Er zählt zu den Patrons der Gourmet-Stadt Zürich: Dölf Teuscher. Mitte 80, aber immer noch voll im Saft.
Nun zeigt Teuscher Senior, dass mit ihm nicht zu spassen ist. Sein Furor richtet sich gegen den eigenen Clan.
Raphael Rubio, der Neffe von Dölf Teuscher.
Rubio erhielt vom „Alten“ die Teuscher-Franchising-Rechte für die Schweiz und Europa sowie den Standort Miami.
In Zürich betreibt Rubio die zwei bekannten Teuscher-Shops an der Storchengasse und an der Bahnhofstrasse. Daneben gibt es weitere Schweizer Teuscher-Shops in Luzern und Genf.
Bei Patron Dölf Teuscher verbleiben die Läden in den USA, darunter jene in Beverly Hills und zwei in New York – im Rockefeller Center und im Madison – sowie die Shops in Asien und Middle East.
Zwei Herren, ein Welt-„Brand“. Doch jetzt erhält Rubio nicht mehr die begehrten Pralinés und Schoko-Tafeln, auch die Dekorationen für die zwei Läden in Zürich bleiben aus.
Denn Onkel Dölf liefert ihm all das nicht mehr – seit über einem Monat. „Wir beliefern seit 31.10. die zwei Teuscher Läden nicht mehr“, bestätigt Dölf Teuscher per Email.
„Unsere Verträge sind ausgelaufen.“
„Aber wir betreiben zwei Teuscher Läden im Cafe FELIX am Bellevue und eine zweite Confiserie Teuscher beim Globus im Brannhof, Bahnhofstrasse 79. Auch mit Cafe FELIX.“
Derzeit fehlen in den Läden in der Altstadt und im Finanzdistrikt sogar die bekannten Kartonschachteln mit dem Teuscher-Logo.
Eine Kriegserklärung an den Neffen.
Dessen Bahnhofstrassen-Shop befindet sich in unmittelbarer Nähe des neuen Felix-Cafés im umgebauten alten Manor-Haus, ein paar Schritte die Bahnhofstrasse aufwärts Richtung UBS-Headquarter.
Hinter dem Lieferstopp des Onkels steckt ein tiefes Zerwürfnis. Dölf Teuscher, der den Ur-Shop und die Marke von seinem Vater übernehmen konnte, erkennt seinen Unternehmer-Spirit im Neffen Raphael Rubio offenbar nicht wieder.
Dieser würde den Brand Teuscher statt noch stärker zum Blühen eher zum Verdorren führen, ist laut Insidern die Meinung des Unternehmers.
Rubio sagte gestern auf Anfrage, es gebe Verhandlungen mit den Anwälten. Gleich tönte es von Dölf Teuscher.
„Ich sage dem nicht Krieg“, fügte er in seiner Mail-Antwort an. „Familiengeschichten wäre richtiger.“
Denver-Clan, Züri Style. Für den „jungen“ Rubio ist die Lage ungemütlich. Mit seinem Onkel hat er nicht nur den Teuscher-Rechte-Inhaber als Gegner.
Sondern dieser hat sich auf seinem Weg zum Schoggi-Fürsten der Limmatstadt auch immer wieder als hemdsärmliger Fighter entpuppt.
Mehr Bronx als Zunft. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Der Zürcher Teuscher-Shop der ersten Stunde liegt in einer stolzen Liegenschaft. Ihre Adresse lautet Storchengasse 9, wenige hundert Meter vom Paradeplatz entfernt, nahe der Limmat.
Teuscher-Neffe Raphael Rubio, der Betreiber des Zürcher Ladens, konnte im Zuge des Franchisings die Immobilie erwerben.
Doch das nötige Kapital dafür fehlte ihm. Nun fordert Verkäufer Dölf Teuscher offenbar sein Geld.
Was, wenn Rubio nicht zahlen kann? Dann könnte das edle Gebäude mit dem schönen Schoggi-Shop im Erdgeschoss den Besitzer wechseln.
Naheliegend wäre einer: Teuscher senior. Das Clan-Oberhaupt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Beiss nie die Hand, die dich füttert.
Mache keine Geschäfte mit der Familie.
Säge nicht am Ast, auf dem du sitzt.
Stosse den Topf nicht um, in dem du kochst.
Alte Weisheiten sollte man nicht vergessen, denn sie helfen, das Gleichgewicht zwischen Dankbarkeit und Verantwortung zu wahren. In jedem Geschäft, vor allem mit der Familie, sollte man vorsichtig sein und stets daran denken, was auf dem Spiel steht. -
Teuscher,
mal etwas anderes als Schoggi,
war gestern zufällig im Felix, Bellevueplatz.
der Lärm das Klappern den die Angestellten des Servicethesen machen um Teller etc. ein und auszuräumen ist ein Graus.
Ausbildung was Dienstleistungs-Angestelle zu tun, und wie zu tun, haben haben wäre ein Plus. -
Teuscher…. ist das nicht so ein evangelikanischer Hardcore Christ?
Und seine Schoggi…. naja, es gibt besseres.-
nein
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Teuscher verkauft wenig Schokolade, aber viel Papier. Verpackung weg, fast nichts zu degustieren !
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Familiengeschäfte enden oft und gerne in einem Drama. Vor allem, wenn ein Patron mit Mitte 80 immer noch glaubt, alles viel besser zu können.
Dabei sollte er doch froh sein, dass überhaupt ein Familienmitglied Interesse an dem Geschäft hat (meistens widmet sich die Erbengeneration ja lieber Kunst, Politik, Religion oder sonst einem Unsinn).
Aber eben. -
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Teuscher kann zumachen. Zu teuer, zu kitschig, die Zeiten haben sich geändert. Es gibt viele gute, andere Schokoladenhersteller welche auch viel günstiger sind. Immer toll wenn sich die eigenen Familienmitglieder streiten…Werden wohl sehr freudige und sinnliche Feiertage für diese Familie
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Die Ausländer und auch mancher Schweizer freuen sich über die kitschige Dekoration. Ich denke, dass da die Meinungen auseinander gehen. Eine kühle, kalte Atmosphäre regt auch nicht zum Kauf an. Die Dekoration ist übrigens auch nicht gratis. Die Schokolade ein Schmaus.
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@MerryChristmas: ich will aber nicht für die Deko bezahlen sondern für die Schoggi. Das die Verpackung (Karton mit Farbe) zu einem Schoggi Kilo Preis verkauft wird, stört sie offenbar nicht. Zudem: Frey, Lindt, Cailler…. um Meilen besser.
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Klassischer Familienstreit weil jeder Recht haben will und meint es besser zu können als der andere. Dumm für den Neffen das er vom Onkel abhängig ist was die Lieferungen betrifft, und das dieser die Markenrechte hält.
So macht man keine Geschäfte, gerade wenn es um die Verwandtschaft geht.-
@Marcus – es geht hier nur um Eitelkeiten. Stramme Narzisten! Enjoy it.
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Ach, die alten weis(s)en Männer. Bauen sich ein Leben lang etwas auf, nur um es dann auch selber zerstören zu dürfen. Erinnert an einen anderen Schoggi-Baron.
Und an weitere Schweizer Pioniere.
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Naja, immerhin haben sie sich was aufgebaut; ganz ohne Quotenförderung.
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Wer weiss, vielleicht, vielleicht auch nicht. Wir kennen die Interna nicht.
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Da hat der Dölf recht. Rafael Rubio und seine Madeleine Teuscher zehren noch von Onkels Champager-Truffes-Rezept – der Rest ist mittelmässige Massenware.
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„Schokoladengate“
Der Zürich-Krimi-
Na, auch schon wach?!
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Gibt es in jedem Monopoly Spiel selber zum ausprobieren.
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Schoggo Poly, das neue Gesellschaft’s Spiel an der Limmat
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Irgendwie unfertig, dieser Artikel.
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Teuscher Schokolade, die allerbeste Schokolade von Zürich. Ich war diese Woche im Laden an der Bahnhofstrasse, swie Storchengasse. Erschütternd wie es da zwischenzeitlich aussieht, zur Hälfte leer. Ich wollte etwas kaufen an der Bahnhofstrasse und fragen ob erhältlich. 2 Damen im Geschäft die geschäftig taten, nach 5 Minuten fragte ich, ob ich wohl bedient werden könnte. Mit einem „zwanzig ab neun Gesicht“ die Antwort: Was möchten sie.
Bin ich froh ist die Schokolade noch erhältlich vis à vis Globus und Bellevue.
Ich denke, dass der Verlust der Kaufmöglichkeiten für viele Zürcher und Auswertige ein Riesenverlust wäre. -
Luki hat überall was zu meckern, ich finde das abartig und wird täglich schlimmer.
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Es gibt doch nichts schöneres als Geschäfte mit der eigenen Familie.
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Lasst die Herren die schmutzige Wäsche selbst waschen. Den Rest interessiert niemanden. Gute Schoggi gibt’s noch bei 2 anderen in der Stadt.
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Wo
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Die beste Schokolade gibt es nicht in Zürich, sondern in Wettingen. Fabian Rimann, ein äusserst erfolgreicher Chocolatier, der konsequent auf Handarbeit und beste Rohstoffe setzt!
https://www.fabianrimann.com/
Da kann Patron und Neffe Teuscher einpacken, das können sie sowieso besser… -
T,ja die Schoggi und Pralinen von Rimann sind wahrlich das Beste, was man in Sachen Schoggi und Co geniessen kann. Schweineteuer, aber jeden einzelnen Rappen mehr als nur Wert. Eigentlich sollte man für Rimann keine Werbung machen….. seine Produkte werben für sich selber.
Und wenn Rimann auf einmal seinen Umsatz dank dieser Werbung hier „ver X-Fachen“ würde (was ich ihm ja gönnen täte) wäre das für die Qualität wahrscheinlich der Todesstoss. Und das wäre wahrlich Jammerschade.
Auch Rimann hat nur zwei Hände….
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Lasst die Herren die schmutzige Wäsche selbst waschen. Den Rest interessiert niemanden. Gute Schoggi gibt's noch bei 2 anderen in…
Es gibt doch nichts schöneres als Geschäfte mit der eigenen Familie.
"Schokoladengate" Der Zürich-Krimi