Die HSBC erlebt mit ihrem Helvetien-Ableger einen Gau. Mehr als 1’000 Vermögende aus dem Wachstums-Geschäft Middle East landen bei ihr vor der Tür.
Weil die Finma gegen die Bank vorgeht. Weil diese ihre Risiken nicht im Griff hat.
Das berichtet heute die Financial Times (FT) ausführlich. Bloomberg hatte die Story schon zuvor.
Bereits letztes Jahr war es rund um Libanon-PEPs – politically exposed persons – zum Knall bei der HSBC Schweiz in Genf gekommen.

Höchste Ex-Notenbanker des geschundenen Landes hatten im grossen Stil undurchsichtige Gelder via den Ableger der UK-Hongkong-Bank in der Eidgenossenschaft geschleust.
Die Finma erkannte Geldwäscherei-Verstösse.
„The regulator found that HSBC had not undertaken the appropriate due diligence for multiple transactions between 2002 and 2015 in which more than $300mn was transferred between Lebanon and Switzerland“ , schreibt die FT heute.
In die lange Zeitperiode fällt die Amtszeit eines grossen Schweizer Bankers: Alexandre Zeller. Zeller war 2008 von der Waadtländer Kantonalbank zum Chef der HSBC Schweiz gekürt worden.
Bis 2012 blieb Zeller der entscheidende Mann bei ihr. Danach erhielt er die Präsidentenkrone bei der Six, dann wechselte er zur CS, einerseits als Mitglied in den VR der Gruppe, andererseits als Präsident der Tochter CS Schweiz.

2019 machte ihn die Genfer Nummer 2 Lombard Odier zu ihrem „Geschäftsführenden Partner“. Ende letztes Jahr trat er bei der Privatbank zurück.
Eine stolze Karrriere war an ihr Ende gekommen, darunter 4 Jahre mitten in der „heissen“ Periode bei der HSBC Schweiz.
Die jetzt zum grossen Knall geführt haben.
Die Genfer müssten die Beziehungen zu reichsten Kunden aus „Saudi Arabien, Katar, Libanon und Ägypten“ beenden, schreibt die FT.
Sie versuche, sich neu zu positionieren – mit einem Bigboss aus den alten Reihen der CS. Aladdin Hangari heisst der Mann, der war bei der Paradeplatz-Bank 20 Jahre lang.
Zuletzt als einflussreicher Chef des aufstrebenden Katars, wo die CS ein Joint-Venture namens Aventicum Capital Mangement mit den Kataris betrieben hatte.
2023 übernahm Hangari die Leitung der Region Europa und Middle East bei der HSBC in Genf. Er soll nach der Krise den Ableger auf Vordermann bringen.
Und mistet jetzt offenbar als Erstes im grossen Stil aus.
Ein weiterer Name mit zentralem Schweizer Bezug sticht ins Auge. Jener von Noel Quinn. Der präsidiert seit kurzem die Zürcher Julius Bär.
Zuvor war er fast sein ganzes Berufsleben lang bei der HSBC, allerdings lange auf der Kommerzseite und nicht im Private Banking. Von 2019 bis 2024 amtete Quinn als CEO der Gruppe.
Da haben sich die Bären offenbar wieder ein faules Ei ins Nest geholt.
Was für ein lausiges Deutsch ist das denn?
Da heisst es wohl dann, bye bye Geneva sowie Bienvenidos en Miami and Welcome in Dubai.
Reiche Araber, nein das wollen wir in der Schweiz nicht.
Gibt es Kickbacks für Aladdin aus Dubai und Miami??? 1000 reiche Kunden einfach so zugeschanzt zu bekommen ist nicht ohne. Wahrscheinlich nicht, sonst wärs ja Ali Baba.
2008 wies der Bankenplatz Schweiz 156 ausländische Banken auf, heute sind es noch 62, in wenigen Jahren verbleiben noch 10, mit durchschnittlichen Assets von 2 bis 5 milliarden haben ausländische Banken eine Restlaufzeit von max 5 Jahren, sie halten sich lediglich über Wasser durch Retrogeschäfte und dem Abbau von Mitarbeiter.
Ja, wenn’s irgendwo brennt, sind die CS oder ihre (ehemaligen) Exponenten nicht weit. Hast du Scheisse am Schuh, hast du Scheisse an Schuh!
Dies (angeblichen) Fälle gehen auf die Jahre 2002 bis 2015 zurück und die FINMA reagiert erst zehn Jahre später.
Ich nehme an, die Gelder dieser (behaupteten) Geldwäsche sind schon lange mehrmals nachgewaschen worden und sind nun beim ‚richtigen‘ Besitzer gelandet.
Wurde aus diesen Verdachtsfällen auf Geldwäscherei überhaupt was, wurde ermittelt, angezeigt und verurteilt/freigesprochen? Wann macht die FINMA das auch bei Geldern aus Aserbaidschan, oder der Ukraine, irgendwann im 2045?
Die Hongkong and Shanghai Banking Corporation wurde 1865 in Hongkong auf dem damaligen Höhepunkt des Welthandelsaufschwungs von dem Schotten Thomas Sutherland gegründet, um den britischen Handel im Fernen Osten zu finanzieren.
HSBC hat eine interessante Geschichte. Nachlesen lohnt sich. Beispielsweise Wikipedia.
„Zeller war 2008 von der Waadtländer Kantonalbank zum Chef der HSBC Schweiz gekürt worden.“
Wieso kürt die Waadtländer Kantonalbank den Chef von HSBC Schweiz? Die Kantonalbanken sind stärker als man denkt?
Ausgerechnet ein ‚Gspänli‘ der Katari – einer jener Ankeraktionäre, welche die fatalen Personalentscheide in der Niedergangsära der CS mitgetragen, wenn nicht sogar mitgeprägt, hat. Wuchererträge auf (Wandel-)anleihen, zugehalten durch ebendiese Personalien, sei Dank. Aladdin passt bestens in die Teppich-Etage dieses Ladens.