Die Swiss Marketplace Group (SMG) soll in zwei Wochen an die Schweizer Börse kommen. Geschätzter Wert: 4,5 Milliarden Franken.
Ein Giga-Preis für Online-Marktplätze wie Homegate, Immo- und AutoScout, Tutti, Ricardo und viele mehr.
Kasse machen die zwei Gross-Verleger Ringier und Coninx-Supino respektive deren Medienhäuser.
Zudem kann die Berner Mobiliar ihr schwarzes Loch mit Startup-Pleiten füllen.
Hinter dem Riesen-Reibach stecken Maxi-Preise. Die SMG hat ihre Marktmacht in den letzten Jahren mit massiven Tarif-Erhöhungen genutzt.
Das trieb die Immo-Makler auf die Barrikaden. Die haben jetzt die Wettbewerbs-Aufsicht (Weko) auf den Plan gerufen.
Die Anti-Kartell- und -Monopol-Behörde lancierte im Mai eine „Marktbeobachtung nach Art. 45“ des Kartellgesetzes.
Die Immobilien-Broker erhielten vom Berner Watchdog im Rahmen von „SMG Swiss Marketplace Group AG / Auskunftsbegehren“, wie der Titel des Begleit-Schreibens lautete, einen Fragebogen.
Bis Mitte Juni sollen die Betroffenen diesen ausfüllen.
Es stelle sich die „Frage, ob SMG mit dem Inserate- und Werbeangebot ihrer Immobilienplattformen (…) eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung“ darstellten.
Die Weko will von den Immo-Vermittlern wissen, ob sie „eine brauchbare Alternative zu einer Bündellösung der SMG-Plattformen“ hätten.
An einer Stelle macht die Weko klar, was für die SMG auf dem Spiel steht. So schreibt sie einleitend zu Frage 15 ihres Dokuments:
„Für die Beurteilung, ob SMG als marktbeherrschend im Sinne des Kartellgesetzes zu bezeichnen ist, bedarf es einer Bestimmung der kartellrechtlich relevanten Märkte.“
Wer der SMG ein Monopol vorwirft, kriegt es mit Schellenberg Wittmer zu tun. Die renommierte Zürcher Wirtschaftskanzlei fuhr grobes Geschütz gegen den „Berner Bär“ vor.
Das Kleinmedium thematisierte im Mai einen „Plattformwechsel zu Newhome“. Dies sei günstiger und fairer.
Sofort forderten die Schellenberg-Wittmer-Anwälte eine lange Gegendarstellung.
Der Artikel hätte „als Publireportage“ gekennzeichnet werden sollen, meinten diese. Die „Preise pro Kontaktanfrage“ seien bei der SMG “deutlich günstiger als bei Newhome“.
Da in den Medien von TX und Ringier nur die „gewünschten“ Themen (und vor allem Kommentare) auftauchen, dann wird das doch sicher auch bei den anderen Portalen der Fall sein?
Wenn man das weiter denkt, könnte es so ablaufen:
Nach dem Motto: „Du verkaufst diese Wohnung nicht über Homegate, weil mir Deine Nase nicht passt“.
Wo kein Angebot, da dann keine Nachfrage, da sinkt der Preis und wer schlägt dann zu?
Naja, kann man 3x raten…
Marc Walder von Ringier und seine Leute wollen zusammen mit den TX-Typen nochmals richtig Kohle machen. Sie sind spät dran, denn in
Zeiten von KI wird es für die SMG schwierig werden.
Da bin ich ganz bei Ihnen – es geht wohl in erster Linie ums Geldmachen.
Ihren zweiten Punkt finde ich spannend: Könnten Sie bitte etwas genauer ausführen, wie KI den Online-Marktplätzen schadet? Gerade bei Ricardo sieht man ja, dass KI schon eingesetzt wird. Würde mich über Ihre Einschätzung freuen.
Danke
@Rudi vo Schindellegi
Vollkommen richtig.
Muss mich erneut wiederholen;
Mit diesem Börsengang machen ein paar Manager grosse Kasse! Liebe Anleger und Investoren.
kauft um Gotteswillen diese Swiss Market Place Aktie nicht wenn sie an die Börse kommt. Bewertung soll bei fast 5 Milliarden liegen. Grotesk und lächerlich!!
@NextReality
Bei C-C business (Ricardo) mag das Model beständig sein, weil private Verkäufer keine eigene Webpage haben und auf eine Plattform angewiesen sind.
Bei B-C kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Wert/Nutzen der Plattform massiv abnimmt, weil: jeder Makler hat eine eigene Webpage. Die können ihre Inserate auch dort publizieren. Wenn der Nutzer/Suchende künftig über eine AI seine Wohnung/sein Auto sucht und exakt die Suchresultate gemäss seinen Anforderungen angezeigt kriegt (und nicht basierend auf vorgegebenen Filtern nur einer Plattform), braucht es Homegate nicht mehr…
Wenn der mächtige Löwe altert, lauert er am Mauseloch.
Aus der Mongolei
Wie von mir bereits vor ein paar Tagen hier angekündigt…
Ich hab mich auch bei der Weko beschwert wegen der hohen Preise auf ricardo und zu viel Werbung auf titti. Warte bis heute noch auf Antwort
Bitte IP Werbungs-Tsunami anhängen !
Anstatt sich über Ricardo & Co. zu ärgern: Coop, Migros, Spar, Volg usw. bieten längst kostenlose Möglichkeiten, Kleinanzeigen zu platzieren. Vielleicht lohnt es sich, diese Optionen stärker zu nutzen – Wettbewerb entsteht nicht nur über Weko-Untersuchungen, sondern auch, wenn wir Konsumenten
Alternativen wählen.
Ist der Weko das Monopol erst jetzt aufgefallen? Was machen die denn den ganzen Tag?
was wohl? Den Einladungen zu Spiel, Spass und Fun der zu untersuchenden Player folgen.
Was wohl? Am PC sitzen und doofe Kommentare schreiben wie Sie.
Wenn die WEKO so schnell arbeitet wie der Preisüberwacher im Falle SMG, dann verjährt die Geschichte.
Aber wenn die WEKO schon prüft, sollten sie auch die marktbeherrschende Stellung – mit den damit verbundenen Forderung der SMG an Kunden – im Auto-Inserate-Markt prüfen.
4,5 Mia – es darf geträumt werden. Die Eigentümer sind mit ihrem Börsengängli nur etwa 12 Monate zu spät dran
Eigentlich viel tu spät, aber vielleicht besser als nie wird dieses Kartell mal hinterfragt. Die Antwort des Marktes ist dem breiten Nurzer-Publikum längst bestens bekannt. Die marktbeherrschende Stellung ist gegeben, und sie wird seit einiger Zeit schamlos ausgenutzt. Immobilienmakler, die vor 2-3 Jahren monatlich 300 Stutz zahlten, blechen jetzt 1500 Stutz im Monat, weil es keine echte Alternative zu SMG Homegate gibt. Newhome fehlt es an Reichweite. Und in anderen Branchen sind die Zahlen der einzelnen Nutzer kleiner, aber die grosse Stückzahl bringt dann ebenso Erlöse auf Rekordniveau
Ich hoffe, dass die Aktie dann so richtig abschmiert
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Moral allg 2025: etwa so, als würde man in einer Zeit wo ein paar Mio Menschen seit Monaten kein Trinkwasser für die Kinder (!!!) mehr haben, ein teures, gigantisches, globales Out-Door Bierfest organisieren – wäre doch auch sehr fraglich – für die Betroffenen ???).
Ein „Auskunftsbegehren“ seitens der Weko. Das wird ein solches Monopol natürlich beeindrucken und sie werden sofort umfassend nachgeben… Den Eigentümern wird es egal sein, der IPO und die Gelder der Investoren kommen ja trotzdem rein.