
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Dass Lukas seit Jahren dieselbe Platte auflegt, scheint euch Lemmige auch nicht zu stören. Ah stimmt, der hat aus eurer Sicht die „richtige“ Meinung
Sorry, dass eure Stammtischparty gesprengt wird
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Ich bringe Ihn nicht zur Vernunft.
Er findet IP spannender als die Glückspost.
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139 Mio sind ja auch nicht 1% von 30 Mia. Skandal!? Nein, nur von jedem gekauften Jogurt geht 1% ins Kässeli. Sicher nicht von der Raviolifabrik und dem exportierten Käse. Welch sinnfreier Artikel. Reines Migrosbashing – wie schon so oft hier auf IP. Wieviele Menschen dank der Klubschule ihr persönliches oder berfuliches Glück gefunden haben weiss ich nicht. Ich selber habe einige vergünstigte Kurse besucht. Daneben werden unzählige Veranstaltungen und junge Talente unterstützt. Herr Frenkel, es gäbe sogar Schreibkurse! Aber wenn ihr lieber superreiche Deutsche noch reicher machen wollt, dann geht zu Aldi, Lidl und Co.
Aus den Richtlinien:
Dank dem Kulturprozent ist es der Migros Klubschule möglich, kostengünstige Bildungsangebote für eine breite Bevölkerung zu anzubieten.– können kulturelle und soziale Projekte, Freizeitangebote und Veranstaltungen umgesetzt werden, welche ohne finanzielle Unterstützung nicht realisierbar wären oder für die Besuchenden viel zu teuer wären.
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….nie mehr ein Migros-Geschäft betreten! Die viel zu teure Migros mit ihrem DDR-Mief ist derart etwas von überflüssig geworden…
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Migros verkauft keinen Alkohol? Und was ist mit dem Onlineshop von Migros? Ganz zu schweigen von Denner… Alles nur Augenwischerei…
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Niemand verschenkt sein Geld nach aussen. Desshalb die Migrosklubschule, die Active Fitness Kette etc. etc. Ueberall da kann man dieses Prozent getreu den Statuten in der eigenen Kasse behalten. Die Migros ist vielleicht nicht der hellste Retailer im Land, aber ganz verblödet dann eben auch nicht. Uebrigens verkauft Migros Alkohol und Zigaretten. Geht über Denner. Der einzige Grund weshalb Denner gekauft wurde. Soviel zur Moral in diesem Unternehmen.
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aus dem Sortiment genommen hat, gehöre ich zur wachsenden Anzahl Menschen die nicht mehr bei Migros einkaufen, sondern bei Aldi und Lidl.
Seither ist mir auch ziemlich egal ob Kulturprozent oder Promille und wofür die das Geld der Anderen, nicht von mir, verwenden.
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Deshalb kaufe ich alles in Deutschland ein
Bitte beenden Sie doch endlich Ihre Polemik, jeden Tag die gleiche Platte. Wenn es Ihnen auf IP nicht gefällt, bleiben…
aus dem Sortiment genommen hat, gehöre ich zur wachsenden Anzahl Menschen die nicht mehr bei Migros einkaufen, sondern bei Aldi…
Migros verkauft keinen Alkohol? Und was ist mit dem Onlineshop von Migros? Ganz zu schweigen von Denner... Alles nur Augenwischerei...