Swiss Banking Forever: So versuchen die Protagonisten die einstige Paradebranche anzupreisen.
Insbesondere Marcel Rohner, der unglückliche Ex-UBS-Chef, der heute das Zepter der Bankenlobby schwingt.
Und nebenbei die Genfer UBP vorantreibt. Die kaufte gestern das Wealth Management der französischen Société Générale, kurz SocGen, in der Schweiz und in UK.
Total „more than CHF 25 billion“ an verwalteten Kunden-Assets, was die UBP auf über 170 Milliarden Assets under Management hochschiessen lässt.
Ein veritabler Coup.
Wirklich?

In der Schweiz kauft die UBP zu einem stolzen Preis rund 10 Milliarden Kundenassets, der Rest liegt in England und auf den Channel Islands.
Hinter der Schweizer Zahl verbirgt sich eine regelrechte Schwindsucht. Die SocGen wies für ihr Schweizer Private Banking noch 2009 mehr als doppelt so viel aus: 27 Milliarden.
Der Niedergang ist kein Einzelfall. Die Private Banking-Ableger der Auslandbanken in der Eidgenossenschaft darben – seit Jahren.
Ein Niedergang in Raten findet statt. Dieser zeigt sich exemplarisch in der Zahl der hiesigen Ableger von Finanzhäusern aus dem Ausland.
2008 zählte der Finanzplatz 123 Auslandbanken, 2023 waren es noch 64 – fast eine Halbierung. „Am Ende des Schrumpfprozesses bleiben vielleicht noch 20“, so ein Kenner.

Die verwalteten Vermögen der reichen Privatkunden, die einen Teil ihres Gesamtvermögens in der Schweiz halten, hat sich halbiert seit dem Höchststand von 2007.
Trotz 15 Jahren mit boomenden Märkten liegen die Zahlen von einst in unerreichbarer Ferne.
Die jüngste Entwicklung gibt keinen Anlass für Entwarnung. Zwar stiegen die Depotbestände der Kunden mit „Domizil Ausland“ von 2022 auf 2023 von 584 auf 601 Milliarden Franken.
Doch die Börsen schossen im Schnitt um fast 15 Prozent hoch. Legt man das auf die verwalteten Vermögen um, so zeigt sich, dass 2023 Auslandkunden Gelder im Umfang von Dutzenden von Milliarden abgezogen haben.
Neben dem Zerfall des Bankgeheimnisses liegt der Grund im Verhalten der Erbengeneration. Die Töchter und Söhne jener Reicher, die nach dem Weltkrieg Sicherheit in der Alpenrepublik suchten, sind auch schon im Rentneralter.
Sie repatriieren nun ihr Geld in ihre Heimat, um es dort für ihren eigenen Lebensabend und zur Verteilung an ihre Nachkommen zu nutzen.
Deshalb ist der Rückzug der SocGen ein Fanal. Er zeigt, dass das Swiss Banking als Vorzeige-Industrie für die Vermögendsten der Welt auf dem Rückzug ist.
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Die beliebtesten Kommentare
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Fanal ist eines der wenigen Fremdworte, dass sich der „ich lese kein3 Bücher“ Hässig merken kann. Gebt es mal in der Suche ein, dann seht ihr, wie oft es verwendet. Abfall-Journalismus at its best
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Mit dem Satz „Sie (die reichen Ausländer) repatriieren nun ihr Geld in ihre Heimat, um es dort für ihren eigenen Lebensabend und zur Verteilung an ihre Nachkommen zu nutzen“, liegen Sie wohl eher falsch. Das Geld wird anderswo platziert. Aber guter Artikel. Note 5.
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Schade irgendwie.
Es ging dem Land und den hier lebenden Menschen gut damit. Nun geht es andere gut damit! Aber dann, jemand demontiert seit einiger Zeit ganz Europa mit vielen parallel angewandten Methoden. Es wird wohl das Ende des weissen Europa und damit die vielen Jahrhunderte Errungenschaften, Kultur und Geschichte sein. Was fehlt sind gute Leute sehr weit oben die sich dem systematischen Zerfall entgegenstellen… leider.Kommentar melden -
Ist denn so strohbohnendumm ausgerechnet in der Schweiz zu investieren?
Neutralitätsaufgabe durch unsere sieben Zwerge.
Russland Vermögen ohne Gerichtsbeschluss beschlagnahmt und an die Ukris verteilt. Gabs doch schon im Nachbarland vor ca. 80 Jahren.Die einzig Dummen im Umzug sind wir Schweizer. Leider zu Recht.
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Genau, die Schweizer sind wirklich die Dummen: sie wählen $VP und Co.
Gift für jede Demokratie. Uebrigens: es waren Faschisten die vor 80 Jahren die Vermögen beschlagnahmten. Rechte also.Recht haben Sie insofern, die sieben Nieten als Zwerge zu bezeichnen.
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Die Schweiz flirtet seit langem mit einem „business feindlichen“ Umfeld. Erbschaftssteuer lässt grüssen. Überregulierung, hohe Kosten, schleichende Korruption und Misswirtschaft, CS Debakel, remember? All diese (falsche)Signale werden im Ausland genau beobachtet. Das Endresultat ist dass man sich zunehmend von der Schweiz abwendet. Einziger Trost, solange es unseren Nachbarn (noch) schlechter geht können wir ein bisschen „profitieren“
Profitieren, ein ach so schönes Schweizerwort!…
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Das Bankgeheimnis ist weg und die Berater der HNWI haben andere Sorgen als sich um Kunden zu kümmern. Sie müssen den Bonus ausbauen und diese geile Gier nach immer mehr Geld macht in der Schweiz letztendlich alles kaputt.
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…anstatt der Masslosigkeit dieser Branche (unser aller PK Vermögen stecken da voll mit drin) müssen sich die Leute mit der Gier aus weiteren Ecken herumschlagen… die Vertreter und Nutzniesser des Wirtschaftsliberalismus wissen trotz allem immer noch sehr gut wie man sich die Taschen füllt.
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Wenn gewisse Teile vom Banking auf ein gesundes Mass zurück schrumpfen, ist das noch lange nicht der Untergang des Landes.
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Warum besteht immer noch das Inlandbankgeheimnis in der Schweiz? Ist doch eine sehr interessante Frage!
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Dieser Fall ist klassiches Managementversagen auf lokaler und Konzernebene. Ohne Strategie, ohne Private Banking Gespür. Es war ein Durchgangszentrum für mehrheitlich französische „Manager“ die zum Private Banking gekommen sind, wie die Jungfrau zum Kinde.
Es hat auf allen Ebenen an geignetem Personal und Struktur gefehlt. Dazu kommen Sprachbarrieren die im internationalen PB einfach Standard und ein must-have sind. Jedes andere Unternehmen hätte längst entweder den Stecker gezogen oder das Management ausgewechselt und neue Strukturen geschaffen.
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Aufhebung des Bankgeheimnisses – man dröhnte: macht nichts!
Einfrieren von Russland-Geldern – man dröhnte: macht nichts!
Aha.Kommentar melden-
Die Russen sollen bei den Russen bleiben.
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Kein halbwegs vernünftiger Kunde bringt sein Geld noch in die Schweiz. Konteröffnungen dauern Monate. Compliance sieht Kunden als Feinde. Teure Gebühren. RMs mit Verkaufszielen für Ramsch-Produkte. Rechtssicherheit dahin. Bankgeheimnis faktisch tot. Bankenfreundliche Justiz. FINMA wächst. Finanzplatz schrumpft.
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Bankgeheimnis hat nichts damit zu tun, andere Finanzzentren wachsen auch ohne Bankgeheimnis. Die Schweiz muss einfach Innovation, Performance und Service bieten. CEO’s sollten weniger auf die Aktienmärkte schauen und sicher etwas mehr um die Kunden kümmern.
Der Bund sollte dann endlich die Stempelsteuer abschaffen, ein echtes Wettbewerbsnachteil für die Schweiz als Finanzplatz.Kommentar melden -
Ende 2022 hatte der Bankenplatz Schweiz 580 Mrd asset – Kunden Domizil Ausland – Ende 2023 – 600 Mrd. – berücksichtigt man die Börse – Dax / SP500 – euro Stoxx 600 – müsste dieses Segment 650 Mrd. Ende 2023 aufweisen, was heisst, dass 45 bis 50 Mrd. wieder in die Ursprungsländer abgeflosssen sind, in 2 bis 3 Jahren werden es noch 450 mrd. sein – Struckifirmen die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind können dicht machen – who cares – diese Firmen leisten ohnehin nichts Nachhaltiges – diese RM können den geleasten SUV zurückgeben auch die high net worth lunches wie unten im Fides Gebäude oder die Aperos in Zürich West sind vorbei – denn gepart haben diese Sacko Typen auch noch nie.
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sag mal – was sind das für Zahlen?
Im Jahr 2022 verwalteten die Schweizer Banken Vermögenswerte von 7847 Milliarden Franken, wovon rund die Hälfte aus dem Ausland stammt.1 Mar 2024
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Verdächtig sind die vielen Rückzüge der großen Banken aus der Schweiz schon, vor allem weil sich in letzter Zeit häuft. Und an der niedrigen Profitabilität allein liegt es ja wohl nicht.
Das frühere Schweizer „Geschäftsmodell“ schnell und unkompliziert größere Mengen Geld zu verstecken lockete viele an, seit dem Fall des Bankgeheimnisses ist Feierabend.Wo wir wieder mal bei Dubai als neuem Hotspot sind…
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Ich mag die UAE ja und die machen sicher vieles richtig (wie keine Sanktionen gegen Russland), aber wer sein Geld nach Dubai bringt, muss wirklich vom Wahnsinn umzingelt sein. Gleich gegenüber ist der Iran, die ganze Region ist ein Pulverfass, die Rechtssicherheit ist so mittelmässig, immer wieder verschwindet Geld in einem grossen Skandal etc. Wer Sicherheit sucht, ist in Dubai definitiv am falschen Ort.
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Die französische Société Générale dürfte einfach nicht mehr up to date gewesen sein und unter eine kritische Masse gekommen sein.
Es stellt sich auch die Frage, ob reiche Franzosen nicht auch Bedenken hatten wegen einer allfälligen „Informationsdurchlässigkeit“ bei allen franz. Grenzgängern in der Bank.
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Mit dem AIA ist die Informationsdurchlässigkeit schon lange gegeben – beidseitig.
Alle zivilisierten Länder sind dabei, bald auch die USA zu Lasten ihres FATCA.Kommentar melden -
@Jean
reiche Franzosen haben noch nie ihr
Vermögen bei einer französischen Bank
in der Schweiz platziert.Kommentar melden
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Das Bankgeheimnis ist weg. Und damit ist die Grundlage für das off-shore Banking auch weg.
Traurig für die Schweiz, dass es Geschäfte mehr mit Steuerhinterziehung (pardon: -optimierung) mehr machbar sind. Noch trauriger ist,dass es heute noch Leute gibt, welche dem nachtrauern.
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Blablabla… seit 2014 höre ich, dass die Schweizer Banken ohne Bankgeheimnis nicht überlebensfähig seien. Aber nenn mir mal einen Bankenplatz für Offshoregelder, der mit der Schhweiz gleichziehen kann?
Jeder, der sich auskennt, weiss das sich die Banker in London selber auf den Füssen rumstehen und keine Konten aufbringen. In Luxembourg müssen sie um fünf Uhr weg, weil die Läden schliessen und die Inder RMs in Dubai mit ihrem komischen Englisch versteht keiner. Hong Kong gehört der Kommunistischen Partei Chinas – auch eher etwas für Liebhaber.
Ernst nehmen kann ich Singapur und USA.
Singapur hat den selben Datenaustausch wie die Schweiz und die Amis fangen jetzt auch an.Wo ist denn genau dieses Land mit diesen Banken wo alles viel besser ist?
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Ihr trauert immer noch dem BKG nach; vielleicht liegt die Hauptursache schlicht darin, dass global mehr und mehr Steuerharmonisierung überhand nimmt, wie gut das im Endeffekt auch sein mag!
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Wer heutzutage noch Privatbanker wird, hat den Schuss nicht gehört.
Das Modell funktionierte gut, solange die Erbengeneration nicht sophistiziert war und die Schweiz ein ethisch nicht vertretbares Bankgeheimnis hatte. Mit nicht sophistiziert meine ich Erben die sich mit einem jährlichen Auszug des Portfolios zufrieden gaben und nicht gemuckt haben wenns nur 2% net of fees waren, während der SMI 6% rauf ist YoY.
Die ganzen Porsches aus Stuttgart und München vor der ehemaligen Wegelin-Privatbank waren da nicht weils der Schweizer Banker dort einen unglaublichen Anlage-Algorithmus hatte.
Sie waren dort, um ihr Geld zu verstecken.
Die Erben heute sind Internet-affin, deutlich gebildeter in Finanzsachen.
Direct PE ohne zu viel Fees und ETFs is where it is at!
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Yeah. Das Halunken-Banking hat zum Gluck einen schweren Lauf. Auch die High-net-worth individuals wollen nicht mehr so viel zahlen. Wer den Index nicht zu schlagen vermag, muss weg.
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Sie glauben ja selber nicht, dass den Offshore VV jährlich 8% abgezogen worden sind. NB Dank nachhaltig steigendem CHF haben die allermeisten Offshore Kunden in ihrer Währung (zumeist wohl USD oder EUR) auch bei einer beschränkten direkte Rendite immer noch sehr gut verdient!
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Das Gesetz der Stunde:
Weltweit macht die Kunde,
die Schweiz & ihre Banken,
mit Schwindsucht kranken!ORF
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Swiss Banking ist vor allem eines: hohe Preise für mittelmässige Qualität und minimale Digitalisierung.
Darauf hat nun wirklich niemand gewartet.
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Swiss Banking hat nichts mehr zu bieten. Es ist alles teuer und reguliert mit einer Steinzeitqualität der Services.
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Immer noch besser als Brasilian banking.
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Shiss Banking forever? – dazu muss man aber erst einmal vernünftig und
nachhaltig wirtschaften! nicht gerade clever, wenn man sich vor Luft-
Flatulenz-Bubis wie mir vorführen lässt.Kommentar melden-
der wunder-wuzzi is koi boomer, odä?
nä, boomers sind unnütze und gescheiterte voll-idioten, die sich nicht
gerne beleidigen lassen, weil sie die wahrheit nicht hören wollen!Kommentar melden
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Not sure a boring lazy French bank has any vision, skill or understanding of any form of private banking. They had been trying to offload the international private banking business for 10 years, not just the Swiss offshore business. With particular problems and losses was the UK private banking business. Investment memorandums had been circulating with M&A advisors to offload this business for the last 10 years. I have seen the memo.
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Eine gute Nachricht! Heisst: Die Schweizer müssen mittelfristig wieder richtig Arbeiten, statt nur Geld rumzuschieben. Es wäre sowieso schon lange Zeit, das zu tun.
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Swiss Banking hat nichts mehr zu bieten. Es ist alles teuer und reguliert mit einer Steinzeitqualität der Services.
Eine gute Nachricht! Heisst: Die Schweizer müssen mittelfristig wieder richtig Arbeiten, statt nur Geld rumzuschieben. Es wäre sowieso schon lange…
Swiss Banking ist vor allem eines: hohe Preise für mittelmässige Qualität und minimale Digitalisierung. Darauf hat nun wirklich niemand gewartet.