Schon wieder muss die FDP Schweiz sich einen neuen Präsidenten suchen. Der Aargauer Ständerat Thierry Burkart hat nur zweieinhalb Jahre nach seiner Wahl das späteste Rücktrittsdatum bereits bekanntgegeben.
Damit ist der bekannteste Herrenreiter der Schweiz zu einer „Lame duck“ geworden; genau das, was die FDP auf keinen Fall brauchen kann.
Es ist kein Rätsel, was den Schweizer mit italienischer Mutter zu dieser Ankündigung veranlasst hat.
Er will, wenn nicht die Nachfolge von Ignazio Cassis, Aussenminister, dann die von Karin Keller-Sutter, Finanzministerin, antreten.
Sein Karriereplan ist überzeugend. Spätestens 2027 will er für die Wahl in den Bundesrat zur Verfügung stehen.
Zuvor will er seine Position im Ständerat ausbauen, um als Top-Nachfolge-Kandidat des Freisinns als Erster die Hürde in den Bundesrat zu nehmen.
Für die FDP Schweiz ist dies eine weitere Tragödie.
Es ist lange her, dass die einst erfolgreichste bürgerliche Partei der Schweiz einen Präsidenten hatte, auf den dauerhaft Verlass war. Diese kamen und gingen, während die liberale Partei immer mehr an Profil verlor.
Thierry Burkart ist mit dem Umbau seiner Partei unzufrieden. Das ist keine Überraschung, hat er doch mehrfach in seinem Vorstand auf schwache und falsche Kandidaten gesetzt, die bald wieder ausscheiden mussten.
Als er Jonas Projer, das wenig erfolgreiche Medien-Multitalent, zum Generalsekretär der FDP Schweiz machte, griffen sich gestandene Politiker an den Kopf.
Von Projer wissen wir heute, dass er nette Titelzeilen, aber keine Schlagzeilen und schon gar keine starke Parteiorganisation zu schaffen weiss.
Burkarts Einfluss bei den kantonalen Parteien war demzufolge minimal, nicht nennenswert, sodass er sich fragen musste, ob er die Partei überhaupt führen konnte.
Er konnte es nicht.
Burkart war ein fleissiger Pragmatiker, immer zu Verhandlungen bereit, aber nicht einer, der die anderen hinter sich versammeln konnte.
Sorry, aber ich hatte, wie viele andere auch, mehr von ihm erwartet.
Kein Wunder, dass er den Absprung suchte.
Dazu kommt, dass die Mitte-Partei ihm im Nacken sitzt. Dort hat Präsident Gerhard Pfister nach elf Jahren auch das Handtuch geworfen.
Dies mit dem Ziel, Viola Amherd im Bundesrat abzulösen, die bekanntlich gegen seinen Willen dorthin von links gewählt wurde.
Die Mitte hat eine Fülle starker Kandidaten, darunter vor allem den Fraktionspräsidenten Philipp Bregy aus dem Wallis.
Diesem handfesten Realpolitiker entgegenzutreten, erfordert einiges an Erfahrung und Können. Dazu ein Partei-Marketing, das bisher zu den besten in der Schweiz gehört.
Bei der FDP ist das Feld dünner gesät.
Der erst 30-jährige Zürcher Nationalrat Andri Silberschmidt ist aufgefallen durch eine Blitzkarriere, wobei er FDP-Schwergewichte wie Hans-Ulrich Bigler leichtfüssig übersprang.
Beruflich betreibt er zehn asiatische Küchen in der Schweiz, Poké Bowls genannt, von denen bisher nichts Nachteiliges bekannt ist.
Als VR-Sekretär der Transportfirma Planzer und VR der bekannten Jucker-Farm hat er direkten Einblick in das Leben von KMUs, die er vor allem fördern möchte.
Der Geist des grossen Kapitals ist der FDP schon lange abhanden gekommen. War sie früher die Partei der Zürcher Bahnhofstrasse und der grossen Schweizer Konzerne, so muss sie heute auch dort der SVP zu oft den Vortritt lassen.
Burkart ist eine Annäherung an die SVP Schweiz gelungen, dies wohl sein grösster politischer Erfolg, aber nicht alle in der Partei waren damit zufrieden.
So bleibt auch weiterhin offen, wie die beiden grossen bürgerlichen Parteien, SVP und FDP, dem Druck der Linksgrünen standhalten wollen.
Die SVP kann die grossen Probleme des Landes, die Zusammenarbeit mit der EU, die Aufrüstung der Schweizer Armee, die Abwehr von Migranten, den Abbau der Staatsbürokratie, die Reduktion der Gesundheitsindustrie, aus eigener Kraft nicht wirklich lösen.
Christoph Blocher ist freiwillig ins zweite Glied zurückgetreten, wenn er auch aufgrund seiner finanziellen Möglichkeiten ein ernstzunehmender Faktor bleibt.
Parteipräsident Marcel Dettling mag ein netter Mensch sein, aber ob er die Partei demnächst bei nationalen Wahlen über die 30 Prozent-Grenze bringt, muss er erst beweisen.
Mit Henrique Schneider hat die SVP einen brillanten neuen Generalsekretär engagiert, der mit Unterstützung des Vorstands die Fäden richtig ziehen kann.
So kommt Thierry Burkarts Rücktritt genau zur falschen Zeit. Brechen die Freisinnigen bei den nächsten Wahlen wieder ein, wird der Aargauer keine geringe Schuld daran haben.
Dann ist auch diese letzte liberale Bastion Europas gefallen.
Die linksroten Fraktionen haben allen Grund, sich zu freuen, denn die bürgerlichen Parteien sind zunehmend instabil. Das ist keine gute Nachricht für den Schweizer Steuerzahler.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die FDP hat kein Anrecht auf 2 Sitze im BR. Die Kandidatur für einen Abgang ebendort erübrigt sich also…
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Michelle Obama nimmt nicht an Trumps Amtseinführung teil, Sie bricht damit mit der Tradition, dass ehemalige First Ladies anwesend sind. Uiuiui, hoffentlich wird Trumpi dieser grosse Ausfall und Verlust dieser Dame verkraften können.😅 😂 🤣
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Aha, ist Burkarts Hobby nicht Dressurreiten, passt doch. Und könnte es sein, wenn man zu fest im Sattel sitzt und nur noch mit dieser privilegierten Gilde abhängt, dass man sich von der durchschnittlichen Lebensrealität entfernen könnte. Wie heisst es so schön, hoch zu Ross hoch der Fall. Aber schlechter als mit Cassis kann es definitiv nicht mehr werden, somit eine sehr gute Nachricht…🤣
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Sowas von egal, den meisten Politikern kann man sowieso nicht mehr über den Weg trauen, denn ihr Job ist Geschwätz zu produzieren und kassieren. Und das Märchen, dass die FDP sich noch intensiver für den Mittelstand und die KMU einsetzen will könnte glatt von den Gebr. Grimm stammen. Ehrlicher wäre, die FDP wird sich noch intensiver für die grossen Konzerne und obersten 10% inkl. für die UBS einsetzen, verarschen kann ich mich auch selber!
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Die FDP war mal gross aber das war in den 70ern und 80ern Jahre.
Heute haben wir mit Thierry einen Juristen und woke Regenbogen-Tänzler wie Hanspeter Portmann, der mehr im Flugzeug sitzt, als er arbeitet oder den Oberversager Beat Walti, über den seine Kollegen in der Rechtsanwaltskanzlei alle lachen, weil er es einfach nicht kann.
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Wir dürfen dabei auch den lieben Kurt Fluri aus SO nicht vergessen…
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Burkart hat während Corona seinen Liberalismusgehalt offenbart: null.
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Thierry Burkart steigt vom FDP-Ross, dieser droht Einbruch. Naja, schlechter als mit Cassis kann es definitiv nicht mehr kommen!
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Schuld sind eher Politiker wie Noser, KKS, Cassis, CWS, Greta Pössi, you name it.
Das eigentliche Gesicht als Totengräber der Schweiz ist für mich noch immer Kurt Fluri, der MEI-Versenker! Herr Burkart hat einfach die falschen Leute in seiner Partei oder er ist in der falschen Partei, es passt nicht mehr zusammen. Bei denen sind Taten und Worte auf zwei völlig anderen Flugbahnen am kreisen. Und seit dem Klimaschwenk „wir jetzt auch“ unter Greta Pössi ist die FDP vollends unten durch bei mir. Versinnbildlicht durch Gletscher-Noser, der mit dem Glättli tanzt. Woker geht es nicht.
Ein BR Burkart, das würde ich ihm aber gönnen. Ein Sitz FDP genügt, drei SVP!!!
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Der Niedergang der FDP ist das Resultat einer Machtverschiebung innerhalb der Partei nach links. Es fehlt der FDP an klar bürgerlicher Ausrichtung und an einer starken Anlehnung an die SVP. Die Linke geht geeint Richtung Sozialismus, Woke- und Genderwahn und höhere Verschuldung des Staates- die Bürgerlichen sind zerstritten und die FDP erklärt in der ARENA die SVP sogar noch als Gegner. Ein Wahnsinn, wie die CH Richtung EU-Unterwerfung marschiert und all die konservativen, erfolgreichen Positionen mit Genuss über Bord wirft und viele Bürger diesem Treiben tatenlos und desinteressiert zuschauen.
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@Schlechte Laune
Die Schweizer werden ein WUCHTIGES NEIN zum Rahmenvertrag 2.0 abgeben!
Und Wi(r)! sind keineswegs ALLEINE. Kühlen Kopf bewahren und sich nicht auseinander dividieren lassen. Rumänien (jedem EU-Bürger sollte jetzt klar sein das man Wahlen aus der Ferne annulieren und Neue anordnen kann, so lange bis es passt), Ungarn, Slowakei, Kroatien, Österreich sind Länder wo inzwischen diese EU-Austrittspläne offen, frei und ungehindert diskutiert werden (Medien Schweigen)
Ein DEXIT würde Zeit und Ressourcen sparen, da die EU unmittelbar auch wirtschaftlich Geschichte wäre (politisch ist sie es schon).
Interessant: Es wird spekuliert Meloni’s sei bei Trump gewesen, um auszuloten was Italien von den USA zu erwarten hätte bei einem EU.
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Lieber Herr Stöhlker
„Dann ist auch diese letzte liberale Bastion Europas gefallen.“
Und was dann?
Was wir heute erleben, ist der verzweifelte Versuch der Machteliten, die Kontrolle über die Narrative zurück zu gewinnen. Stichwort: 10 Millionen Schweiz, Rahmenabkommen 2.0, 90 Milliarden plus 2024 für PK’s, Altersarmut, Kopfprämie-KK (Steuer die beliebig erhöht werden kann), Vernichtung des Lebensraums, Entfremdung usw. usf. Die Menschen haben eine Intuition dafür und die sagt: Da stimmt vieles nicht.
Das Problem ist, dass die Versprechen der sog. liberalen „Demokratie“ und des Finanz-Kapitalismus von den Machteliten nicht mehr eingelöst werden können. Wer es in diesen Zeiten wagt, vom diktierten Konsens abzuweichen, wird es schwer haben. Es spielt dann für den grossen Teil der Bevölkerung keine Rolle mehr, ob er in einer Demokratie oder einer Autokratie lebt. Das spüren insbesondere die sog. „Bürgerlichen“ und ab jetzt heisst es: „Rette sich wer kann“!
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Jonas Projer hat bei Ringier seinen Job verloren und was machen arbeitslose Journalisten von, auch ehem. Staatsmedien, sie flüchten in die Politik.
Seitdem hat niemand mehr etwas von Projer gehört. Sein nächster Schritt wird der Nationalrat sein, damit er ein geregeltes Einkommen hat, mind. für 4 Jahre, bis die Menschen merken, er kann gar nichts ausser Staatsjourni sein.
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Die FDP schürt den Glauben an ein unendliches Wachstum. Alle ihrer Entscheide zielen darauf ab Milliardäre noch reicher zu machen und die Abzocke zu fördern.
Es ist gut dass Burkart nun weg ist. Ich hoffe sehr, dass seine Bundesratspläne den Bach ab gehen. Schon die jetzigen Bundesräte sind kaum zu ertragen. Es ist an der Zeit dort die Anzahl Bundesräte auf 1 oder gar auf 0 herunterzustreichen.
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…die FDP ist eine Linkspartei.
Weil es von denen schon genug hat, ist sie überflüssig.-
Rechts von Ihnen gibt es offenbar nur noch die Wand.
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@andri von der FDP
Von der Mitte aus bis ganz nach rechts ist nichts für konservative Wähler ausser der SVP. Wir haben de facto noch zwei Parteien, die SVP und die anderen (grünwokefdp).
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Mit Juristen auf der Kommandobrücke ist der Untergang des Schiffes garantiert. Letztes Beispiel: die CS.
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Thierra Burkart ist ein hervorragender, brillanter Parteipräsident. Wenn ich ihn mit Dettling vergleiche – heieiei. Dettling bringt immer die gleichen Plattitüden und ist besser als Parkplatzanweiser bei der Hoch Ybrig Bahn versorgt. Eine Schande für die SVP.
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SVP??????
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Das Problem von Mitte und FDP ist, dass es nur durch alte Seilschaften geht und so die Zukunft verspielt wird. Die FDP ist zudem zu einer Windfahnen-Partei geworden, ohne klares Profil und konsequenten Verfolgens von liberalen Zielen. Es muss jemand her, der das Profil hat, die Partei im Sinne der Wirtschaft und des Standorts Schweiz zu fördern und weniger Narzissmus und Eigeninteressen à la Farner und anderen Alteingesessenen.
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Lieber Herr Stöhlker
„Dann ist auch diese letzte liberale Bastion Europas gefallen.“
Und was dann?
Was wir heute erleben, ist der verzweifelte Versuch der Machteliten, die Kontrolle über die Narrative zurück zu gewinnen. Stichwort: 10 Millionen Schweiz, Rahmenabkommen 2.0, 90 Milliarden plus 2024 für PK’s, Altersarmut, Kopfprämie-KK (Steuer die beliebig erhöht werden kann), Vernichtung des Lebensraums, Entfremdung usw. usf. Die Menschen haben eine Intuition dafür und die sagt: Da stimmt vieles nicht.
Das Problem ist, dass die Versprechen der sog. liberalen „Demokratie“ und des Finanz-Kapitalismus von den Machteliten nicht mehr eingelöst werden können. Wer es in diesen Zeiten wagt, vom diktierten Konsens abzuweichen, wird es schwer haben. Es spielt dann für den grossen Teil der Bevölkerung keine Rolle mehr, ob er in einer Demokratie oder einer Autokratie lebt. Das spüren insbesondere die sog. „Bürgerlichen“ und ab jetzt heisst es: „Rette sich wer kann“!
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Ueli Bremi lebt leider nicht mehr.
Die jüngere Politgeneration wird immer schlechter. Schon mal gemerkt?
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Kann man denn als FDP noch tiefer einbrechen?
OK, vom Trottoirrand kanns noch runter auf die Strasse gehen.
So gesehen ist das schon möglich.
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Wäre schön – wenn auch Klaus Stöhlker vom hohen Ross steigen würde!
Klaus ist eher eine Bürde als eine Würde für IP. Immerhin bietet man dem KJS noch eine Plattform – einfach nur peinlich -
….und von der Strasse in den Gulli und Abfluss.
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Das Problem von Mitte und FDP ist, dass es nur durch alte Seilschaften geht und so die Zukunft verspielt wird.…
Kann man denn als FDP noch tiefer einbrechen? OK, vom Trottoirrand kanns noch runter auf die Strasse gehen. So gesehen…
...die FDP ist eine Linkspartei. Weil es von denen schon genug hat, ist sie überflüssig.