Zahlungseingänge checken, Kontostände abfragen – Alltag im Call-Center einer Kantonalbank.
Bei der Aargauischen Kantonalbank (AKB) hat dieser Service seinen Preis: Fünf Franken für eine simple Information.
Der erste Anruf ist noch gratis. Der Berater weist vor Auskunft zum Saldo darauf hin, dass dies beim nächsten Mal fünf Franken kostet.
Die AKB nennt im Gespräch Alternativen. E-Banking, Mobile Banking, Abfrage mit der Karte am eigenen Bancomaten, Gratis-SMS-Service.
Das Konto kostenlos, dafür 5 Stutz Analog-Gebühr: Aargauer Staatsbank macht den digitalen Nachzüglern die analoge Welt teuer.
Wer online nicht will oder kann, der zahlt.
René Benko schmissen die Aargauer Kantonal-Banker 73 Millionen nach, den treuen Kleinkunden aus dem Mitteland knöpfen sie 5 Franken für die banalste aller Auskünfte ab.
Betroffen von dieser Gebühr dürften ältere Menschen sein, die weder Online- noch Mobile Banking nutzen und für die ein Gang zum Bancomat einer Bergtour gleicht.
Wie passt das zum Chef des AKB-Beratungscenters, „Kundinnen und Kunden begeistern’“ zu wollen? und „Beraten und helfen ist unser Auftrag“?
Erwartet die AKB von Älteren oder Digital-Schwerfälligen, dass sie sich der Bank anpassen statt umgekehrt?
Älteren sind schnell Opfer von Cyber-Gangstern. Werden sie Opfer solcher, sind nicht nur die fünf Franken für den Saldo futsch, sondern vielleicht gleich das ganze Konto.
Die Bank entgegnet, dass sie in speziellen Situationen aus Kulanzgründen auf die Gebühr verzichtet.
Der Kanton Aargau verweist auf die Eigenständigkeit der AKB, betont aber: “Für Menschen mit Beeinträchtigungen, unabhängig des Alters, ist der Service immer gratis.“
Bleibt die Frage, wie „Beeinträchtigung“ definiert wird und wer darüber entscheidet. Ein Zertifikat für „digitale Kompetenzen“ gibt es jedenfalls nicht.
Die Gebühr ist laut AKB-Medienstelle nicht neu, doch hat die „Lenkungsgebühr“ nach Information seit Einführung zu einem Rückgang der Anfragen geführt.
Der aktuelle Ansatz mag heute wirken, aber was ist morgen? Die Gesellschaft altert, damit auch die Kunden.
Gerade Filialbanken sollten sich darauf einstellen und ihre Dienstleistungen so gestalten, dass sie auch für ältere Menschen zugänglich und verständlich bleiben.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Wechseln Sie zu einer Online-Bank. Sie haben Ihre Kontodaten immer auf Ihrem Telefon. Oder nutzen Sie Post-Finance und Sie finden Ihre Kontodaten an jedem Geldautomaten.
-
Mein Vorschlag: Bank wechseln.
-
Lustig, die Kantonalbanken. Sagen unermüdlich, bei uns gibt es noch echte Menschen, nicht nur Apps. Dann 5 CHF kassieren für eine Kontoauskunft.
-
Schockierend inkompetenter Beitrag heute. Die Alten von morgen haben alle ein Mobile.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass viele um das AHV-Datum herum anrufen nur um sicher zu sein, dass die Rente eingetroffen ist. Und es ist immer da. Vielen Älteren ist es dermassen langweilig, dass die Anrufe zum Lebensritual gehören.
-
Was soll nun aus den armen Rentnern werden, welche sich einsam fühlten und jeden Tag 20 mal beim Berater ihres Vertrauens ihren Kontostand anfragten?
-
-
Ich verstehe die AKB, wie unnötig ist es im Jahr 2025 den Kontostand telefonisch abzufragen!
Aus meiner Sicht kann man jedoch sparen bei den Filialen (zuviele oder mit unnötigem Bargeldservice) oder auch Reorganisationen innerhalb der Bank könnte man prüfen.
-
Hihi, schon wieder einer der gerne gratis und franko für die Banken arbeitet. Bist sicher auch einer, der im Migros scannt. Gell, ist ja schön wenn der Lohn der KassiererInnen gespart werden kann. Gibt dann mehr Boni für die Mänätschärlis. Und der Kunde macht die Arbeit Gratis!
Im Migros, bei den Banken. Und bei den Banken kommt noch dazu: man zahlt noch dafür, die Arbeiten für die ehemaligen Angestellten zu machen.
Gell, Du arbeitest ja auch Gratis.Manchmal wünsche ich mir, dass der Strom mal so für einen Monat ausfällt. Mal gucken, wo all ihr Digitalenjunkies endet. Hilflos. Denn es denkt und handelt ja kein Computer mehr für euch. Dann müsstet ihr noch selber Entscheidungen treffen…. und denken dabei.
Heb na en schöne Tag. Falls Du das noch kennst. Den Tag. Ist ja Digital sicher schöner.
-
-
Jeder Digi-Kunde seiner Bank eigentlich auch eine Art freier Mitarbeiter, oder? Macht einen Grossteil seiner Kontobetreuung x Bänker-Jobs/Services ja für lau selbst. Je nach Stundenansatz kommt da einiges an Stunden und Minuten zusammen pro Monat, was die Hausbank da einspart. Wie beim Self-check-out im Grossmarkt …
-
Ich glaube, in den meisten Fällen ist es keine „Dummheit“, dass jemand seinen Kontostand nicht selbst abfragt.
Mancher „König“ oder manche „Königin“ wollen einfach bedient werden. Wieso sollen anderen Bankkunden letztendlich für die „Dekadenz“ mit höheren Kontoführungsgebühren belastet werden?
Wer die „Bedienung im Banklokal“ verlangt, muss auch ein verursachergerechtes „Trinkgeld“ akzeptieren.
-
Wir brauchen die meisten gierigen Schweizer Banken nicht. Wechselt zu ausländischen Niederlassungen. Da sind sie Kunde und nicht Milchkuh.
-
Ich bin absolut bei der AKB. Wer Kosten verursacht, soll sie selber bezahlen. Soll ich den IT Heavy Users ihren Nichtwillen, sich mit digitalen Tools zu befassen, bezahlen? Nööööö – einfach nöööö
-
„Digital-Schwerfällige“ … hahahaha, LOVE IT!!!!
-
Ich begrüsse es, wenn die Benutzer dieses überflüssigen Call-Center-Angebots die von ihnen verursachten Kosten selber bezahlen.
Der Artikel insinuiert, dass betagte Bankkunden generell keine digitale Kompetenz hätten. Da kenne ich aber genügend Gegenbeispiele, z.B. mein 92-jähriger Schwiegervater, der alle Bankgeschäfte inkl. Handelsaufträge mit dem SmartPhone macht. Bitte nicht von sich auf andere schliessen.
Zudem behauptet Huber noch andeutungsweise, dass Auskünfte per Telefon sicherer seien als über Online-Kanäle. Meine Wahrnehmung ist aber, dass es viel mehr Scams per Telefon gibt als über E- und Mobile-Banking. Wäre doch schön, wenn der Journalist hierzu einige Fakten recherchieren würde.
-
Es gibt auch 92-Jährige, die Marathon laufen. Man sollte nicht vom Einzelnen aufs Ganze schliessen.
-
@Grumpy: Und noch schöner wäre wenn Sie ein wenig Toleranz gegenüber den alten Leuten zeigen würden. Wenn z.B. ein Fehler gemacht wird,so sind die Banken ja nie schuld….Was soll es denn, die Alten dazu zwingen sich digital zu informieren wenn sie – wie viele es sind – nicht einmal einen Computer haben? Auch Sie werden mal alt und haben dann mit den zhukünftigen INFO-Möglichkeiten keine Lust mehr usw….
Was die AKB als Staatsbank verlangt, ist einfach beschämend. -
Genau so ist es, Verursacherprinzip
-
Mein 98-jähriger Stiefonkel rennt jeden Tag 10 Kilometer von Hinter Chlapfalp zum Gügi hoch und wieder runter, dabei ruft er immer wieder mal die Bank an, die 5.- Gebühr sind ihm dabei schnurzpieps egal, man lebt ja nur einmal. 😉
-
Ich habe meiner Mutter (76) ein neues DAB-Radio eingerichtet. Sie kommt damit wunderbar zurecht, obwohl sie sich mit der Technik nicht auskennt. Genauso ist es mit Apps und dem Smartphone: Die Bedienung ist oft intuitiv, aber die Einrichtung erfordert mehr Wissen und gute Motorik.
-
@Grumpy: Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit und dass Sie ihr Leben stets so unabhängig wie möglich gestalten können – und sich später dann mal über die Unterstützung freuen, die Sie brauchen.
-
-
Die Gebührenklaue der AKB wird immer grösser – ist mir auch schon aufgefallen. Dennoch ist sie immer noch günstiger als andere. Welche Alternativen haben wir?
-
Das stimmt so nicht. Die AKB hat doch die Kontogebühren und die Kartengebühren abgeschafft. Das wirkt für alle Kunden und legitimiert die Gebühr für Aufwände von leicht umgehbaren DL.
-
-
Das Call Center, sowie die 5.00 Stutz sind eine Frechheit! Man sollte vermehrt Ausland Banken ,mit Sitz in der Schweiz, berücksichtigen.
-
verstehe das problem nicht
Ich begrüsse es, wenn die Benutzer dieses überflüssigen Call-Center-Angebots die von ihnen verursachten Kosten selber bezahlen. Der Artikel insinuiert, dass…
Das Call Center, sowie die 5.00 Stutz sind eine Frechheit! Man sollte vermehrt Ausland Banken ,mit Sitz in der Schweiz,…
verstehe das problem nicht