Dass sich heute die „NZZ am Sonntag“ Chain-IQ-Gründer Claudio Cisullo annimmt und nicht der „SonntagsBlick“, überrascht keinen.
Cisullo sitzt seit Jahren im Verwaltungsrat von Ringier, dem Grossverlag, der auch den „Blick“ und sein Schwesterblatt am Sonntag herausgibt.
Diese Woche explodierte bei Cisullos Chain IQ ein Daten-Skandal. Allein bei der UBS kamen schützenswerte Daten von über 130’000 Mitarbeitern ans Tageslicht.
Dazu gehörten die Handy-Nummern unzähliger UBS-Banker – und zwar die richtigen, wie Stichproben zeigten.

Ebenso enthüllten die im Darknet von den Räubern offengelegten Informationen den genauen Arbeitsort der Grossbanker.
Das Darknet-File der Pictet, das ebenfalls aus dem Computer der Chain IQ stammt, ist sogar noch deutlich grösser als jenes der UBS.
Der Fall sprengt alle vorstellbaren Dimensionen. Für die Chain IQ und ihren Gründer und Präsidenten Cisullo der absolute Albtraum.
„Für die Firma mit Sitz im Kanton Zug bedeutet das Leck, über das sogar Bloomberg und das ‚Wall Street Journal‘ berichteten, einen erheblichen Reputationsschaden“, meint jetzt die „NZZ am Sonntag“.
Das sei nicht alles, schreibt die Zeitung.
„Die rumänische Immobiliengesellschaft One United Properties, bei der Cisullo seit 2021 als Grossaktionär und Verwaltungsratspräsident tätig ist, erlebte nach Kapitalerhöhung und Aktienzusammenlegung einen starken Kurssturz.“
„War das Wertpapier im Frühjahr 2024 noch über 50 rumänische Lei wert (rund 9.50 Franken), sind es derzeit etwas mehr als 20 Lei (rund 4 Franken).“
In diesem Medium kam die Cisullo-Rumänien-Connection ebenfalls zur Sprache. Der von Cisullo und der Chain IQ mandatierte Medienanwalt intervenierte bezüglich einer Textpassage.
Dort hiess es zunächst, UBS-CEO Sergio Ermotti sei mit Cisullo auch schon nach Rumänien gereist. Dabei handle es sich um eine Fehlinformation, meinte der Anwalt, worauf IP den Satz entfernte.
Gestern sagte eine Quelle, dass die bei der Chain IQ gestohlenen Daten „nicht mehr auf der Leak-Site von World Leaks verfügbar“ seien.
Sind Cisullo und seine Chain IQ also auf die Forderungen der Kriminellen eingegangen? Haben sie von den Räubern gefordertes Lösegeld bezahlt? „Die Antwort auf Ihre Frage ist: nein“, meinte der mandatierte Chain-Jurist.
Kommentare
Kommentar zu HR Insiderin Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
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Die betreffenden Informationen müssen ja irgendwie aus dem Darknet verschwunden sein, und nur aufgrund einer freundlichen Bitte wird das auch nicht passieren. Mein Eindruck ist, das an der ganzen Geschichte nichts wirklich zusammen passt.
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„Hat UBS- und Pictet-Zuliefer-Firma Lösegeld bezahlt? Nein, sagt ihr Anwalt.“ Warum sollten sie. Für diese Dienstleistung gäbe es Intermediäre.
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Witzig, „aus Darknet verschwunden“… es hat sich bereits überall verteilt. Das Internet „vergisst“ nie….
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Hände fallen wir? Es ist nicht zu fassen … ich bleibe ruhig, denn sonst ..
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reputation ist voll ü50😂
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Hey bro, schon aufgestanden und ready für einen jugendlichen Kommentar?
Voll easy, mate…
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Und wieso sind die Daten nicht mehr im Darknet? Wenn angeblich niemand bezahlt hat?
Ganz einfach: Es wurde tatsächlich kein Lösegeld bezahlt, die Forderung betraf nämlich keine Geldsumme: Zu überprüfende These:
Einige Menschen wurden kurzerhand begnadigt und konnten das Inhaftierungsland verlassen. Da es sich letztlich ja nur um Whistlblower aus dem Banken-und Wirtschaftssektor handelte, waren die durch den Datenraub Betroffenen bereit, diesem Deal mit Nachdruck zuzustimmen…-
Das ist mal eine heisse These.
Eine klitzekleine Frage noch:
Niemand konnte diese Daten aus dem Darknet, irgendwie kopieren ?
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Den Verantwortlichen wird nichts passieren. Die betroffenen Mitarbeiter interessieren uns nicht. Dafür sorgen wir im HR.
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Wurde das Darknet gehackt?
(A propos gehackt: heute abend mache ich Spaghetti Bolognaise! Mmmh!)
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Coole Typ…
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„Dabei handle es sich um eine Fehlinformatio.“ Solche Schreibfehler zeigt dir jedes Standard-Rechtschreibeprogramm an..schreibst du deine Texte auf dem Handy, Lukas?
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‚Fehlinformatio‘ ist der Singularius pätorianus. Das optionale ’n‘ am Schluss (im Sinne einer subjunktiven Adiposition) ist eine Hommage an die vierte ost-gotische Lautverschiebung im 3. Jh v. Chr.
Wie gesagt, das ’n‘ ist optional. Wenn man es nicht hintut ist das Wort eben einfach im etwas unüblichen Singularius pätorianus zu sehen, den heute ausser mir und einigen Journalisten niemand mehr kennt.
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@ Oh gee:
Was bist denn Du für ein Wichtigtuer?
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Den Verantwortlichen wird nichts passieren. Die betroffenen Mitarbeiter interessieren uns nicht. Dafür sorgen wir im HR.
'Fehlinformatio' ist der Singularius pätorianus. Das optionale 'n' am Schluss (im Sinne einer subjunktiven Adiposition) ist eine Hommage an die…
Wurde das Darknet gehackt? (A propos gehackt: heute abend mache ich Spaghetti Bolognaise! Mmmh!)