Eigentümerin des Gebäudes ist die PK Rück Lebensversicherungsgesellschaft mit Hauptsitz im Rheintal-Fürstentum – da, wo Werte sicher sind.
2025 endet die Sanierung des Gebäudes an der Kalkbreitestrasse 3. Doch für das Kino UTO, dessen Filmspielstätte 1926/27 von Fritz Fischer im Stil des Expressionismus gestaltet wurde, bleiben die Lichter aus, der Vorhang geschlossen.
Die Arthouse-Kinogruppe hatte sich frühzeitig für den Erhalt des Kino UTO eingesetzt und sich um eine Fortführung des Standorts bemüht.
Die PK Rück lehnte dies jedoch ab und begründete ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Projekt der Arthouse-Gruppe mit der Unvereinbarkeit der geplanten Nutzung mit den Vorgaben des Denkmalschutzes.
Die Schliessung löste gegenüber der PK Rück eine Welle der Empörung aus. Fast 10’000 Menschen unterzeichneten innerhalb kürzester Zeit eine Online-Petition, um die Filmspielstätte zu retten.
Ein eindrucksvoller Beweis für die grosse Verbundenheit des Publikums mit dem Kino.
Die PK Rück betonte, dass auch nach der Sanierung ein „Kulturangebot zu Gunsten des Quartiers“ im Gebäude etabliert werden soll. Trotz medialen Nachfragen blieben die Pläne für die Zukunft der Kinofläche vage und unverbindlich.
Und plötzlich, wie aus dem Nichts, wird die ehemalige Kinospielstätte mit dem vielversprechenden Slogan „Einzigartige Fläche mit Galerie im ehemaligen UTO Kino!“ zur Miete angeboten.
Sushi-Bar im Kinosaal, Vintage-Shop auf der Galerie, Designer-Kleider auf der Bühne? Ob Galerie, Gastronomie, Ausstellung oder Ladenfläche – hier ist alles erlaubt, was gefällt.
Auf Anfrage zur Nutzungsmöglichkeit schreibt die Stadt, „Die Nutzung eines denkmalgeschützten Gebäudes fällt nicht unter den Schutzumfang». Der Denkmalschutz – nur ein vorgeschobener Grund, um die wahre Absicht zu verschleiern?
Es zeigt sich ein weiteres Widersprüchliches in der Argumentation der PK Rück. Während sie das Gastrokonzept der Arthouse-Gruppe mit Verweis auf die Wohnungsmieter ablehnte, wird die Fläche nun explizit auch für Gastronomie ausgeschrieben.
So werden die Bedürfnisse der Wohnungsmieter offenbar den wirtschaftlichen Interessen geopfert.
Die PK Rück hatte öffentlich Interesse an einer kulturellen Weiternutzung des ehemaligen Kino UTO bekundet. Die aktuelle Ausschreibung für Gastronomie und Ladenlokale lässt jedoch Zweifel an dieser Absicht aufkommen.
Auf Anfrage schreibt die PK Rück:
„Mit grossem Bedauern mussten wir jedoch im Juli 2024 erfahren, dass der Mieter aufgrund einer Neubewertung seines Geschäftsmodells aus dem bereits unterzeichneten 10-jährigen Mietvertrag aussteigen möchte.“
Weiter
„Angesichts des entstandenen zeitlichen Drucks haben wir uns entschieden, bei der Auswahl zukünftiger Mieter etwas flexibler zu agieren. Dennoch bleibt es unser Ziel, bevorzugt einen Mieter aus dem kulturellen Bereich zu finden, während wir gleichzeitig offen für andere sinnvolle Alternativen bleiben.“
So endet die Geschichte des Kino UTO – ein weiteres Opfer der gnadenlosen Marktlogik, wie aktuell auch die Geschehnisse rund um die „Sugus“-Häuser zeigen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die PK Rück erweist der Allgemeinheit bereits einen Dienst, indem sie ein denkmalgeschütztes Gebäude saniert und unterhält. Sie ist nicht verpflichtet (weder rechtlich noch moralisch), einer Kino-Betreiberin einen Saal zu vermieten, auch wenn es wünschenswert wäre.
Man kann die Sugus-MFH mit Familienwohnungen nicht mit einer Gewerbeimmobilie vergleichen.
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Bei diesem Berichtlein passt Inside Nonsens.
Meine Grossmutter hat ein Nachthemd verloren, das wäre auch ein Beitrag auf passendem Niveau. -
Dieser Beitrag übersteigt offenbar die intellektuelle Sphäre eines durchschnittlichen IP-Lesers. Ändert nichts daran, dass der Verlust des Kinos UTO ein grosser Verlust und die Begründung der PK Rück mit Denkmalschutz vollkommener Quatsch ist.
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Vorschlag: Gar keinen Kommentar schreiben und nichts anklicken, dann muss LH wieder einmal etwas schreiben, das Substanz hat oder den Blog selber schliessen.
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Also, ich frage mich, was dieser links gerichtete Aufschrei auf IP zu suchen hat ! Null Kontext mit dem Paradeplatz, dessen Themen wohl am versiegen sind; die Folgen der knallharten Konsolidierung auf dem Bankenplatz. Dann halt IP auf Käseblatt umtaufen … .
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IP wird täglich schlimmer und Lukas Hässig macht jetzt auf Business Man.
Sein Ziel ist nur noch Einnahmen generieren und die Leser zum Klicken und Klatschschreiber zum mies Palavern animieren.
LH hat schon den Ruf eines Parasiten, der mit Frechheiten und Lügen gegen uns sehr viel Kohle absahnt.
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Günstig Wohnen und geschäften an bevorzugter Lage ist eben kein Menschenrecht!
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Und wo kann ich jetzt hier über Links-Grün zettern?
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…es gibt viele die an Märkte glauben ohne zu verstehen warum. Mäekte mag aber jiemand somwirklich den diese sind stetig unsicher… Unsicherheit mag niemand. Wie sichert man sich ab? In dem man die letzten (Arbeiter, Rentner, Mieter, Angestellte…) über die Klinge springen lässt. Damit dies legal möglich ist…
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Leute mit Geld, Investments, Vermögen, Erbschaften, Einnahmen, Renditen, Erben und deren Eigentum, Besitz, Rechte lassen diese sich durch den Staat via die Politik sehr gut schützen. SO gut das diese Vermlgen stetig wachsen, die paar wenigen Reichen immer reicher werden und der Rest der GEsellschsft verlottert, verarmt wird prekarisiert und permanent für dumm verkauft (von der Politik, Medien, Wissenschaft, Schulen…) -
Gehen Sie mal nach Interlaken: wo einst Leben und Pubs waren am Höheweg, sind jetzt Uhrenläden und AirBnBs. Ab 2200 ist alles tot. Die Geldschwemme zerstört alles Lebenswerte. Buy Crypto 🤣
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Ich vermisse das alte Uto Kino. Da kamen immer Filme die waren so langweilig und alt, da musst man nicht mal darüber nachdenken einen davon zu schauen. Mit dem gesparten Geld konnte man gleich vis a vis einen Kabap und ein Bierli trinken.
Günstig Wohnen und geschäften an bevorzugter Lage ist eben kein Menschenrecht!
Ich vermisse das alte Uto Kino. Da kamen immer Filme die waren so langweilig und alt, da musst man nicht…
Also, ich frage mich, was dieser links gerichtete Aufschrei auf IP zu suchen hat ! Null Kontext mit dem Paradeplatz,…