Martin Vollenwyder, unglücklicher Ex-Präsident der Eleonorenstiftung, der Trägerin des Kispis, hatte im Januar einen unvergesslichen Auftritt in der NZZ.
Selten las man so gut hörbar das erboste Schnaufen eines Befragten. Das FDP-Blatt quälte das frühere FDP-Stadtratsmitglied mit unbequemen Fragen.
Es ging – natürlich – um Geld. Das Zürcher Kinderspital, eben Kispi, ist Dauerempfänger von finanziellen Notfallspritzen.
„Also, bitte!“, echauffierte sich der frühere Kassenwart der Stadt Zürich. Spitäler kosten nun mal Geld.
Wer deswegen blöd mache, könne das Gebäude ja der privaten Eleonoren-Stiftung abkaufen – für eine Milliarde Cash.
Ob das Spital wirklich so viel wert ist? Wohl kaum.
Es soll zwar ein Bijou der Architektur sein, funktional ist es alles andere. Mitarbeiter laufen sich die Füsse wund.
Und im Juni wurde bekannt, dass das Parkett an vielen Stellen hinüber ist.
Nach nur 8 Monaten Betriebszeit.
Seit über zwei Monaten wird jetzt diskutiert, wer die Kosten übernehmen muss. Läuft das unter Garantie?
Man würde meinen, ja. Ist ja noch nicht einmal ein Jahr vorüber.
Geflickt wird aber immer noch nicht. Das Kispi schreibt:
„Die Abklärungen und Gespräche mit den zuständigen Unternehmen nehmen Zeit in Anspruch – unter anderem, um mögliche Ursachen zu ermitteln, Garantiefälle zu prüfen und die für uns optimale Lösung zu finden.“
Vielleicht fehlt es an Cash. Der Cash-flow des Kispi sank von gut 34 Millionen (2023) auf knapp 29 Millionen Franken (2024).
Eine andere Frage ist, ob das Kispi Sommer kann. Eine Pflegefachfrau schreibt auf der Arbeitgeber-Plattform Kununu:
„In den Patientenzimmer wird es häufig viel zu heiss, diese lassen sich kaum abkühlen.“
Wer ins Kispi reinkommt, erschrickt aber zuerst ob der stickigen Luft.
Im Warteraum zeigte die App gestern über Mittag 30,5 Grad Celsius. Draussen herrschten 28,8 Grad Celsius.
Darauf angesprochen, reagiert das Kispi ähnlich pikiert wie Vollenwyder.
„Nach unseren Erfahrungen und Messungen gehört unser Spital zu den wenigen Einrichtungen, die dank einer ausgeklügelten Belüftung auch in diesem heissen Sommer jederzeit ein angenehmes Raumklima bieten konnten.“
„Die von Ihnen beschriebenen Messungen können wir überhaupt nicht nachvollziehen und sie entsprechen nicht den tatsächlichen Gegebenheiten.“
Das gleiche Schema wie beim verkorksten F-35-Kauf: Die Verantwortlichen streiten alles ab, reden alles monatelang schön und trotzdem ist der Scherbenhaufen schlussendlich unausweichlich. Man versucht halt noch sich selber aus der Schusslinie zu manövrieren und anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Beim Kispi könnte es tragisch enden: Wenn jetzt nicht sofort die Bling-Bling-Architekten vom Rheinknie und die beauftragten Baufirmen vor Gericht gezerrt werden, dann ist zu befürchten, dass die Baumängel nicht von der Garantie abgedeckt werden. Herzog & de Meuron sind Wiederholungstäter!
Was ich nicht begreife: Warum wird in einem Spital überhaupt Parkett verlegt? Parkett ist zwar an sich eine gute Sache, wenn es am richtigen Ort eingesetzt und gebührend gepflegt wird. Aber in einer auf Hygiene bedachten Institution, wo sehr oft und intensiv geputzt werden muss, ist Parkett nicht nur sinnlos teuer, sondern eben auch insgesamt eine Fehlentscheidung. Die meisten Spitäler, welche ich von innen gesehen habe, haben meistens zweckmässige Böden (Betonböden, teilweise mit Laminat oder Kunstoffbeschichtung), welche robust sind und gut gereinigt werden können.
Es muss einfach dem grün-linken Gusto entsprechen. Da ist kein Preis zu hoch und die Funktionalität ist zweitrangig. Man will ja hip sein im grün-rot versiften Zürich.
Da sass in der Baukommission des kispi wohl ein Holz-Lobby-
Vertreter…
Walo Bertschinger liefert (in allen gängigen Farben) exzellente fugenlose Fliessbeläge, welche sich in Spitalbauten und Heimen schon seit vielen Jahren bestens bewähren.
Ich mag Ihte Texte, aber Herr René Zeyer (Betreiber von http://www.zackbum.ch und NZZ-Leiter [drüher) in Kuba) wir „Alten“ (mathematische Zahl mehr nicht), Herr Gautschin ebenso. Ich habe nie Subventionen, immer (über 40 Jahre) gearbeitet. Erst ab 62 kürzer. Ich mag „RZ“ und seinen feinen Humor und Herr Gautschin, die Texte verfassen, komplizierter als 20 Sekunden, äh, 20 Mi uten ;-). Bitte weiter so Herr Zeyer und Gutschin
Sie schreiben immer (das) Gleiche, sind offenbar besessen von (Klammern) und ein Jünger von (Zeyer). Oder sind Sies gleich selbst? Ich frage für (einen) Freund
Gerhard, kiffen und schreiben konnte nur Jack Kerouac
Also außen fix, innen nix. Oder ein weiteres Beispiel dafür, wie die Privaten ebenso inkompetent sind, wie der Staat, sich dann aber einfach mit der holen Hand beim Staat, d.h. beim Steuerzahler, melden, wenn ihre Supermanager wieder mal was in den Sand gesetzt haben.
Hat man aus dem KiSpi eigentlich schon mal was von exzellenter Leistung und Behandlung und Pflege gehört, oder geht das Geld da nur in die Architektur?
Was ist der Zusammenhang zwischen Baumängeln und Behandlungs- und Pflegequalität?
Faszinierend, wie auf gravierende Probleme mit dazugehörigen Fakten nun auch bei der Kispi Katastrophe reagiert wird, immer die gleichen Strategien mit Ziel es auszusitzen:
Ignorieren, Verharmlosen, Verdrehen/Beschönigen, Ablenken, Gegenangriff. Beim Parkett aktuell wird verdreht und beschönigt. Bald kommen whrs wieder Ablenkmanöver, wie toll man sei. Dann wieder Gegenangriff (siehe Vollenwyder).
Sinnvoll wäre, dass bei öffentlichen Bauten inkl. Spitälern nur noch Zweckbauten errichtet werden dürfen und architektonische Experimente zu unterbleiben haben. Das wäre auch ganz einfach umzusetzen: Überall wo Steuerbatzeli verbraten werden, dürfen nur noch Architekten und Bauunternehmen zum Zug kommen, welche erfolgreiche Projekte in diesen Bereichen nachweisen können. Das ist bei Herzog & de Meuron definitiv nicht der Fall. Es gibt genug Negativbeispiele und sie haben bisher auch keine Spitäler gebaut.
@Eleonorenstiftung: Das würde auch für Euch gelten. Sonst gibt es keine Staatsgarantie!
Laut Leuchtanzeige hat es im Kispi aktuell noch Parkplätze frei.
Sofort juristische Schritte einleiten und einen Entscheid herbeiführen. Verantwortliche nennen.
Sonst haben wir die gleich Chose win in Wil/SG. In der Badeanstalt Bergholz wurde über Jahre ‚vergessen‘ bauliche Mängel einzuklagen. Keiner ist verantwortlich. Ma Am Schluss hat der dumme Bürger den Schaden zu übernehmen.
Genau das ist das Problem! Es gibt noch viele weitere Beispiele von öffentlichen Projekten, wo es genau so gelaufen ist.
Man darf annehmen, dass es mit dem Chipperfield-Schuppen des Kunsthauses auch genauso laufen wird.
Eigentlich sowieso schon der Treppenwitz schlechthin, dass sich ein paar Bling-Bling-FDP-Politiker aus Zürich Hilfe holen bei den Bling-Bling-Architekten vom Rheinknie.
Ich vermute, dass beide Parteien – da gleichermassen unfähig – sich gut miteinander verstanden haben. Da vergisst man auch gerne den ewigen Zwist zwischen den beiden Kantonen.
einfach tragisch. Da sind die Spitalkosten eh schon hoch und dann wir in der qualitativ hochstehenden Schweiz noch gepfuscht mit dem Parkett und vermutlich noch Anderem. Normal ist doch 2 Jahre Garantie, also wer zahlt? Wenn es nicht immer so ein Grosskotzprojekt sein müsste und das Wohl der Kinder im Vordergrund stehen würde hätte man sich viel ersparen können. Bin sicher, der letzte Mangel ins noch nicht an den Tag getreten.
Am Schluss sind die Putzfrauen schuld. Die waren einfach zu sehr auf Hygiene bedacht. Hätten sich halt daran halten müssen, dass man teures Parkett nur anschauen darf.
Herzog & de Meuron reden sich sicher damit heraus, dass es so bestellt wurde. Warum auch den Kunden auf den Mumpitz hinweisen? Die Verantwortlichen in Politik und Eleonorenstiftung wollen „nach bestem Wissen und Gewissen“ entschieden haben („Beton ist so herzlos“), was wir ja auch schon von Ex-BR Amherd gehört haben im F-35-Skandal.
Die lokalen Handwerker bei uns sind alle Vollpfosten. Kein einziger Auftrag in den letzten 10 Jahren wurde auch nur annähernd zur Zufriedenheit erledigt. Seitdem ist deutsche Handwerker engagiere ist es zwar nicht besser geworden, abes es kostet weniger als die Hälfte.
Bei soviel Architektur blieb halt kein Geld mehr für schlaue Handwerker und gutes Material. BlingBling Bau.
„in diesem heissen Sommer“: bereits falsch!
Wir hatten im Juni 2 warme Wochen und haben das jetzt im August wieder. Dazwischen war es a.-kalt mit Dauerregen.
Egal wo und bei was, immer ist die FDP involviert wenn etwas finanziell aus dem Ruder läuft. Am allerschlimmsten ist die Kombi FDP und HSG. Nur heisse von Narzissmus geschwängerte Luft. Hat das System?
….und das Nächste was kommen wird, ist der regelmässige Unterhalt der Holzfassade. Wohl schön, aber durch die Witterungseinflüsse doch schon arg in Mitleidenschaft gezogen. Eben bereits nach einem Jahr nicht mehr schön wie zu Beginn.
Parkett in einem Spital? 🙈🤣🙈
Echt jetzt? Und wenn meine Garagist seine Werkstatt mit Parkett auslegen würde, würde er auch Garantieansprüche stellen, wenn der Boden nach 3 Monaten zur sau ist?
Diese Spitalverantwortlichen haben sie nicht mehr alle.
Herzog & de Meuron lebt schon länger nur noch vom (angekratzten) Image: Der ebenfalls von Herzog & de Meuron vor wenigen Jahren erstellte, optisch nicht befriedigende Neubau der untergegangenen Helvetia-Versicherung in St. Gallen auf dem Rosenberg (ehemaliger Hauptsitz) macht auch nicht die beste Falle. Überall schon massiv Patina und eine Gartenpflege vom Teufel. Das ehemals gepflegte Gelände am Rosenberg ist ein ganz übler Unkrautacker geworden und verärgert die Anwohner schon lange Zeit. Offenbar wurde mit dem Niedergang der Helvetia auch der Garten in den „Niedergang-Modus“ gewechselt.
Parkett in einem Spital?!? Echt jetzt???
Hätte mir das jemand erzählt, ich wäre Wetten eingegangen, dass mich jemand veräppeln wollte…!!! Macht ja in etwa ähnlich viel Sinn, wie wenn ein Schlachthof Flokatiteppich verlegen würde…!
Aber nicht umsonst steht FDP ja für „Für Das Portemonnaie“!
Funktionalität wird überschätzt. Hauptsache es ist von Herzog & de Meuron. Alles andere wäre für Zürich unwürdig.