Ist das der Moment der Wahrheit in der Finanzbranche?
Nach UBS, Vontobel und Bär hat nun auch die Worldline, ein französisches Payment-Unternehmen mit grossem Schweiz-Ableger, den Rotstift gezückt.
Letzte Woche verkündete das Management, weltweit 8 Prozent des Personalbestands abzubauen, wie „Finextra“, eine Finanzseite, publik machte.
In absoluten Zahlen sind das gemäss dem Bericht 1’400 Stellen.
Laut einem Insider soll der Job-Cut in der Schweiz sogar noch harscher ausfallen. Da würde rund jede 10. Stelle gestrichen.
Der Bericht in Finextra bezog sich auf eine Mitteilung des französischen Payment-Multis von letztem Mittwoch. Es ging um das bereits früher angekündigte „Power24“-Projekt von Worldline.
Die gesamten Kosten sollen demnach ab 2025 um 200 Millionen Euro gesenkt werden. Der massive Stellenabbau trägt einen Grossteil dazu bei.
„Power24 ist ein umfassendes Transformationsprojekt, das die Aktivitäten von Worldline auf unterschiedliche Weise beeinflusst, sowohl in geschäftlicher wie ingeografischer Hinsicht“, meinte eine Sprecherin der Schweizer Worldline-Tochter am Freitag auf Anfrage.
Zum Punkt, dass in der Schweiz sogar mehr als die 8 Prozent verkündeten Stellenstreichungen vorgenommen würden, antwortete sie:
„Die genannten Zahl von 8% bezieht sich auf das Unternehmen weltweit. Der Prozess wurde soeben angestossen und wird in Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern unter Berücksichtigung der lokalen Gesetzgebungen ablaufen.“
Die Krise von Worldline hat für die bekannte Börsen-Gruppe Six schwere finanzielle Folgen. Diese hatte ihr einst als matchentscheidend dargestelltes Digital-Payment 2018 den Franzosen verkauft.
Neben Cash erhielt die Six viele Aktien der Worldline. Diese sind in den letzten Monaten wie ein Stein nach unten gefallen.
Die Folge sind horrende Löcher in der Buchhaltung der Schweizer. Die bisherigen Abschreiber türmen sich auf mehrere Hundert Millionen Franken.
Der Deal wird zur Gefahr für deren Architekten. Die SonntagsZeitung nahm soeben Romeo Lacher ins Visier. Der hatte den Verkauf der Digital-Sparte an Worldline im 2018 orchestriert.
Lacher ist bei der Julius Bär, bei der er seit 2019 das Zepter im VR schwingt, wegen des Benko-Grossabschreibers umstritten.
Ebenfalls in die Krise gerät Six-CEO Jos Dijsselhof.
Der rundherum beliebte Holländer erwarb mit dem Cash aus dem Digital-Verkauf die Madrider Börse. Laut Insidern hat er diese mit 3 Milliarden hoffnungslos überzahlt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Als Six die Spanische Börse kaufte, sagte ich zu meiner Frau, das ist der nächste Schweizer der sich eine blutige Nase holt. In den letzten 30 Jahren haben sich schon massenhaft naive Schweizer in der ganzen Welt über den Tisch ziehen lassen. Und es wird sicher so weiter gehen.
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Bin ja gespannt, wann die schläfrige Aufsichtsbehörde merkt, dass CH-Teile dieser Firma systemrelevant sind, inklusive der Software (asset)
Noch heikler wirds – weil CH Massenentlassung – wenn diese Software nicht mehr läuft, keine Zahlungsabwicklungen mehr, keine Händlervergütungen mehr…. -
CEO Dijsselhof und CFO Schmucki sind neben ex-VRP Lacher mit ihrem Grössenwahnsinns-, Bonus- und Gierdenken die Hauptverantwortlichen für dieses finanzielle Disaster. Ich frage mich, wie lange die Aktionäre, sprich Banken, diesem Mismanagement zuschauen? Die beiden Erstgenannten sollten die Konsequenzen tragen und freiwillig von ihren Jobs zurücktreten. Andererseits müssen sie wohl besser früher als später entlassen werden.
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Die Schuld Herrn Lacher zuzuschieben ist etwas billig. Hauptverantwortlicher ist der VR, CEO und CFO. Mittlerweile haben sie das Kunstwerk vollbracht nicht einen take-over zu manifestieren, sondern einen reverse-takeover zu gestatten. Es scheint, als etabliere man den Slogan „Spain first“ statt SIX und Switzerland first. Mit Dijsselhof geht die SIX steil abwärts. Er ist bereits „toast“. Die Frage wird sein, wie lange er die SIX noch herunterwirtschaftet und wie lange die Banken da noch zuschauen.
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„Jede 10. Stelle weg.“ Wirklich lustig, die anderen 9 davon werden auch bald weg sein. Leute, schon mal was von KI gehört? Ende der Durchsage und kauft euch schnell noch ein Plätz Land, bevor das Stimmvieh es merkt, denn dann wird der Plätz noch teurer.
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Nicht nur im Bankenwesen wird die KI zuschlagen. Im gesamten wirtschaftlichen und privaten Leben wird diese KI einen noch nie dagewesenen Kahlschlag verursachen: Arbeitsplätze weg, Gesellschaft komplett am verblöden und noch extremer Manipulierbar. Was kann man noch glauben und wem? Welche Doktorarbeit ist dann nicht mit der KI erstellt? Was passiert mit uns als Menschen generell, wenn wir das denken, fühlen, entscheiden der KI überlassen, aus lauter Bequemlichkeit? Und weil es „sooo geil“ ist? So wie die „Sozialen“ Medien auch „soooo geil“ sind?
Ich bin ein überzeugter Atheist. Aber für mich ist die KI der Teufel persönlich.
Aber den mit dem Plätz Land, der hat was für sich. Auf meinen 700 m2 Boden: Kartoffeln, Bohnen, Tomaten und Co pflanze, pflege und ernte ich ohne KI. Reinste Handarbeit, zum Wohle meines Gaumens und Seele. Und das hoffentlich bis zum „tannige Gwand“.
Und diejenigen welche, die nun in die Tasten hauen und so sinnbefreite Sprüche wie „….geh endlich arbeiten“ oder „…hat das RAV geschlossen“…. sind diejenigen welche als Erste die Folgen der KI radikal zu spüren bekommen werden. Denn die KI ist Rational, Kalt, Exakt. Und dort hat es für einen IQ Höhe „Schimmelpilz“ keinen Platz mehr. Immerhin, das ist doch tröstlich.
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Six? six? SiX? sIx? Oder doch SIX? Die Bude heisst SIX. Nicht Six, nicht six, nicht SiX und schon gar nicht sIx. Wie UBS, ZKB, CS und und und. Ist das echt so schwierig?
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Hab ich auch gedacht. So viele Artikel über die Bude schreiben aber den Namen nicht hinbekommen.
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Immerhin wurde dieses mal der Name der Käuferin (Wordline) richtig geschrieben und nicht konsequent „Worldpay“ geschrieben……
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Ha ha und schon wieder falsch. Es geht um die Worldline, nicht Wordline
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Funktionieren ja sowieso nie recht, diese veralteten Worldline Geräte. Gibt technologisch bessers. Ein ganz normaler Vorgang, wenn solche Firmen langsam sterben.
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Der Verkauf war damals extrem sinnvoll. Die Preise waren unglaublich hoch.
Die SIX war einfach zu blöd, sich in Cash bezahlen zu lassen (wäre möglich gewesen).
Warum?
Sie wollten das Geld nicht an die Banken zurückführen, sondern lieber auf Aquisitionstour gehen.
Das haben sie dann auch in Spanien zu wiederum irren Preisen gemacht.
Und der Architekt dahinter?
Schmucki! -
Nur nebenbei: stimmt es immer noch, dass die grosse UBS mit über 50% (eher jetzt * 60%) Hauptaktionärin der SIX Gruppe ist?
*) mit dem geerbten CS-Anteil.
Auch hier: die Löcher werden immer grösser ! 😎
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Unglaublich was da in den obersten Führungsebenen als Qualifikation gilt. Es scheint, dass die Höhe bisheriger, als Manager, verursachten Schäden als Einziges Anstellungskriterium gilt. Ist ja nicht das Geld der Manager. Kommt mir vor wie folgender Scetch von Otto aus den 80er Jahren: Auf der Titanic rennt ein Passagier zum Kapitän: „Kapitän, Kapitän das Schiff sinkt“. Der so: „hmmöhhja ist ja nicht ihr Schiff“
Würde mich nicht Wundern, wenn dieser Lachner irgendwann mal noch Bundesrat wird. Die haben ja auch keine Ahnung über das Finanzwesen…..passt doch. -
Insider
Jaja, viele Infos in diesem Bericht basieren auf „Insidern“ oder „einem Insider“. Wers glaubt, wird selig.
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@ sETI: Tagtäglich die selbe dümmliche Leier, gehen Sie doch arbeiten wenn Ihnen Langweilig ist!
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Der Verkauf war damals extrem sinnvoll. Die Preise waren unglaublich hoch. Die SIX war einfach zu blöd, sich in Cash…
Die Schuld Herrn Lacher zuzuschieben ist etwas billig. Hauptverantwortlicher ist der VR, CEO und CFO. Mittlerweile haben sie das Kunstwerk…
Nur nebenbei: stimmt es immer noch, dass die grosse UBS mit über 50% (eher jetzt * 60%) Hauptaktionärin der SIX…