In Biel wird derzeit eine Erfolgsstory ins Schaufenster gestellt, die auf den ersten Blick beeindruckt.
Haute Capital Partners heisst sie, ein Finanzkonstrukt rund um Gründer Thibault Leroy Bürki. Das Unternehmen hat den Aktienkurs seit seinem Börsengang im 2022 mehr als verdoppelt.
Wer sich nur an der Oberfläche aufhält, findet eine glatte Story. Ambitioniert, technikaffin, wachstumsorientiert.

Doch ein genauer Blick wirft offene Fragen auf. Mehrere Leserinnen und Leser haben sich in den vergangenen Wochen bei unserer Redaktion gemeldet.
Sie schildern, dass sie das Unternehmen und dessen Entwicklung kritisch betrachten.
Das Unternehmen wirbt mit einem diversifizierten Investmentansatz über mehrere Assetklassen: von Immobilien über Private Equity bis hin zu Krypto und Rohstoffen.
Wie genau sich das Portfolio zusammensetzt, bleibt jedoch unklar. In den Berichten finden sich keine detaillierten Angaben zur prozentualen Verteilung.
Man verweist auf Technologie, künstliche Intelligenz und „analytische Systeme“. Konkrete Zahlen zum operativen Cashflow oder zu einzelnen Beteiligungen sind spärlich.
Stattdessen dominieren Marketing-Slogans und visionäre Aussagen: Man investiere „in die Zukunft“, wolle „ein Ökosystem schaffen“ und „Finanzmärkte demokratisieren“.
Die veröffentlichten Zahlen zeigen, dass Haute Capital bislang Verluste schreibt: Bei einem Umsatz von 1,1 Millionen Franken gabs zuletzt ein Minus von rund 1,7 Millionen Franken.
2024 nahm das Unternehmen nach eigenen Angaben 11,7 Millionen Franken frisches Kapital auf.
Kritiker bemängeln, dass in etwa derselbe Betrag für den Rückkauf eigener Aktien verwendet worden sei, was den Kurs stützen könne, ohne die operative Ertragskraft zu erhöhen.
Auf Anfrage weist Haute Capital diese Darstellung zurück.
Laut Geschäftsleitung seien die Mittel vor allem in kurzfristige Wertschriften, Kapitalinvestitionen, nicht kotierte Beteiligungen und in die Gründung der Tochtergesellschaft Haute Capital Management SA geflossen.
Der Umfang der Rückkäufe sei deutlich geringer gewesen. Ebenfalls diskutiert wird der Aktienverkauf des CEOs, der seinen Anteil von über 30 Prozent auf rund 20 Prozent reduziert hat.
Haute Capital erklärte dazu, dies sei Teil eines langfristigen Plans, der die Governance stärken und die Beteiligung von Minderheitsaktionären fördern soll.
Die Transaktion sei gemäss den Offenlegungsrichtlinien transparent gemeldet worden.
In den Medien finden sich vor allem wohlwollende Porträts, während kritische Auseinandersetzungen selten sind.
Die Expansion der Haute Capital ins Wealth Management wurde bereits angekündigt, obwohl die entsprechende Lizenz laut FINMA-Register noch nicht vorliegt.
Die Immobilien-Tochter wirbt mit Projekten wie „Costa Verde“; ob auch Investoren eine entsprechende Rendite-Perspektive haben, bleibt offen.
Derzeit liegt die Börsenbewertung bei knapp 200 Millionen Franken, dies bei einem Geschäftsmodell, das bislang keine nachhaltige Ertragskraft bewiesen hat.
Haute Capital verweist dagegen auf das starke Wachstum des operativen Ergebnisses 2024 (+266 Prozent bei +27 Prozent Kosten) und auf Potenzial, das in den Abschlüssen nach Swiss GAAP FER teils konservativ bewertet werde.
Ergebnisse werden bestimmt bald folgen. Bis dahin bleibt die Story, je nach Blickwinkel, ein vielversprechender Auftritt oder ein Hochglanzprojekt mit Fragezeichen.
Ist es denn so schwierig sein Geld selber schlau zu verwalten, muss denn immer ein Finanzdienstleister beigezogen werden, meine auch Banken damit? Der einem mit Spesen immer ärmer macht. Macht es wie Marc Faber, 25% Gold, 25% Immo, 25% Bares, 25% Aktien (Bier, Whisky, Zigaretten, Erdöl usw.. einfach alles was die Grünen hassen, wird Erfolg haben, wo er recht hat hat er recht.
….alles, was die Grünen hassen,…
Der Montag ist gerettet!
Das ganze riecht stark nach “smoke and mirrors”. In den letzten 10 Jahren häufen sich hierzulande leider solche “Finanzkonstrukte” die v.a. auf Schlagwortnarrativen aufgebaut sind und wo sicher nicht Kompetenz und Solidität im Vordegrund stehen. Man ist gut beraten die CV’s der jeweiligen Gründer genauestens zu überprüfen bevor man nur 1 CHF dorthin investiert.
Und btw, Glanzprofile auf Linkedin sind längstens nicht mehr glaubwürdig…
Die BLKB kauft den Laden bestimmt für den genannten Preis.
Investor sein heisst nicht sein Geld an Dritte weiter zu reichen die es dann an Vierte und Fünfte verteilen. Dazu noch ‚Bewertungen‘ die derart lächerlich sind, dass jede Handwerkerbuude ein Einhorn sein müsste.
Biel-Bienne?
Wenn ich dorthin gehen (investieren) sollte kaufe ich ganz sicher Swatch.
Kauderwelsch mit und ohne „Haute“ sollen andere anfassen.
Fixsterne aus Papier…..
Ich ahne dass dieses Haute Cspital Konstrukt zum Scheitern verurteilt ist.
Und es läuft ab wie immer.
Die Gründer haben sich bereichert und die Investoren verlieren Geld.
Sounds nach aalglatten Verlusten. BlingBling Bude vom Feinsten. Aber wer um Himmels Willen gibt denen Geld??? Das CEO Foto ist schon eine RED FLAG.
Sorry bitte bei mir melden, hab noch einen Haufen Geschäftsideen die ebenfalls völlig überbewertet sind und Dir die ganzen Investment Probleme abnehmen können.
das ist eine reine luftnummer.
finma? ah ja, die sind mit mitarbeiter
spesen und ferien absenzen beschäftigt.
Haute Capital Partners? Bitte kein Geld in Franglish verlochen.
Wenn einer wo auf Fotos, welche von ihm offiziell autorisiert sind, mit einer Platin Daytona auftritt sollte man bereits wissen wo die Reise hingeht. https://forbes.swiss/artikel/wir-investieren-in-die-zukunft
Das schreibe ich echt nicht als Neider 🙂
An jede mögliche Red Flag kann man einen Haken machen. Ökosystem schaffen, check, KI, check, Finanzmärkte demokratisieren, dreifach check. Dann ein CEO Foto aus der Abteilung Modejournal, check. Bei dem Laden sind wirklich alle Lampen an…
Ich investiere in
– Gold und Silber ( 1g, 2g, 5g, 10g ), und halte es, egal welcher Wert ihm in Papier- & FIAT-währung beigemessen wird, für den Fall wenn alles crasht.
– Immobilien zum vermieten ( nur an Familien mit min. 2-3 Kindern )
– Bauernhöfe mit Viehhaltung & Ackerland die Obst, Gemüse, getreide anbauen (ohne GMO), … ich denke das gesunde Nahrungsmittel das Geschäft der Zukunft sind.
– 3 Gesellschaften (Holding, Distribution, Management)
– Super-Marketing-Webseite mit wenig Substanz
– Ein abgebildetes Team mit 12 Personen, davon 4 Members of the Board of Directors, 4 Chiefs oder Head, 1 Manager und 3 Investor Relations
Und dies bei einem Umsatz (!) von 1.1 Mio, einem Verlust von 1.7 Mio. und einer Börsenbewertung von 200 Mio.
Viel Glück, wer da investiert.
IP: Dranbleiben. Da läuft noch etwas.