Für Ueli Maurer war die Credit Suisse schon 2022, im Jahr vor ihrem Untergang, nicht mehr zu retten. Letzter Moment, um das Steuer herumzureissen, wäre 2021 gewesen.
Das sagte das SVP-Aushängeschild an einem Podium dieses Mediums zur Frage, was er als damaliger Finanzminister des Landes rund um die schlingernde Grossbank unternommen hatte.
Die SonntagsZeitung geht in ihrer heutigen Story darauf ein. Laut ihrer jüngsten Enthüllung hat die Finanzmarktaufsicht (Finma) eine umfangreiche Ermittlung zu diesem Punkt am Laufen.
Die Kernfrage lautet: Was legten die Kapitäne der Credit Suisse ab Beginn von 2022 bis zum Stecker-Ziehen am 19. März 2023 der Behörde offen?
Und was verschwiegen sie?
Im Fokus der Untersuchung stehen insbesondere drei entscheidende Kapitäne der sang- und klanglos verschwundenen Escher-Bank: Präsident Axel Lehmann, CEO Ulrich Körner und Finanzchef David Mathers.
Laut SonntagsZeitung hat die Finma die Kanzlei Wenger Plattner mit den Abklärungen betraut, die vor Jahresfrist losgegangen und jetzt „im vollen Gang“ seien.
Zuständig sei just jene Juristin, die vor knapp einem Vierteljahrhundert an der Seite von Karl Wüthrich den Verantwortlichen der Swissair-Bestattung auf den Zahn gefühlt hatte.
Die Finma unter ihrer Präsidentin Marlene Amstad hat grosses Interesse, Unstimmigkeiten auf Seiten der letzten CS-Kapitäne ans Tageslicht zu zerren.
Die Behörde und ihre Vorzeigefrau stehen als Versager da, die im Wissen um die Abgründe der Paradeplatz-Bank nie scharf genug durchgegriffen hatten.
So erlaubte die Finma der CS im Herbst 2022, die Eigenkapital-Untergrenze vorübergehend zu unterschreiten.
Ebenfalls war ihr bekannt, dass die CS-„Zahlenmagier“ den Wert der CS Schweiz per 30. September 2022 um über 9 Milliarden Franken hochgeschraubt hatten.
Davor war dieser stets gleich geblieben – bei rund 15 Milliarden.
Der Grund für das Manöver lag im Einbruch bei der Bewertung der CS International, wo sich hauptsächlich das Investmentbanking befand.
Dieses verlor durch Ulrich Körners und Axel Lehmanns neue Strategie von Herbst 2022 dramatisch an Wert. Plötzlich fehlte das Eigenkapital für die CS in London und in New York, den zwei Hauptstandorten des CS Investment Bankings.
Deshalb die über Nacht aus dem Hut gezauberte Jumbo-Aufwertung der CS Schweiz AG – die Milliarden-Lücke in den Büchern des Stammhauses, sprich der Credit Suisse AG, konnte nur auf diese Weise gefüllt werden.
Selbst das reichte nicht. Wie ausgeführt brauchte die CS noch eine Ausnahmebewilligung der Finma per 30. September 2022 für die temporäre Unterschreitung der Kapital-Untergrenze.
Das und vieles mehr wirft ein fragwürdiges Licht auf die Finma. Wieso haben ihre obersten Zuständigen für die Solvenz und Solidität des Schweizer Bankenplatzes den CS-Bossen all das durchgehen lassen?
Am Ende rächte sich der „Soft approach“ des Berner Watchdogs sträflich. Die Finma musste am historischen 19. März 2023 eindrücklich 16 Milliarden Franken AT-1-Wandelbonds ausradieren.
Sonst hätte die UBS den Deal „anders gestalten müssen“, wie deren Präsident Colm Kelleher später in der NZZ ausführte.
Das trug der Schweiz global das Image einer Bananenrepublik ein und könnte je nach Ausgang von unzähligen Gerichtsprozessen zu einer Milliarden-Zahlung aus der Bundeskasse führen.
Taxpayer, Du blutest für die CS-Jongleure.
Die Finma-Chefs stehen entsprechend unter Druck. Das dürfte der Hintergrund ihrer Geheim-Untersuchung „gegen die letzten Chefs der Credit Suisse“ sein, wie die SonntagsZeitung titelt.
Die Finma, zusammen mit der Nationalbank, hatte noch am Mittwochabend des 15. März, vier Tage vor dem CS-Untergang, in einem Communiqué offiziell festgehalten, die CS sei finanziell stabil.
Die Grossbank, die zu den weltweit 30 systemrelevanten Finanzmultis zählte, verfüge über genügend Kapital und sitze auf einem üppigen Liquiditätspolster.
Sie erhärtete damit den Eindruck, den die beiden Chefs Körner und Lehmann ihrerseits am Dienstag und Mittwochmorgen selbst erweckt hatten.
Der CS würden frische Kundengelder zuströmen, so Körner, die Bank brauche keine Staatshilfe, erklang es von Lehmann.
Effektiv war die CS in ein offenes Abflussrohr mutiert. Dutzende von Milliarden strömten täglich aus der Bank, die SNB kam nicht mehr nach mit Notkrediten.
Warum sagten als Finma und Notenbank der Welt am 15. März 2023, die CS sei OK?
Das ist es wohl, das die Finma nun zu ihrer Untersuchung treibt. Sie will nicht der „Böölimann“ der bewegenden Geschichte sein.
Das Thema hat es längst bis in die Welt-Finanz-Zentren geschafft. „How a Banking Capital of the World Botched Its Own Rules“, verkündete das „Wall Street Journal“ (WSJ) im letzten November.
Die Schweiz habe von ihren Finanzhäusern 10 statt nur 8 Prozent Kernkapital-Quote verlangt, wie das global das Minimum war.
“At the same time, regulators gave Credit Suisse leeway to comply that allowed it to look robust at the top group level, but disguised weakness below the surface, where hard-to-value stakes in overseas subsidiaries counted toward capital“, schrieb das WSJ.
Und folgerte daraus: „That subsurface weakness prevented the bank from selling or shutting down businesses when it still had time to do so, and left it vulnerable when customer withdrawals crescendoed, according to former Credit Suisse executives appointed to clean up the bank.“
Der Swiss Finish by Finma: Er führte direkt Richtung Wand.
Mehr zum Thema finden Sie im IP-Kurzbuch „Der Milliarden-Coup“ für CHF 19.90.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Im Prinzip müsste auch gegen die FINMA ermittelt werden. Nur, geschehen wird das ganz sicher nicht. Söihäfeli, Söideckeli.
-
Mit dem Stichwort ‚Swissair‘ ist eigentlich alles gesagt. Das aktuelle Debakel ist eine Wiederholung. Die Vetternwirte der Grossbanken wie die Staatsclowns immer noch dieselben. Die Verlierer die Steuerzahler. Dank dem damaligen Grounding verloren tausende MitarbeiterInnen nicht nur ihren Job, sondern auch ihre Pensionskassengelder. Die Schweizer werden gebeutelt und Scheinflüchtlinge werden mit Steuergeldern gemästet. Besser kann man Fremdenfeindlichkeit wirklich nicht mehr fördern.
-
Tja, die Frage ist:
War die Finma in diesem Fall
blöde, blind oder bestochen?
In jedem anderen zivilisierten Land würden die Ex-Manager der CS und die Führung der Finma schon lange vor dem Strafgericht stehen. Kürzlich hörte ich in London folgenden Witz:
Was unterscheidet die CHer Finanzbranche von Bananenrepubliken? Das Klima! -
Ganz einfach.
Es gibt ein Aktienrecht. Dort ist niedergeschrieben dass der VR das höchste Organ einer AG ist. Wo war der VR.
Dann gibts die GV. Und da gab es viele Warner. Kann man nachlesen und nachhören. Alle Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Bei den Schimpftiraden der „Kleinaktionäre“ gegen den VR spielte Herr Rohner jeweils am Handy statt zuzuhören. Dann die Abstimmungen und es wurde immer Decharge erteilt.
Wer ist schuldig am Desaster der CS? Siehe oben!
Warum investieren wir, das Volk, nochmals 15 Mio in eine Untersuchung?
Im Aktienrecht ist alles geregelt.
ich würde einmal beim Gärtner und der Putzfrau schauen, ob die eventuell schuld am Niedergang der CS haben. -
Das kommt halt so wenn man Ausländer ans Ruder lässt.Die grossen blue chips gehen flöten, Nestle, Roche, Novartis.Diese CEOS müssen sich alle die Taschen füllen. Ich nenn jetzt keine weiteren Namen.ES STINKT ÜBERALL. Die Migros hat keine Chance, es wäre ein Wunder könnte sie nochmals wachsen.Alle gewöhnlichen Filialisten haben unslösbare Problemewg. Lidl und Aldi.Die haben ein tödliches Konzept.Es geht um Einkaufsmacht.
-
-
Marktwirtschaft funktioniert langfristig nur, wenn auch der Untergang von Unternehmen möglich ist (kreative Zerstörung). Wird dies verhindert, resultieren Zustände wie in der Planwirtschaft, indem ineffiziente Strukturen die Produktionsfaktoren binden, wie wir dies aktuell in Europa schön beobachten können, nachdem die ständigen Tiefzinsen und die EU-Regulierung alles lahm legen.
Bei den Banken soll die Aufsicht Insolvenzen vermeiden. Dies widerspricht obiger Maxime und ist zum vornherein zum Scheitern verurteilt. Tatsächlich hat die Aufsicht auch nicht nur im Fall CS versagt, wir sind generell schlecht darin, mittels Aufsicht Schaden abzuwenden (Wirecard lässt grüssen).
Wenn etwas nicht funktioniert, funktioniert mehr davon auch nicht. Auch private Banken müssen untergehen können. Wenn wir das nicht wollen, müssen wir private Banken verbieten.
-
War die CS schon unter BR Maurer illiquid oder insolvent?
Im einen Fall ist die SNB verantwortlich, im anderen die FINMA. Zuhanden EFD bestehen MoA`s, Aufsichtsorgan der FINMA ist das Parlament. Nehmen diese Politiker ihre Verantwortung überhaupt wahr und versteht KKS etwas von Hochfinanz? -
Es ist eine Schande, dass die Bundesbehörden, allen voran die Finma, ganze 23 Jahre (!) Zeit hatten, sich auf einen solchen Fall vorzubereiten. Während 23 Jahren haben Bundesbehörden und Finma am Notfallplan gewerkelt. Nach vielhundert Sitzungen, Plänen, Vorträgen von höchsten Wissenschaftlern, Bankern und xx-Millionen Kosten stand der Notfallplan bereit – bereit in Schubladen im Finanzdepartement. Als der Ernstfall dann eintrat, hat man überstürzt und hastig etwas ganz anderes gemacht. Das ist absurd. Ich muss mir heute tatsächlich vorstellen, dass ähnlich gelagerte Notfallpläne wie Seuchen-, Unruhe-, Katastrophen- oder Kriegspläne ebenfalls derart „hochwirksam“ vorbereitet wurden und in Berner Schubladen lagern.. .
-
Es hat einen Grund, weswegen die „Aufsicht“ FINMA heisst:
F – Feigheit und
IN – Inkompetenz sind ihre
MA – MarkenzeichenDie FINMA wurde seit spätestens Herbst 2012 täglich aus glaubwürdiger Quelle innerhalb CS offiziell zu Trends von Ab- und Zuflüssen (Flow of Funds) informiert. Klartext: Die FINMA hätte bereits in 2021/2022 basierend auf dem ihr vorliegenden taggenauen Zahlenwerk zu jedem Zeitpunkt „Too Big To Fail“ initialisieren können. Wenn sie gewollt hätte. Doch Feigheit und Inkompetenz sind ihre Markenzeichen.
-
Wie schon aus der Vergangenheit systematisch nachweisbar ersichtlich ist, wird nur gelogen und betrogen ,und die Regierenden wissen nie etwas im voraus, weil sie schlicht und einfach unfähig sind.
Was geschah im 2008 bei der UBS -Pleite?
Die Banken vertuschten alle Probleme und die Regierenden waren schlicht und einfach zu doof die Probleme zu erkennen.Was geschah im Jahr 2023
Im Fall CS?
Praktisch ganz ähnliches. Die Politik ist zu doof die Probleme des Banken.- Finanzsystems zu durchschauen.Die Regierenden wollen nicht mal von den Problemen etwas wissen, denn sie lassen sich ja von den Bankern und deren Finanzsystem finanzieren. Ohne Finanzierung der Banker könnten sie sich nicht in ihren Ämtern halten.
Das gesamte System, samt den Regierenden ist sozusagen gekauft mit dem verzinsten Fiatfalschgeld der Banker. Ohne immer neue Schulden funktioniert diese Betrugssytem nicht!Folglich ist klar:
Die Korruption steuert alles in diesen sogenannten Staaten und Regierungen!
Staaten in der jetzigen Form, mit Finanzierung durch verzinste, inflationäre Schuldenwährungen der Banker sind grundsätzlich betrügerische, erpresserische, illegale Einrichtungen die wir Menschen so nicht mehr akzeptieren sollten. -
Für die Schweizer Oligarchie ist der Bund so etwas wie die Piggy Bank für schlechte Zeiten.
-
Fest steht, das der ganze Komplex Credit Suisse unbedingt restlos aufgeklärt werden muss, vollkommen egal was dabei rauskommt und wer die berühmte Karte zieht! Das ganze nimmt immer mehr Formen einer groben Schlamperei auf allen Ebenen an, zumal die Sache mit der Klage gegen die Auslöschung der AT1 Bonds ja noch lange nicht erledigt ist, und hier noch erhebliche finanzielle Risiken für den Schweizer Steuerzahler lauern.
-
@Marcus
Aufklärung hin oder her.
Die Verantwortlichen welche die Credit Suisse ausgeplündert haben, sind ohne Schaden davongekommen. Sie dürfen die Boni behalten und werden nicht angeklagt.
Dieser Wirbel um nachträgliche Aufklärung ist eine reine Alibiübung.
-
-
Sondern sie hat sich, wenn schon, austricksen lassen.
Weshalb sonst, hat der „Ein Mann Betrieb“ wie IP die Alarmglocken längst läuten lassen können?
Bei der Finma einfach zugeben, dass man total versagt hat und nicht versuchen den Schwarzen Peter den anderen unterzujubeln.
Einfach nur peinlich und würdelos.
-
Alle Vögel sind schon da— C‘est la vie.
Je mehr da herumgestochert wird, desto mehr stärkt es die Vermutung, dass Neid dazu veranlasst.
-
Neid auf was? Wenn eine unfähige Geschäftsleitung eine ursprünglich grundsolide Bank derartig aushöhlt, hat das kaum was mit Neid zu tun. Am schlimmsten ist dabei, dass solche Gremien mit Vorbildfunktion auch in der breiten Bevölkerung Nachahmer findet, schadet der Volkswirtschaft insgesamt zehnmal mehr als der Untergang der Bank selber.
-
-
Und im Wissen um die täglichen Milliardenabflüsse, gleichzeitig noch IP verklagen, das schon seit vielen Monaten auf die Gefahr möglicher Bilanzungereimtheiten hinwies.
Ich formuliere es mal so, damit es publiziert wird:
Mancher würde meinen, könnte es sein, dass es eventuell kriminelle Energie dazu braucht?
-
In der Schweiz werden missbräuchliche Klagen gerne Erhoben, sogenannte SLAPPs («strategic lawsuits against public participation»), in der Regel durch finanzstarke und einflussreiche Personen oder Organisationen und Banken. Die Klage müsste als nichtig betrachtet werden und eine Entschädigung zu Genugtuung von den Kläger und zwar subito!
-
-
Aus dem Neureichen Provinz-Ghetto an der Goldküste meint;
Dumm gelaufen, Schwamm drüber, Schnee von Gestern.
Sonst kommen noch irgendwelche Schlaumeier auf die Idee unsere verdienten, gigantischen Boni zurückzufordern.
So weit kommts noch!
-
@Weisse Weste Ursli: Sie sind offenbar nicht hier aufgewachsen, sonst würden Sie keinen solchen Stuss von sich geben!
-
-
Warum wird Urs Rohners Rolle eigentlich nicht hinterfragt? Er hat 12 Jahre in der obersten Führungs-/Aufsichtsposition im Tiefschlaf verbracht — mit dem einzigen Erfolg, dem Lieblingsprojekt seiner Frau Sponsoring-Millionen aus CS-Töpfen zuzuschachern. Die GL konnte schalten und walten wie sie wollte, seine Personalentscheide waren durchweg ein Desaster.
Sollte man von einem VRP nicht mehr erwarten?-
Absolut, nur darf man NIE einen Anwalt wählen!
-
Dummheit ist nicht strafbar. U.R. war als Chefjurist unfähig, weshalb man ihn wohl in den Verwaltungsrat uns später zum Präsidenten wählte, wo er genauso unfähig war. Ursli sollte in den Bundesrat oder neuer Finma Chef werden, dort können sie solche wie ihn gut gebrauchen.
-
-
Wieso? Ist das wirklich eine Frage Lukas? Weil wenn die Finma hart durchgreifen würde sich alles sofort
Realisiert. Die Aufsicht kann gar nichts anderes machen als Hoffen, das einzige was geht ist Geld reinschmeissem von der SNB oder sonst wo was andere tun.Bankbilanzen sind alle Betrügerisch, nichts ist nach Niederigswertprinzip bewertet, sobald Ebbe ist und man dann Wert Veräussern muss um Liquidität zu schaffen geht alles ganz schnell, weil alles nur halb soviel Wert hat, wenn überhaupt wie es in dem Büchern steht, das ist bei jeder Bank so, machen kann die Aufsicht sowieso nichts, Beten und Hoffen kann Sie machen können nur SNB oder somstige Kapitalgeber die dann und wann die Löcher zuschütten, wenn Sie aufreissen, alle Banken sind so ALLE! gesetztlich verordnet, begreift es doch mal….Geld auf eine Bank zu bringen ist ähnlich Riskant wie die Nummer 22 im Roulett zu wählen, am Spieltisch bekommst du die wahrheit sofort, bei der Bank nach 82615926 Lügen lässt sich die Wahrheit nicht mehr kaschieren braucht doch mal euer Hirm & Bauchgefühl.
-
wir hoffen auch noch auf ein Rechtschreibwunder bei dir, John!
-
Welcher Kunde hatte bei der CS einen wirklichen Schaden??? Begreifen sie es doch selber einmal; die Finma hat (hatte?) einfach zu kurze Spiesse um wirklich was ausrichten zu können. Unternehmerische Dummheit ist bei privaten Firmen nach wie vor nicht strafbar!
-
@Supermario: das stimmt natürlich, die Privatwirtschaft kann unternehmerisch dumm sein, wie sie will. Wenn ein Unternehmen aber systemrelevant ist, dann sollten die Regulatoren schon ein bisschen ein schärferes Auge drauf haben.
Ansonsten hätte man die CS ja einfach Pleite gehen lassen können, wie jedes normale privatwirtschaftliche Unternehmen auch. Dann gibt es aber keine Liquiditätslinien von der SNB und auch keine von der Politik orchestrierte Notrettung/Zwangsübernahme.
-
-
Naja, wenn die Finma sich austricksen lässt, ist sie total überflüssig sorry. Aber die Finma liess sich nicht austricksen, es war von Anfang an ein abgekartetes Spiel und sie war bestens informiert. Und auf die Frage, wieso haben ihre obersten Zuständigen für die Solvenz und Solidität des Schweizer Bankenplatzes den CS-Bossen all das durchgehen lassen? Weil sie von der Meute dazu gezwungen wurde, ganz einfach. Dasselbe mit den 16 Milliarden Franken AT-1-Wandelbonds auszuradieren. CS und UBS steckten von Anfang an unter einer Decke und die Finma, SNB und KKS waren Nebendarsteller bei diesem Schauspiel. Die Finma möchte sich jetzt reinwaschen aber es wäre besser, sie würden es sein lassen. Könnte ja sein, dass Sachen an die Oberfläche kommen wo an Glaubwürdigkeit und Peinlichkeit für diese Firma nicht mehr zu toppen wären.
-
Es zeigt eindrücklich auf, welch grossen Staatsmann wir mit dem Rücktritt von Ueli Maurer verloren haben.
– Erst baute er die beste Armee der Welt. Kaum wird sie von Frau Amherd geführt, ist sie marode.
– Jahrelang schrieb die Rechnung des Bundes unter der Leitung von Ueli Maurer schwarze Zahlen. Kaum ist Frau Keller-Sutter im Amt, gibt es ein Defizit.
– Unter Ueli Maurer blühte die CS. Kaum tritt er ab, gerät sie in grosse Schwierigkeiten und wird liquidiert.
Wo finden wir künftig wieder solch talentierte Politiker? Sicher nur in der SVP.-
Genau so ist es, die SVP zieht den Pöbel an. Thomas Aeschi in den Medien zu lesen oder im TV zu sehen erzeugt Schreikrämpfe und Ohrensausen. Solche Typen hat es vorwiegend in der SVP.
-
-
Die FINMA-Präsidentin will vor allem von ihrem eigenen Totalversagen ablenken.
-
Das ist schlicht und einfach gelogen, von AB Maurer. Im Herbst 2022 erklärte er, dass man die CS einmal arbeiten lassen solle… das käme schon gut… ein paar Wochen später demissionierte er in Windeseile, obwohl er zuvor noch viel Lust an seinem Amt attestierte. Ihm wurde in diesem Moment klar, dass es vorbei sein wird und er als Finanzminister Fehler gemacht hatte. Punkt.
-
Das war ein guter Entscheid für die Schweiz und Albert Rösti weiss, wie er sich aus der Verantwortung schleichen kann. Leider fällt das Volch immer wieder auf diese V……… Partei rein.
-
-
was für eine frage?
das ist das einzige, was die oberen, in egal welcher branche, am besten können.
tafelsilber verkaufen, hin und herbuchen, bis keiner mehr den durchblick hat und am schluss dummstellen.
schuld sind die revisoren, die kontrollöre und die viel zu tiefe
bussen, die niemand wirklich abschreckt.
swissmade, halt.-
Ich habe natürlich Maurer Ueli gemeint.
Wobei Albert Rösti auch nicht absolut sauber ist.
-
-
FINMA Watchdogs?
Eher wie allgemein bekannt ein zahnloses Tigerli!Es ist wohl eher so, dass die FINMA bei sich selber ansetzten sollte und ihre eigenen Reihen untersuchen muss, wer hat da wann was verpennt oder vertuscht.
-
@Watchdog
Es ist unschön den User-Namen anderer für die eigenen Kommentare zu missbrauchen….
-
-
Effektiv ist es eher so, dass die Regulierungen, namentlich auch durch die Konkurrenz aus den USA in der Schweiz so ist, dass es sich nciht empfiehlt Schweizer Bankaktien zu erwerben. Kleine Banken machen seit Jahren nur noch dicht: Die Regulierungskosten zur Schwächung des Bankenplatzes im Dienste der US Banken werden immer grösser.
-
Dann sollten sich die Schweizer Banken halt aus dem US-Markt raushalten. Goldfischli schwimmen auch nicht im Haifischbecken.
Aber nein, da will man den grossen Max raushängen lassen und Boni im amerikanischen Umfang kassieren, und wundert sich dann, dass die schweizer Vetterleswirtschaft und das helvetische Rumgestümper auf dem US Finanzplatz nicht geduldet wird. Und dass die Regulierung dort halt auch echte Zähne hat.
-
-
Lehmann war im besten Fall ein Mitläufer dem das Ganze super peinlich war. Nach der Pressekonferenz in Bern ging er wohl in die Berge wandern um zu verdrängen was passiert ist.
Koerner war mit Tagesgeschäft, Strategie und Analysen zugedeckt – d.h. er hat den Überblick verloren oder aber wollte vom Überblick nichts wissen, damit er ruhig schlafen kann.
Die Schlüsselfigur ist Mathers – er wusste alles, hatte die Möglichkeit die Zahlen zu verbiegen (was er auch regelmäßig tat) und setzte sich frühzeitig ab. Ein ganz gewiefter, emotionsloser Engländer der dank den naiven und zahnlosen Schweizern reich wurde. Er wusste dass ihn die UK Finanzaufsicht auf dem Radar hatte, über die Finma hat er aber nur gelacht … es wäre interessant ob ihn überhaupt aus der Schweiz heraus belangen kann …
-
Sehr gut über Mathers recherchiert.
Er hat das letzte Tafelsilber verkauft.Wo ist das Geld?
-
-
Herzliche Gratulation, Herr Hässig, dass Sie am Sonntag mal etwas schreiben!
-
Da wird nichts rauskommen. Zuviel Politik im Spiel.
Pour la galerie -
Schuld am Untergang der CS sind ganz klar die ehemaligen Führungskräfte insbesondere Doughan, Rohner, Thiam und Kahn. Ihre Strategie und ihr Risikomabagement waren desastös. Lehmann, Körner und Co. sind erst in die Bank eingetreten, als nichts mehr zu retten war. Am Schluss geriet die Bilanz in Schieflage, weil das Vertrauen weg war. Die FINMA hätte vermutlich früher einschreiten müssen und auch Ueli Maurer hätte da etwas mehr Lust zeigen dürfen. Jetzt versucht die UBS zu retten, was zu retten ist. Leider wird es Klagen hageln von Leuten, die nachrangige Anleihen gekauft haben und jetzt behaupten die Risiken nicht gekannt zu haben. Kein Wunder warum nennt man eine solche Anleihe auch AT-1? 23 Jahre nach der Swissair und 16 Jahre nach der UBS muss die Schweizer Wirtschaft wieder eine dicke Kröte schlucken. Ich wünsche viel Erfolg! Es ist nun wirklich wichtig, dass so etwas nicht noch einmal passiert.
-
Nun ja, wie weit wollen wir zurückschauen?
1961-77, SKA/Texon Chiasso: Da wurden aus beschönigten 250 Mio. schlussendlich auch 1.4 Mrd. … -
Es wird weiter Skandale geben und die werden größer und größer, weil die FINMA und auch die Schweizer Justiz eine Wegschauen-Kultur pflegen. In den USA gegen solche Manager für 16 Jahre etc. ins Gefängnis (z.B. ENRON, Madoff etc.), in der Schweiz erhalten sie Boni für ihre Schandtaten.
Die Frage ist nur, wie lange das Schweizer Volk zuschaut und wann es die Politik und die Justiz in den Hintergrund tritt.
-
-
Warum nur diese Personen? U.R. ist ja der Hauptverantwortliche, ob vor oder nach der Absetzung für die CS. Sicherlich wurden da Fehler der Nachfolger begangen aber derjenige der das Verantworten muss, muss grundsätzlich die Verantwortung übernehmen, dementsprechend wurden sie fürstlich bezahlt. Der VR und VRP hatten die letzten beiden Topmanager gewählt. Also bitte auch die rechtlichen Konsequenzen tragen für die unterirdische Leistung. Ich musste auch dafür bluten (Haus verloren, Depressionen, Scheidung im Anmarsch), ohne jegliche Schuld. Sie (VRP/VR) sind alle finanziell ausgesorgt aber die unrühmlichen Millionen werden sehr schwer verdaubar sein.
-
Die „geheime“ Untersuchung der Finma zeigt, dass sie die ihr damals vom CS Management vorgelegten Zahlen nicht geprüft und hinterfragt hat – versagte.
-
Es ist halt trurig, aber wahr. Bei Parksündern ist der Beamtenstaat voll dabei und kennt nichts, besonders wenn der Parksünder Schweizer ist. Bei grossen Süden, a la CS, zieht der Beamtenstaat den Schwanz ein. Wie heisst es im Lied von Steff La Cheffe „HA KE AHNIG“. So wird es auch bleiben.
-
Und da wären noch Postauto, Vinzenz, Swissair, Erb, Behring, Ziegler, Rey, Morax (Rentenanstalt/LTS). Natürlich ALLES bedauerliche Einzelfälle. Einmal spielt die Staatsanwaltschaft nicht mit, das andere Mal die Richter. Das nennt sich dann courant normal à la Suisse…
-
-
Was für ein Skandal! In Thailand wäre dies unmöglich:
Die Finma, zusammen mit der Nationalbank, hatte noch am Mittwochabend des 15. März, vier Tage vor dem CS-Untergang, in einem Communiqué offiziell festgehalten, die CS sei finanziell stabil.
Die FINMA hat doch die Bücher gekannt? Oder hat ihnen das Wissen gefehlt diese zu lesen?
-
Die CS ging aber nicht an den „Büchern“ zugrunde, sondern am Verlust ihrer Reputation. Mit ihren „die CS ist stabil“-Aussagen wollte die Finma den Bankenrun stoppen, um die Situation zu stabilisieren. Wenn die CS stabil gewesen wäre, wäre diese Aussage (Notlüge?) der Finma nicht nötig gewesen. Lehmann hat im November 2022 übrigens auch behauptet, die CS wäre „solid like the Swiss Alps“. Damit hat er sich schon damals zum Gespött gemacht.
-
-
Wenn ich mir die Geschichte der Menschheit so die letzten 5 bis 10-Tausend Jahre betrachte, fällt mir auf, dass sie ausschliesslich grosse Scheisse fabriziert haben … – komische Rasse das! Lauter Lügner, Betrüger, Bescheisser, Fremdgänger, Mörder, Einbrecher, Diebe) – was soll man nur mit so einem Unfug anfangen?
-
„Die Finma, zusammen mit der Nationalbank, hatte noch am Mittwochabend des 15. März, vier Tage vor dem CS-Untergang, in einem Communiqué offiziell festgehalten, die CS sei finanziell stabil.“
Ich denke, diese Aussage kostet den Steuerzahler noch einige Milliarden CHF. Das werden die grossen Verlierer nicht auf sich sitzen lassen . . . . -
Herr Hässig, bitte verstehen Sie uns: Wir Bauern können nicht anders
-
Es kommt wie‘s immer kommt: Am Schluss war niemand schuld. Weder Lehmann, Körner, Gottstein, Mathers, der Prinz aus Zamunda noch die weisse Weste.
-
Für die Position der FINMA Präsidentin stehen 1,2,3,4….9999 Männer zur Vefügung.
1,2,3 Frauen.
Eine der 3 Frauen wird gewählt.
Quotenfrau?
-
Finma: Politisches Feigenblatt mit Leuten 4. Garde
-
-
Die „Masters of the Universe“ haben der Schweiz die „lange Nase“ gezeigt. Von Eisberg und vom CS-Skanadal sieht man nur die Spitze. Da ist bestimmt noch viel mehr Fleisch am grusigen CS-Knochen.
Meine lieblings Sauerei: 5.5 Milliarden CHF Verlust stehen ein paar Millionen Gewinn gegenüber. Bonus Bänker vom Feinsten :).
Wer hätte nicht selber als CS-Mänätscher den CS-Karren an die Wand gefahren wenn er dafür ein Mega-Bonus kassiert hätte (Grüsse an die CS-Bonus Kultur und an Loomit in Pattaya)?
Gier ist gut. Altes Thailändisches Sprichwort.
-
Zum lachen, geheim dient nur dem vertuschen. Auch die Unterlagen der Parlamentarischen Untersuchungskommission PUK zur CS sind geheim und für 50 Jahren unter Verschluss. In der Schweiz gilt, je grösser die Sauerei desto grösser der Schutz vor dem Rechtstaat.
Die "Masters of the Universe" haben der Schweiz die "lange Nase" gezeigt. Von Eisberg und vom CS-Skanadal sieht man nur…
Warum wird Urs Rohners Rolle eigentlich nicht hinterfragt? Er hat 12 Jahre in der obersten Führungs-/Aufsichtsposition im Tiefschlaf verbracht —…
Und im Wissen um die täglichen Milliardenabflüsse, gleichzeitig noch IP verklagen, das schon seit vielen Monaten auf die Gefahr möglicher…