Drei Entscheidungsträger bleiben im Drama um die Basellandschaftliche Kantonalbank, ihre Tochter im Zürcher Seefeld Radicant und deren Braut Numarics unerwähnt.
Dabei handelt es sich um jene Kader, die massgeblich zu einem der grössten Debakel im beschaulichen Inland-Banking beigetragen haben.
Gemeint sind Luca Pertoldi, Finanzchef der Baselland-KB, Roland Kläy, Pendant bei Radicant, und Volker Doberanske von der inzwischen berühmt-berüchtigten Numarics.

Drei Brains, drei Analytiker, drei Insider. Der Auftrag ihrer Chefs an sie lautete: Was gibt Eins plus Eins?
Oder Null plus Null. Die Radicant hatte praktisch keine Einnahmen, dafür Ausgaben in zweistelliger Millionenhöhe – pro Jahr. Die Numarics schrieb rote Zahlen.
Pertoldi, Kläy und Doberanske, nie genannt, auch nicht im heute publizierten Untersuchungsbericht der extra mandatierten Prüferin: Sie wussten, worum es ging.
Um einen Schulterschluss, der das Problem Radicant lösen soll. Die Bank stand schief. Massiv. Ihre Mutter, die BLKB, geriet deswegen unter politischen Beschuss.
Eine Staatsbank halt. Pertoldi, der seine BLKB im VR von Tochter Radicant vertrat, Kläy, höchster Finänzler der Neobank, Doberanske, der CFO Numarics – sie glaubten an das Wunder.
Wenigstens taten sie so.
Also schmückten sie die Braut, sodass der verhunzte Bräutigam plötzlich wieder eine Falle machte – und die Eltern happy waren.
Lets jet to Pristina, gehörte zur angelaufenen Operation Save Radicant. Pertoldi besuchte im Kosovo das dortige Backoffice der Numarics.
Mit dabei sein Chef, BLKB-CEO John Häfelfinger, und Kristian Kabashi, der Gründer der Numarics.
Tolle Sache, fanden die Baselbieter. Er habe sich „sehr beeindruckt“ gezeigt von der Numarics und ihrem Kosovo-Ableger, wird Häfelfinger in der BZ von letzter Woche wiedergegeben.
Darauf war die Bahn frei: Die drei Finanzchefs büschelten die Zahlen derart, dass die Rechnung aufging. Auf dem Papier.

Die Numarics, mit vielleicht 3 Millionen Umsatz, aber einem Minus in der Gewinnrechnung, erhielt eine Zahl von 60 bis 70 Millionen.
So viel habe die Bude wert, befanden die CFOs. Die Radicant? Auch etwas so viel.
Zusammen 140 Millionen.
Wunderbar, tönte es aus dem Headquarter der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) in Liestal. Das erlaubt uns doch, selber nochmals gut 20 Millionen ins Vorhaben reinzuschütten.
Aufgelaufene Verluste im 2023 und 2024 von 31 Millionen, Einnahmen im nicht messbaren Bereich, weit weg von allen Zielen? Egal, wir schaffen das.
Am 17. Oktober 2024 war es so weit. Radicant und Numaric schliessen sich zusammen, die BLKB frohlockte über den „Zusammenschluss von zwei Technologieführerinnen in ihren Gebieten“.
Hinter der herausgeputzten Fassade stand immer noch die gleiche Lotterbude. Jetzt gar im Doppelpack. Die durfte vor dem Jahresende auf keinen Fall zusammenkrachen.
Next Job für die drei Finanz-Musketiere: Sie sollten ihr Konstrukt mit den schwindelerregenden 140 Millionen – je rund 70 für die beiden Krisen-Buden – bei den Behörden durchdrücken.
Noch im laufenden Geschäftsjahr.
Am 30. Dezember war schliesslich finale Unterschrift-Zeremonie. Watchdog Finma, Prüferin PwC, Bankrat der BLKB, die Regierung von Baselland als Eigentümerin:
Alle sagten ja. „Closing des Zusammenschlusses mit Numarics ist vollzogen“, verkündete die Radicant die Hochzeit, die keine im Himmel war.
Daran gestörten haben sich die Architekten nicht. Hauptsache, die Radicant behielt ihren Wert – verbürgt durch das Plazet der grossen PwC.
Jeder, der mitmachte, wusste selbstverständlich: Die Radicant war komplett überbewertet.
Wäre sie allein geblieben, so wäre eine Wertberichtigung von 40 bis 50 Millionen fürs Geschäftsjahr 2024 angefallen. Todsicher.
Hohe Köpfe wären wohl gerollt. Dank der Numarcis-Nummer „überlebten“ die Macher. Vorerst.
Lug und Trug?
Auf jeden Fall eine komplett irrwitzige Traumtänzerei.
Als sich die UBS anderthalb Jahre früher an der Numarics mit 5 Millionen beteiligte, hatten die Beteiligten den Wert des Startups auf 35 Millionen beziffert.
Damals erzielte das Fintech einen ersten kleinen Gewinn, nicht wie ein Jahr später einen Verlust.
Wie die PwC die von den Finanzchefs gezimmerten 60 Millionen oder mehr für die Numarics durchwinken konnte, bleibt das Rätsel der Revisoren.

Eines, das längst aufgedeckt gehört. Doch Gutachterin GWP betont: „(D)ie Angemessenheit der Transaktionsbewertung war nicht Bestandteil des Auftrages“.
So schoben die Verantwortlichen mit vereinten Kräften die neue Radicant Business AG, die „80 Mitarbeitende in der Schweiz und in Kosovo“ beschäftigte, am 1. Januar 2025 an den Start.
Kreative Finanzchefs, im Schatten ihrer Chefs operierend, hatten „Projekt Arcom“ zur Rettung der Radicant erfolgreich über die Bühne gebracht.
Ende gut, alles gut? Natürlich nicht. Die täglich anwachsenden Radicant-Verluste im hippen Zürcher Seefeld liessen sich nicht wegzaubern.
Im März dieses Jahres zogen über Nacht düstere Wolken auf, plötzlich wehte ein eisiger Wind durch die Gänge. Sitzungen jagten sich, Köpfe rauchten, Bankräte tuschelten.
Wir sinken. Help.

Die Notlage kriegte den Namen „Step“. Die aufschlussreichsten Passagen im Bericht der Prüfer von GWP, bei welcher der Sohn von BLKB-Präsident Thomas Bauer sitzt, drehen sich um diesen entscheidenden Moment der Radicant-Saga.
Der Bankrat, wie bei der BLKB der Verwaltungsrat genannt wird, habe in jener Zeit „angesichts des erkannten Liquiditätsbedarfs der (Radicant Business Services) und möglicher Wertberichtigungen (…) eine strategische Neuorientierung“ beschlossen.
In ihrer Panik hätten die Verantwortlichen eine Anwaltskanzlei mandatiert. Die habe zu Ruhe geraten: Es brauche mehr Zeit – „die Veröffentlichung“ der Strategieumkehr sei „gestützt auf deren Einschätzung“ verschoben worden.
Hätte also der Bankrat die Krise damals ad-hoc melden müssen?
Die BLKB gehört zwar dem Kanton, doch ihre Aktie ist an der Schweizer Börse kotiert. Eine ad-hoc-Publizitäts-Verletzung wäre kein Gentleman-Vergehen.
Die GWP-Ermittler kritisieren jedenfalls den Entscheid, im Frühling 2025 keinem zu verraten, dass die Hütte in Vollbrand stand.
„Bereits Ende 2024 lagen erste Hinweise auf eine negative Entwicklung des Business Cases vor, die sich in den darauffolgenden Wochen zunehmend verdichteten“, steht dazu im GWP-Bericht.
„(E)rkennbar waren eine angespannte Liquiditätssituation, eine zu geringe Kundenbasis, ausbleibende Erträge sowie das Risiko erheblicher Abschreibungen.“
Dann kommts: „Aus unserer Sicht wäre, abweichend zur damaligen Einschätzung der Bank, eine unmittelbare oder zumindest gestufte Ad-hoc-Mitteilung angebracht gewesen (…).“
Damit geraten zwei gewichtige Player im Drama in grosse Nöte: Der Bankrat der BLKB, der die ad-hoc-Vorschriften verletzt haben könnte.
Und Revisorin PwC, die für das Geschäftsjahr 2024 „ein uneingeschränktes Prüfungsurteil“ erteilt habe, wie die Untersucherin schreibt.
Im Bankrat hat der Präsident, ein Ex-CSler und -EYler namens Thomas Schneider, den Bettel hinschmeissen müssen. Er flog raus, gleich wie dessen wichtigster Mann, BLKB-CEO John Häfelfinger.
Nichts anhaben konnte die historische Pleite den drei Herren im Zahlenraum:
BLKB-Finanzchef Pertoldi bleibt in Liestal in Amt und Würden, Radicant-CFO Kläy verduftete vorzeitig zur VP Bank im Ländle.
Und der Numarics-Mann namens Doberanske, der das Fintech über seinen alten UBS-Kollegen an der Spitze der Radicant angeboten hatte? Der ist über alle Berge. Ihn habe man im April geschasst, schrieb die Handelszeitung.
macht euch nix draus!
In der Demonkratie der USA wackelt auch das Schützenzelt gewaltig!
+++ gerade +++ hereingekommen +++
Utah’s Zelte auf den Universitäten sind nicht mehr schusssicher!
radicant? wurde die nicht von basel-buenzli gegründet?
nachhaltigkeitsfaktor? gegen null … har har har
im Sturm immer schön locker und flockig bleiben!
ich hole mir meist ein wenig Heu von der Alm und lache mich über die Schecken spackig. Hö hö hö! – Ich verstehe die Aufregung, Nervosität und Angst der Schweizer nicht? Sonst haben sie doch auch immer in der Fülle gewaltig zugelangt?
Unglaubliche Geschichte von Totalversagen, oder doch nicht?
Minus mal Minus ergibt doch Plus! Das ist doch die hohe Schule der Mathematik. Das haben diese CFOs so gelernt und PwC hat es dann als „besonders wichtigen Sachverhalt“ sogar noch speziell gut geprüft und bestätigt.
Ist doch alles gut und niemand hat einen Fehler gemacht.
bei welcher Finanztransaktion multipliziert man eigentlich?
hohe Schule der Finanzfälschung?
ich denke, ein echter CFO macht solche Fehler nicht!
bei welcher Finanztransaktion multipliziert man eigentlich?
hohe Schule der Finanzfälschung?
ich denke, ein echter CFO macht solche Fehler nicht!
btw: MINUS-Zinsen gibt es auch nur in der Schweiz.
Oder Null plus Null.
Also die Frage war eigentlich was gibt -4+-7
Für die KB +100, weil fischsuppe mit altem Fisch von gestern ist ja etwas ganz neues
Wieder eine klare und voll auf den Mann/die Männer ausgerichtete Kampagne. Man merkt 10km gegen den Wind, dass die Sachargumente nicht aus der Feder des vom Wortschatz und Eloquenz stark begrenzten Hässig stammen.
Die Frage ist, wer bezahlt Hässig für solche Tiraden und/oder schreibt diese wie hier gleich mit?
Bei Nestle hat Jemand die ganz grosse Schatulle aufgemacht, darum geben sämtliche IP Autoren ihren Senf dazu. Bei UBS und ZKB schwingen noch persönliche Gründe mit. Keiner wollte Lukas nach seiner Lehre bei der SNB haben. Überall sonst ist er auch in hohen Bogen rausgeflogen
Was für ein Schrott den Sie da schreiben! Unfundiert und völlig unsachlich. Der Einzige der nicht 10km gegen den Wind merkt, dass Ihre Aussagen unqualifizierter Art und Weise sind, sind Sie selbst! Sehr wahrscheinlich einer der Mittäter welcher diesen Artikel gepostet hat.
Vermutlich ist Hr. Hässig genau am richtigen Thema, wie beim Kollegen Raiffeisen. Bitte weiter dran bleiben und all die Heuchler, Möchtegerns, Choleriker und Narzissten ans Tageslicht bringen – sehr gut. Hinter Spuhler stehe ich noch, aber der Aebi-Mensch wäre auch einmal in den Vordergrund zu rücken 😉
Und was passiert mit denen, die sich an diesem Diebstahl bereichert haben. Müssen die das Geld nicht zurück bezahlen. Da wurde doch offensichtlich gelogen und betrogen. Und niemanden interessiert das? Nicht die Finma, kein Staatsanwalt einfach nichts. Unglauchlich aber nur in der Schweiz möglich. Die vom Kosovo schütteln sich jeden Tag vor dem Spiel selber die Hände und gratulieren sich zu diesem Schlungg.
Im Seefeld scheint die Sonne rosarot und der Wind weht lauwarm. Da geht man nicht hin mit einer Bank oder Fintech, ausser man sei auf entsprechende Klientel ausgerichtet. Ob die in Klein-Pristina bzw. Basel eine Ahnung hatten was sie da tun? Es riecht doch mehr nach Kindergarten wenn man im Seefeld so eine Bude ansiedelt, diese Radicant tauft und Geld rein wirft wie in ein loderndes Feuer. Wäre ein Dritter mit so einer Geschäftsidee gekommen und hätte bei den Beppis um einen Kredit gefragt, den hätten sie doch glatt ins Joggeli verwiesen. Basler sind und bleiben Fasnächtler und keine Bänker.
Es ist wie immer wenn die Wahrheit an den Tag kommt: Alle welche den Schaden verursacht haben und mitschuldig sind versuchen Ihren A….. zu retten und lügen, oder erzählen zumindest Unwahrheiten was das Zeugs hält. Wenn die Übeltäter kein schlechtes Gewissen haben und weiterhin an die Wende im Fall radicant glauben, warum offenbart man dann nicht den ursprünglichen Businessplan? Es wäre doch ein einfaches anhand dieser Fakten Klarheit zu schaffen. Sehr wahrscheinlich würden zu viele Tatsachen beweisen, dass man völlig amateurhaft gehandelt hat. Beim Fussball würden alle entlassen…..
Welches Ergebnis erhält man, wenn man die Zahl 573,16 quadriert und anschliessend die dritte Wurzel aus dem Ergebnis zieht?
Hätten die Verantwortlichen lieber in Babershops Kebapläden und von ex. Jugoslaven geführten Pizzarias investiert. Da hätten sich die Reise in das schöne Pristina sparen können und der Fall wäre von Anfang klar gewesen. Diese verblendeten Dummköpfe mii ihren Excel Tabellen und Zählrahmen.
Ich glaube erst, dass der Mist aufgearbeitet ist, wenn diese App-Bank geschlossen ist, die BLKB die Filiale in Sissach vollumfänglich wieder öffnet und die Debitkarten künftig kostenlos angeboten werden. Zur Wiedergutmachtung an den Einwohnern des BL, den Kunden und Aktionären, die Jahrelang für diesen Schrott finanziell bluten mussten. Und dann kommen auch alle anderen schrottigen Entscheidungen von Jonny unter die Lupe, wie z.B. diejenige, die AKB im Fricktal zu konkurrieren… Im Nachhinein: Das Sprechblasenlogo vom BLKB-Kinderdesigner war lediglich ein kleiner Betriebsunfall…
Hätten die Verantwortlichen lieber in Babershops Kebapläden und von ex. Jugoslaven geführten Pizzarias investiert. Da hätten sich die Reise in das schöne Pristina sparen können und der Fall wäre von Anfang klar gewesen. Diese Spezialisten mit ihren Excel Tabellen und Zählrahmen
„so dass der verhunzte Bräutigam plötzlich wieder eine Falle machte“,
„die drei Finanz-Musketiere“,
„stand immer noch die gleiche Lotterbude“
😂😂😂 Wegen solchen unverblümten Formulierungen lieben wir IP! Danke für die Lacher, und weiter so!
Hey Leute
Ich möchte gar nicht Wissen,wieviele Millionen für diese Geälligkeiten gesamthaft geflossen sind!
Den ohne wäre es kaum gegangen! Sind wir doch Ehrlich!
Ansonsten hätte es kaum Funktioniert!
Ihr Glaubt doch nicht im ernst,das dies alles aus Nächstenliebe geschah!
Für die Betreffenden Leute hat sich die Investition sicherlich gelohnt und sie
haben ihr Return of Invest!
Eben das was ich in einem vorherigen Kommentar sagte: Die maßgeblichen Strategieentscheidungen werden auf Vorstandsebene getroffen und vom Bankrat in letzter Instanz abgenickt oder auch nicht. Sicher ist oder war der Bankrat nicht vollkommen unschuldig und es geht auch nicht um die Frage wann man eine Ad-Hoc veröffentlicht, sondern darum wer die handelnden Personen hinter dieser Fusion waren.
Alles andere sind Nebelkerzen um vom eigentlichen Kern abzulenken.
Kläy untragbar für die VP Bank!
Spätestens, wenn man die Kundenbasis anschaut, müsste es klingeln, dass die Rechnung nicht aufgeht. Aber da gibt es noch einige andere Beispiele. Moneypark bei Helvetia ist auch eine zu teuer eingekaufte Plattform, die mit der Kostenstruktur nie rentiert.
Sollte der Sohn von a.I. Bankratspräsident Thomas Bauer wirklich bei der GWP arbeiten so müsste sein Vater sofort und ohne weitere Tätigkeiten für den BR der BLKB in den Ausstand treten! Dieses Trauerspiel müsste ein Ende finden und zwar sofort. Hoffentlich wird die FINMA tätig und weist die BLBK in die Schranken. Nach dem Fiasko bei der CS wäre dies ein Schritt in die „richtige“ Richtung und man könnte so den angekratzten Ruf ein wenig optimieren. Scheherazade sollte im Märchen möglich sein aber nicht im Banking.
Bei der VP im Ländle ist Kläy noch vorbehaltlich der Zustimmung der Regulierungsbehörde Liechtensteins vorgestellt. Ist doch zu hoffen, dass unsere östlichen Nachbarn hier noch einmal über die Bücher gehen. Auch der VP Bank dürfte die Anstellung von Kläy reputationsmässig nicht unbedingt helfen.