Die Schweiz, das Land der Pünktlichkeit, Präzision und Paragrafen, reguliert jetzt sogar den berühmtesten Strom des Alten Kontinents.
Nicht mit Schleusen, sondern mit Stempeln und Stoppzeichen.
Seit kurzem dürfen Crewmitglieder aus Drittstaaten (nicht EU/EFTA) nur noch anlegen, wenn sie ein Visum für die Eidgenossenschaft vorweisen können.

In Schweizer Verwaltungssprache tönt das so: „Die landseitige Verfügbarkeit ausländischer Arbeitskräfte unterliegt den geltenden Einreisebestimmungen.“
Der harmlos klingende Verwaltungsakt entpuppt sich als veritabler Schlag gegen die Rhein-Schifffahrt, den Basler Tourismus und die europäische Flusskreuzfahrtbranche.
Denn die Kreuzfahrtschiffe fahren Basel nicht mehr an.
Warum? Flusskreuzfahrten funktionieren nur, wenn die Schiffe reibungslos durch halb Europa tuckern dürfen.
In der Schweiz ist das mit dem neuen Regime nicht mehr möglich. Ein Novum.
Seit 1868 garantiert die Mannheimer Akte die freie Fahrt auf dem Rhein. Sie stammt aus einer Zeit, als Kaiser Wilhelm regierte.
Der Monarch bewies mehr Weitsicht als so mancher Amtsstuben-Stratege von heute in der Berner Hauptstadt.
Die Mannheimer Akte wurde nie gekündigt. Sie wird einfach langsam stranguliert, mit dem feinen Griff der Schweizer Verwaltung.
Die helvetische Visumpolitik trifft hier nicht Illegale, sondern Berufstätige, die mit legalen Arbeitsverträgen auf einem Schiff unterwegs sind.
Dass diese beim kurzen Landgang nicht gleich einen Asylantrag stellen, dürfte klar sein.
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) beruft sich aber auf geltendes Recht: Drittstaaten-Angehörige benötigen für die Einreise in die Schweiz ein gültiges Visum.
Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) setzt die Anweisung konsequent um. Sie gilt selbst für langjährig beschäftigte Crew-Mitglieder mit Uniformen und Verträgen.
Die traditionsreiche Rhein-Schifffahrt verwandelt sich in einen Wanderzirkus mit Sackgasse. Die Schiffe kehren vorzeitig um und lassen Basel links liegen.
Der lokale Tourismus darf den Verlust an Einnahmen der ausbleibenden Matrosen und Offiziere still ins Hochwasser schütten.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der lokale (Basler) Tourismus hat gar nichts von der Schifffahrt. Ausnahme
VITRA Museum Weil am Rhein.
Die Passagiere werden eingeladen in Busse nach Engelberg/Titlis,
Luzern Bucherer, Stans Stanserhorn und natürlich Interlaken Jungfrau.Basel-Stadt zum vergessen, zu teuer, keine öffentlichen ab Anlegestelle,
Taxi viel zu teuer hin und zurück zum Schiff. -
Sollte das auch auf die Güterschifffahrt zutreffen, so ist angestrebte trimodale Terminal „Gateway Basel Nord“ obsolet.
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Kreuzfahrtschiffe auf dem Rhein, warum sollen die Mitarbeiter aus fernen Ländern, die soweit weg sind, daß sie außerhalb EU/EFTA-Raum liegen, haben?
Ergibt irgendwie keinen Sinn?
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Gegenwärtig wird in Huningue , das ist Visavis von Basel !!! Die Dockanlage ausgebaut , jetzt haben drei Flussschiffe Platz , später sollen dann deren acht oder neun Platz haben , der Parkplatz für Reisecars ist komplett neu erstellt vier Fahrzeuge haben gegenwärtig Platz , auch dort wird noch einmal der Platz grösser gemacht für dann 8 Fahrzeuge zu stellen .Die Strecke Baslergrenze/Huningue ist nicht 5km lang . Ob die Eigner der Flussschiffe den Heimathafen von Basel auf Huningue ändern werden ist wohl im Bereich des Möglichen.Ab vorletzter Woche fahren wir Gäste ab Huningue in die Schweiz zu Ihren Einsteigeorten in Zürich , Bern , Wil oder Luzern. Ich bin gespannt was da noch kommtaus Bundesbern !?!?
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Das Problem löst sich in Bälde von allein. Mit den Bilateralen III schaffen wir die letzte Autonomität der Schweiz ab und übernehmen obligatorisch die Brüsseler Gesetze. Dann müssen wir uns um solche peanuts nicht mehr selber kümmern. Dann wird uns nämlich für alles und jedes klipp und klar gesagt, was wir zu tun und zu lassen haben, ohne Interpretations-Spielraum. Ich freu mich schon so auf diesen erlösenden Moment.
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Nur hoffe ich, dass die Kolonisierung nie kommt!
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Es gibt zu viele Angestellte beim Bund, Kanton und Gemeinden.
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Ja unsere Politiker, sprich Bürokratie im Bundeshaus scheinen nicht zu wissen, dass der Rhein ein internationales Gewässer ist und Basel dazugehört.
Mit solchen Maßnahmen wird die Schweiz immer mehr von der internationalen Schifffahrt abgewürgt, vielen Dank für solchen Unsinn. -
Die Schweiz ist doch schon längst eine Beamten Diktatur😏
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Grenzen !? Machen Sinn !
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Ausser Du hast Russland als Nachbar – der pfeift drauf.
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Der über griffige Staat muss ja die Steuereinnahmen irgendwie loswerden, der er den ehrlich arbeiteten Bürgern immer mehr aus den Taschen zieht.
Sei es nur mit einem völlig aufgeblasenen Beamtenapparat. -
1868 war Wilhelm noch König von Preussen. Deutscher Kaiser wurde er 1871.
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Ja, mit dem BAZGUSAA (Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit und Schikanen aller Art, früher EZVUSAA) ist nicht zu spassen. Es ist dem KFD (Karin’s Finanzdepartement) unterstellt.
Das sind auch die Sauerkrauthirnis, welche die 150-Franken-Grenze durchgeboxt haben und gleichzeitig in der Hochsaison ausländisches Gemüse und Früchte mit Zöllen von über 100% belegen, damit inländische Wucherware gekauft werden kann. Die Vorsteherin dieses Fantasiedepartements wurde kürzlich bei Trump vorstellig weil ihr die viel moderateren US-Zölle nicht in den Kram passten.
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Welche Einnahmen durch ein paar Leute, die a) im Schiff übernachten, b) im Schiff essen etc.? Nach all den positiven Meldungen – ist es für Euch Zürcher einfach nur wichtig, wieder mal ein Haar in der Suppe zu suchen. Nein. Basel wird deswegen nicht untergehen. LOL. Aber ja: die Situation ist trotzdem unwürdig.
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Es sind nicht die Leute die mit dem Schifffahren es geht um die Besatzung …. lesen ist eine Kunst die nicht jeder kann 🤢🤢🤢🤢
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Wie verhält sich das mit den Rheinfrachtschiffen, da hat es bestimmt auch Matrosen aus Drittstaaten dabei. Die ganzen LKW Fahrer aus diesen Staaten brauchen die auch ein Visum? Aber Migranten ohne Papiere werden weiterhin eingeschläust.
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Ruedi, was hat das eine mit dem anderen zu tun?
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Herrgott nochmal, warum einfach, wenn es kompliziert auch geht?
Wenn der „Problem-Ansatz“ ist, dass Nicht-EU/EFTA Personen die Grenze überschreiten – egal ob im professionellen ode privaten Kontext – dann gilt das auch für Bahnbetriebe im grenzüberschreitenden Verkehr, genauso wie für den Flugverkehr.
Ist die Schweiz dort gleich strikt? Ich habe so meine Zweifel.
Wenn man schon im professionellen Kontext pingelig sein will, dann soll man halt eine Registrierungspflicht durch den Arbeitgeber einführen.
Die Anzahl der Betroffenen dürfte eh sehr überschaubar sein und die Anzahl der illegalen Grenzüberschritte mit dem Ziel Asyl erheblich höher als berufstätige Personen, welche nicht zu ihren Familien zurückkehren wollen.
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Zudem, vegane Kapitäne sollten nachweisen müssen, dass sie frei von Glyphosat sind.
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SRF: „Zehn Prozent der Schweizer Importe und Exporte laufen über die drei Rheinhäfen: im Basler Quartier Kleinhüningen und in den Basler Vorortgemeinden Birsfelden BL und Muttenz BL. Sie sind die Verbindung des Binnenlands Schweiz zu den Weltmeeren.“ Wie schauts damit aus?
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SRF ist fake news.
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Probier RToday – die haben viel friedlichere News und so.
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Was soll so schwierig daran sein, ein Visum zu beantragen? Ausserdem: Als ob den Reedereien ihre „Goldstückchen“-Crew derart wichtig wäre, dass sie wegen deren Visumspflicht ganze Destinationen auslassen würden, ich lach mich tot. Dann bleiben sie die 1 oder 2 Tage halt auf dem Schiff, so what, odrrr?
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Die Kreuzfahrttouristen werden mit tschechischen Bussen von tschechischen Fahrern am Euroairport abgeholt und durch die Stadt gefahren. Die Tourguides sind meist Studentinnen aus Osteuropa, die für die Reederei arbeiten. Wo da die Wertschöpfung für Basel sein soll, erschliesst sich mir nicht.
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Die Schweiz ist ein Bünzliland.
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„Seit 1868 garantiert die Mannheimer Akte die freie Fahrt auf dem Rhein. Sie stammt aus einer Zeit, als Kaiser Wilhelm regierte.“
1868 war der spätere (seit 1871, Deutsche Reichsgründung) Deutsche Kaiser Wilhelm I. „nur“ König von Preußen. -
Ich habe ja immer befürchtet, dass die Schweiz die Regulierungen und Verbote von Deutschland und der EU zügig übernehmen wollen. Aber dass sie Deutschland oder die EU in Sachen Regulierungswut sogar noch überholen wollen, das hätte ich jetzt nicht gedacht.
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Ja gell, Yvonne, das ist eine ausserordentlich dumme Regulierung aus der EU, diese Mannheimer Akte. Immer diese Verbote!
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Die Natur der Schweizer enthält durchaus eine Neigung zu voraus eilendem Gehorsam. Um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Mit denen kann man nämlich nicht so gut umgehen.
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Ich sage immer wir haben viel zu wenig Personal beim Staat. Bitte
noch tausende mehr anstellen jedes Jahr beim Staat. Kommen noch bessere Gesetze und Vorschriften .Wir sind ja nicht in der EU !!-
Die Staatsquote lässt grüssen. DOGE wäre gut für die Schweiz, aber mit Verstand bitte, nicht wie in den USA, dann könnten die Steuern nicht nur für Unternehmen sinken, sondern auch für „normale“ Bürger.
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Die Zeit ändert sich -durch viele externe & interne Faktoren beeinflusst- für alle und alles sehr schnell . Die einen bekommen es etwas früher zu spühren, die andern etwas später. Der globale Tourismus allg. wird einen neuen ZukunftsKurs definieren müssen. Ob Berg-Tourismus, LuxusKreuzfahrten, Strandurlaub en masse, Business Travels (limitations) etc. Nebst Fun & Sun kommt ab jetzt überall der Faktor „Security“ immer mehr und mehr mit ins Spiel. Der Zeitenwandel für sich kennt 0 Grenzen und nimmt auch keine Rücksicht auf die History.
Plan B.: Schiffe ev stationär als NotWohnungen nutzen o.ä. 🥸 -
ACHTUNG; Vollkasko – Demokraten ohne gesunden Menschenverstand könnten sich aufgrund von Wohlstands-Überflüssen explosionsartig vermehren……..
Vollzugs-Jurisprudenz müsste politisch aktiv behandelt werden. Damit könnte Gemeinwohl ohne zusätzliche Kosten wieder hergestellt oder gar geschaffen werden.
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„Die helvetische Visumpolitik trifft hier nicht Illegale, sondern Berufstätige, die mit legalen Arbeitsverträgen auf einem Schiff unterwegs sind.“
Tja, wer ein Visum hat, ist halt kein Illegaler. Abgesehen davon, dass es keine illegale Migration, sondern nur illegalen Aufenthalt gibt.
Aber für das rechte Storytelling muss halt immer Platz sein, oder?
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Warum kommen Crewmitglieder aus Drittstaaten ausserhalb EU/EFTA? Der Rhein befindet ja komplett in diesem Raum. Oder reicht den Schweizer Behörden eine Niederländische Arbeitsbewilligung eines Drittstaatlers nicht. Ein konkretes Beispiel würde helfen!
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Ich bin eben auch Gegner der Personenfreizügigkeit.
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Resultat, das Reisen wird verteuert, die Fahrt nach Kehl und zurück kostet! Der Staat frisst die BürgerInnen!
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Gesetz ist Gesetz. Wer gesunden Menschenverstand will, kauft $VLAD Coins und geht zum Vladimir.
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Das ist sehr traurig. Der fahrplanmässige Verkehr über den Fluss könnte zur Entschleunigung beitragen.
Die Fahrt nach Stuttgart hat mich gestern 4 h beschäftigt. Grund: zahlreiche Baustellen auf der Autobahn.
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Die Schweiz, das Land der Pünktlichkeit, Präzision und Paragrafen
Die Schweiz das Land der Überregulierung, wo alles Obligatorisch oder Verboten ist und die Sklaven nennen es Freiheit
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…für die EU-Unterwerfung. Maximale Bürokratie ist da die Grund-Voraussetzung. Der nächste Schritt wird sein, nur noch Biotreibstoff umzuschlagen.
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Die Europäische Union™ verheert Europa und muss aufgelöst werden.
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Basel steckt das locker mit den ESC-Einnahmen weg🤣🤣
Die Schweiz, das Land der Pünktlichkeit, Präzision und Paragrafen Die Schweiz das Land der Überregulierung, wo alles Obligatorisch oder Verboten…
...für die EU-Unterwerfung. Maximale Bürokratie ist da die Grund-Voraussetzung. Der nächste Schritt wird sein, nur noch Biotreibstoff umzuschlagen.
Ich sage immer wir haben viel zu wenig Personal beim Staat. Bitte noch tausende mehr anstellen jedes Jahr beim Staat.…