„Game Over – Der Fall der Credit Suisse“ aus der Feder von SonntagsZeitung-Chef Arthur Rutishauser und Filmemacher Simon Helbling offenbart eine heillos überforderte CS-Toptruppe.
Am Ende sassen die Hochbezahlten im CS-Seminarhaus „Bocken“ in Horgen und blickten sich entgeistert an – CEO Ulrich Körner war zuvor davongestürmt, eine dienstjunge Managerin zeigte sinnlose Powerpoints.
Projekt „Kilimandscharo“ sollte die Rettung bringen.

Es war der Untergang – und keiner der vermeintlichen Masters of the Banking Universe hatte einen Plan. Das letzte Aufgebot unter Private Banking-Chef Francesco De Ferrari organisierte einen Last Call.
„Iqbal, we need help“. Laut SonntagZeitung reagierte der zuvor zur UBS übergelaufene Hoffnungsträger „kühl“. „Wir wollen euch nicht“, habe Khan seinen Ex-Kollegen gesagt.
Das Spiel war aus, die CS im freien Fall. Am 19. März 2023 schnappte sie sich die UBS zum Ausverkaufspreis.
Nächsten Mittwoch, auf den Tag genau 2 Jahre später, bringen Rutishauser und Helbling ihr Werk vors Publikum. Zunächst als „Weltpremiere“ für Promis und Medien, ab dem 27. März dann für alle in den Kinos.
Rutishausers Buch als Basis des Films erschien unter dem gleichen Titel bereits gestern im Helvetia Verlag.

Zum zweiten Jahrestag erlebt das historische Ereignis somit einen weiteren Höhepunkt. Die CS hätte nicht verschwinden müssen, lautet Rutishausers Fazit.
Im Mai 2022, als der Paradeplatz-Tanker durch Greensill, Archegos, Mosambik, Iwanischwili, Spy-Gate, Bulgarien-Mafia, US-Verfehlungen und vieles mehr schon leck geschlagen war, kam Bob.
Diamond. Der einstige Chef der englischen Barclays Bank.
Der erfahrene Amerikaner, der einst bei der CS-Investmentbank First Boston aufgestiegen war, machte CS-Präsident Axel Lehmann ein Angebot.
Dieses wirkt im Rückblick beinahe fantastisch – so gut war es. Diamond bot nämlich wenige Monate vor dem Crash 5 Milliarden US-Dollar für die CS-Investmentbank.
Er hätte den Schweizern ihr ewiges Sorgenkind nicht nur abgenommen, sondern dafür auch noch eine Stange Geld bezahlt.
„Die CS wäre danach noch mit 25 Prozent beteiligt gewesen, und wir hätten für die CS-Kunden die nötigen Finanzprodukte hergestellt“, sagt Diamond im Gespräch mit Rutishauser.
Er und seine Co-Investoren – zur Hauptsache Staatsfonds – seien zum Schluss gekommen, dass die „Skandale“ vor allem „in der Investmentbank passiert“ seien.
Diese seien demnach die „Ursache der Probleme“ gewesen. „Unser Vorschlag war also, die gesamte Investmentbank aus der Credit Suisse herauszulösen.“

Axel Lehmann habe ihm aufmerksam zugehört und viele Fragen gestellt, meint Diamond im Interview.
Danach habe er zunächst nichts mehr vom Helvetier vernommen. „Es dauerte ein paar Wochen, bis er sich wieder bei mir meldete“, sagt Diamond.
„Ich weiss, dass er meine Präsentation mit einigen Vorstandsmitgliedern geteilt hat, weil einige von ihnen mir sagten, sie hätten eine Kopie.“
„Es gab dann noch ein Treffen im Sommer und eines im September. Schlussendlich war die Antwort Nein, mit der Begründung, die CS sei mit anderen Plänen schon zu weit fortgeschritten.“
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Ständig machen Unternehmen dicht, gehen pleite, werden restrukturiert, verlagert, oder auch in zunehmendem Masse subventioniert. So what?
Alles eine Folge eines suizidalen Wettbewerbs, der auf der irren Annahme beruht, man müsse nur genug Geld in`s System pumpen, um die eierlegende Wollmilchsau weiter melken zu können.
Sollten sogar Negativzinsen nichts mehr ausrichten können, greift man zum letzten Mittel der Reichen: Krieg und Leichen. Oder man rüstet vorsorglich einfach mal auf.
Es sind genau diese Vorgänge, welche dazu führen, dass der Preis des billigen Geldes höher und höher werden wird. Ob dies höhere Zinsen sein werden, oder Kaufkraftschwund, oder beides zusammen, zeichnet sich bereits am Horizont ab.
-
Gibt es das Tres Kilos nicht mehr? Oje, bin über den falschen Artikel gestolpert.
-
-
Dieselbe Kultur findet nun in der UBS statt. Durch die überhöhten Ränge der CS-Manager (höher als old-UBSler) wird nun die UBS von innen ausgehöhlt.
Ich behaupte mal: in 5 Jahren ist UBS Geschichte. 1:1 analog CS.-
Nicht, wenn die Eigenmittel stimmen.
-
-
Systemrelevante Grossbanken haben ja in jedem neutralen, gesunden Staat ein paar „wirkende“ Aufsichtsorgane (Bsp.Revision/Finanzaufsicht/Politik/etc). Wenn diese offensichtlich alle versagt haben und jeder 33% Schuld hat, ist de facto niemand „Hauptverantwortlich“. Aber Fact ist, dass all unsere höchstbezahlten „KontrollOrgane“ – selbst zusammen (!) 0 funktionieren haben. full point.
-
Weil: Hühner verfügen über ein gewisses Mass an Selbstkontrolle. Forscher wiesen beispielsweise nach, dass Hühner für besseres Futter den Schnabel halten und nicht gleich gierig losfuttern, also.🤣 Einem Huhn ist auch sein Rang in der Hackordnung bewusst, also!!! Beide Merkmale weisen auf einen gewissen Grad von Bewusstsein über das eigene Sein hin. Fazit: Hühner zeigen Empathie, legen Eier und am Schluss landen sie noch auf dem Teller, da könnte Ursli noch was lernen!
-
Irgendwie traurig, Ihre Geschichte.
-
Traurig aber wahr!!!
-
It’s funny, cause it’s true.
-
-
Erinnere mich noch gut an die Swissair man hätte vor dem Crash Filetstücke wie Gate Gourmet, Swissport oder SR Technics für Milliarden verkaufen und die SR Group rekapitalisieren können aber parallel die diversen Schrott Airlines für für einen symbolischen Franken abstossen müssen.
Schlussendlich hat man das nicht gewollt und diese Firmen fanden dann im Konkurs nur noch zum Preis von Gehacktem einen Käufer.
Ganz zu schweigen von den 4 Mrd. die der Bund in die neue Swiss unter André Dose gesteckt hat und dann halb gratis an die Lufthansa verkauft werden musste.
Die Swissair die einstige fliegende Bank
Die Gesichte wiederholt sich immer. Wenn zu viel HSG und Mc Kinsey am Werk sind dann ist das Chaos vorprogrammiert -
-
Hier in Westeuropa kann man Chaos wenigstens programmieren, während bei solchen, denen es nicht im Morgenrot dämmert, politisch Chaos pur herrscht. Dann kommen sie dann ins Zweistromland (= wo Milch und Honig fliesst), statt Ihrem Staat zu helfen. Inkompetenzursachenzuwanderungszwang.
-
@Reality shows
Haben sie keine Hobby?
-
Ich beantworte zum Beispiel Fragen jeglicher Art und übersetze solche auch.
-
-
Das ist doch alles „History“ – einfach vergessen als immer mehr wenn und aber usw.
Jetzt kritisieren ist ja sehr einfach..-
So lange sie nicht zur Rechenschaft gezogen werden, darf man schon ein bisschen kritisieren, also bitte! Jetzt alles unter den Teppich kehren, ist ja sehr einfach und beweist nur unsere Unbeholfenheit und Bequemheit gegen solche Ausuferung anzukämpfen. An Lächerlichkeit nicht zu überbieten!
-
-
Wenn das Kundenvertrauen weg ist und ein Banken Run einsetzt ist auch der beste CEO und jede Bank machtlos auch der schöne Sergio. Banken Bilanzen sind per se illiquid und wenn dann noch Geschichten wie Greensill und Archegos dazu kommen dann ist schnell Aus die Maus.
Das einzig positive oder eher das perverse ist, der CEO und das Executive Board sind trotz allem finanziell saniert.
-
Das sind die Leute, die man so gut bezahlen musste, damit sie nicht woanders hingehen. Jeder FH- Abgänger hätte es besser und für einen normalen Lohn gemacht.
-
Axel Lehmann und Ulrich Körner wurden zuvor bei der Vergabe vom VRP und CEO immer übergangen. Warum wohl?
-
Inkompetent.
-
-
Die Banquiers können kein Krisenmanagement. Seit 50 Jahren. Immer wird nach dem Staat gerufen. Das muss ein Ende haben.
-
Und Sie sind?
-
-
Bob Diamond, der Wohltäter. Genau. Der weisse Ritter der kommt um der CS alle Probleme für 5Mrd abzukaufen. Jeder Bank-Stift merkt nach 2-3 Überlegungen, dass dies absoluter Bullshit sein muss.
-
Und so kam es zu einer fatalen Fehlentscheidung.
-
-
Ich schaue mir immer die Bettler in Zürich genau an. Aber ich habe noch kein ehemaligen CS Boss beim bettlen gesehen.
-
…beim betteln gesehen!
-
Beim Betteln?
-
-
„Die Mutlosigkeit ist nur eine Verzweiflung der beleidigten Eigenliebe“.
François Fénelon (1651-1715) -
Ich glaube nicht, dass die CS ein Hühnerhaufen war. Hühner machen nur Häufchen. Es muss ein Dinohaufen gewesen sein.
-
Und warum haben sich die 7 Kläuse in Bern, abermals, für eine andere Lösung entschieden?
-
Es kamm wie es kommen musste (CS).
Und es kommt noch wie es kommen muss (UBS).
-
Keine strafrechtlichen Klagen, keine verantwortlichkeitsklage gegen die aktienrechtliche Revisionsstelle, ein bescheidener PUK-Bericht usw. passt doch zur Schweiz.
Erinnere mich zB. An den Enron-Konkurs USA und da wurden Manager mit bis zu 16 Jahren Gefängnis bestraft!-
Vergessen zu erwähnen: Arthur Anderson , Revisionsgesellschaft ging am Enron-Skandal bankrott!
-
-
Wann endlich wird die Rolle von Fr. Janet Yellen und ihrer Hinterleute in dem CS Endspiel untersucht ?
Was hat Fr. Yellen den Schweizern gesagt, welche Argumente hat sie vorgebracht ? Welche Drohungen und Gegenmassnahme angekündigt, sollten die Schweizer den Amerikanern nicht gehorchen ?
Wieso wurden die CS Papierli nicht abgeschrieben ? So wie sich es für ein zahlungsunfähige Firma gehört. Wann wird die Rolle der BIS aus Basel im Endspiel untersucht ? Wann wird endlich ein price-to-book für die von der UBS übernommene CS Papiere veröffentlicht ?
Und wieso sind das die Fragen die bis jetzt keiner stellt ?
-
@grb: Wann endlich wird die Rolle von Bundesrat Ueli Maurer untersucht. Er hat der FINMA Entscheidungen vorweggenommen, indem er die Anweisung gab, „die CS jetzt mal in Ruhe zu lassen“ (sig.). Das ist der wahre Skandal.
-
-
Axel Lehmann und der Papierli Schweizer Ueli Körner waren die perfekten
Leute für den entgültigen CS-Untergang. -
Der Untergang der CS begann als der McKinsey-Mann Lukas Mühlemann zum ersten mal das Hauptgebäude am Paradeplatz betrat!
-
Es geht hier um die UBS. Die CS gibt es darum nicht mehr.
-
Reality shows, lesen Sie den Artikel noch einmal in Ruhe und wachem Verstand und ziehen Sie endlich lange Hosen an und schreiben Kommentare mit Namen und nicht mit einem Anonym!
-
Sonst raucht der Kopf, nehme ich an.
-
Bingo!
-
-
Folgerichtig wurde Lukas Gähwiler sein Nachfolger, der die Klippe umschiffen konnte. Seit 2010.
-
… und damit auch entsprechend top bezahlt zierten und zieren VR, GL, „risikofähige“ Private- und Investmentbanker. Deren Image/Standing wird durch einige wenige CH Medien mit absurden Kult-Qualifikationen aus dem amerikanischen Sprachgebrauch auch heute noch hoch gejubelt.
-
Auch Oswald Grübel der heute den „Elder Statesman“ unter den Bankern markiert hat diesen Unsinn immer wieder behauptet, „nur mit den besten Löhnen und hohen Boni“ kriegen wir die Besten.
-
-
Ich mag’s nicht mehr hören bzw lesen.
En schöne nö.-
Sie werden es bald erleben!
SUPRIME 2.0 CORONA 2.0 DIESESMAL UM EINIGES … 💥
-
Der Untergang der CS begann als der McKinsey-Mann Lukas Mühlemann zum ersten mal das Hauptgebäude am Paradeplatz betrat!
Axel Lehmann und der Papierli Schweizer Ueli Körner waren die perfekten Leute für den entgültigen CS-Untergang.
Keine strafrechtlichen Klagen, keine verantwortlichkeitsklage gegen die aktienrechtliche Revisionsstelle, ein bescheidener PUK-Bericht usw. passt doch zur Schweiz. Erinnere mich zB.…