Die „Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG“ sind ein absoluter Börsenliebling. Gestern Abend kostete ein Partizipationsschein (PS) des Zürcher Unternehmens die stolze Summe von 10’710 Franken.
Für die zehnmal „schwerere“ Namenaktie musste man gar 108’200 Franken hinblättern. Ein kleines Vermögen für einen einzigen Titel.
Doch davon lassen sich die Investoren nicht abschrecken.
Allein am gestrigen Handelstag wechselten sage und schreibe 116 Lindt-Namenaktien den Besitzer.
Deren Wert: 12,5 Millionen Franken.
Hinzu kamen über 2’800 PS, dort kumulierten sich die Deals auf eine Gesamtsumme von rund 30 Millionen.
Ein einmaliger Action-Tag?
Mitnichten.
Seit Monaten geben die Lindt-Valoren bei Beobachtern zu reden. Wer trennt sich da in rauen Mengen von den Erfolgsaktien?
Die Antwort ist einfach: die „Insider“.
Sprich die Topmanager der Schoko-Firma mit Sitz in Kilchberg an der Zürcher Stadtgrenze.
Eine Aufstellung fördert eine Dimension der Insider-Deals zutage, die alles Vorstellbare sprengt.
Von Januar bis Dezember 2023 machten die obersten operativen Chefs von Lindt & Sprüngli respektive der Präsident des VRs Ernst Tanner sowie weitere VR-Mitglieder Kasse im Wert von 85 Millionen Franken.
Dann begann das neue Jahr, und wer dachte, jetzt würde sich die Lage beruhigen, sah sich getäuscht.
Vielmehr beschleunigte sich der Ausverkauf mit den Titeln, von denen jeder PS ein Vielfaches einer Novartis-, Nestlé- oder UBS-Aktie kostet.
So kumulieren sich die Verkäufe durch Lindt-„Insider“ seit dem 3. Januar, als das Schweizer Börsenjahr 2024 begann, bis vor Wochenfrist auf über 69 Millionen Franken.
Seither dürften weitere Verkäufe durch die obersten Manager dazugekommen sein, besonders gestern. Wie viele das sind, wird von der Börse in Kürze offengelegt.
„Die von Ihnen erwähnten Transaktionen stehen im Zusammenhang mit unserem Optionsprogramm für Mitarbeitende und sind Teil unseres Vergütungsmodells“, sagt eine Sprecherin des Parliné-Unternehmens.
„Nach einer fixierten Sperrfrist gewährt die Option das Recht zum Bezug von jeweils einem Partizipationsschein pro Option zu einem nach Marktkriterien festgelegten Ausübungspreis.“
„Die vergebenen Optionsrechte weisen eine Sperrfrist von 3 bis 5 Jahren auf und verfallen nach 7 Jahren, wenn sie nicht ausgeübt werden.“
„Aufgrund des kontinuierlich guten Kursverlaufs des Lindt & Sprüngli Partizipationsscheins an der Börse ist es daher verständlich, dass das Management von der Ausübung der Optionsrechte innerhalb der Frist Gebrauch macht.“
Der grösste Besitzer von Lindt-PS und -Namenaktien ist Ernst Tanner „himself“. Der Ewig-Patron, der die Gewinne in schwindelerregende Höhe hochgetrieben hat, sitzt auf einem Berg von „Papieren“ seines Unternehmens.
Dieses beherrscht Tanner weitgehend. Er ist zwar „nur“ Präsident des Verwaltungsrats, doch der operativ zuständige CEO kann ohne Tanners Segen selbst im Tagesgeschäft wenig unternehmen.
Wofür Tannen den vielen Cash nutzt, ist unklar.
Tanner hatte im grossen Stil in René Benkos Signa investiert. Ob ihm als wichtigem Aktionär der kollabierten Immobilien-Gruppe Forderungen von Gläubigern drohen, die ihr Geld verloren haben, muss sich weisen.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Nix spooky! Die Verkäufer wissen halt, wo Bühler überall Conchiermaschinen verkauft und sind bei Edeka schon über die Linth Berge gestolpert.
-
LH macht es Spass, über Ernst Tanner zu lästern. Nächstens macht er noch ein Video mit KJS über ihn.
-
Wir lösten nicht. Wir beobachten, analysieren und diskutieren.
Schau mal da vorne rechts. Was ist denn das? Da hört der Spass auf.
-
-
Bauer – Zuhause ist, wo meine Hühner sind.
Trinkt der Bauer und fährt Traktor, wird er zum Gefahrenfaktor.
-
liegt der Bauer tot im Zimmer
lebt er vermutlich nimmer.
-
-
In Anbetracht, dass Zucker von vielen Ernährungswissenschaftlern mittlerweile klar als Zellgift eingestuft wird, ist dies nachvollziehbar. Mit der mittelfristig kommenden Zuckersteuer (um Gegensteuer bei den Gesundheitskosten zu geben) ist das nachvollziehbar. Für mich eine „Sell“-Position.
-
Der Müesli Papst muss auch noch seinen Kommentar abgeben !
-
-
LISP haben ein KGV von 37, ein stolzer Wert für einen Schokoladenproduzenten…
-
-
Denn Begriff „Insider-Deals“ im Artikel würde ich ersetzen oder in Anführungszeichen setzen… 😉
-
Die Lindt Aktien werden auch weiterhin ein Top-Invest am CH Markt sein.
Das die obersten Angestellten hin und da Kasse machen ist normal. Müsste
auch unserem LH klar sein.-
Klar Herr Stockalper, vielen Dank für den Input, und es scheint ihnen klar worum dieser Artikel geht respektive was dieser ausdrücken will, aber so vollkommen klar
-
-
Da werden ein paar Wertschriften verkauft und Hässig baut eine Story drum herum. Wow!
-
Und das zum gefühlt 10. Mal
-
@ müder Joe: Geh doch am besten wieder schlafen
-
@murmeltier: schön das Du es auch schön 10 mal verfolgt hast, der Grund wird wohl sein, dass des öfteren dann doch etwas dabei herauskommt
-
-
Benko braucht Geld um seine Yacht zu tanken. Ernst T. hilft ihm aus dem Liquiditätsengpass.
-
Aber die Yacht ist leck. Da helfen auch ein paar Liter Sprit nichts mehr.
-
-
Warum man Tanner mit Warren Buffet vergleicht ist mir ein Rätsel. Nur weil die Aktie auch 6-stellig kostet ? Sehr an den Haaren herbeigezogen, ein Würstchen im Vergleich zu Buffet dieser Möchtegern Schoggikönig.
-
Insider?
Wann soll man verkaufen, bei minus 10%? 20% oder ah, eher doch im Plus.
Schrott-Beitrag.
-
LH macht immer mehr Schrott-Beiträge.
-
-
Ein so hohes Volumen an Insidertransaktionen ist schon ungewöhnlich, und lässt den aufmerksamen Investor Vermutungen anstellen. Ich warte auf den Tag, wo Ernst Tanner mal zugibt das er es war der so aktiv verkauft hat.
-
Bisl Liquidität vorbereiten? Bald gibts günstige Immobilien aus Gross-Insolvenzen – veranstaltet von einem Wunderwuzzi – in DACH Region. Man braucht vermutlich nur ca. 10% EK dazu, weil durch Insolvenz unterbewertet. Praktisch: Nicht die Insolvenzverwalter verwerten direkt unter Aufsicht, sondern beauftragte 3. Firmen als Treuhänder um Diskretion zu sichern. Sehr schön.
-
LH macht weiter so mit seinen Spekulationen und er hört nicht mehr auf. Das ist Journalismus auf tiefstem Niveau wie Mathias Ackeret bei Blocher. Seit Jahren hakt er die Frageliste ab, die er von CB erhält.
-
Buch Empfehlung dazu – auch für Nichtinsider:
Das Blocher Prinzip, 10. Auflage
Münster Verlag 978-3-907301-53-1 (ISBN), ca. 30-40 CHF.Brilliant für Leute die mal Führungsprinzipien in einfacher Sprache mit Beispielen erlernen wollen. Dauerhaftes, konsequentes umsetzen ist die hohe Kunst, obwohl eigentlich sehr einfach.
Da trennt sich Spreu vom Weizen schnell.Ich hab mir das bei zweistündigem Blochervortrag auf der Uni Bern von ihm angehört. Sehr gut, kompetent mit Wortwitz und Charme vorgetragen. Eingeladen waren Unternehmensgründer, Erstunternehmer.
Fast Wort und Inhaltsgleich haben wir das an der HTL Maschinenbau – Betriebstechnik im Fach Führungstechnik in der Abschlussklasse vor Matura gelernt. Als Techniker und angehende Ingenieure. 1982/83, alte Schule, brilliant. Basiswissen. Die Fertigkeit kommt mit der Zeit. Wenn man dazu Willens und fâhig ist.
Professor dazu: Sie können eine kleine Firma oder einen
Riesen Konzern mit einem Blatt Papier führen. Was Sie brauchen sind diese Prinzipien. Und jeden Morgen muss diese eine A4 Blatt am Tisch liegen mit den Keydaten. Aktuell. Mit Pfeilen dazu, Trends zu den einzelnen Daten. Das waren Zeiten ohne Computer. Sehr effizient. Aktueller denn je.Quelle: Unterrichtsmitschrift Jahrgang 1982/83
Prof. Unterscheider, Betriebs- und Führungstechnik (später Rektor)
Höhere technische Bundeslehranstalt für Maschinenbau und Betriebstechnik
A-4840 Vöcklabruck -
Dein Niveau hat jedenfalls den Boden erreicht. Aber vielleicht willst du weiterbohren?
-
@Das Niveau sinkt weiter.
Tschüss NIVEAU bis Montag.
-
-
Cash in. Bei dem Kurs ist verkaufen eine gute Option.
-
Sagen manche schon seit 20 Jahren, aber vielleicht bekommen sie in weiteren 20 irgendwann auch mal recht. LISN 1990 bei vielleicht 3’500 gekauft (und nicht angerührt) schlägt wohl etwa 99% aller anderen Aktieninvestments.
-
-
Dr. Markus Elsässer meinte schon vor Jahren, als der Kurs noch bei SFr. 50’000.– war, gestern fast SFr. 110’000.–,
die Aktie habe mittelfristig Potential für SFr. 200’000.–.
Wir werden sehen.
-
Ich lehne seit Jahren die Vergütungsberichte bei L&S ab, ebenso die konsultativen Vorlagen zu den geplanten Vergütungen. Tanner hat zwar einen ausgezeichneten Job gemacht, aber dennoch waren seine Kompensationen exzessiv. Jetzt muss man sich nicht wundern, dass die akkumulierten Aktien auf den Markt kommen. Er darf das so machen (Vermögensdiversifikation ist normal) und der Markt scheint das einigermassen gut zu absorbieren. Also, folks, keep cool.
-
Habe meinen drei Kindern letzte Woche auch je eine Namensaktie gekauft (obwohl ich andere Schokolede eigentlich lieber habe als die von Lindt & Sprüngli).
-
wenn mir nächste Woche die Alimente meiner unehelichen Kids ins Haus flattern, werde ich auch noch mal zuschlagen! Das ist ein brandheisser Tipp mit L&S Namensaktien und Partzipalatsionsschweinen!
-
Habe meinen vier Kindern letzte Woche auch je eine Namensaktie gekauft.
-
-
Langsam Herr Hässig!
Sie sehen nur die PS-& Namensktien-Verkäufe, weil diese öffentlich werden.
Die cleveren Verkäufer investieren 1:1 in phys. Gold , wo eine Publizierung nicht erfolgen muss.
Und gehen wir ruhig davon aus, dass diese Lindt-Corona weiss was sie tut: eine Verdoppelung von 70.000.00 auf CHF 140.000.00 innerhalb 3-4 Jahren.
Bitte nicht stören!
-
„… dass das Management von der Ausübung der Optionsrechte innerhalb der Frist Gebrauch machen.“
Häää? Wenn sie die Optionen ausüben würden, dann erhalten sie im Gegenzug Partizipationsscheine, was NICHTS mit verkaufen zu tun hat, denn man kann ausüben ohne zu verkaufen, d.h. man hat statt Optionen nachher Partizipationsscheine. Was die Kommunikationsabteilung wahrscheinlich gemeint hat, ist, dass die Managerlis die PS direkt nach der Ausübung der Optionen verkauft haben, weil sie Cash statt PS wollten. Die Mitteilung zeigt, zwei Dinge:
1) die Leute haben keine Ahnung von Derivaten;
2) die Manager sind entweder kurzfristig denkend oder wissen etwas, das wir nicht wissen.-
Cash settlement = Option ausüben und Ausübungspreis mit Verkauf der Titel finanzieren.
-
-
mein Kaffee 🚽 schmeckt mir mit oder ohne diese Meldung trotzdem gleich!
Die Lindt Pralinés konntest du eigentlich immer dorthin zurück stecken, wo sie her gekommen sind. Ob die Herren im Leben glücklich waren, geht mir ja eh nix an …
-
Insider_Sales müssen immer im Kontext der Wertschriftenbasierten Vergütung der Konzernleitung bzw. im Kontext der total gehaltenen Positionen oder VR-Mitglieder analyisiert werden. Bei L&S sind selbst 12.5m Transaktionen noch nicht auffällig. Bei dem Aktienkurs würde ich auch Gewinne realisieren und das Wertschriften-Depot weniger abhängig von L&S machen.
-
Tanner soll zu Loomit nach Pattaya. Flug einfach!
-
Tanner muss Kasse machen für sein Benko Engagement oder was danach aus der Liquidationsmasse folgt.
-
@GA-Reisender
Wieder SBB Reise ins Ferienparadies Ahnungslos? Mach Dir um Tanner keine Sorgen.
Tanner zählt zu den reichsten Managern des Landes. Neben den PS hielt er per Ende 2022 3’067 Namenaktien der Lindt&Sprüngli. Beim gestrigen Schlusskurs von 98’200 Franken entspricht dies einem Vermögen von über 300 Millionen Franken.
-
@Armer Schweizer 1. Klasse GA Erwachsene, CHF 6520:Und eben sind 300 Mio. in diesem Fall nicht gerade viel! Benko schuldet dem Tanner möglicherweise mehr als 300 Mio.! Verstehen Sie?
-
@Verstehen Sie? Nein!
300 Millionen sind nicht viel – sie scheinen nicht viel Vermögen zu besitzen? Tanner besitzt die Hälfte des Bruttoinlansproduktes der Schweiz 2022 ;-)) … das Thema ist wie immer Liquidität. Verstehen Sie?
Eine armutsbetroffene Einzelperson hat in der Schweiz maximal 2’284 Franken monatlich zur Verfügung, eine vierköpfige Familie mit Eltern und zwei Kindern 4’010.
Im Jahr 2022 betrug das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz rund 781,46 Milliarden Schweizer Franken. Damit ist das BIP im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich gestiegen. Bei den dargestellten Werten handelt es sich um nominelle Daten zum Gesamtniveau der Wirtschaftsleistung.
-
Ich lehne seit Jahren die Vergütungsberichte bei L&S ab, ebenso die konsultativen Vorlagen zu den geplanten Vergütungen. Tanner hat zwar…
Da werden ein paar Wertschriften verkauft und Hässig baut eine Story drum herum. Wow!
Langsam Herr Hässig! Sie sehen nur die PS-& Namensktien-Verkäufe, weil diese öffentlich werden. Die cleveren Verkäufer investieren 1:1 in phys.…