Das Zürcher Kunsthaus hat wieder einmal gezeigt, wie man kulturelles Kapital in Bewegung bringt.
Und dabei gleich ein paar Millionen im Schlepptau mitschiebt.
Die Giacometti-Sammlung wird verlegt. Nicht, weil ein Wasserschaden droht oder ein besserer Ort gefunden wurde.
Nein, weil es dramaturgisch irgendwie besser klingt.
Der neue Zielort: der Chipperfield-Bau.
Oder, wie man ihn nennen könnte, das teure Loft für Kunst, die gerne etwas enger zusammenrückt.
Im alten Müller-Bau, wo die Skulpturen erst vor ein paar Jahren ihren eigenen, liebevoll kuratierten Bereich bekommen hatten, war es offenbar zu geräumig.
„Die Skulpturen wurden dort grosszügig in allen Facetten eines skulpturalen und malerischen Werks inszeniert“, heisst es im offiziellen Magazintext.
Neu verfolgt man die Strategie, die Werke in einer veränderten Präsentation mit Künstlerinnen und Künstlern zu kombinieren, die ihnen geistig nahestanden.
Das sei sinnvoll, so argumentiert das Kunsthaus, um „einen grösseren kunsthistorischen Kontext“ zu schaffen.
Mit anderen Worten: Für Wolfgang Laib und die neue „ReCollect“-Reihe muss Platz her.
Giacometti kommt da in die Quere, wird eingepackt und in den Chipperfield verfrachtet.
Laut Direktorin Ann Demeester, geholt von Präsident und Ex-SNB-Chef Philipp Hildebrand, sei dieser „besser geeignet für eine neue Kontextualisierung mit Surrealisten und der Looser-Sammlung“.
Offenbar hat man 2021 den Bau bewusst ohne Konzept eröffnet, damit man ihn 2025 mit teurem Kontext nachwürzen kann.
Mutig ist auch der Hinweis, dass die Verlegung zwar weniger Ausstellungsfläche bringt.
Dafür aber den kunsthistorischen Kontext aufwertet.
Weniger Raum, dafür mehr Deutung – das scheint die neue Devise.
Was das Kunsthaus hier veranstaltet, ist künstlerisches Tetris mit dem Portemonnaie der Steuerzahler.
Das Kunsthaus wird schliesslich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Solche Umzüge nach Lust und Laune sind alles andere als günstig.
Gerade deshalb hätte man in der Planung sorgfältiger und vorausschauender agieren müssen.
Zürich beweist wieder einmal: Wer einen Kulturauftrag hat, muss noch lange nicht haushalten können.
Für kulturellen Unsinn wird viel zu viel Geld ausgegeben, aber schaut man an, wer denn von diesem Geld profitiert, wird einem so einiges klar, die Bürger sind es jedenfalls nicht. Überall wo man Steuergeld abgreifen kann, sind die Spezialisten, die das schon lange inne haben am Werk.
braucht niemand schliessen und gut ist👍
Privatisieren, ohne Subventionen aus Steuergeld. Dann können sie dort machen was sie wollen. Sollten Werke aus öffentlichem Besitz dort ausgestellt oder gelagert sein, ist eine angemessene jährliche Gebühr zu entrichten. Jeweils im Voraus natürlich.
Das ist so etwa der irrelevanteste Artikel, den ich mir für den heutigen Tag hätte vorstellen können.
Bitte nächstes mal etwas über die Farbe des Zehennagels von Philipp Hildebrand schreiben um die Relevanz etwas zu erhöhen.
Paar mal zügeln, bis Inventar von einem linken Kiffer verpatzt Wurde.
Wenn keiner mehr was weiss, steht sie dann beim Finanzhai in der
St. Moritzer Ferienstube… Würde mich nicht wundern.
Die Hilflosigkeit der Frau Deemester „in den historischen Kontext“ stellen“, eine Umschreibung für „ich komme nicht an Blockbuster in der Kunst ran und die inländische Kunstszene ausser Rist und Signer ist mir unbekannt. Alles was heute das Kunsthaus Zürich leitet ist ein krasse Fehlbesetzung. Mit dem Chipperfield-Bau ist die Kompetenz abhanden gekommen!
Danke, Paul, dass du für uns die Zügelaktion kunsthistorisch einordnest. Würdest du jetzt bitte noch die abhanden gekommene Plastik-Muschel aus der Badi Mythenquai dazu in Beziehung setzen?
Dieses Tandem Demeester/Hildebrand bringt das Kunsthaus noch an den Bettelstab und treibt die Steuerzahler in den Ruin. – Statt Blockbuster wie an anderen Orten zu zeigen, wird statt gepunktet beim zahlkräftigen Publikum nur Kunstwerke verschoben und so seine eigenen Unfähigkeiten verwischt und vertuscht…!
Philip Hildebrand hat gerade sehr viel Pech.
Kürzlich wurde er aus seiner Zolliker Supervilla geworfen, wo jetzt seine ex Margarita Louis-Dreyfus wohnt. Eine Wahnsinns-Villa.
Hildebrand wohnt ab sofort in einer Wohnung an der Goldküste. Hildebrand kann sich offenbar keine eigene Villa leisten oder ist er nur zu geizig?
Es gibt genug zu kritisieren beim Kunsthaus, aber das Zügeln von Skulpturen ist nun wirklich nicht das match-entscheidende Thema.
Die Gretchenfragte ist, wieso ist das Kunsthaus Zürich nicht in der kulturellen Champions League (Louvre, Moma, Tate,…)? Es hätte die Mittel, die Sammlung und die international sehr gut vernetze Führung.
Ziel muss es sein, dass das Kunsthaus Zürich in der obersten Liga der Kunsthäuser weltweit mitspielt und – wie ein Drei-Michelin-Stern Restaurant – eine Reise wert ist. Aktuell ist der Platzhirsch eher die Fondation Beyeler.
Zürich that’s halt. Egal, ob Kunsthaus, Velotunnel, Opernhaus, Kispi, etc. Viel Geld ausgeben für wenig Gegen Leistung, das können die Zürcher.
Big-Zügel ist daran Schuld!
Furchtbar und erfolglos, die abgehobene Kulturgesellschaft, die dem Steuerzahler ständig auf der Tasche liegt und oft unnötig Geld aus dem Fenster wirft- wie bei der Bührlesammlung.